Freunde die keine sind ....

09.12.2008 12:08
avatar  ferrano
#1
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Hallo Ihr-
Ich habe irgendwie einen "Bock" geschossen(stöhn, Ächz, Ärger)
Und das kam so:
Wir sind seit der Geburt unseres Sohnes (8Jahre ADHS) und auch mit der Geburt seines Bruders(4 Jahre, wahrscheinlich normal)mit einem Ehepaar befreundet dass auch "Kinder im passenden Alter" hat.
Nun bemühen sich beide seiten redlich miteinander klar zu kommen, aber es passt eben nicht so wirklich.
Die Erwachsenen würden sich ganz gut verstehen, aber durch die Kinder kommen die Differenzen- natürlich hauptsächlich durch unser Kind..., die Kinder der anderen sind halt Kinder, gell?

Trotzdem lädt die Frau uns /mich immer wieder ein und ich melde mich sehr selten, trotzdem gehe ich dann auf ihre Einladungen ein -ich mag sie ja, sie bemüht sich doch! Aber trotzdem kommt es immer wieder zu Situationen in denen ich -wir ganz deutlich spüren, dass Sohni eben so ist wie er ist und das andere Paar unseren Sohn auch für den idealen Buhmann bei Konflikten hält. Und sie ihn einfach ganz schwierig finden.
Ihre Tochter ist bei Fehlverhalten eben "noch ein Kind" und unser Sohn ist "man muss ja auch nicht alles mit ADS entschuldigen".
Eigentlich bin ist total wütend und dann lade ich diese Familie zu Sylvester ein, weil sie uns zum Geburtstag eingeladen haben HILFE!
Ich bin so blöd, hätte ich einfach meine Klappe gehalten bzw. gesagt, dass wir schon total ausgebucht sind...

Hilfe, ADS ler im Dschungel gesellschaftlicher Normen verheddert aufgefunden... -
wenn ich versuche mich gut zu benehmen, dann wird garantiert eine Katastrophe daraus und ich hasse es, den Leuten zu sagen, das wir nicht zusammenpassen und das ich mich nicht traue das auszusprechen. Und das ich in einer Welt leben will, in der alle so richtig sind wie sie eben sind, dazu Blumenkränze und Harfenmusik ...

Ah, ich glaube das ist der Satz der mir gefehlt hat-ich versuche es einfach ehrlich und ohne Schuldzuweisungen (grummel) - warum müssen wir uns eigentlich immer noch besser und vernünftiger als die Stinos verhalten?
Damit man akzeptiert wird. Von Leuten die ich eigentlich nicht mag?

Ich wollte eigentlich fragen, ob jemand eine elegatne Lösung dieses Dilemmas weiß ..., aber ich glaube da hilft nur das "Augen zu und durch", außer ich fange mit irgendwelchen Ausflüchten und Lügengeschichten an.
Eigentlich möchte ich das auch ein für alle mal klären.

Wie geht ihr mit solchen Situationen um?

Uli


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09.12.2008 12:50
avatar  Zottel
#2
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Hallo Uli,

da war wohl der Mund etwas schneller als das Oberstüberl .

Ich hätte über die Feiertage eigentlich lieben Besuch bekommen. Weil ich aber derzeit auf dem Zahnfleisch krieche habe ich abgesagt. Ich war einfach ehrlich und habe gesagt, daß mir das einfach zu viel wird.

Das hilft Dir jetzt aber vermutlich auch nicht weiter...

Liebe Grüße

Zottel


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09.12.2008 15:08
#3
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Lade doch einfach ein paar gute,liebe Freunde ein, die voll auf deiner Seite stehen....ist zwar etwas Stress mehr, aber wenn eine Diskussion aufkommt,hast du Streiter auf deiner Seite
UND, du bist net nur auf sie fixiert !!!!!
Wenn dann die Situation kommt,in der dein kind wieder der Buhmann sein soll antwortest du einfach mit folgendem Spruch : " ja,ja, die Welt ist ja sooo schlecht,zum Glück seid ihr der Prototyp einer Vorzeigefamilie....aber auch ganz schön anstrengend, gell ????
Und dann lächelst du gaaaanz zuckersüß
Wenn sie dann meint ob was nicht stimmt,dann sagst du mit unschuldigem Blick : " Nööööö,alles wunderbar......grins


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09.12.2008 18:02
avatar  Gabi ( gelöscht )
#4
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Gabi ( gelöscht )

Hallo ferrano,
so teils kenne ich das.Warum hustest du der Frau nicht einfach mal deine Meinung,wenn sie mal wieder alles besser weiß?
Wir haben auch so eine Familie.Traf mich mit Mutter damals oft.Sie brachte gleichaltrigen Sohn mit zum spielen.
Es ging nicht lange gut mit den beiden.Ihrer machte ständig Mist.Er bekam es dann ausgemault von ihr und im selben Augenblick schaute sie meinen Sohn an und meinte:Ja das hast du ja auch schon oft gemacht.
Ständig gab sie meinem eine Breitseite wenn ihr Sohn was ausgefressen hat.
Ich brach die Freundschaft ganz schnell ab.So was ist keine Freundschaft.
Das war zur Kindergartenzeit der beiden.
Heute weiß ich das ihr Sohn auch ADHS hat(von ihrem Mann,der es meinem Mann gesagt hat).
Doch sie schweigt darüber.
Bin froh das ich damals schon den Kontakt mit ihr abgebrochen hab.So was falsches brauche ich nicht.

