Hallo ich bin neu hier

01.10.2014 11:01
avatar  andrew52 ( gelöscht )
#1
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andrew52 ( gelöscht )

Hallo,
ich wollte mich erstmal vorstellen. Ich bin 36 Jahre alt und bin verheiratet. Habe zwei Kinder (8 jahre und 5 Jahre).
Bei meiner Tochter 8Jahre haben wir vor einige Zeit erfahren das sie ADS hat. Mir sind endlich froh zu wissen was sie hat. Mir sind von Arzt zu Arzt gerannt. Dann haben wir endlich einen Termin bei der Psychologin bekommen. Es wurden Test gemacht Bogen für Zu Hause und für die Schule.
In der Schule läuft es nicht so gut. Sie ist sehr verträumt und hat traut sich nichts zu, immer wenn es Streit gibt sagen die Mädels sie hätte angefangen. Sie hat auch keine Freunde. Ich mache mir immer Gedanken wie es weiter geht. Komme mit der Situation nicht zurecht. Sie erzählt nicht viel. Manchmal sagen mir andere Mütter das sie wieder ausgelacht worden ist oder geärgert worden ist. Sie ist in Sport nicht gut.
Jetzt geht sie in die 3 Klasse. Nimmt jetzt Medikamente ein.
Auch für die Hausaufgaben braucht sie viel Zeit und es kostet Nerven.
Wie läuft es bei euch mit den Hausaufgaben? Könnte mir einer einen Tipp geben.


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01.10.2014 16:06
avatar  FaVe
#2
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Herzlich Willkommen im Forum!!

Alles, was Du schreibst, kennen die meisten von uns in irgendeiner Form.
ADHS mit Verträumtheit ist eher für Mädchen typisch.

Aber auch von meinem ADHS-Sohni kenne ich es, dass er von der Schule nicht viel erzählt: Frage von mir: Wie war es? Anwort von ihm: Gut.

Von seinen sozialen Problemen in der Schule erfuhr ich auch von anderen Erwachsenen / Lehrern / Sozialarbeiterin ....

Seit wann nimmt Deine Tochter Medikamente? Wann und welche? Reicht die Wirkung bis zu den Hausaufgaben?

Tipps für die Hausaufgaben:
- immer zu einer festen Zeit: z.B. nach dem Mittag nach 15 Minuten Pause, dann Hausaufgaben.
- fester Arbeitsplatz: aufgeräuter Schreibtisch, auf dem nichts liegt, was ablenkt: unser Sohni hat im Zimmer einen Schreibtisch und einen Spieltisch.
- Wenn ich bei ihm sitze, dann über Eck: kann auf seinenm Blatt mitlesen, aber auch seinen Blick beobachten.
- Hausaufgaben in überschaubare Aufgaben untergliedern, z.B. erst Mathe, auch nur dieses Fach auf dem Tisch, nach Erledigung bewußt wegräumen
- Pausen einlegen: aber dann besteht auch die Gefahr, dass es lange dauert, bis wieder angefangen wird.
- Mit den Lehrern über die Situation sprechen: evt. auch mal Hausis abbrechen und mit entsprechendem Vermerk in die Schule schicken
- ........

Hausaufgaben sind ein Dauerthema: da gelten aber für ADHSler wie für "Normalos" ( Wer auch immer das ist .. ) das gleiche.
Heute sind die Hausis bei uns schnell fertig gewesen, aber gestern hat es auch meiner Ansicht nach 3x so lange gedauert, wie es müßte.

Eigenes Selbstvertrauen ist in Verbindung mit Streit um die Hausis natürlich auch schon mal schwierig.

Bekommt Deine Tochter außer Medis irgendeine Therapie? Dann den Therapeuten darauf ansprechen.

Wichtiger Satz bei diesem Thema:
"Kein Kind mit ADHS steht morgens auf, um Mama und Papa bewußt und vorsätzlich zu ärgern."


