Neu und kein Ende in Sicht

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05.04.2014 17:51
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#11
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... ich hoffe, meine Antwort war einigermaßen verständlich.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass Sohni Mathe quasi zuerst "auswendiggelernt" und dann erst nach und nach kapiert hat

So hatte er die für ihn so wichtigen Erfolgserlebnisse - z.B. war er sehr gut im "Rechenkönig-Spiel" ohne dass jemand gemerkt hat, dass er ja im Grunde ein Mathe-Problem hat .

Und so wurde er ein wirklich sehr guter Kopfrechner. Wenn ich heute daran denke, das er sich in der ersten Klasse keine 3 Zahlen merken konnte.... Heute schlägt er mich um Längen. Die Kopfrechnerei ist außerdem äußerst wichtig bei Sach- oder Textaufgaben. Sonst tritt eben wieder das "Kurzzeitspeicher-voll-Problem" auf.

Im Grunde haben wir in Sachen Mathe in der Grundschule ziemlich "getrickst". So richtig an die "Mathe-Substanz" geht es eigentlich erst in der weiterführenden Schule, da sollte man dann Mathe eben dann auch "verstehen" und anwenden.

Grüße

Zottel


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06.04.2014 12:15
#12
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Hallo Zottel,

ja, sehr verständlich - und sehr interessant ! :-)

und in der Tat - total unorthodox, Deine Vorgehensweise. Ich hab ja gelernt: nie auswendiglernen bevor Zahlbegriff und Rechenoperation nicht verstanden wurden.

Wobei das Automatisieren schon super wichtig ist, ohne geht Rechnen auch nicht wo wirklich, aber es kommt erst nach dem Verstehen - eigentlich.

Du hast eine Stärke Deines Kindes eingesetzt, um Rechnen zu lernen, das ist ja auch total wichtig. (beim auditiven Gedächtnis hatte unsere Tochter auch den besten Wert im Hawik, obwohl mir das im Alltag nicht aufgefallen wär.... Aber Arbeitsgedächtnis/ zentrale Exekutive (?) ist auch Baustelle, würd ich mal vermuten; es gelangt bei ihr leider vieles nicht so mühelos ins Langzeitgedächtnis wie bei anderen Kindern, und Zahlenreihen schon mal gar nicht !)
Ansonsten überlege ich hier gerade ganz stark, wie Deine Methode funktioniert

Dass man ein Kind mit Problemen in der visuellen Wahrnehmung mit dem Anbieten von vielen unterschiedlichen Visualisierungen eher verwirren kann als das es hilft, leuchtet sehr ein.

Mit Punktebildern kann meine Tochter auch herzlich wenig anfangen, auch mehr/weniger-Vergleiche fallen ihr mit solchen Darstellungen sehr schwer.

Puzzle ist dann wieder Überraschung: sie hat sich vor ein paar Wochen ein Puzzle geschnappt, erst musste ich wieder ganz schnell kommen, weil das mit dem puzzeln nicht sofort und auf der Stelle klappte und dann ist sie meist ganz schnell mit den Nerven am Ende: "ich kann das nicht!"
dann hab ich ihr nur gezeigt, wie sie anfangen könnte, z.B. indem sie erst mal das Gesicht puzzelt und sich dann andere Bildstellen sucht, die man gut zusammenpuzzeln kann. Dann bin ich gegangen, dann war es eine halbe Stunde (!) ganz ruhig, und dann war das Puzzle fertig. 70 Teile !!!!!


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06.04.2014 13:02
#13
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uuups - eigentlich wollte ich die "Vorschau" und hab auf "beitrag speichern" geklickt...

jetzt überleg ich, ob ich/man das auditive Gedächtnis stärker einsetzten könnte, oder eben - irgendwie - stärker über den auditiven als über den visuellen Kanal zu arbeiten.
Ich kann es mir bei unserer Lütten nicht so gut vorstellen, - Nachsprechen ist oft eher ne Frustangelegenheit, auf Verbesserungen kann sie ganz schön wütend werden....

andererseits tut sich was - in letzter Zeit singt sie mir oft und gerne Liedchen und Reime aus dem Kindergarten vor, und bleibt länger dran, den Text "draufzukriegen",
wenn ich ihr was vorsinge.

und bei all dem -tja, die intrinsische Motivation...., ist schon auch eine Herausforderung. Macht es in der Tat nicht einfacher.
Ich hab ja immer ein bisschen Angst, dass ich wie so ne Tiger Mom klingen könnte, die ihre Kinder "frühabrichtet" - aber so bin ich wirklich überhaupt nicht.
Ich denke nur, ohne eine gewisse Anstrengungsbereitschaft und Ausdauer lässt sich vieles eben nicht erreichen. Auch die Talentiertesten konnten nicht alles auf Anhieb und haben geübt und probiert.
Das ist schon auch Dauerthema - ich sag das, glaube ich, täglich, dass es nicht schlimm ist, wenn es mit irgendwas nicht sofort klappt, dass es allen anderen Kindern genauso geht, und dass das nicht heisst, dass sie es nie lernen wird und auch nicht, dass sie dumm ist.
Das sind dann so die dramatischen Momente, auf jeden Fall für mich, wenn ich seh, wie sie - auch kleinere und unbedeutende "Misserfolge" - interpretiert und verbucht
Ich halt mich ja für ziemlich gut im sofortigen Verstärken von Verhalten - aber es ist schwierig, oft eine Gratwanderung, sie bei der Stange zu halten.

Oder Beispiel Fahrrad fahren: das hat sie kürzlich, und ganz schnell gelernt. Ich hab mich gefreut, als sie auf einmal ganz allein fahren konnte. Sie hat sich gefreut, sehr sogar !!!
Ich dachte, sie will jetzt weiter fahren (mit lenken und bremsen ist halt noch ausbaufähig) - aber nöööö, kein Bedarf.....sobald es auch nur etwas anstrengend wird - Wutanfall.....
und das war´s dann :-/.

So, jetzt bin ich abgeschwiffen (oder heisst es abgeschweift ?) - und hoffe, dass meine Schreibe nicht zu wirr ist...?

Mir geht halt gerade so vieles durch den Kopf, und zieht zum Teil noch etwas unsortiert seine Kreis durchs Hirn...

Ansonsten finde ich, Zottel, dass Du ganz schön in der Materie steckst, sozusagen ! Hast Du Dir das alles über Deinen Sohn angeeignet, oder warst Du da schon irgendwie vorgebildet ?

Liebe Grüsse,
Steffie


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07.04.2014 17:25 (zuletzt bearbeitet: 07.04.2014 17:25)
avatar  Zottel
#14
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Hallo Steffie,

ich habe momentan wenig Zeit, werde Dir aber noch antworten

Einige Themen die Dich momentan beschäftigen haben wir hier schon mal (vor Jahren) diskutiert.

Gib mal in die Suchfunktion "Urlaubsblues" und "Feinmotorik/ Geschicklichkeit/ Koordination" ein. Zwar schon etwas älter die Freds aber eigentlich immer wieder "ADS-aktuell"

Grüße

Zottel


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