Vollzeitpflege

25.09.2012 18:13
avatar  Schnuffel ( gelöscht )
#1
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Schnuffel ( gelöscht )

Hallo

wir haben aufgrund schulischer schlechter Leistungen unseres Sohnes eine seit Dezember 2011 laufende Familienhilfe bis 09.August.12 in Anspruch genommen.

Unser Sohn wird seit der 2. Klasse mit Methylphenidat aufgrund einer ADHS behandelt. Seine Leistungen in der 5. Klasse waren jedoch, trotz erheblicher

Bemühungen unsererseits, so schlecht bei 4,4 Notendurchschnitt, sodass uns eine Wiederholung der 5. Klasse empfohlen wurde.

Auch legte man uns eine auswertige Unterbringung ans Herz, damit das Kind "Abstand zu allen technischen Geräten wie PC, TV oder Handy" erlangen sollte.

Nun wurde unser Sohn am 13.08.12 in eine Vollzeitpflege in einer Entfernung von 210 Km untergebracht.

Unser Kind ist im November 2000 geboren und war als Einzelkind immer bestens behütet, nun haben wir uns schwersten Herzens zu diesem Schritt vom

- Jugendamt empfohlen - entschieden.

Unserem Sohn gefällt es in der neuen Umgebung nicht, in den ersten vier Wochen wurde der Kontakt der "Pflegemutter" durch freche Unterstellungen an unsere

Person fast unterbunden.

Nach einer ersten Überprüfung des Jugenamt der Pflegestelle nach vier Wochen!! haben wir auf diese Missstände der mangelnden Kommunikation hingewiesen,

es wurde dann vereinbart dass der Junior jederzeit seine Eltern anrufen kann, jedoch dies bezieht sich auf max. jeden zweiten Tag und dieser wird noch durch

die Pflegemutter zeitlich stark eingeschränkt.

Trotz dieser Tatsache, hat er nach den ersten Wochen seinen Notenschnitt auf 2 - 3 verbessert.

Das Jugendamt hält eine derartige Maßnahme auf max. 2 Jahre als sinnwoll.

Unser Sohn ist wie ausgewechselt wenn er bei uns ist, er denkt ständig nur an die Reststunden bei uns zuhause.

Wir machen uns die grössten Vorwürfe, dass wir unseren Sohn weggegeben haben und leiden ebenso wir er.

Wir haben natürlich versucht ggf. einen Schulwechsel innerhalb des 1. Schulhalbjahres der 5. Kl. (nach den Herbstferien) zu vollziehen, jedoch wir bekommen

ständig nur Absagen von IGS oder Realschulen in unserem Umkreis.



Nun unsere Fragen:

Ist jemand in einer ähnlichen Situation? Wie lange sollen wir die räumliche Trennung noch mitmachen?

Welche Schule muss den auch innerhalb des Schuljahres Kinder aufnehmen?


Beste Grüsse


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25.09.2012 18:43 (zuletzt bearbeitet: 25.09.2012 18:43)
avatar  Simone
#2
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Hallo Schnuffel,

zuerst einmal ein herzliches Willkommen hier im Forum des AdS e.V.. Schön, dass du zu uns gefunden hast.
Du wirst sehen, hier bekommt man geholfen.

Ganz allgemein empfehle ich immer den Besuch eines Gesprächskreises in deiner Nähe, dort erhältst du die Ansprechpartner in Sachen Arzt, Therapie usw. vor Ort. Gespächskreise und die Termine findest du hier:
http://www.ads-ev.de/index.php/gespraechskreise oder auch unter www.adhs-deutschland.de

So. Jetzt zu deiner Thematik (blödes Wort):

Zitat
wir haben aufgrund schulischer schlechter Leistungen unseres Sohnes eine seit Dezember 2011 laufende Familienhilfe bis 09.August.12 in Anspruch genommen.


Familienhilfe ist eigentlich dazu da, Probleme innerhalb der Familie ins rechte Lot zu bringen. Meintest du vielleicht einen Schulbegleiter?
Um dir wirklich helfen zu können, sollten wir dazu etwas mehr Background über euch erfahren.
Auch welche Schulart (Hauptschule, Realschule, E-Schule usw.)dein Sohn derzeit besucht, wäre gut zu wissen.
Wie sind lt. Diagnostik die (intellektuellen) Fähigkeiten des Buben?

