Wieder Schulprobleme
Hallo Ihr Lieben! Habe vor geraumer Zeit mal geschrieben, daß ich mit unserem Großen (kein ADS) große Probleme in der Schule habe und die Rückstufung in Klasse 3 oder ein Schulwechsel angedacht war. Nach mehreren Gesprächen sind wir mit der Schulleiterin übereingekommen, ihn trotz aller Risiken aus der Klasse (in der er ständig aufgrund hoher Leistungsstandards überfordert war) zu nehmen und ihm die Chance auf positive Entwicklung in der Wiederholung der dritten Klasse bieten mit dem Ziel sein Sozialverhalten (provoziert, mischt sich ein, wird körperlich und verbal ausfallend) zu bessern. Nun ist er von der neuen Lehrerin und der Klasse trotz seines schlechten´Rufes gut angenommen worden. Zu Hause entspannt sich die Situation merklich, Hausaufgaben sind nun kein Problem mehr, die Leistungen sind wirklich gut geworden. Wir dachten: es geht aufwärts... Gestern dann ein kurzes Gespräch mit der neuen Lehrerin auf dem Schulhof: er ärgert in den Pausen andere Kinder, schubst und tritt auch jüngere, im Sportunterricht stellt er nur mal so ein Beinchen. Angesprochen auf die Situation ist er niemals Schuld, hat nichts getan und es sind immer die anderen. Mich hat das so aus der Bahn geschmissen... Heute nachmittag habe ich ein Gespräch mit der KiPsy. Ich weiß einfach nicht mehr, was wir noch tun können... Wer hat ähnliches erlebt und Tipps für mich? Wann kann unser Sohn der Schule verwiesen werden, die Lehrerin hat so etwas angedeutet, wo gehen wir denn dann hin? Hilfe!!!
Tillsma
Hallo
Du schreibst, als wärst Du vor ein paar Jahren bei uns zu Besuch gewesen....
Mein Kleiner mußte zwar keine Klasse wiederholen, aber die Situation in den Pausen war genau die gleiche.
Wir haben immer wieder mit ihm gesprochen, mit der Lehrerin, mit den Eltern, auch er war sich oft keiner Schuld bewußt....
Jetzt geht er in die 5. Klasse Gymi und ich muß doch sagen, es hat sich sehr positiv entwickelt.
Wir haben seit Anfang des Schuljahres auf Strattera umgestellt, nach anfänglichen Schwierigkeiten mit Verträglichkeit und Benehmen hat sich das super gegeben. Den Konzentrationstest von gestern hat er mit bravur bestanden. Wobei sie uns auch angeboten hat, ihn mit einer niedrigen Dosisi MPH Morgens anzuschubsen, falls die Konezentration nicht genügt.
Uns hatte die Ärztin erklärt, daß gerade bei den sozialen Schwierigkeiten Strattera besser wirkt, da es nicht am Dopamin andockt, sondern am Noradrenalin. Es hat lange gedauert, aber bis jetzt sind wir sehr zufrieden.
Uns wurde auch zusätzlich eine Verhaltenstherapie für das Frühjahr empfohlen.
Eventuell ist das ja für Euch auch eine Alternative....
Liebe Grüße
Alexandermaus
Hallo, erst einmal Danke für Deine Antwort. Unser Sohn hat laut KiPsy kein ADS. Er ist in einer besonderen Situation, da adoptiert ( seit Geburt). Bei ihm stellt sich die Herkunftsfrage schon sehr früh, daher die immerwährende Frage nach : wie sehr liebt ihr mich wirklich , die Lehrerin, die Eltern etc. Laut unserer KiPsy benötigt er ein sicheres Konstrukt. Wenn also die Lehrerin zu ihm sagt: wenn Du Dich nicht besser benimmst, möchte ich Dich nicht mehr länger in der Klasse haben und Du mußt Dir eine neue Schule suchen, dann bekommt er genau bestätigt, wonach er immer fragt: nämlich: könnt ihr mich aushalten? Hier im Forum fühle ich mich gut aufgehoben, weil mein kleiner Sohn ADHS hat und ich daher oft hier die Beiträge mit größtem Interesse studiere und mich oft wiederfinde. Vielleicht meldet sich ja noch der Eine oder Andere?