So anstrengend die Situation auch sein mag: Überall gibt es auch schöen Momente: diese besonders bewußt erleben und erinnern.
Sicher gibt es Dinge, die Deine Tochter gerne mag und macht: macht es gemeinsam: Anerkennung, Rückhalt und Lob in einem Bereich wirkt sich natürlich auf das eigene Selbstbild aus. Wie seiht es aus mit Basteln, Musik, Hobbies? (Bei Sport sollte vielmehr zählen, dass Dabeisein besonders wichtig ist!!!)

Also: Kopf hoch und positiv denken!
FaVe

Wahnsinn ist erblich,
.... man kann ihn von seinen Kindern bekommen


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02.10.2014 10:31
avatar  andrew52 ( gelöscht )
#3
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andrew52 ( gelöscht )

hallo,
sie nimmt die Tabletten 3 Monate wir habe mit 5mg angefangen Medikinet Retard jetzt sind wir auf 20mg. Für die Hausaufgaben nimmt sie noch keine Medikamente. Habe heute wieder bei der Psychologin Termin, dann rede ich noch mal mit ihr. Sie will bis zu den Herbstferien warten wie es sich entwickelt. Aber wenn wir sagen wir wollen erhöhen macht sie es. Die neue Lehrerin bekommt jetzt noch mal ein Zettel um sie zu beobachten und muss wieder die Fragen ankreuzen wie sie sich verhält und mitarbeitet. Mit den Lehrern bin ich immer in Kontakt. Das ist mir wichtig.
Wir loben unsere Tochter viel und geben ihr Rückhalt.
Aber andere(Familie) meinen immer wieder man solle hart durchgreifen und sie auch bei schlechten Noten schimpfen. Das machen wir aber nicht.


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02.10.2014 22:28
avatar  FaVe
#4
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Hallo!

Regelmäßiger Kontakt zu Lehrern, die auch dafür offen sind und "mitmachen" insbesondere bei der Beobachtung für die Einstellung hefen, sind gut und hilfreich.

Medikinet retard sollte ca 8 Stunden wirken: d.h. nach Einnnahme des Medis 20 mg retard wirken 10 mg sofort und sollten ca 4 h wirken. Die anderen 10 mg werden nach 4 h freigegeben und wirken weitere 4 h. Je nachdem, wann ihr also morgens das Medikament gebt, ist die Schulzeit abgedeckt und der Nachmittag nur teilweise.

Sicher hat die Lehrerin für den Vormittag eine deutliche Besserung bemerkt. Wobei 3 Monate noch nicht so viel sind, wenn Ihr die Dosis erst langsam von 5 auf 20 retard erhöht habt.
Da muss berücksichtigt werden, ob die Dosis für die Konzentration reicht, aber die Dauer der Wirkung vielleicht nicht lang genug ist, wenn ihr solche Probleme mit den Hausaufgaben habt.

Schimpfen bei Schlechten Noten ist im allgemeinen nicht zielführend, insbesondere wenn du schon schreibst, dass sie sich nichts zutraut: ich habe lange Zeit in Klassenarbeiten die Sachen rausgesucht, die gut gelaufen sind und gekonnt wurden: manchmal haben wir auch festgestellt, dass Sohni eigentlich alles konnnte, aber Dingte übersehen hat, oder auch oft nciht fertig geworden ist. Meistens hatte er sich ja Mühe gegeben und auch gelernt. Nur wenn unser großer pubertierender Jugendlicher mit schwachen Noten heimkommt und ich weiß, dass er zu faul zum lernen war, finde ich Schimpfen angemessen.

Klar, manchmal müssen Handlungen klare Konsequenzen haben: aber wir Erwachsene arbeiten auch lieber, wenn jemand und lobt, für das, was uns gelungen ist.

Vielleicht beobachtet Ihr eure Tochter auch sehr genau an schulfreien Tagen, wie Ihr die Wirkdauer einschätzt.

Gerade lese ich "neue Lehrerin": viele ADHSler brauchen länger, um sich auf Veränderungen einzustellen: eine neue Lehrerin ist da schon ein dicker Brocken, der bewältigt werden muss: also eigentlich ist das Vorgehen der Psychologin, noch bis zu den Ferien zu warten und in Kontakt mit der Lehrerin zu bleiben, wohl ziemlcih richtig.