Zitat
Bemühungen unsererseits, so schlecht bei 4,4 Notendurchschnitt, sodass uns eine Wiederholung der 5. Klasse empfohlen wurde.

Auch legte man uns eine auswertige Unterbringung ans Herz, damit das Kind "Abstand zu allen technischen Geräten wie PC, TV oder Handy" erlangen sollte.



Mal eine Klasse wiederholen zu müssen, ist kein Beinbruch. Kommt in den besten Familien vor und hat - soviel ich weiss - noch keinem geschadet.
Das Kind aber deshalb auswärtig unterzubringen halte ich für übertrieben. Einen "Abstand zu allen technischen Geräten wie PC, TV oder Handy" kann man auch im privaten Umfeld durch Einführung von bestimmten Regeln erreichen.
Ich halte das für einen "Schnellschuss" des Jugendamtes. Erst recht, wenn man überlegt, dass der Bube ja wohl grad mal 11 Jahre alt ist.


Zu der Situation in der Pflegefamilie sag ich jetzt mal besser nix. Doch: Sowas geht ja wohl gar nicht.

Dass sich sie Noten verbessert haben, ist schön und erfreulich. Das ist der Sinn einer Klassen-Wiederholung. Ob dieser Umstand allerdings der Fremdunterbringung gutgeschrieben werden kann, wage ich mal vorsichtig zu bezweifeln. Mehr dazu, wenn wir mehr Background haben. Denn erst dann können wir uns wirklich ein Urteil bilden.

Dass ihr euch schwer getan habt, diesen Schritt zu gehen, kann ich sehr gut nachvollziehen. Vor allem nachdem du geschrieben hast, dass der Bube bisher in einem behüteten Zuhause aufgewachsen ist (was für mich die Empfehlung des Jugendamtes noch unverständlicher macht). Dass der Bube natürlich seine Eltern und Zuhause vermisst, ist nur logisch.

Zitat
Nun unsere Fragen:

Ist jemand in einer ähnlichen Situation? Wie lange sollen wir die räumliche Trennung noch mitmachen?

Welche Schule muss den auch innerhalb des Schuljahres Kinder aufnehmen?



Ganz ehrlich ? - Keine. Ein "gleichrangiger" Schulwechsel (z.B. Real- auf Realschule) im Halbjahr ist quasi nur mit "Good-Will" der aufnehmenden Schule möglich, wenn das Kind nicht erst neu in den Ort gezogen ist. Ansonsten ist es mehr oder weniger Glückssache, dass evtl. die Klassen nicht ganz voll sind (was aber meist nicht der Fall ist).
Aber vielleicht meldet sich Ferrano noch. Schule ist eher ihr "Spezialgebiet".

Aufmunternde Grüße

Simone

Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem.....


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26.09.2012 11:14
avatar  smilla
#3
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Hallo Schnuffel,

das hört sich ja schrecklich an! Hat man Euch aber auch schonmal gesagt dass auch ein ganzer Haufen "normaler Kinder" sitzenbleibt? (Natürlich wisst Ihr dass...!!)
Und irgendwie klingt das Argument mit dem technischen Kram aus der Luft gegriffen. Ihr könnt doch auch zu Hause alles abbauen, was da stört! Und eine Telefon oder sogar ein Handy wird es ja höchstwahrscheinlich auch bei der Pflegefamilie geben, oder?!

Haltet die Ohren steif!!
die smilla


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26.09.2012 22:18
avatar  ferrano
#4
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Hallo Schnuffel,

die Begründung für die Vollzeitpflege kann ich auch nicht so recht nachvollziehen?!

Vielleicht ist es euch doch schwer gefallen Regeln daheim durchzusetzen? Das würde die Familienhilfe erklären.
Bitte nicht böse sein, es ist keine Schande mit der Erziehung unserer oft wirklich schwierigen Kinder überfordert zu sein.
Ich finde es gut, wenn man sich Hilfe sucht. Ich denke, ihr wollt wirklich etwas für euer Kind erreichen.