Danke vorab und einen schönen Tag!
ich würde mir da aber nochmal eine 2 meinung holen.
das er aufgrund der adoption als baby so ist finde ich etwas weit hergeholt.
deshalb kann er ja trotzdem ads haben...schließlich kann man ja auch läuse UND flöhe haben...und nicht nur läuse ODER flöhe..
...in welcher kjp ist dein sohn?(bitte per pn)..es gibt da so einige die dir in 100 jahren keine ads diagnose machen...und ehr noch die urgroßoma als ursache finden
......Wenn also die Lehrerin zu ihm sagt: wenn Du Dich nicht besser benimmst, möchte ich Dich nicht mehr länger in der Klasse haben und Du mußt Dir eine neue Schule suchen, ..........
Diese Aussage find ich ja total krass!!!!
Nicht möglich, dass ne Pädagogin so was sagt. Überhaupt diese ganzen "wenn/dann"-Sätze.
Wenn du deine Suppe nicht ist, gibt es morgen Regen!
Welches Kind glaubt so nen Spruch tatsächlich?
Und außerdem kann ein 9 oder 10 jähriger ja wohl kaum die Tragweite einer solchen Aussage abschätzen, und deshalb sein Verhalten ändern.
Sehr schade, das die Kinder so schnell abgestempelt werden, und von Lehrerseite ausgegrenzt werden...
Allerdings glaube ich auch, dass ein "sicheres Konstrukt" wichtig für ihn ist. Und da kann man vielleicht ansetzen,
nämlich diese wenn/dann-Sätze weglassen...
Eurer Problem ist sicherlich viel tiefgreifender als unseres, aber seit einiger Zeit arbeite ich an mir, nicht ständig meinem Sohn sämtliche Konsequenzen vorzubeten, ohne gehts natürlich nicht, das ist ganz klar, aber ich mache klarere Aussagen, so knapp und exakt wie möglich, und ziehe das auch durch.
Ich war oft nicht konsequent genug, weil er mir leid tat, wenn er dann doch nicht Computer spielen durfte, oder was sonst abgemacht war... ich dachte naja er kann ja nicht alles dafür, und ihn dann noch bestrafen...? Aber da muss er einfach lernen, dass wir uns alle an Abmachungen halten müssen und er eben auch...
Aber positiv für euch ist doch, dass euer Sohn den Klassenwechsel scheinbar gut hinkriegt, zumindest die schulichen Leistungen sind besser geworden und zu Hause klappt es besser, das ist doch schonmal gut. Da kann ja nicht alles schlecht sein, was ihr tut...
Wünsche euch alles Gute und Eurer Lehrerin mehr Verständnis für Euer Kind...
Liebe Grüße
Claudia
Hallo Claudia,
danke für Deinen Beitrag. Wir sind mittlerweile soweit, daß die Lehrerin mit der Kipsy. einen Termin zur tel. Sprechstunde hat. Unsere Kipsy. wird dann hoffentlich alles noch besser erklären oder rüberbringen können, als wir. Als Eltern ist man sehr schnell abgestempelt, so als wenn man nur Ausreden finden wolle...
Ich bin sehr froh über die Klassenwiederholung, denn die alte Lehrkraft hat mal zur mir gesagt: der Kleine ist ja auch nicht von schlechten Eltern... (der Kleine hat ADHS und der Große eine Adoptionsproblematik) Da war mir schon klar, in welcher Schublade wir drin stecken. Und einmal drin, kommt man in der Regel nicht wieder raus...
Ich frag mich oft, woher noch Kraft nehmen?
Jetzt erst mal die Vorweihnachtszeit und die letzten Schultage überstehen...
Tillsma
Ich kann dich so gut verstehen...
Manchmal weiß man einfach nicht mehr weiter. Was tun? Was lassen? Und ständig kreisen die Gedanken, wie es weiter geht und was aus diesen kleinen Menschen einmal werden wird...dann bin ich einfach nur froh, wenn der Tag geschafft ist.
Aber dann geht´s auch wieder aufwärts, die Hoffnung geb ich nicht auf, auch wenn es schwer fällt. Ich denke mir dann, dass meine Kinder doch trotz allem tolle Persönlichkeiten sind, und ihren Weg schon gehen werden.
Und das ist wohl ganz wichtig, den Glauben an die Kinder nicht aufgeben, ihnen Richtung geben und aber auch Raum lassen zum sich selbst entwickeln.
Dir und Euch wünsche ich alles Gute und ne schöne Rest- Vorweihnachtszeit..
Liebe Grüße
Claudia
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