Hallo, bin neu hier!

23.09.2005 23:46 (zuletzt bearbeitet: 23.09.2005 23:48)
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Hallo,

Als ich diese Seite und dieses Forum vor ein paar Tagen entdeckt habe, dachte ich -Juhu, wir sind nicht alleine, es gibt Leute, die sind so wie wir. WIR, das bin ich, 31 Jahre alt, mein Mann, 39, unser Sohn fast 8 und unsere beiden Töchter 5 und 1 Jahr alt.
Das Thema ADHS ist bei uns vor 8 Jahren mit unserem Sohn aufgetaucht- ich erspare Euch jetzt die lange Geschichte, oder besse ich erspare sie mir, denn im letzten halben Jahr haben wir eine schreckliche odyssee zwischen Psychologen, Beratungslehrern, Ergotherapheuthen und Kinderarzt hinter uns gebracht...immerwider der selbe sch... Seit einer Woche bekommt er jetzt Medikinet und zum ersten Mal ist er in der Lage mir überhaupt zu erzählen, was er in der Schule gemacht hat. Er konnte mir sogar ein Lied vorsingen, das er diese Woche gelernt hat.Heute habe ich mit der Lehrerin gesprochen und sie war begeistert, daß er keine Hausis vergessen hatte, deutlich weniger gestört hat etc.- sie nimmt als grund dafür an, daß ich mich nun endlich besser um die Hausaufgabenbetreuung kümmere und sein Schulranzenchaos besser kontrolliere. Ich habe mich nicht getraut, ihr den wahren Grund für die Veränderung zu nennen.
Meine Frage an Euch : Macht es Sinn der Lehrerin zu versuchen zu erklären, daß ich in punkto Hausaufgaben- und Schulranzenkontrolle nichts geändert habe- im Gegenteil, ich konnte mich sogar leicht entspannen, da alles mit erheblich weniger Einsatz meinerseits lief- ist es Sinnvoll sie darüber aufzuklären wieviel Einsatz ich im letzten Schuljahr gebracht habe und daß Erziehungsmaßnahmen alleine nicht helfen? Und daß Vorwürfe von Lehrern, man würde zuwenig tun, wenn man sich bereits am Rande der Erschöpfung befindet nicht gerade hilfreich sind?
Oder soll ich sie glauben lassen was sie will und in Zukunft nur noch mit dem Kinderarzt offen über meinen geliebten Sohn sprechen?
So oder so, ich liebe meinen Sohn mit allen Gefühlsausbrüchen und Ideen und irgendwie mogeln wir uns schon durch die SChule


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24.09.2005 08:41
avatar  ailixia ( gelöscht )
#2
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ailixia ( gelöscht )

Guten Morgen Misfit!
Ein liches Hallo auch an dich!Du findest hier bestimmt jemanden ,der dir weiterhelfen kann.Ich kann dir da keinen Rat geben,da ich selber Betroffener bin und keine Kinder habe.Da das hier aber ein Forum mit netten ,freundlichen und hilfsbereiten Leuten ist(das ist auf jeden Fall mein Eindruck),kann dir bestimmt weitergeholfen werden. Bis bald ,Ailixia!


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24.09.2005 11:25
avatar  Andrea
#3
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Hallo Misfit,

erst einmal lich Willkommen bie uns im Forum.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es meistens besser ist die Lehrer über ein ADS-Kind zum informieren. Leider sind immer noch zu wenig über die Probleme informiert, und oft ist dies ein Weg die Lehrer mal aufzuwecken und vielleicht anderen Kinder damit zu helfen.

Unser ganz großes Ziel ist es eigentlich, dass Lehrer Probleme erkennen und die Eltern direkt darauf ansprechen.

In welcher Gegend wohnst du denn? Evtl. gibt es in deiner Nähe einen Gesprächskreis wo du dich mit anderen Eltern, die in dieser Richtung schon Erfahrungen gesammelt haben austauschen kannst.

