Test war negativ-und nun?!

07.11.2007 09:44
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#1
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( Gast )

Hallo!

Wir haben von unserem Kinderarzt eine Überweisung bekommen zu einer Psychologin zwecks ADS Test...
Da waren wir dann insgesamt 4x. Das erste Mal war ein Gespräch an dem alle dabei waren. Das zweite und dritte Mal wurde er dann von einem anderen Psychologen anhand zweier Aufgabenordner getestet und das vierte Mal waren wir dann da zur Auswertung, wo wir dann gesagt bekommen haben, dass er kein ADS hat und sind damit dann entlassen worden...

Die ganze Situation ist für uns natürlich sehr unbefriedigend, denn nun haben wir die (angebliche) Diagnose kein ADS, aber das löst ja nun nicht unsere Probleme. Ausserdem kommt es mir sehr komisch vor, dass sich die Psychologin überhaupt nicht mit ihm beschäftigt hat. Er sass bei dem ersten Gespräch dabei und hat lautstark vor sich hingespielt, aber das ist auch alles was sie von ihm gesehen hat.

Wenn es kein ADS ist-gut, aber dann kann ich doch erwarten, dass ein Psychologe dann versuchen wird herauszufinden was dann das Problem ist, oder sehe ich das jetzt falsch? Und wird ADS wirklich nur anhand zweier Aufgabenordner festgestellt?
Wir gehen jetzt nochmal zu unserem Kinderarzt, was wir jetzt tun sollen-habt Ihr einen Rat? Sollen wir uns nochmal an einen anderen Psychologen wenden?

Viele Grüsse
Neddie


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07.11.2007 13:51
avatar  Simone
#2
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Hallo Neddie,

puh, das ist natürlich ein Schlag, wenn man mit einer Diagnose gerechnet hat, und die ist es dann nicht.

Einfach mal zum Testverfahren, wie es z.B. bei uns abgelaufen ist:
Wir hatten eine ganze Latte an Fragebögen, die wir vorab ausgefüllt und hingeschickt haben. Das waren die Anamnese-Bögen, ab Geburt bis heute.
Das Erstgespräch fand ohne Kind statt! Man spricht besser und offener, wenn das Kind nicht dabei ist (Elefantenohren!!!) Dann hatte das Kind selbst nochmal 4 Termine a 1 Stunde. Dort wurden dann die verschiedensten Dinge getestet, gefragt, IQ-Test, LRS- und Dyskalkulie-Test, Fein- und Grobmotorik. Das alles aufs Alter des Kindes abgestimmt. Das Abschlussgespräch fand dann wieder ohne das Kind statt.

Wenn du jetzt das Gefühl hast, dass die Diagnostik nicht umfassend genug war, steht es dir frei, woanders nochmal testen zu lassen.

Aber Achtung: Nicht alles was nach ADHS aussieht, ist auch ADHS.

Bitte geh in einen Gesprächskreis in deiner Nähe und mach dich dort schlau, wer kompetent ist für eine ADHS-Diagnostik.

Grundsätzlich: Verhaltenstrainings, die bei ADHS-Kids ein MUSS sind, sind für "normale" Kids mit Sicherheit nicht falsch und man kann damit schon viel bewegen.

Mehr kann ich dir dazu jetzt leider nicht sagen.

Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass du für dein Kind den richtigen Weg findest.

LG
Simone

wir lieben unsere Kinder - auch dann, wenn anderes es gerade mal nicht können.

Nur gemeinsam sind wir stark!

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07.11.2007 15:44
#3
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naja.erstmal herzlichen glückwunsch das es kein ads ist...mensch freu dich doch.

zu deiner frage ob der arzt nicht hätte auch nach anderen ursachen suchen müssen...JA...das hätte er.

es ist eine verhaltensproblematik da...und es gild die ursache zu finden.
es gibt unendlich viele möglichkeiten und da ads nach dem ausschlussprinzip festgestellt wird...ist da wohl etwas daneben gelaufen.(meine bescheidene meinung)
hm.wo wohnst du denn...?ich würde mir schleunigst einen arzt suchen oder ein gutes spz auch wenn man dafür mal ein paar hundert kilometer in kauf nehmen muss...aber für eine behandlung brauchst du erstmal einen vernünftigen arzt der die ursache für die probleme findet.auch wenn es kein ads ist.

moni

JEDER mensch ist schlau...die einen vorher,die anderen nachher

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07.11.2007 15:56
avatar  usawerner ( gelöscht )
#4
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usawerner ( gelöscht )

Hallo Neddie,

bei uns lief das Testverfahren aehnlich ab wie bei Simone. Wir haben uns das positive Ergebnis aber nochmal in einem zweiten Test absichern lassen - die Tests waren die Gleichen. Das muss man sicherlich nicht unbedingt machen, wir wollten es eben absolut sicher wissen.

Wie Du schon sagst, hat das Ergebnis die Probleme nicht geloest und insofern finde ich es absolut nicht in Ordnung Euch mit diesem Ergebnis einfach wieder wegzuschicken. Man kann da denke ich schon erwarten, Hinweise fuer eine moegliche weitere Vorgehensweise zu bekommen.