Eventuell würde ich eine Rechtsberatung machen. War das vorher klar, wie lange die Maßnahme dauert? Habt ihr dem zugestimmt?

Eine aufnehmende Schule zu finden ist schwierig , aber nicht unmöglich, schließlich ist euer Kind schulpflichtig und Schulen sind
verpflichtet Schüler aufzunehmen. Eventuell müsst ihr selbst anfragen, hilfreich kann eine Unterstützung vom Schulamt über die Fachberater ADHS sein. Das heißt ein Fachberater kümmert sich mit Euch um eine Schule, da können die Schulen auch nicht einfach so "nö" sagen.
In eurem Fall liegen sicher besondere Gründe vor, bei denen ein Wechsel im Schuljahr möglich sein sollte. Vielleicht findet man mit einer Schule einen Zeitpunkt der passt- nach den Ferien, zum Halbjahr ...

Du kannst Dich mit dem zuständigen Schulamt in Verbindung setzen und fragen.

Zuvor sollte auch geklärt werden, wie es daheim weiter geht. Wie kam es zu den Schulproblemen, welche Ursachen gibt es?
In der Kl. 5 wird in der Regel nicht so viel ganz neuer Stoff behandelt, da ist viel Wiederholung dabei.
Wenn ein Kind da nicht klar kommt, ist eine genaue Ursachenforschung wichtig.
Das kann nicht nur an der Schule liegen.Und auch nicht an den Medien/TV Handy - oder beschäftigte sich Sohnemann nur mit Medien und nicht mehr mit Schule? Hat er sich total verweigert? Wenn ja warum?
Das musst Du nicht hier beantworten, aber ich bin relativ sicher, das es Gründe für die Maßnahme Pflegefamilie gab/gibt.
Wenn euer Sohn wieder kommt, was muss funktionieren damit er die Schule hin kriegt?
Damit Ihr alle zusammen leben könnt?

LG Uli


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27.09.2012 00:09
avatar  Schnuffel ( gelöscht )
#5
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Schnuffel ( gelöscht )

Hallo Simone,

danke erstmal für die freunliche Begrüssung.

So jetzt zu den Fragen:

Unser Sohn besucht die Realschule plus, die intellektuellen Fähigkeiten sind im Mittel

des Intelligenztestes im oberen Drittel.

Zu der auswärtigen Unterbringung ist noch zusagen, dass der Junge selbst in der jetzigen

Situation noch gute Noten schreibt für uns ein Zeichen seiner Stärke und Willenskraft ist

so schnell wie möglich da weg zu kommen.

Ich glaube er hat so eine Erfahrung gemacht, welche Ihn prägt jedoch soll sie Ihn nicht zerbrechen,

die wir nun schnellstens beenden müssen, bevor das Kind ein Trauma Schaden davon trägt.

Liebe Simone, ich habe heute mit der ADD gesprochen, da wir in einem kleinen Landkreis wohnen

und auch das Aufenthaltsbestimmungsrecht haben, dies hat uns das Jugendamt auch bestätigt,

- Sie können jederzeit die Maßnahme beenden - ( wie das klingt als hätten wir einen Straftäter

abgegeben), wir haben genau zwei Schulen Realschulen welche von der räumlichen Entfernung

zu nutzen sind, eine davon haben wir bereits genutzt, die andere ist lt. Rektorin

- z. Zt. keine freien Plätze - voll. Der Referent der ADD machte mir Hoffnung dass bei einem

Wohnortwechsel die nächste freie Realschule aufnehmen muss, ansonsten könnte ja keine Familie mehr unziehen,

notfalls mit Anweisung durch die ADD.

So das wars fürs Erste, würde mich wahnsinnig über eine Antwort freuen


Grüsse Schnuffel


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27.09.2012 00:33
avatar  Schnuffel ( gelöscht )
#6
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Schnuffel ( gelöscht )

Hallo Smila,

Danke für die Antwort. Ja mit dem sitzenbleiben das war nach Absprache

der sehr netten Familienhilfe der Vorschlag auch seitens des Jugendamtes

damit nicht in späteren Klassen eine Nichtversetzung droht.

