Hallo bin neu hier
Hallo Allerseits,
ich bin neu im Forum.
Ich vermute ich habe ADS - gmischte Form.
Keine aktuelle Diagnose - da ich 40 Jahre alt bin - und es früher noch nicht ADS hieß.
Meine Probleme haben in der Grundschule angefangen - stand dann auch im Zeugnis: Kann nicht stillsitzen ...
Eskaliert ist es dann im Gymnasium - als mein Englischlehrer meinte, dass ich auf der Schule nichts zu suchen hätte.
Es wurde festgestellt, dass meine Gehinrströme verändert sind, eine Lese-Rechtschreibeschwäche vorliege -
bei überdurchschnittlicher Intelligenz. .... Ich habe das Gymnasium abgeschlossen und eine Lehre gemacht.
Und wurschtle mich so durchs Leben ... Bei einer Fortbildung hat mich jemand darauf hingewiesen - das es sich
bei mir wahrscheinlich um ADS handelt. Habe daher gestern mal im Internet gesurft. Und bin flenend vor dem PC
gehockt - weil ich mich so 1:1 wiedergefunden habe. Eigentlich komme ich relativ gut durchs Leben - aber
ich will nicht die ganze Zeit unter Hochspannung laufen - und sich nicht so verkehrt fühlen wär auch ganz nett.
Ich würde mich daher über Resonanz von Euch freuen, was euch so geholfen hat - Essen, Sport ... Das mit der
Diagnose - wär zwar interessant - aber nicht so wichtig - weil ich glaub keine Medis nehmen will - würde mich aber
trotzdem über Infos Vor- und Nachteile freuen.
Danke mal an alle - bis dann Gruß Springmaus
Hi Springmaus,
willkommen im Club! Medis hin oder her, diese Frage stellt sich erst, wenn du einen Arzt gefunden hast, der erstens sich mit ADS bei Erwachsenen auskennt, zweitens dich diagnostiziert, drittens sich mit den zur Verfügung stehenden Medis auskennt und viertens auch noch bereit ist, diese Medis zu verordnen. Und das ist gar nicht so einfach.
Damit du nicht in falsche Hände gerätst (DAS wiederum ist saumäßig einfach *hmpf*), solltest du dich im nächsten Gesprächskreis erst mal umfassend informieren. Gesprächskreise findest du auf unserer website http://www.ads-ev.de oder auf der website des ADHS Deutschland e.V. http://www.adhs-deutschland.de. Im Gesprächskreis kann man dir auch sagen, wie du mit dir selbst und dem Chaos in deinem Kopf besser klarkommen kannst.
Was den meisten von uns geholfen hat, ist eine detaillierte Störungsbild-Kenntnis. Lass dir im Gesprächskreis Bücher zum Thema empfehlen oder schau mal in die Literaturempfehlungen auf unserer website (sind ein bisschen versteckt, aber man kann sie finden, wenn man wild dazu entschlossen ist).
Viele Grüße
Susanne
#3
Hallo Springmaus,
auch von mir ein "Willkommen im Club der erwachsenen ADS'ler" . Du findest hier sehr viele von der Sorte, du bist nicht alleine.
Ich bin jetzt 41 Jahre alt und wurde erst mit Mitte 30 diagnostiziert. Denn - "irgendwie" bin ich auch durchs Leben gekommen, funktioniere nach außen hin so gut, dass selbst engere Bekannte höchst erstaunt waren, dass ich ADS haben soll (wobei meine allerbeste Freundin, die, der ich mein Abi eigentlich verdanke, weil sie mir all die Jahre täglich morgens gesagt hat, welcher Wochentag ist, dass wir eine Klassenarbeit schreiben und ob ich Hausaufgaben soundso gemacht habe, wunderte sich gar nicht ). Ich hatte schon länger den Verdacht, weil meine Kinder nach und nach diagnostiziert wurden und ich vieles zuuuuu gut kannte. Aber da ich keine Medis nehme, nein, ICH doch nicht, ich nehme ja nicht mal Aspirin, schien mir eine Diagnose überflüssig.
