Hallo Rapunzel,
das kann ZUNÄCHST sein.
Dadurch das er "wacher" ist und genauer wahrnimmt, nimmt er natürlich auch die Auslöser und die sich aufdrängenden Gedanken und je nachdem auch Handlungen stärker/deutlicher wahr.
Aber, er kann durch das aufdosieren auch sein "handeln" und reagieren (auch wenn es zwanghaft ist) besser steuern.
Was heißt sich auf Ablenkung einlassen, sich selbst versuchen abzulenken, und vor allem wahrnehmen, das die Ängste auch händelbar sind und nach dem ansteigen (beim aushalten der Selbigen) auch wieder zurückgehen.
(da zeigt sich wie wichtig die begleitende Therapie gegen die Zwänge ist)
In unserem Fall ist es so, das die Zwänge und die dazu gehörigen Ängste für Sohnemann ohne die richtige Dosierung an MPH eben nicht mehr "händelbar" sind.
Er kann dann das, was er gelernt hat, was zu tun ist, wenn das Zwangsmännchen unsinnige Dinge einredet, nicht mehr anwenden/steuern und ist dem somit mehr oder weniger hilflos ausgeliefert.
Deshalb sind sie auch immer am Abends am Schlimmsten.
Verhaltenssteuerung geht halt auch im Falle von begleitenden Zwängen deutlich besser mit MPH.
Aber man nimmt auch deutlich stärker wahr.

Sohnemann sagte beim letzten aufdosieren zu mir.
" Mama wenn ich mehr Medizin bekomme, dann ist ALLES anders.
Ich brauche dann erst Zeit um mit mir und ALLEM klar zu kommen und mich selbst entsprechend zu verändern/verhalten."
Ich glaube damit trifft er den Nagel auf den Kopf.
Denn die Wahrnehmung des gesamten Kindes verändert sich ja dadurch.
Vorsichtig würde ich werden, wenn die Zwänge regelrecht explodieren.
also sich nicht nur "ein bißchen" verstärken ( ich weiß, das "ein bißchen" ist bei Zwängen wirklich RELATIV zu sehen) sondern wirklich massiv zunehmen und sich ausbauen.
LG Mel