Zu den technischen Geräten ich bin selbständig und gewissermassen an den

PC, Telefon und Handy gefesselt.

Dies hat der Junior schon früh erkannt, und versucht mich nach zuahmen.

In der Pfelge-Fam. er spricht nicht mal den Namen der Frau aus bei welcher

er untergebracht ist!!! Das sagt schon alles

Klar hat Sie ein Telefon welcher nur unter Aufsicht und das max. jeden 2. Tag

genutzt werden darf. Es wird dann einfach gesagt so das reicht Schluß jetzt

Du musst auflegen, das reicht mir ich bin es satt!!!!!!!!! Wir können nicht mehr

und ich kann und will mir diese Frechheiten die uns hier widerfahren nicht mehr

länger wie ein - dummes Schaf- erdulden.

Meine Lebensgefährtin sagte:

Wenn das die Lösung unseres Problemes ist, dann hätten wir gerne unser Problem zurück.

Leider bekommt unser Sohn Concerta, die - Frau - hat gegogelt und festgestellt dass

das nach dem BTM Gesetz verschriebene Medikamente sind.

Dann sagt Sie zu unserem Sohn - die müssen schön blöd sein Ihrem Sohn diese Drogen

zu geben - im Beisein von Ihm, er hat alle Untersuchungen - bei vollem Bewusstsein -

mitbegleitet, wir haben alles ausprobiert, was sagt man zu seinem Kind wenn es sagt

ich nehme die Tablette, dann kann ich mich besser konzentrieren?

Als Letztes muss ich noch sagen das Jugendamt war sehr kooperativ, d. h. wir haben

es mit einem anständigen Ansprechpartner zu tun, der es nicht erkennen kann warum es

in unser Fam. nicht klappt. Wir haben halt manchmal doch - zu viel Schnur - gelassen,

ich weiss es nicht, nur eines wir müssen Tatsachen schaffen zum Wohl des Kindes oder?

Grüsse


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27.09.2012 00:52
avatar  Schnuffel ( gelöscht )
#7
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Schnuffel ( gelöscht )

Hallo Uli,
Hallo Simone,

danke erstmal für die freunliche Begrüssung.

So jetzt zu den Fragen:

Unser Sohn besucht die Realschule plus, die intellektuellen Fähigkeiten sind im Mittel

des Intelligenztestes im oberen Drittel.

Das jugenamt war der Ansicht das Kind muss mal raus aus, und andere Prioritäten kennen

lerne ausser den techni. PC,TV und Handy.

Auch wurde uns zugesichert dass die Betreuung bzw. der Ablauf dieser Massnahme - engmaschig -

schlimmes Wort, mit uns ablaufen soll.

Klar ide Durchsetzung der Regeln war für das - Einzelkind - schwierig, kennt man ja der

Prinz wurde und wird verwöhnt.

Die Unterbringung ist auf max. 2 Jahre ausgelegt, d.h. der Staat würde ggf. zwei Jahre

dies bezahlen, kostet 2,6 T€ / Monat wovon lt. kurzer Ansprache der Outgescorte Soziale Dienst

den Löwenanteil einstreicht.

Zu der auswärtigen Unterbringung ist noch zusagen, dass der Junge selbst in der jetzigen

Situation noch gute Noten schreibt für uns ein Zeichen seiner Stärke und Willenskraft ist

so schnell wie möglich da weg zu kommen.

Ich glaube er hat so eine Erfahrung gemacht, welche Ihn prägt jedoch soll sie Ihn nicht zerbrechen,

die wir nun schnellstens beenden müssen, bevor das Kind ein Trauma Schaden davon trägt.

