Herbstferien vorbei, vielleicht doch Schule wechseln

08.10.2007 08:31
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( Gast )

Hallo!

Oh Mann-heute hat die Schule wieder angefangen und meine Nerven liegen blank...
Er freut sich wenigstens und das ist auch gut so-da unterstützen wir ihn auch. Aber kaum war ich zu Hause bin ich in Tränen ausgebrochen, alleine schon den Müttern zu begegnen und der Situation an sich hat mir schon gereicht.

Mein Sohn (6) ist erst jetzt nach der Einschulung auffällig geworden. Im Kindergarten hatten wir keine Probleme. Ich hatte erst vor Kurzem noch ein Gespräch da und die waren ganz erstaunt über die negativen Entwicklungen. Und auch zu Hause ist er eigentlich wie alle anderen Kinder auch. Doch in der Schule geht es völlig aus der Spur. Er ärgert, er hört nicht zu und ich weiss nicht wie oft ich seit Schulbeginn vor 8 Wochen schon in der Schule war. Außerdem haben wir das Problem, dass mit uns in die Schule andere Kinder aus dem Kindergarten gewechselt haben und somit auch Eltern, die eine ein geschworene Clique sind, die vor 2 Jahren schon einmal gegen uns agiert haben. Damals war mein Sohn nicht auffällig, aber hatte im Kindergarten die Rolle des Schuldigen für alles inne. Sprich egal wer was angestellt hat sie haben es ihm in die Schuhe geschoben. Die Kindergärtner haben das aber wahrgenommen und den Eltern auch klar gemacht, dass er es nicht immer war. Aber davon haben wir immer noch ein Makel.
Das er jetzt so aus der Reihe tanzt schürt jetzt natürlich das Feuer und die Lehrerin bekommt die Geschichten der Eltern zu hören, sieht ihn in der Schule wie er völlig ausflippt und somit kann ich quasi gegen Windmühlen reden. Ich will der Lehrerin nicht unterstellen, dass sie sich von anderen beeinflussen lässt noch dass sie sich nicht bemüht. Aber ich denke schon, sie wäre froh, wenn sie ihn als Problem weniger hätte. Jedenfalls waren wir inzwischen beim Psychologen und es besteht der Verdacht auf ADS (am Freitag wird er getestet)-sie sieht also auch, dass wir was tun.

Aber trotzdem kommen bei mir die Gedanken, ob wir nicht die Schule wechseln sollen und dann nochmal neu starten-ohne Vorbelastung.
Nur weiss ich nicht, ob das so einfach geht und das wirklich der richtige Schritt ist. Natürlich würden sich alle fragen, warum wir die Schule gewechselt haben. Und wie er es dann verkraftet. Denn trotz allem Ärger und auch der Tatsache, dass er von Geburtstagen ausgeladen worden ist und gegen ihn so agiert wird, sieht er die anderen immer noch als seine Freunde. Er findet zwar auch schnell Kontakt, aber es wäre doch was anderes.
Er hat leider auch keinen anderen Freundeskreis ausserhalb der Schule, so dass wir auch nicht einfach sagen könne, es ist uns egal was in der Schule passiert.

Meine Nerven liegen einfach blank. Und der Gedanke daran mit welchen Hiobsbotschaften er nach Hause kommt macht mich ganz traurig. Inzwischen werde ich von den anderen Eltern nicht mehr gegrüsst und andere Eltern haben wir noch keinen Kontakt gehabt. Denn die Kinder erzählen natürlich auch, dass mein Sohn in der Schule so flippt und ich kann mir gut vorstellen, dass sie deshalb auch den Kontakt ein bisschen meiden. Meinem Sohn hat es schon sehr traurig gemacht, nicht mehr zu den Geburtstagen gehen zu können und dass er noch mehr gemieden werden könnte und das noch mehr mitkriegt das tut mir echt in der Seele weh.

Ich danke Euch fürs zuhören-das musste einfach mal raus...

Einen schönen Montag
Neddie


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08.10.2007 14:48
avatar  Simone
#2
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Hallo Neddie,

Erst einmal ein herzliches Willkommen hier im Forum.

Mensch hast du viel geschrieben. Aber egal. Wir werdens auseinanderpflücken

Zuallererst finde ich es gut, dass ihr schon am Freitag die Testung habt. Wenn er jetzt in der Schule auffällig geworden ist, dann habt ihr ja sehr schnell einen Termin bekomen. Super. Andererseits ist er wohl doch schon im Kindi auffällig geworden, wenn ich deine Beschreibung so lese. Denn unsere Kids sind häufig die Sündenböcke der anderen.

Bevor ich über einen Schulwechsel überhaupt nachdenken würde, würde ich erst mal das Testergebnis bzw. die Diagnose abwarten.
Wenn die Diagnose ADHS gestellt wird, dann hast du auch einen Ansatzpunkt zum Handeln. Sei es mit Medis und/oder Therapie. Und dann kannst du auch die Lehrerin gezielt mit einbeziehen.

Klar, es ist schlimm, wenn die eigenen Kinder keine oder kaum Freunde haben, wenn sie zu Geburtstagen wieder aus- oder gar nicht erst eingeladen werden. Es tut einfach nur weh, dies erleben zu müssen. Auch wenn es die Kinder selbst so gar nicht realisieren.
Aber es ist leider eine häufige "Begleiterscheinung" bei ADHS

Wenn die anderen Eltern einen nimmer grüßen, fragt man sich natürlich immer warum. Aber weisst du denn, was deren Kinder zuhause erzählen? Oft bauschen Kinder manche Dinge noch zusätzlich auf. Hier würde ein klärendes Gespräch mit den Eltern weiterhelfen.

Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass es weiterhilft, wenn man offen über dieses Thema redet. Denn nur so können die Eltern der anderen Kinder auch verstehen, was Sache ist. Totschweigen hilft nicht. Im Gegenteil. Man frisst alles in sich hinein und irgendwann platzt man. Aber dies ist - wie gesagt - meine persönliche Erfahrung.

Hier im Forum wirst du auf jeden Fall immer Antworten bekommen. Vielleicht hilft ja schon ein bisschen "stöbern" vorab. Und dann noch der obligatorische Rat, einen Gesprächskreis aufzusuchen. Ansprechpartner findest du hier http://www.ADSeV.de , oder wenn du da nicht fündig wirst auch hier http://www.adhs-deutschland.de

Liebe Grüße

Simone

wir lieben unsere Kinder - auch dann, wenn anderes es gerade mal nicht können.

Nur gemeinsam sind wir stark!

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08.10.2007 19:03
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#3
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( Gast )

hallo neddi,
traurig wie es euch derzeit ergeht. und ich denke da könne nviele von uns ein lied davon singen.
schulwechsel ist natürlich ein heißes eisen, bei dem dir schwer zu raten ist. denn es kommt ja darauf an, ob es überhaupt sinnvolle alternativen gibt. aber ich kann dich verstehen, das du an eine andere schule denkst, wo dein sohn als unbeschriebenes blatt von vorn anfangen kann.
ich persönlich bin der meinung, das sich ein schlechter ruf (leider) ewig hält und das auf verbrannter erde nix mehr wächst. von dem her wird er es wohl schwer haben, auf seiner schule wieder vorurteilsfrei gesehen zu werden. susanne hat recht, offenheit ist ein gutes mittel.

ich wünsche euch viel kraft und denke daran: nix bleibt wie es ist - das gute nicht und das schlechte auch nicht!
rumpelstilzchen


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