Irgendwann aber ging es mir immer schlechter und ich dachte, okay, ich bin quasi "an der Quelle", weil die Therapeutin meiner Kinder auch Erwachsene behandelt, also lass ich mal nachschauen, so der Vollständigkeit halber . Natürlich war die Diagnose sowas von eindeutig, und mir wurde geraten, Medis zu nehmen. Nun war mir die positive Wirkung der Medis von den Kindern gut bekannt, ich kannte mich auch ziemlich gut aus mit der Wirkungsweise, aaaaaber, siehe oben - ICH nehme doch keine Medis, und schon gar keine SOLCHEN . Denn meine Kinder müssen unterstützt werden und können momentan nicht ohne Chemie, ich steuere das über den Verstand, ICH bekomme das so in den Griff.....
Meine Psychogin meinte damals schon, dass die eine oder andere Erkrankung, die kein Arzt erkären konnte, durch das ADS ausgelöst worden sei - völlige Überforderung, der Körper wehrt sich. Sie sagte mir auf den Kopf zu, dass ich irgendwann umkippen würde.
Na ja, umgekippt bin ich nicht, ich kann mir das einfach nicht "leisten", die Kinder brauchen mich, ich muss durchhalten, aber ich konnte irgendwann kaum noch krabbeln und ging zu einer Ärztin, die erwachsene ADS'ler medikamentös behandelt - schwer, da jemanden zu finden *seufz*. Als ich mich dann überwunden hatte, bereute ich, so lange gewartet zu haben, denn es ging mir wirklich drastisch besser.
Trotzdem nehme ich nur sehr selten und für kurze Phasen Medis, ich tu mich sehr schwer damit, obwohl ich weiß, dass es blöd ist - bei meinen Kindern bin ich vollkommen überzeugt und vergesse auch nie, ihre Medikation zu überwachen.
Ich kenne auch die "Trauerphase", wenn man zwar endlich einen "Namen" dafür hat, WARUM man so "komisch" ist, aber bedauert, was man so im Leben alles verpasst hat, welche Chancen man nicht ergriffen hat usw. Das gehört wohl dazu.
Was hilft ? Tja, wie schon Susanne sagt, man sollte sich so gut wie möglich informieren und sich immer wieder klarmachen, dass man manchmal nichts dafür kann, dass man so ist, wie man ist. Vorher steht natürlich erst einmal eine seriöse Diagnostik an, logisch. Mir helfen Listen (ich bin seit vielen Jahren selbständig und liebe meinen Palm), ich muss immer wieder irgendwie raus, und wenn's nur ein paar Minuten sind, und ich therapiere mich selbst mit Schokolade - leider nicht so gut für meine Figur . Der Austausch mit anderen Betroffenen tut sehr gut, ich kann dir auch empfehlen, besuche einen Gesprächskreis. Vielen Betroffenen hilft wohl auch Sport, dazu kann ich nichts sagen .
Ich wünsche dir, dass du schnell einen Diagnostiker findest und weiter vorankommst.
Viele Grüße,
Mandelkern
Hi Susanne,
danke für Deine Rückantwort- bin schon wieder am heulen - eigentlich kein wirklicher Anlass - kann es im Moment einfach glaube ich
nicht glauben, dass es andere gibt, die genauso empfinden wie ich. Sag mal kennst Du auch das Gefühl, dass es einfach so weh tut in
Deinem Inneren - dass Du aber nicht wirklich eine Ahnung hast woher das kommt?
Das mit dem Gesprächskreis ist nicht so einfach - der nächste ist ca. 100 km entfernt. Ich war schon bei zwei Ärzten - Psychologen im Umkreis
teilweise mit anderen Sachen - aber immer mit der Vorgeschichte - aber die haben wohl wirklich keine Ahnung! Aber ich bin im Netz über
eine Adresse gestolpert, die ein Versuch wert ist. Und meine Heulorgien zeigen wohl, dass es notwendiger ist als ich momentan gedacht habe.
