Faktencheck von Dr. Martin Winkler - Neurodivergenz? Das wird doch viel zu oft diagnostiziert, oder?
"Neurodivergenz? Das wird doch viel zu oft diagnostiziert, oder?"
„Heutzutage haben ja alle ADHS oder Autismus!“ – Ein Satz, der oft fällt, wenn es um Neurodivergenz geht. Doch entspricht das der Realität? Ist Neurodivergenz wirklich ein „Diagnose-Boom“, oder stecken ganz andere Gründe hinter den steigenden Zahlen? Lass uns die Daten genauer anschauen.
Behauptung:
„Neurodivergenz wird überdiagnostiziert.“
Faktencheck & Richtigstellung:
❌ Falsch! Ein genauer Blick auf die Daten zeigt, dass Neurodivergenz nicht „überdiagnostiziert“, sondern besser erkannt wird. Gleichzeitig gibt es immer noch viele Betroffene, die keine Diagnose erhalten.
🔍 Die Fakten im Detail:
1. Was sagen die Zahlen wirklich?
Steigende Diagnoseraten: Die Zunahme der Diagnosen spiegelt nicht unbedingt eine Zunahme der Fälle wider, sondern eine verbesserte Sensibilisierung und Diagnostik. Zumindest bei Kindern (speziell Jungs)
Beispiel: Früher wurden vor allem Jungen mit „klassischen Symptomen“ von ADHS diagnostiziert. Heute wissen wir, dass auch Mädchen und Erwachsene betroffen sein können.
Ähnliches gilt für Autismus: Subtilere Ausprägungen, insbesondere bei Frauen, werden inzwischen häufiger erkannt.
2. Unterdiagnostik statt Überdiagnostik:
Trotz steigender Diagnoseraten gibt es immer noch viele Betroffene, die keine Hilfe erhalten.
Studien zeigen, dass Frauen, Erwachsene und Menschen aus benachteiligten Bevölkerungsgruppen oft übersehen werden.
Bei Autismus dauert es durchschnittlich 6 Jahre, bis Betroffene die richtige Diagnose erhalten – viel zu lange! Auch bei ADHS ist die Versorgungslage alles andere als optimal
3. Der „Diagnose-Boom“ – ein Missverständnis:
Der Begriff „Überdiagnostik“ suggeriert, dass Diagnosen leichtfertig vergeben werden. Tatsächlich sind die Kriterien jedoch klar definiert und werden in der Regel von Fachärzt*innen geprüft.
Steigende Diagnosen sind ein Zeichen für Fortschritt in der Medizin, nicht für Schlampigkeit.
4. Warum halten sich diese Vorurteile?
Medienberichte: Sensationelle Schlagzeilen wie „ADHS-Diagnosen explodieren!“ prägen das öffentliche Bild – oft ohne wissenschaftlichen Hintergrund.
Gesellschaftliche Stigmata: Diagnosen wie ADHS oder Autismus werden oft abgewertet oder mit Vorurteilen belegt. Das erschwert die Akzeptanz.
✨ Real Talk:
Neurodivergenz wird nicht „überdiagnostiziert“, sondern endlich besser verstanden. Mehr Diagnosen bedeuten, dass Betroffene Zugang zu Unterstützung und Ressourcen erhalten, die sie dringend brauchen – das ist ein Fortschritt, den wir feiern sollten.
Call-to-Action:
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