Epidemiologische Frage...
Hallo,
Ich habe bald über das Thema ADHS meine Examensprüfung für Lehramt.
Als ich neulich zur Besprechung der Gliederung bei meinem Prof war, hat er nebenbei bereits einige Fragen von sich gegeben. Darunter auch, warum ADHS denn in Deutschland noch nicht so sehr verbreitet ist wie in Amerika mit 10% und Indien mit ca. 20%. In der mir bekannten Literatur habe ich darüber nichts gefunden.
Weiß da zufällig jemand von Euch etwas darüber?
Vielen Dank schon mal....
Hallo PädStudi,
da ich nicht weiß, woher dein Prof. seine Zahlen hat, kann ich nur allgemein antworten:
Eine Ursache dafür, dass internationale epidemiologische Studien zu den Prävalenzraten manchmal "Ausreißer" aufweisen, die stark vom Durchschnitt der Ergebnisse nach oben oder unten abweichen, ist, dass nicht immer die gleichen Einschlusskriterien angewandt werden. Das liegt u.a. auch daran, dass es sich bei ADHS nicht um eine kategoriale Störung (wie z.B. Masern, die man entweder hat oder nicht), sondern um eine dimensionale Störung handelt, bei der der Schweregrad der Auswirkungen auch vom im jeweiligen Land gegebenen sozio-kulturellen Kontext beeinflusst wird. Dazu kommt, dass die diagnostischen Kriterien gemäß ICD-10 und DSM IV voneinander abweichen. So werden einmal die Kriterien des ICD-10 zugrundegelegt, ein andernmal die des DSM IV, und manchmal eine Kombination aus beiden, aber mit unterschiedlichen Gewichtungen. Zudem sind auch noch beide Kriterienkataloge aufgrund des wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritts auch noch aktualisierungs- und zusammenführungsbedürftig. Das erklärt im Wesentlichen die international teilweise unterschiedlichen Ergebnisse der epidemiologischen Studien.
Manche Kommentatoren, die der Validität der Diagnose "ADHS" grundsätzlich kritisch gegenüberstehen, picken sich gerne die extremsten Ausreißer im internationalen Vergleich heraus, um dadurch ihren Argumenten mehr (scheinbares) Gewicht zu geben. Um zu einigermaßen brauchbaren und vergleichbaren Ergebnissen zu kommen, ist es dagegen sinnvoll (und auch in anderen Bereichen der Hirnforschung üblich), aus den Ergebnisse der wissenschaftlichen Prävalenzstudien in den einzelnen Ländern einen Durchschnitt zu bilden (dabei sollten die extremsten Ausreißer nach oben und unten möglichst nicht berücksichtigt werden). Dann kommt man auch zu weniger extrem voneinander abweichenden Vergleichsdaten.
Nach Durchsicht vorliegender Prävalenzstudien-Ergebnisse kam das Expertengremium ADD Forum Berlin e.V. im Jahr 2002 z.B. zum Ergebnis, dass die durchschnittliche Prävalenzrate der Kinder und Jugendlichen mit behandlungsbedürftiger ADHS bei ca. 5% liegt (Kinder- und Jugendarzt, Ausgabe Nr. 7, Juli 2002). Das Bundesgesundheitsministerium geht gemäß seiner Pressemitteilung vom 27.12.2002 von einer Prävalenz von 2 - 6% betroffene Kinder und Jugendlichen zwischen 6 und 18 Jahren aus. Bei Zugrundelegung des Durchschnitts der Ergebnisse aus anderen Ländern kommt man durchaus zu verblüffend ähnlichen Prävalenzraten, bei denen etwaige extreme Ausreißer keine große Rolle mehr spielen.
Gruß
Mike
Komisch ... . 10 Tage sind es her, und von PädStudi noch immer kein "Danke für die Informationen", kein Widerspruch, keine Zustimmung, keine Rückfragen, kein gar nichts - nur Schweigen im Walde . Ob das überhaupt ein PädStudi war? Vielleicht war's sogar der Prof. selber - sozusagen als verdeckter Ermittler.
Mike
Mir kommt das auch spanisch vor...vor allem WELCHER Student redet so ??????
Oder sind gerade Semesterferien ???? Oder er ist ein echter Streber und steckt immer nur in seinen Büchern....
Ach was bin ich heute böse
Wahrscheinlich hat er von woanders mehr Info bekommen ...oder der PC ist kaputt....oder oder oder
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