Evtl. solltet Ihr wirklich nochmal mit dem Kinderarzt darueber sprechen und wirklich mal zu einem der Gespraechskreise gehen.

Gruss uebern Teich

There are no shortcuts to any place worth going

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07.11.2007 22:27
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#5
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doppelherz ( gelöscht )

Hallo Neddie,

wir haben drei verschiedene Ärzte und Kliniken aufgesucht, bis wir endlich eine Diagnose hatten. Beim ersten Test, bei einem niedergelassenen Arzt, war alles nur sehr schwammig. Beim zweiten Test, das war in einer Klinik, hat man sich einfach nur auf den ersten Test gestützt. Beim dritten Test, wieder in einer Klinik (aber anderen), war alles ganz anders. Da lief alles fast gleich ab wie bei usawerner und simone. Wir mussten ganz viele Fragebögen beantworten, ebenso die Schule. Dann wurde in der Klinik ein EEG gemacht, Gespräche mit einem Psychologen, Tests bei einer Ärztin, dann viele versch. Tests beim Psychologen . Wir waren von morgens um 8.00 Uhr bis nachmittags um ca. 16.00 Uhr dort.
Ich kann deine Enttäuschung sehr gut verstehen, weil ich nach den ersten beiden Anläufen auch ratlos war. Aber ein GK und weitere Informationen, wie z.b. 1 Jahr lang teuere Lese- und Rechtschreibtrainingsstunden machten uns Mut. Dort in diesem Institut waren die Lehrer auch ratlos, weil meine Tochter mal sehr gute Leistungen und mal schlechte Leistungen erbrachte und keiner dort mehr wusste, wo sie ansetzen sollten. Dort kam dann der Hinweis zur Klinik mit dem dritten Test.

Lass dich nicht entmutigen, hole dir viel Informationen und versuche es noch einmal irgendwo dein Kind testen zu lassen.

Viele ermutigende Grüße

doppelherz

Oje, hoffentlich blickst du bei meinem Durcheinander durch.


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10.11.2007 21:32
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#6
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Frankenstein ( gelöscht )

Hallo Neddie,

auch unsere Diagnose lief ab, wie bereits mehrfach hier geschrieben. Ansonsten kann ich nur Simone bestätigen: Suche dir einen Gespächskreis in deiner Nähe und lass dir von denen einen Psychologen nennen, der kompetent ist. Es gibt immer noch viele selbsternannte "Spezialisten" die einen Schmetterling nicht von einer Motte unterscheiden können. Im GK hat man Erfahrungen mit den Ärzten und kann dir bestimmt einen guten empfehlen. Dieser sollte noch einmal eine Diagnose machen. Sollte auch dieser sagen: Kein ADS, dann freu dich. Verlange aber von ihm, das er doch feststellen soll, was es dann ist. Lass dich nicht abwimmeln.

Gruß
Frankenstein

Nur wer das Pech kennt, weiß auch, was Glück ist.

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11.11.2007 22:11 (zuletzt bearbeitet: 11.11.2007 22:11)
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#7
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( Gast )
Hallo Neddie,

wenn du wüßtest..... Bei meinem Sohn wurde der Verdacht auf ADS durch eine Schulpsychologin geäußert. Sie gab mir Fragebögen und irgendwie trafen die Fragen wie die Faust aufs Auge. Wir bekamen von ihr eine Empfehlung zu einem Spezialarzt, der sich auf ADSler spezialisiert hatte. Das war für uns die Rettung. Dort wurde ein spezielles EEG gemacht und der Verdacht verhärtet. Später haben oft Psychologen Zweifel an der Diagnose geäußert und Andersherum kann ich jedoch auch bei jedem "gesunden" Kind die Symptome herauskitzeln. Schlafentzug und PC-Action-Spiele lassen fast jedes Kind partiell zu einem hyperaktiven Kind mutieren. Diese Kinder gesunden aber wieder, wenn man ein normales Umfeld herstellt. ADSler ändern sich unwesendlich, sie lassen eine Veränderung zum Teil auch gar nicht zu. Sie leben immer in Extremen, ein Dazwischen gibt es nicht.
Ich kann dir nur raten, wende dich auch an euren zuständigen Schulpsychologen. Zum größten Teil machen die einen guten Job. Bei uns hat selbst das Jugendamt die sichere Diagnose in Frage gestellt und wollten ihn in ein Heim für schwererziehbare Kinder stecken. Natürlich zum Wohle des Kindes!!!
Im Endeffekt hilft dir aber die Diagnose nicht wirklich weiter. Wende dich doch am Besten auch an eine Ehe- und Familienberatung. Die können dir vielleicht bei der Analyse helfen und dir Tipps geben. Eins muß dir klar sein, wenn das Kind wirklich ADS hätte, mußt du deinen Umgang mit dem Kind ändern. Nur so hilfst du deinem Kind. Das lernt man aber nicht so nebenbei, da benötigt man Elterntraining. ..und was einem gestörten (kranken?) Kind hilft, schadet keinem gesunden.
Kopf hoch!
Gruß Marie

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