Und ich werde mir Bücher besorgen - ja. Außerdem habe ich eine Freundin, deren Kinder die Diagnose haben - mit der werde ich mich zusammensetzen.
Habe Ihr zwar mal vor Monaten gesagt, dass ich die Symptome der Kids nur zu gut kenne - aber weder sie noch ich haben Ernsthaft darüber
nachgedacht.
Ich freue mich sehr über Deine Antwort - mein Selbstwertgefühl ist zimlich angeknackst -aber das ist wohl normal für ADS!
Viele Grüße Springmaus
Hallo Mandelkern,
vielen Dank für Deine Antwort,
sorry ich hätte meinen Beitrag an Dich und Susanne senden sollen.
Weiß allerdings noch nicht genau wie - kann ich zwei Leuten gleichzeitig antworten?
Das was ich Susanne geschrieben hat - war auch für Dich gedacht.
Ich denke ich funktioniere nach außen hin, genauso gut wie Du. Und viele sind sicherlich der Meinung, dass es ander gibt, die
viel mehr Probleme haben als ich. Stimmt sicherlich auch. Aber ich glaube, was keiner sieht ist wieviel Kraft es mich kostet.
Ich liebe Schokolade, aber ich habe nicht gerade gedacht, dass das so gut sein soll - trotzdem habe ich heute eine Tafel verdrückt.
Das mit den Listen und aufschreiben ... habe ich wohl selber irgendwie rausgefunden - mach Vieich auf alle Fälle.
Viele Grüße und inzwischen bin ich am lächeln - gehe ich es an!
Springmaus
Hi Springmaus,
jepp, das ist eine gute Idee, dich mit der Mama von den ADS-Kids zusammenzusetzen. Das dürfte Euch beiden helfen. Frag doch mal deine Freundin, wer ihre Kinder diagnostiziert hat, und frage dann dort nach, an wen du als Erwachsene dich wenden kannst.
Obacht mit Adressen, die du im Netz findest! Erstens ist Vorsicht geboten, wenn du die Quelle der Information nicht kennst; zweitens werden links u.ä. im Netz nicht immer aktualisiert.
Angeknackstes Selbstwertgefühl? Das ist die Vorstufe zu Selbstwertgefühl im Eimer, und das wiederum ist stinknormal bei ADS. Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Also behalte deinen Humor, leg dir noch ein Päckchen davon zu und lache, wann immer es geht. Nah am Wasser gebaut? Das habe ich auch, da muss man durch, wie durch vieles andere auch.
Viele Grüße
Susanne
Hallöchen Springmaus,
auch von mir ein herzliches Willkommen!
Ach wie sehr wir uns ähneln! Ich habe das Forum hier vor einiger Zeit entdeckt und bin überglücklich darüber, denn ich habe hier für mich und mein Kiddi schon sehr viel Hilfe bekommen. Immer denkt man, was ist nur los, warum fange ich so viele Dinge an und werde nicht mal mit der ersten Arbeit fertig? Und dann kommt der Mann oder Kiddi nach Hause und dann geht alles schnell schnell. Oder wenn es nicht nach meinem erdachten Plan geht, wenn nur irgendetwas dazwischen kommt, ist gleich Chaos. Oder, warum flippe ich nur so schnell aus und kann nicht ruhig bleiben? Oder, warum heule ich immer sofort los, wenn es nur ein wenig rührseelig wird (vorallem mit Kindern) und gleichzeitig kann ich sofort wieder umschalten. Entsprechend: Himmelhochjauchzend zutotebetrübt? Oder, warum kann ich nur in den Dienstberatungen einfach nicht meine Klappe halten, obwohl ich ständig böse Blicke von den Chefs ernte? Warum nur hopse ich ständig mit beiden Beinen in die extra für mich bereit gestellten Fettnäppel? Oder oder oder... Ohja, alles genauso wie Susanne und Mandelkern und Du auch es beschreibst.
Ich lebe hier weit im Osten und bei uns ist das Thema noch in den Kinderschuhen, soll heißen SHG habe ich nur hier im Forum. Bin aber dabei ab nächstem Schuljahr einen sogenannten Elterntreff in Zusammenarbeit mit der Schule aufzubauen. Sozusagen Hilfe über Selbsthilfe!