Versucht weiter, eure Tochter zu untertützen und zu fördern und ihr Halt zu geben in festen und regelmäßigen Strukturen.
Grüße und schönes Wochenende
FaVe

Wahnsinn ist erblich,
.... man kann ihn von seinen Kindern bekommen


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02.10.2014 23:26
avatar  lupa
#5
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Auch von mir ein "Hallo" in die Runde,

vieles wurde ja schon geschrieben ...

Der Übergang von Klasse 2 in Klasse 3 stellt für alle Kinder eine besondere Herausforderung dar. Nicht nur der zu bewältigende Stoffumfang, sondern auch das erwartete Tempo steigen deutlich an. Da haben alle Kinder zu kämpfen ... und unsere Kinder, die sowieso schon mit Konzentration und Arbeitstempo kämpfen, um so mehr! Auch unser Sohn brauchte in Klasse 3 deutlich länger als die meisten anderen Kinder in der Klasse, bis er "angekommen" war und Schritt halten konnte.

Tipps zur HA - Situation findest du auch hier:
ADHS-Werkzeugkoffer (2)
Schau mal bei Beitrag #16

Außerdem hat uns geholfen:
"Entlasten" wo immer es geht: Manches kann vielleicht (in Absprache) auch mündlich erledigt werden. Wenn Sohn garnicht mehr konnte, habe ich schon mal die "Sekretätin" gespielt, d.h. er hat die Kopfarbeit gemacht und ich habe für ihn geschrieben (geht v.a. in Mathe prima!), Ausmalarbeiten müssen nicht immer perfekt und vollständig sein (oder Mama springt beim malen und ausschneiden mal ein ). Aus dem Buch abzuschreibende Matheaufgaben habe ich Sohn regelmäßig diktiert. Das geht drei mal so schnell, als wenn er nach jeder Aufgabe erst wieder die richtige Stelle im Buch suchen muss und dann beim Abpinseln noch drei mal in der Zeile verrutscht. Wenn Lückentexte ins Heft zu übertragen waren, haben wir schon mal großzügig Text mit "..." ausgelassen und nur die eigentlich gesuchte Lücke mit drei Wörtern vorher und nachher ins Heft übernommen. Man darf bei solchen Sachen also ruhig ein bisschen kreativ sein. Von Seiten der Lehrer hatten wir in solchen Dingen jedenfalls bisher keine Schwierigkeiten. Die waren da durchaus kooperativ.

Und schlechte Noten werden vom Schimpfen auch nicht mehr besser. Also: nicht so sehr die Noten in den Vordergrund stellen. Viel wichtiger ist, die Anstrengungsbereitschaft des Kindes zu würdigen und zu loben. Etwa so: "Ich erwarte von dir, dass du nicht faul bist, sondern lernst und dich anstrengst. Ich weiss, das hast Du getan ... mehr geht nicht. Jetzt schreibst du deine Klassenarbeit und das, was dann dabei heraus kommt, das ist für mich dann in Ordnung. Ich weiss, du wirst dein Bestes geben!"
Außerdem das Kind nicht mit anderen vergleichen, sondern lieber auch kleinste Fortschritte auf seinem eigenen Level wahrnehmen (!) und würdigen / loben / belohnen. Denn viel wichtiger, als ein bestimmter Notenschnitt für den Übertritt ist, dass dein Kind die Grundschule halbwegs unbeschadet übersteht und sich nicht schon in Klasse 3 / 4 selber aufgibt!

Wenn die 20 mg Medikinet retard nicht reichen, um die HA abzudecken, gibt es evtl. die Möglichkeit, 5 mg nicht retardiertes MPH beim Mittagessen nachzuschieben. Dann sollten die HA besser klappen. Das aber nur als Anregung ... entscheiden kann das natütlich nur euer behandelnder Arzt. Unbedingt mit ihm besprechen!

Viele Grüße

lupa

Ja, ich bin durchgeknallt und nein, ich kann mich nicht mal eben zusammenreißen.

