Das Gehirn des Menschen verbraucht derart viel Energie, dass Homo sapiens deutlich langsamer wächst als andere Säuger. Jetzt haben Forscher berechnet, dass der Hunger des Denkorgans in der Kindheit noch größer ist als bisher vermutet.
Der Mensch wächst im Verhältnis zu Affen und anderen Säugetieren relativ langsam, weil sein Gehirn sehr viel Energie braucht. Diese lange gehegte Vermutung haben amerikanische Forscher nun mit Daten unterfüttert. Das Team um Christopher W. Kuzawa von der Northwestern University in Evanston im US-Bundesstaat Illinois fand heraus, dass der Energiebedarf des Gehirns dann am höchsten ist, wenn das Wachstum des Körpergewichts am geringsten ist: mit vier bis fünf Jahren. In dieser Phase benötigt das Gehirn etwa 43 Prozent der Energie des gesamten Körpers, schreiben die Wissenschaftler im Fachjournal "Proceedings of the National Academy of Sciences". Das sei mehr als das Doppelte des Energiebedarfs des erwachsenen Gehirns.