Liebe Grüße
Andrea


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24.09.2005 13:38
avatar  Mike T. ( gelöscht )
#4
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Mike T. ( gelöscht )

Hi Misfit,

und auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum. Auch wenn du uns die Geschichte eurer Odyssee ersparen möchtest, ist sie mir trotzdem bestens bekannt - aus unzähligen Berichten anderer Eltern, die Ähnliches durchgemacht haben. Zur Frage, ob man es dem Lehrer von vornherein erzählen soll, wenn beim Kind ADS diagnostiziert wurde, gibt es unterschiedliche Meinungen, die auf einer Skala von "ja, unbedingt und in jedem Fall" am einen Ende bis "nein, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt" am anderen Ende reichen. Für mich gibt es generell keine pauschal gültige, "alleine selig machende" Antwort. Es hängt erstens von der jeweiligen Situation und zweitens von den Lehrern ab, mit denen man es zu tun hat. Seitdem viele Kultusministerien die ADHS-Problematik erkannt und anerkannt haben, werden immer mehr einschlägige Fortbildungen an staatlichen Lehrer-Fortbildungsakademien angeboten, an denen immer mehr LehrerInnen auch teilnehmen. Andererseits herrschen auch unter vielen Lehrern, wie in anderen relevanten Berufsgruppen, immer noch Vorurteile bis hin zur Ablehnung der ADS-Diagnose als "bloße Entschuldigung" der Eltern für ihr erzieherisches Versagen und das unakzeptabel undisziplinierte Verhalten ihrer Sprösslinge. Eine aus letzterer Gruppe typische Antwort eines Lehrers auf den Hinweis eines Vaters, dass bei seinem Sohn ADS diagnostiziert worden sei: "Jetzt kommen Sie mir nicht auch noch mit so einem Quatsch". Auf deine Frage, ob du es der Lehrerin unter den gegebenen Umständen sagen sollst, hätte ich - so spontan aus dem Bauch heraus - folgende Alternativen parat:

Ja, falls dir bekannt ist, dass sich die Lehrerin schon mit ADS beschäftigt - oder gar entsprechend weitergebildet - hat. Ja, falls du die Lehrerin gut genug als durchaus Kooperationsbereit kennst und das Gefühl hast, dass sie dich ernst nimmt, man gut mit ihr reden kann, und sie aufgrund der bisherigen Ereignisse noch keine grundlegend "negative" Haltung gegenüber euch und eurem Sohn entwickelt hat. Ja, falls sich die Situation bereits so zur Krise zugespitzt hat, dass "die Flucht nach vorne" der einzig verbleibende Weg ist, um euren Junior vor massiven negativen Auswirkungen auf seine weitere Schulkarriere zu schützen. Nicht unbedingt, wenn die Medikation so gut bei ihm wirkt, dass sich die von dir berichtete positive Entwicklung stabilisiert und es keine allzu großen Probleme mehr gibt. Keinesfalls nur, um ohne Not das - wenn auch verständliche - Bedürfnis zu befriedigen, sich selbst gegenüber einer verständnislosen Lehrerin rechtfertigen zu müssen, im Versuch, deren Zweifel an eurer erzieherischen Kompetenz auszuräumen. Generell vertrete ich den Standpunkt, dass in der Diskussion mit der Schule verunsicherte Eltern ermutigt werden müssen, ihrem "elterlichen Herzen" wieder mehr zu vertrauen und sich stärker danach zu richten, was ihnen ihr Herz sagt. Viele von uns neigen dazu, dem Urteil von "Autoritäten" mehr Gewicht beizumessen, als ihm manchmal zukommt. Niemand kennt dein Kind so gut wie du selbst - kein Arzt, kein Psychologe und kein Lehrer. Du bist demzufolge Expertin in eigener Sache und die natürliche Anwältin deines Kindes. Ratschläge einzuholen ist immer gut, aber letztendlich entscheidest du - und diese Entscheidung steht dir gemäß Art. 6 Grundgesetz auch unbestreitbar zu -, wie dem Wohl deines Kindes im Zweifel am besten gedient ist. Das gilt auch für deine Frage, ob du "es" der Lehrerin erzählen sollst oder nicht. Sehr hilfreich ist es dabei, die vom amerikanischen ADS-Experten Barkley empfohlene Einstellung einzunehmen und Ärzte, Psychologen und Lehrer als das, was sie in Wirklichkeit sind, zu betrachten: Als Berater, deren Aufgabe es ist, dich in der Wahrnehmung deiner elterlichen Verantwortung im besten Interesse deines Kindes zu unterstützen, keinesfalls aber zu bevormunden. Du bist keine "Befehlsempfängerin" und hast keinen Grund, dich als solche zu fühlen oder behandeln zu lassen. Bloß weil dein Kind ADS hat, brauchst du nicht in Sack und Asche zu gehen - wer es (bewusst oder unbewusst) trotzdem tut, muss sich im klaren sein, dass er es freiwillig, und sich und seinem Kind damit keinen Gefallen tut.