Such dir einen neuen Bekanntenkreis.Naja,Silvester hast du sie noch bei dir.Man kann ja schlecht ausladen.
Es sei denn es wird einer ganz plötzlich krank??????

LG Gabi


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10.12.2008 08:15
avatar  Alexandermaus ( gelöscht )
#5
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Alexandermaus ( gelöscht )

Hallo,
belaste Dich doch nicht auch noch mit falschen Freunden, das Leben mit unseren Kiddis ist doch schon anstrengend genug, da braucht man das doch nicht auch noch.
Sag Ihr Deine Meinung und freue Dich, wenn Du sie lost bist.
LG
Alexandermaus


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10.12.2008 09:32
#6
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Hallo Uli,

oh je, ich kenne sowas auch, und ich hätte vermutlich auch diese Einladung ausgesprochen und gleichzeitig gedacht, ob ich eigentlich noch zu retten bin .


Zitat von ferrano
Ich wollte eigentlich fragen, ob jemand eine elegatne Lösung dieses Dilemmas weiß ..., aber ich glaube da hilft nur das "Augen zu und durch", außer ich fange mit irgendwelchen Ausflüchten und Lügengeschichten an.
Eigentlich möchte ich das auch ein für alle mal klären.
Wie geht ihr mit solchen Situationen um?
Uli


Als Sofortmassnahme würde ich an deiner Stelle die Einladung zurücknehmen. Im harmlosen Fall, wenn ich keinen Nerv für Diskussionen hätte, würde ich es darauf schieben, dass an den feiertagen Familienchaos und Besuchswahnsinn angesagt ist und ich es nicht packe, eine Silvesterparty auszurichten. Das ist dann sozusagen einigermaßen an der Wahrheit entlanggehangelt, oder ?

Wenn du ein offenes Gespräch führen möchtest, dann kannst du dich doch darauf berufen, dass momentan Familientreffen aufgrund der Erkrankung deines Sohnes einfach nicht möglich sind. PUNKT. Keine Diskussionen, es IST so, bleib da kurz angebunden.

Ich bin dir da ein paar Jahre voraus, als Mitteltochter so schlimm dran war, konnten wir weder mit ihr irgendwo hingehen noch Besuch bekommen, sie drehte sofort durch. Da sieht man dann sehr schnell, wer echte Freunde sind und wer nur Zeitvertreib. Letztere brauchen wir nicht !

Du schaffst es, du darfst einfach nicht so nett und lieb sein !

Aufmundernde Grüße
Mandelkern (die trotzdem oft zu nett ist *seufz*.


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10.12.2008 10:15
avatar  zodnl04 ( gelöscht )
#7
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zodnl04 ( gelöscht )

Hallo Uli,

ich weiß, dass mein Sohn bedeutend umgänglicher ist, wenn er draußen spielen kann. Am liebsten auf einem Spielplatz, dann hat jeder so seine Interessen und keiner ist allein. Aber ich bin mir auch im Klaren, dass die Kinder dann nicht zusammen spielen. Muss ja aber auch nicht sein, da jeder trotzdem glücklich ist.

Wenn ich weiß, dass es in der Wohnung mit dem entsprechenden Kind nicht klappen wird, vermeide ich das. Ich habe auch eine gute Freundin, die allerdings weiß, dass die Situation mit ihren Kindern eskalieren und es versteht (auch ohne darüber explizit zu sprechen). Außerdem akzeptiert sie ADS als wirkliche Störung.

Wenn wir mit anderen Essen gehen, schaue ich, dass es in der Nähe eine Möglichkeit gibt, wo er raus kann. Erst wenn sein Essen auf dem Tisch steht, hole ich ihn und keine Sekunde vorher. Hinterher sofort wieder raus. Ansonsten überlege ich mir, ob ein Nintendo eine Enspannung bringen kann (pädagogisch sicher nicht sinnvoll, aber der Zweck heiligt die Mittel). Falls ich merke, dass es trotzdem nicht geht, gehe ich nach Hause, mit der Begründung, dass es Sohnemann nicht gut geht.