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04.10.2014 15:07
#6
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Hallo andrew52,

die anderen haben Dir ja schon viele wertvolle Tipps gegeben. Trotzdem wollte ich Dir auch nochmal schreiben, da ich vor einem Jahr beinahe die gleiche Situation hatte wie Du. Mein Sohn ist auch ein Träumerchen und ist gerade in die vierte Klasse gekommen. Die ersten Wochen in der dritten Klasse waren der Horror. Er war mit den vielen neuen Eindrücken total überfordert, hat im Unterricht praktisch nichts zu Papier gebracht. Zuerst wollte der Lehrer ihn wieder in die zweite zurückschicken. Als ich ihm erklärt habe das er gerade auf ADS getestet wird war er aber sehr kooperativ. Da mein Sohn allein durchs Zuhören sehr viel vom Unterricht behalten hat, hat er großzügig darüber hinweggesehen dass die Aufschriebe nicht immer komplett waren. Mit den Medis haben wir dann erst nach den Herbstferien begonnen, allerdings nicht gleich mit einem Retard-Präparat, sondern mit Ritalin unretardiert. Es wurde auch über vier Wochen langsam von 5 mg auf 20 mg als maximale Tagesdosis erhöht. Er bekam morgens 10 mg und nachmittags vor den Hausis nochmal 10 mg. Damit sind wir super gefahren. Gleichzeitig abschreiben und zuhören im Unterricht war jetzt kein Problem mehr und auch die Hausaufgaben wurden jetzt in normalem Tempo erledigt.

Das einzige Problem war der Nachmittagsunterricht, da er an den Tagen wenn er nachmittags Schule hat nicht nach Hause kommt und selbst an die Medis denken muss. Leider hat er die regelmäßig vergessen und die Lehrer haben sich immer wieder über seine Langsamkeit beschwert. Deshalb haben wir vor den Sommerferien auch versucht auf ein Retard-Präparat umzustellen. Zuerst auf Ritalin LA – da war die Wirkungsdauer zu kurz (nur 5 bis 6 Stunden). Dann auf Equasim 20 mg – das hat zwar länger gewirkt, aber die Wirkung war zu schwach da die gleiche Dosis ja über einen längeren Zeitraum verteilt war. Die nächst höhere Dosis bei Equasim war 30 mg. Da wir uns mit der Ärztin einig waren das dies bei einem Körpergewicht von 24 kg zu viel ist sind wir zu Concerta 18 mg gewechselt. Zusätzlich habe ich dann morgens noch 5mg Ritalin zugegeben, denn Concerta schüttet anscheinend morgens weniger aus. Leider hatte ich den Eindruck dass die Wirkung hier nicht so zuverlässig war. An einem Tag sagte mir der Lehrer heute sei es wieder genauso gut gelaufen wie vor der Umstellung auf die Retard-Kapseln und am nächsten Tag fragte er ob wir heute das Medikament vergessen hätten, da es wieder ganz zäh gelaufen war. Auch bei den Hausis hatte ich den Eindruck das die Wirkung schwankend war. Manchmal dauerten sie wieder sehr lange. Zu guter Letzt sind wir dann wieder zum unretardierten Medikament zurückgekehrt. Das hat bei ihm einfach am zuverlässigsten gewirkt. Ich habe mit seinem Klassenlehrer gesprochen dass er ihn an den Tagen wenn er über Mittag in der Schule ist bitte erinnern soll und zusätzlich habe ich ihm morgens an diesen Tagen zur Erinnerung einen dicken Punkt auf den Handrücken gemalt. Bisher hat es super geklappt.

Mit Medikinet Retard habe ich keine Erfahrungen und kann bezüglich Ausschüttung und Wirkungsdauer nicht mitreden. Spricht irgendwas gegen ein unretardiertes Medikament? Vielleicht klappt das ja bei euch auch besser.