Liebe Simone, ich habe heute mit der ADD gesprochen, da wir in einem kleinen Landkreis wohnen

und auch das Aufenthaltsbestimmungsrecht haben, dies hat uns das Jugendamt auch bestätigt,

- Sie können jederzeit die Maßnahme beenden - ( wie das klingt als hätten wir einen Straftäter

abgegeben), wir haben genau zwei Schulen Realschulen welche von der räumlichen Entfernung

zu nutzen sind, eine davon haben wir bereits genutzt, die andere ist lt. Rektorin

- z. Zt. keine freien Plätze - voll. Der Referent der ADD machte mir Hoffnung dass bei einem

Wohnortwechsel die nächste freie Realschule aufnehmen muss, ansonsten könnte ja keine Familie mehr unziehen,

notfalls mit Anweisung durch die ADD.

----
Wenn euer Sohn wieder kommt, was muss funktionieren damit er die Schule hin kriegt?

----

Klar diese Frage haben wir uns auch schon tausendmal gestellt, klare deutliche Regeln.

Er hat nicht total verweigert, nein das können wir nicht sagen, er ist den Weg des

geringsten Widerstandes gegangen, d.h. ich habe die Aufgaben schon x-mal gemacht, ich

kann alles. Ich habe auch einen Kommentar auf die zwiete Anfrage gegeben.



So das wars fürs Erste, würde mich wahnsinnig über eine Antwort und ggf. weitere Info

freuen.



Grüsse Schnuffel


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27.09.2012 09:02
avatar  smilla
#8
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Hallo Schnuffel,
das mit den technischen Geräten habe ich auch etwas ironisch gemeint. Es gibt in der heutigen Welt eben wenig Möglichkeiten diesen aus dem Weg zu gehen. Aber bestimmt könntet Ihr trotz Deiner Selbstständigkeit doch eine Lösung finden, damit Euer Sohn dem nicht ständig ausgesetzt ist!? Vielleicht den Computer in einen Raum (Büro) auslagern, zu dem er keinen Zutritt hat, ausser Ihr erlaubt es. Und Handys kann man weglegen, den Fernseher abbauen...

Was die Pflegemutter angeht, finde ich das was sie sagt aber schon bedenklich. Solche Menschen sollten die Begabung haben, ohne Vorbehalte und Kritik an ihren Job und an die ihnen anvertrauten Kinder und Eltern rangehen. Sonst haben sie womöglich den falschen Job! Und was die Medikation angeht: Keiner darf es sich anmaßen, darüber zu urteilen, ob unsere Kinder etwas bekommen oder nicht. Das ist einzig und allein die Entscheidung der Eltern (natürlich in Absprache mit Menschen die einen dabei professionell unterstützen!!) Ich kenne bis jetzt keine Eltern die mit diesem Thema locker umgegangen sind und trotzdem wird es ihnen immer wieder vorgeworfen. Aber sie sollte sich solche Sätze vielleicht im Beisein Deines Sohnes sparen!? Sich stattdessen informieren wäre wohl der besserer Weg, finde ich!

Aberdas ist halt ein Thema, bei welchem mir immer der Hals schwillt...

die smilla


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29.09.2012 12:05
avatar  ferrano
#9
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Liebe Schnuffel,


versteh mich nicht falsch- in diesem unserem Haushalt werden die Regeln (Pc, Fernsehen, Nintendo etc. Schlafen gehen, duschen, Tisch decken ...)natürlich auch nicht oft freiwillig und klaglos eingehalten. Seufz. Tägliche Streitereien und Auseinandersetzungen sind schon drin.

Also bei uns ist es so:
Mein Mann und ich benützen Telefon und PC auch beruflich (da erzählen wir den Kindern gebetsmühlenartig, dass wir hier nicht spielen, sondern Briefe beantworten oder Berichte schreiben etc.).
Die Kindern dürfen am Abend ca. 45 Min fernsehen und Mittags 30 Min. elektrische Spielkonsolen nutzen. Vorher müssen alle Hausis und Pflichten erledigt sein. In dieser Zeit telefoniere ich nicht und schreibe auch nicht geschwind noch ne Mail.
Ich bin da zum helfen und einfach ansprechbar, na ja auch Kontrolleur.
Die Elekro- Zeiten kontrolliere ich mit einem Küchenwecker damit ich es nicht verpeile.
Auch ein Count-down hilft, also ankündigen es sind noch 5 Min., 2 Min., aus machen. Geschrei gibts trotzdem manchmal.
Aber nach Jahren sieht man viele Fortschritte, der Große zickt deutlich weniger als früher!
Falls das Geschrei und diskutieren zu viel wird und nicht beendet werden kann, gibts ne Pause.
Ein Tag kein Elekro.