Jeder Strohhalm wird ergriffen. Besonders dankbar bin ich wirklich meinem jüngsten Töchting, denn durch ihre Diagnose erkannte ich mich erst selbst und weiß nun endlich warum alles so ist, wie es ist (habe gearde dazu eine Antwort im Theard "Sicherheit" geschrieben).
Lesen ist wichtig, aber eigene Erfahrungen sind nach meiner Meinung noch wichtiger. Zum Beispiel klappt es auf Arbeit viel besser, seitdem ich meinen Tag straff organisiere und das habe ich durch die Therapie mit meiner Tochter gelernt. Man hat plötzlich Erfolge und es macht plötzlich auch wieder Spaß auf Arbeit zu gehen. Und das nach Jahren der Frustation!!! Natürlich kann schon ein einfacher Anruf den Plan durcheinander bringen und dann ärgere ich mich sehr über mich selbst. Aber jetzt merke ich es wenigstens schon woran es liegt und kann mich so selbst wieder in die Reihe bringen. Man muss halt akzeptieren, dass man nicht jeden Tag sein Ziel erreicht. Vielleicht war eben dann das Ziel zu weit gesteckt und schließlich gibt es ja noch ein Morgen! Und wenn der Tag optimal auf Arbeit lief, dann folgt natürlich auch eine Belohnung. Ich gönne mir dann Abends ein Gläschen Wein oder ich kaufe mir irgend etwas schönes oder liege einfach nur faul auf der Couch, wenn Kiddi im Bett ist und lasse alle Fünfe gerade sein!
Alles ist ein Lernprozeß und unsere Kiddis helfen uns dabei!!! Wie gesagt, ich habe sehr die Therapie für unsere Jüngste genutzt, doch leider ist die jetzt erstmal vorbei. Nun muss ich mir erstmal für zwei Jahre selbst helfen und da hilft mir eben auch dieses Forum sehr.
Heule ruhig! Es tut so gut! Und irgendwann ist die Trauer auch durchgetrauert und meine beste Freundin sagt immer:
Sieh, die Sonne lacht - und wenn sie Tränen lacht!
LG Silka
Hi Silka,
ein Dankeschön auch an Dich - freue mich über Deine Antwort.
Das mit dem Elterntreff den Du aufbauen willst - finde ich toll.
Ich habe bei einer Uniklinik angerufen - laut ads.de nie näheste kompetente Fachdiagnosestelle (und die ist
noch 65 km entfernt) - aber das war nichts - die sind total überbucht und nehmen erst im November wieder
neue Termine auf. Dann werd ich mir in der Zwischenzeit mal selber helfen. Das Gespräch mit meiner Freundin
war supertoll und das wird ausgebaut. Außerdem hab ich mich mit Bücher eingedeckt.
Apropos - das was Du mit der Klappe halten bzw. eben nicht - das kenn ich auch. Manchmal ist es ja richtig lustig aber es kann auch voll in die Hose gehen.
Bringt es Euch eigentlich auch so schnell emotional und Druck wenn ihr das Gefühl habt zwischen zwei Stühlen zu stehen? Ich will es immer allen recht machen.
Außerdem habe ich bis jetzt gedacht ich habe meine Arbeit ganz gut im Griff und wäre organisiert. Bei näherer Bedrachtung geht mich aber ein Licht auf warum ich mich überfordert fühle, wenn mehrere Sachen auf einmal auf meinem Tisch landen - gell!
Also ich lerne im Moment wieder mal sehr viel über mich! Einiges wird mir klarer auch über ehemalige Beziehungen.
Mindestens einer hatte davon auch ADS - und wie. Scheinbar komme ich auf der einen Seite mit anderen ADSlern besser klar als mit Leuten ohne ADS. Auf der anderen Seite hat es bis jetzt nie funktioniert. Aber wir lernen.
LG Springmaus P.S. bin im moment immer noch sportlich aktiv - bekommt mir gut!!
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