Ganz wichtig finde ich das ein Kind zumindest einen guten Freund/Freundin hat! Kommen die anderen Mädels denn manchmal auch zu euch? Dann könntest Du evtl. mal eine Zeit lang beobachten wie solche Streits zustande kommen, ob es wirklich am Verhalten deiner Tochter liegt. Mein Sohn kann z.B. nur schwer auf andere eingehen. Mir ist aufgefallen dass er wenn andere Kinder da waren oft sein eigenes Ding durchgezogen hat (meist um die anderen zu beeindrucken) und auf deren Spielwünsche gar nicht eingegangen ist. Dann hab ich meistens vermittelt bis sie etwas gefunden haben das beiden Spaß macht. Vielleicht kannst Du Deinen Kontakt zu den Müttern ja auch noch vertiefen – sie evtl. mal mit Kind zum Kaffee einladen ect. Wenn die Kinder Dich besser kennengelernt haben und wissen dass Du Dich mit ihren Müttern verstehst wird es ihnen sicher nicht mehr so leicht fallen sich an Hänseleien Deiner Tochter zu beteiligen.

LG Zaubermaus


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10.10.2014 11:22 (zuletzt bearbeitet: 10.10.2014 13:42)
avatar  andrew52 ( gelöscht )
#7
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andrew52 ( gelöscht )

Hallo nochmal an alle,
Danke an alle für die Hilfe. Es hat mir geholfen mit den Tipps. Habe auch schon ein paar angewendet. Es läuft jetzt schon besser bei den Hausaufgaben.
Leider läuft es in der Schule wieder nicht gut. Meine Tochter ist am Unterarm verletzt worden. Sie hat es leider keinem Lehrer gesagt. Zu Hause hat sie mir den Namen genannt. Es war wieder das gleiche Mädchen(sehr dominat alle machen was sie sagt). Ich habe mit der Lehrerin geredet und sie wollte es regeln. Zwischenzeitlich hat mich die Mutter des Mädchen angesprochen. Sie war so böse und hat geschrien. Ich kann mich leider nicht wehren da ich den Mut nicht habe anderen die Meinung zu sagen. Sie sagte meine Tochter wäre eine Lügnerin und hat sogar sie angeschrien sie soll die Wahrheit sagen. Habe meine Tochter dann ins Auto gebracht. *Meine Tochter* hätte angefangen und nicht ihre Tochter.
Jetzt kommt es noch dicker. Gestern kommt meine Tochter heim. Sie war komisch. Habe sie gefragt was ist. Erzählte mir das die Lehrerin mit allen Mädchen gesprochen hat. Niemand hat wieder mal zu *Tochter* gehalten. Das Mädchen schaut die anderen nur böse an und droht Ihnen. Sie sagte sie müsste eine Entschuldigung an das Mädchen das sie verletzt hat schreiben, weil die anderen Mädchen aus der Klasse gesagt haben, ein anderes Mädchen(ihre beste Freundin des dominaten Mädchen und sind mit der Familie befreundet) hätte sie jetzt gekratzt.
Meine Tochter hat dann nichts mehr gesagt, und nach langem auf sie einreden sagte meine Tochter zur Lehrerin das das andere Mädchen sie verletzt hat. Zu Hause hat sie mir gesagt sie konnte nicht mehr(Kopf war leer) und hat das gesagt was sie hören wollten.
Ich bin so durcheinander ich glaube meiner Tochter und sie ist am Boden zerstört weil die anderen wieder Recht bekamen. Heute rufe ich noch der Lehrerin an.
Was soll ich den jetzt machen? So geht es seit der ersten Klasse. Sind neu dort hin gezogen. Immer bekommt sie Ärger. Manchmal ärgern sie meine Tochter so lange oder lachen sie aus(Sport) das sie auch mal haut. Ich kann ihr nicht mal böse sein. Wenn man den ganzen morgen geärgert wird. Habt ihr mir wieder einen Rat. Wie läuft es bei euch in der Schule? Werden eure Kinder auch geärgert und geschlagen.
Lg andrew52


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10.10.2014 11:52 (zuletzt bearbeitet: 10.10.2014 11:56)
avatar  smilla
#8
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Hallo andrew52,

kommt mir irgendwie bekannt vor. Und das soll jetzt keineswegs amüsant klingen, denn es ist sehr schwer damit umzugehen.
Das Problem ist, dass unsere Kinder eben schnell den Stempel aufgedrückt bekommen "Mit der/dem" kann man es machen.
Das ist so, weil es viele Kinder gibt, die unehrlich erzogen werden, da hörst du quasi schon die Worte und das Verhalten der Eltern heraus!