Besuch in einer Wohnung gibt es bei mir nur, wenn ich weiß, dass es mit den Kindern keinen Krach gibt. Alles andere gehe ich konsequent nicht mehr ein. Falls sich aber auch in diesen Situationen ein Streit ankündigt, trenne ich sofort, bevor es richtig kracht. Dann sage ich auch ganz klar, dass Sohni nicht mehr kann und dringend eine Auszeit braucht. Beide können dann in unterschiedlichen Zimmern lesen oder eine Kassette hören. Komischerweise reagieren Kinder darauf ausgespochen verständnisvoll und lassen sich darauf sofort ein. Für Eltern ist das allerdings meistens nicht so.

LG
Sabrina

=> Die Liebe, die wir geben, ist die einzige die wir behalten.

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11.12.2008 00:35
avatar  Silka ( gelöscht )
#8
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Silka ( gelöscht )

Hallo Uli,

ich stecke augenblicklich in einer ähnlichen Situation. Nur etwas umgedreht, denn bei mir hat sich zu Weihnachten meine älteste Tochter (26) selbst eingeladen, mit Ehemann und als Familienzuwachs einen größeren Hund! Sie war über zwei Jahre nicht zu Hause, warum weiß ich nicht so recht. Fakt ist, dass sie gar nichts mehr über uns weiß und da sie auch noch Lehrerin wird, selber noch keine Kinder hat, aber trotzdem alles besser weiß und dazu sicher nicht verstehen würde, wie und warum wir mit ihrer Schwester (9) so umgehen, wie wir es eben tun müssen. Dazu kommt auch noch, dass der Hund auch bei ihnen noch neu ist und mit ins Haus müsste (er kann nämlich keine 10 Minuten allein bleiben), aber unsere drei Katzen draußen sind. Außerdem ist unser Kiddi unwahrscheinlich tierlieb und da sie ja nur schwarz und weiß kennt, würde sie den Hund wahrscheinlich auch nicht sensibel genug behandeln: also Gefahr! Also Angst!
Nun quälte ich mich auch schon paar Tage mit der Antwort rum, denn zum Glück kam ein Brief (Telefonnummer hat sie wohl verlegt) und ich überlege, ob ich anrufe.
Nun weiß ich was ich tue! So sehr leid es mir tut, denn ich hätte mein Kind gern wieder einmal bei mir, doch ich werde sie ausladen, wie Mandelkern schon sagte: Kurz und knapp, ich schaffe das nicht und auch für den Hund wäre es eine Qual!
Danke liebe Uli für Deine Frage, die auch meine Frage gelöst hat!
Danke liebe Mandelkern, Du hast mir den richtigen Dreh verpasst!

Und nun, allen noch eine schöne Adventszeit!

Liebe Grüße Silka!

2008 - es wird kein Stress gemacht!

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13.01.2009 17:20
avatar  Sissi ( gelöscht )
#9
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Sissi ( gelöscht )

Hi Uli,
Deine Nachfrage ist zwar schon ein bisschen her, aber ich antworte trotzdem. Erstmal hoffe ich ,daß Du Sivester gut rumgekriegt hast und das Du Dein Problem mit den lieben Freunden geschickt gelöst hast.
Aber mal ehrlich, kann man nicht einfach sagen, Du wir möchten uns die nächste Zeit mal nicht mehr verabreden, denn die Kinder verstehen sich nun ja nicht so blendent. Und ausserdem tut es mir sehr weh, daß immer mein Kind der Buhmann ist, nur weil wir diese entzückenden 4 Bustaben besitzen . ( ADHS )
Es reicht doch völlig aus , das uns unser Umfeld und Schulen das Leben schwer machen, von Freunden erwarte ich etwas gans anderes.
Entweder bekommt sie ein mega schlechtes Gewissen oder meldet sich von alleine nicht mehr.
Bei uns war das so. Und der Freund meines Sohnes ist auch gesund manchmal wilder als der meinige. Als sie mich einmal anrief um mir zu sagen ,daß es zur Zeit schon recht anstrengend wäre wenn mein Sohn da wäre, ist es aus mir rausgeplatzt!Ich habe ihr genau das gesagt,was ich Dir geschrieben habe und habe dann auch noch angefangen zu heulen. Aber meine Kraft war zu der Zeit einfach ausgeschöpft.Mein Sohn wollte mit 6,5 J. nicht mehr leben. Er hatte zu dieser Zeit unkontrollierte Ausbrüche, war mit der Schule total überfordert u.s.w.
Sie hat sich bei mir entschuldigt und gesagt , das sie garnicht gewusst hätte, was wir wirklich mitmachen.
Und wirklich gute Freunde haben wir leider auch nicht mehr viele. Nur Paare mit größeren Kindern, die manches Verhalten besser beurteilen können wie gleichaltrige.
Was für die Kinder wirklich schade ist.
LG. Sissi


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