Früher haben wir ein paar Jahre nur Freitag, Samstag und Sonntag elektronische Beschäftigung erlaubt, um die täglichen Diskussionen zu vermeiden. Das hat auch ganz gut geklappt.
Der Nachteil war, dass man z.B. bei Widerstand gegen die Hausaufgaben kein Druckmittel hatte, außer Freundeverbot (finde ich aber blöd, schließlich ist spielen und toben das Beste für unsere Spezies).
Die Androhung, das abendliche Fernsehen oder Nintendospiel zu streichen hilft. Natürlich muss man es dann echt machen und hat dann noch mehr Gebrüll, bis die Kids merken, "mein Handeln hat Folgen und Muttern zieht es durch". Das ist anstrengend, aber es lohnt sich.


Um diese "Maßnahmen" durchzufuhren, zu ertragen und etwas Humor zu behalten, tue ich in dieser Tagesphase nichts anderes.
Damit es mich nicht nervt meine Tätigkeit zu unterbrechen. Wäsche waschen, spülen etc. kann man ja leicht liegen lassen.
Das Ganze läuft jetzt oft ganz gut und ich kann nach den Pflichten auch Nachmittags noch was arbeiten, allerdings plane ich es nicht wirklich mit ein.

Abends ist nochmal eine eher anstrengende Phase. Essen, Schulsachen richten, nochmal Vokabeln abhören, Fernsehzeit, Schlafanzug und Zähne richten ...- erfordert auch die Uhr im Blick haben. Ist meistens eine anstrengende Phase.
20.15 Uhr wird definitiv ins Bett gegangen. Der Große kann noch lesen und CD hören. Der Kleine schläft schneller.

Vielleicht ist Dir das hilfreich, um einen eigenen Plan zu entwickeln. Widerstand seitens der Kids einkalkulieren- ist wohl normal bei unseren- trotzdem dran bleiben.

LG Uli


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29.09.2012 12:21
avatar  ferrano
#10
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Hallo nochmal,

wegen der Schule - na ja
es kann ja nicht sein, dass ihr die Maßnahme vom JA nicht beenden könnt, weil das Kind keine aufnehmende Schule hat.
DAS GEHT SO NICHT!

Im Zweifelsfall mit Junior an der Hand im Schulamt aufkreuzen und fragen, wo das Kind denn jetzt zur Schule gehen darf.
Wenn die Schulen direkt nicht kooperieren sofort zur nächsthöheren Dienstbehörde gehen!!! Hier Schulamt oder Riegierungspräsidium.
Es kann nicht sein, dass euer Kind nicht nach Hause kann, weil es keine aufnehmende Schule gibt!

Zur Not holt ihr ihn ohne Schule nach Hause und steht dann mit Kind bei den In Frage kommenden Schulen im Rektorat, falls Ihr abgelehnt werdet- frag mal nach der Schulpflicht?!
Das Schulamt ist dafür zuständig eine aufnehmende schule zu finden, weigert sich die Schulleitung muss die höhere Dienstbehörde daran erinnern, was die Aufgabe einer Schule ist. Verweist auf die guten Noten von Sohn und darauf, dass er eine Chance verdient hat.
Bestimmt hat euer Sohn etwas dazu gelernt.
Ansonsten müsst ihr einen Antrag auf Hausunterricht stellen, beim Schulamt - das ist eigentlich für kranke Kinder vorgesehen, aber wenn die anderen Schulen nicht in der Lage sind ...

Versteckt euch nicht, euer Sohn hat ein Recht auf Schule und eine Chance!

Ich empfehle euch ein ADHS- Elterntraining oder SHG (Selbsthilfegruppe)wir
Eltern müssen unsere Erziehungsfähigkeiten verbessern und neues lernen, zum Wohle aller Familienangehörigen.


LG Uli


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