Natürlich machen unsere Kinder auch Fehler, aber die meisten ADHS-ler sind ehrlich! Sie nehmen auch gerne mal die Schuld auf sich, wenn sie gar keine haben. Aber auch das kommt wohl daher dass sie es gewöhnt sind, immer gleich als erstes verdächtigt zu werden!
Mein Sohn wurde am Anfang für alles verantwortlich gemacht, auch wenn etwas passiert war und er gar nicht in der Schule war! Bekloppt, was?

Das zweite ist und das ist wirklich schwierig, ist, dass die anderen Kinder so schnell merken, dass sie einen Menschen der es nicht so mit der Impulskonrolle hat in null komma nischt auf die Palme zu bringen. Anscheinend haben die "Normalos" daran auch noch eine diebische Freude!!

Mittlerweile versteht mein Sohn wenn ich ihm das erkläre: Nämlich, dass die Kinder ja genau das wollen, ihn aus der Fassung bringen!! Sie wollen dass er ausflippt damit es nachher heissen kann ER WAR`S!! Und wenn er es zulässt haben diese Kinder eine enorme Macht über sie!! Und leider schauen die Erwachsenen nicht so viel hinter eine Situation der auch etwas vorrausgegangen ist, was Dein Mädchen eben hat ausflippen lassen!! Nochmal bekloppt...

Ihr braucht da ein dickes Fell und Du musst Dir unbedingt zutrauen für Dein Kind Partei zu ergreifen! Wer soll es tun wenn nicht die Eltern?
Andere tun Dir diesen Gefallen leider eher selten!! Ich weiss es ist schwer, oft ist man im Moment mit den Anschuldigungen überfordert und es fällt einem nicht das Richtige ein! Dann sage dass Du in Ruhe mit Deiner Tochter sprechen wirst, Dir aber im Leben nicht einfällt dazu was zu sagen bis Du nicht ihre Version gehört hast!

Ich habe dazu fast 9 Jahre gebraucht und für viele Situationen schäme ich mich heute, in denen ich nicht für mein Kind in die Bresche gesprungen bin und auch mal laut gesagt habe: Stop, so läuft das hier nicht!!

Und Gezeter und Geschrei, das gibt es eigentlich nur von denen die was im Kerbholz haben!!


die smilla



PS: Vermeide Namen in Deinen Beiträgen!! Es lesen nicht nur ernstmeinenede sondern auch gemeine Leute hier mit!!


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10.10.2014 15:18
avatar  lupa
#9
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Hallo andrew52,

zunächst mal: habe deinen letzten Beitrag zu eurem Schutz anonymisiert. Achte auf deine Privatsphäre!

Zum Thema ärgern und Anschuldigungen:
Für uns ADHS - Eltern ist es besonders schwierig. Einerseits müssen natürlich (oder vielleicht sogar besonders) auch unsere Kinder lernen, "normale" Schulkonflikte auszuhalten und / oder zu lösen. Wenn wir als Eltern dass immer für sie übernehmen , lernen sie es nie allein und gleichzeitig machen wir sie damit auch irgendwann lächerlich (nach dem Motto:"der/ die braucht immer seine/ihre Mama").
Andererseits werden unsere Kinder häufig übermäßig schnell und oft geärgert / gemobbt und gleichzeitig fehlen ihnen oft die sozialen Kompetenzen , um Konflikte angemessen allein lösen zu können.