Also, ein bisschen mehr Selbstbewusstsein, denn "die wahren Helden unserer Zeit" sind die Eltern, die sich für ihre ADS-Kinder einsetzen und sich dabei nicht unterkriegen lassen!

Viele Grüße
Mike


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24.09.2005 21:17 (zuletzt bearbeitet: 24.09.2005 21:42)
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#5
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( Gast )
Hallo zusammen,
vielen Dank für die liche begrüßung.
Wie ich Dieser Síte entnommen habe, gibt es in unserem kleinen schwäbischen Städtchen tatsächlich einen Gesprächskreis. Und wie ich aus der Zeitung und dem VH-Programm weiß, gibt es eine Frau, die regelmäßig Vorträge hält. Vielleicht hängt sie sogar mit dem Gesprächskreis zusammen. Die Kontaktaufnahme wird ganz sicher der nächste Schritt sein u.a. weil ich mir auch gar nicht so sicher bin, ob unser Sohn der einzige in der Familie ist, bei man AD(H)S diagnostizieren kann...
Das mit der Lehrerin werde ich mir jetzt nochmal gründlich überlegen. Im Prinzip ist sie nämlich eine nette Frau, die durchaus die positiven Seiten an meinem Sohn sieht (sie hat sogar im Zeugnis seinen Einfallsreichtum erwähnt)Daß es zu gegenseitigen Vorwürfen kam ist vielleicht mehr ein Ausdruck der Hilflosigkeit. Danke Mike für die Denkanstöße. Es kann tatsächlich sein, daß ich mich eigentlich nur rechtfertigen möchte, und das führt wohl nicht so richtig weiter. Andererseits würde ich mir eben auch wünschen, daß gerade eine Lehrerin mit Herz für kreative Chaoten dann auch die andere Seite der Medaille kennen würde und die Grenzen der Erziehung. Offensichtlich war sie ja genauso mit ihrem Latein am Ende wie ich.- Ich muß mich erst mal an den Gesprächskreis wenden. Vielleicht wäre ein Vortrag an der SChule von einer neutralen Person eine gute Sache für mehr Verständnis auf allen Seiten.
Danke nochmal Euch allen!
Bis Bald
Misfit

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25.09.2005 14:20
avatar  Andrea
#6
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Hallo Misfit,

schön, dass du einen Gesprächskreis bei dir gefunden hast.

Dann wir ja bald irgendeine(r) von uns Leitern von dir hören. Vielleicht gibt es ja dann sogar Eltern, die Kinder an der gleichen Schule haben.........

Herzliche Grüße
Andrea


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26.09.2005 10:51
avatar  Erika ( gelöscht )
#7
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Erika ( gelöscht )

hallo Misfit,

schön das Du " uns " gefunden hast

Willkommen bei den " etwas " anderen Leuten


Erika


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