Psychotherapie ohne Medis?

02.12.2012 10:51
avatar  Omi52
#1
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mein Enkel soll ja im Frühjahr Medis bekommen, aber jetzt schon lt. Psychotherapeuten, eine Psychotherapie machen. Ich kann mir das einfach nicht vorstellen, es bleibt bei ihm einfach nichts hängen, er hält sich an keine Regeln, obwohl ich sie immer wiederhole und einfordere. Er meint überall der Chef zu sein, das ist ein stetiger Kampf.

Ihr wisst ja selber, was so alles für Symptome bei einem Kind mit adhs auftreten, ich könnte hier einen langen Vortrag machen, aber ist glaube ich nicht notwendig.

Meine Frage ist das überhaupt möglich, eine Therapie ohne Medis?

lg. von

Omi52


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02.12.2012 17:17
avatar  ferrano
#2
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Liebe Omi 52,

eine Therapie ohne Medis ist sicher möglich- die Frage ist nur, wie viel es bringt ...
meiner Meinung nach besteht das Gehirn des ADHS Menschen nur aus Autobahnen, da kann man mit hoher Geschwindigkeit
auf gut ausgebauten Straßen fahren- vielmehr rasen . Die Anforderungen der Umwelt stehen wie Verkehrsschilder am Straßenrand, aber bei der Geschwindigkeit kann man die Verkehrsschilder kaum lesen und auch nicht recht danach handeln.
Um als ADHs ler bsser zu funktionieren muss man runter von der Autobahn und das Fahren auf Landstraßen lernen, da sieht man dann auch die Verkehrsschulder/Regeln besser. Das Gehirn benutzt immer den Pfad den es am Besten kennt,daher ist es ja auch so schwer die ADHS- Autobahn zu verlassen.
Ich meine ohne Medis ist bei dem starken Störungsbild kaum eine Entwicklung zu erwarten, aber was solls- es schadet sicher nicht. Dein Zwerg lernt den Therapeuten kennen und der/die wird sicher auch die Medis unterstützen, wenn er Zwergi mal kennt.
Lass die doch mal machen ...

LG Uli


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02.12.2012 18:38
avatar  Simone
#3
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Liebe Omi52,

ich kann mich Uli nur anschließen.

Ausserdem ist nach den seit Anfang letzten Jahres geltenden Leitlinien vorgesehen, dass Medis erst verschrieben werden sollen, nachdem eine Therapie nicht den gewünschten Erfolg hat. Frag mich bitte nicht, was das bringen soll, aber so will es nun mal das GBA.

Sicher ist es in vielen Fällen so, dass eine Therapie nur dann überhaupt erst möglich ist, wenn das Kind Medis bekommt.

Was spricht dagegen, dass er jetzt bereits Medis bekommt?

fragt sich

Simone

Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem.....


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02.12.2012 19:51
avatar  Omi52
#4
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danke für eure Antworten,

ich möchte nur nicht, dass das alles umsonst ist. Im Moment macht der Therapeut Diagnostik. Der "andere" Kinderarzt sagte er kann erst Medis geben, wenn er 6 Jahre alt ist. Der "alte" Kinderarzt will ihm schon im Frühjahr Medis geben.
Es geht ja um jetzt. Es ist alles schon sehr heftig im Moment.

Werde mal mit dem "anderen" Kinderarzt reden, der kennt sich aus mit adhs. Mal hören was der sagt.

Verstehe sowieso nicht, wir sollten eine Familientherapie machen und jetzt heißt es Psychotherapie...

lg

Omi52


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03.12.2012 12:27
avatar  Simone
#5
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Ach Omi52,

mit den Verschreibungen ist es so eine Sache.

Zugelassen ist MPH für Kinder im Alter zwischen 6 und 18 Jahren. Über 18 gibt es bisher nur 1 Medi.

Euer Bub ist noch keine 6 Jahre alt. Das heisst aber nicht, dass man da noch keine Medis verschreiben kann. Dasheisst nur, dass die Krankenkasse die Medis da noch nicht bezahlt und die Verschreibung nur auf Privatrezept erfolgen kann. Nicht mehr, nicht weniger.

Simone

Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem.....


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03.12.2012 16:27
avatar  Omi52
#6
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Liebe Simone,

danke für die Aufklärung, habe das nicht gewusst.
Wollte noch was fragen, der Therapeut hat mir jetzt schon ein paarmal gesagt, "ach das machen andere Kinder auch" für mich ist das wie ein Schlag ins Gesicht. Da denke ich mir schon, ja bin ich jetzt verkehrt, oder weiß der gar nicht wovon er spricht.
Er sucht immer irgendwas in der Familie zu finden, warum der Kleine so ist wie er ist. Er meint, wenn zuhause Anspannungen sind, wie Zurückweisungen von der Mama, weil sie nicht mit ihm klar kommt, dann nützt auch keine Therapie.
Sie hat halt den falschen Beruf, wenn man so ein Kind hat, müsste man schon mehr Zeit haben, aber deswegen bin ich doch da. Sie muss Schichten arbeiten und ist da schon psychisch sehr angespannt. Wenn sie dann heim kommt und der Kleine will gleich von ihr, dass sie mit ihm spielt oder er will ihr was zeigen, das geht nicht, sie muss selbst erst mal runter kommen.
Sie ist total überfordert, sicher wäre es gut, wenn sie wüsste wie sie mit ihm umgehen sollte oder muss, aber
das ist schon wieder das Problem, dass sie keine Zeit hat zum Therapeuten zu gehen. Da wenn sie Zeit hat, hat er keine. Ist doch verrückt diese Welt.

Ich tue mein bestes und warte ab, wie es weiter geht, aber mit dem Therapeuten muss ich noch mal reden, das gefällt mir gar nicht, was er so von sich gibt.

lg

Omi52


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