Ich habe es so gehalten:
1. Probleme erkennen (was oft gar nicht so leicht ist , wenn Kind erst Wochen später mit der Sprache rausrückt).
2. Mit Kind die Situation besprechen (was tut der andere? Was tust du? Was kannst du anders machen? Welche Möglichkeiten gibt es noch? Wo kannst du Hilfe suchen?)
3. Mit Kind "den nächsten Schritt" planen (morgen tust/sagst du ..., sprich mit der Lehrerin o.ä)
4. Kind probiert erst noch mal allein, die Situation zu lösen.
5. Gelingt das nicht oder ist der Übergriff zu massiv oder leidet Kind zu sehr, dann MUSST du aktiv werden! D.h. bei schulischen Themen umgehend mit der Lehrkraft sprechen .
Ist das Problem eher das Verhalten eines anderen Kindes unabhängig vom Unterricht, habe ich mein Kind schon öfter an der Hand genommen und stand dann unangekündigt beim "Täterkind" vor der Haustür:"Guten Tag Fr.XY, wir haben ein Problem und möchten das gern klären. Kind, erzählst du bitte noch mal , was du mir gerade gesagt hast." Du hast den Überraschungseffekt auf deiner Seite, die anderen können nicht ausweichen und müssen auf dich reagieren. Und dem "Täterkind" ist das Ganze meist sehr unangenehm, wenn Mama und Papa plötzlich so erfahren, was ihr Kind in der Schule/ im Bus usw. so alles treibt. Danach war meistens erst mal Ruhe.
In der dritten Klasse funktioniert das noch gut. Die Autorität der Eltern auf beiden Seiten zählt noch was. Sind die Kinder erst älter, wird das schwieriger.
Und du als Mutter MUSST LERNEN, dich zu wehren und deinen Mund aufzumachen. Wenn DU dich das schon nicht traust, wie soll das dann dein Kind jemals lernen. DU bist das VORBILD!!!

Trau dich und mach deinem Kind vor , wie's geht!

In dem von dir beschriebenen Fall ist es sicher richtig und notwendig, die Lehrerin zu informieren.

Liebe Grüße

lupa

Ja, ich bin durchgeknallt und nein, ich kann mich nicht mal eben zusammenreißen.

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11.10.2014 19:56
#10
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Hallo andrew52,

in Deinem ersten Beitrag schreibst Du das andere Mütter Dir manchmal erzählen wenn Deine Tochter geärgert wurde. Anscheinend tut ihnen Deine Tochter leid und die Kinder hätten ihren Müttern bestimmt nicht davon erzählt wenn sie die Hänseleien in Ordnung fänden. Wären diese Mütter, bzw. deren Kinder evtl. auch bereit dies vor der Lehrerin zu wiederholen? Evtl. in einem vertraulichen Gespräch - ohne Anwesenheit des dominanten Mädchens.

Zitat
Das Mädchen schaut die anderen nur böse an und droht Ihnen.



Auch den anderen Kindern und deren Eltern wird nicht gefallen das dieses Mädchen sie unter Druck setzt. Bestimmt gibt es noch andere Kinder die unter ihrer Dominanz zu leiden haben. Versuche Dich mit ihren Eltern zusammen zu tun. Vielleicht können sich die Kinder gegenseitig den Rücken stärken.

Mit den Eltern des betreffenden Kindes würde ich nur dann direkt reden wenn vorher schon ein guter Kontakt da war - und das scheint ja in diesem Fall nicht so zu sein. Das könnte sonst auch nach hinten losgehen und evtl. eskalieren. Es wäre vielleicht besser wenn die Lehrerin als neutrale Person versucht zu vermitteln.

Ich hatte auch schon einmal den Fall das eines meiner Kinder von einem Klassenkameraden mit Drohungen unter Druck gesetzt wurde. Habe damals auch versucht mit der Mutter zu reden, aber sie hat mir das Wort im Mund herumgedreht und es so hingestellt als sei mein Sohn selbst Schuld gewesen (diese Reaktion habe ich übrigens schon öfters von Eltern erlebt deren Kinder sich unsozial verhalten haben). Ich habe das Gespräch dann beendet und meide seither den Kontakt zu ihr. In unserem Fall gab es allerdings auch noch andere Kinder die davor schon mit dem Jungen Ärger hatten und mit meinem Kind befreundet sind. Diese haben in der Zeit danach dann zu meinem Sohn gehalten und bei den Müttern dieser Kinder habe ich ein offenes Ohr gefunden.

Damals habe ich auch mit der Lehrerin geredet. Sie hatte allerdings zunächst auch ein ganz anderes Bild von der Situation. Nachdem ich mit ihr gesprochen hatte wollte sie den Jungen aber im Auge behalten und hat glaube ich dann sehr schnell gemerkt wie er wirklich ist.

Ich wünsche Dir und Deiner Tochter viel Kraft um das Ganze durchzustehen!

LG Zaubermaus


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