Medikinet 20mg - Konzenztrationsabfall - zu hoch dosiert?

14.11.2008 13:25
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#1
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Hallo,

mein Sohn, 12 Jahre, bekommt seit 2 Wochen Medikinet (unredatiert). Wir haben mit einer Anfangsdosis von 10mg in der Früh begonnen und nach einer Woche Mittags eine 2. Dosis (10mg) gegeben.

Nun nimmt mein Sohn in der Früh 20mg Medikinet und Mittags nochmals 10mg.

Sein Eindruck ist, dass er sich mit den 20mg Medikinet nicht so gut konzentrieren kann, wie mit 10mg. Dies hat er heute leider bei der Mathe-Schularbeit zu spüren bekommen (nach seiner Aussage konnte er sich gar nicht konzentrieren).

Kann es sein, dass die Konzentration bei zu hoher Dosierung wieder schlechter wird?

Für Eure Erfahrungen und Tipps wäre ich dankbar.

Grüße
Cosima


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14.11.2008 19:45
#2
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Hi Cosima,

ich zitiere meinen Beitrag vom 31.10.2008 in deinem thread "Neues Mitglied":

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"Die Vormittagsdosis gleich auf 20 mg zu steigern, finde ich etwas happig. MPH muss man nicht aufdosieren wie manche anderen Medikamente. Ob du die Dosis erhöhen musst, erkennst du an der Wirkdauer. Wirkt die Tablette weniger als drei Stunden lang, braucht er mehr. Aber eine Steigerung um 5 mg (1/2 Tablette, Medikinet darf man teilen) sollte vorerst genug sein. Nur wenn das nicht reicht, steigere die Dosis auf 20 mg."

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Damit dürfte deine Frage größtenteils beantwortet sein. Hier folgt der Rest:

Bei einer Überdosierung sind nicht nur alle Symptome wieder so da, wie sie ohne Medikation waren; darüber hinaus ist man NICHT fähig, sich auf irgendwas zu konzentrieren oder auch nur logisch zu denken. Obendrein fühlt man sich irgendwie "getrieben" und hat den Eindruck von "Herzrasen" oder "Flatterpuls".

Bei einer Überdosierung hilft nur eins: Hinlegen in einem abgedunkelten Raum und abwarten, bis die Wirkung aufhört.

Die Mathearbeit solltest du dem Arzt unter die Nase halten und ihn fragen, ob er ein Attest ausstellt dahingehend, dass er sich bei der Aufdosierung vergriffen hat und das Kind unter dieser Dosierung gar nicht fähig war, eine Klassenarbeit zu schreiben. Damit könntest du möglicherweise erreichen, dass er die Arbeit (oder eine Arbeit mit ähnlicher Aufgabenstellung) nachschreiben darf.

Viele Grüße
Susanne


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17.11.2008 09:42
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#3
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Hallo Susanne,

vielen Dank für Deine Mitteilung.
Deinen Beitrag vom 31.10.08 habe ich gelesen und auch mit dem Kinderarzt nochmals über die schrittweise Erhöhung von 10mg auf 15mg gesprochen. Er blieb bei der Erhöhung auf 20mg Medikinet, damit eine längere Wirkungsdauer, als 2,5 bis 3 Stunden, erzielt werden kann. Nun, er ist der Arzt, verfügt über langjährige Erfahrung bei der medikamentösen Therapie von AD(H)S-Kindern und bisher konnte ich mich immer 100% auf ihn verlassen.

Habe am nächsten Tag nochmals in aller Ruhe mit meinem Sohn gesprochen, um herauszufinden, was bei der Mathe-Schularbeit schiefgelaufen sein konnte. Letzlich kam heraus, dass er 4 von 7 Aufgaben problemlos lösen konnte. Bei 3 der Aufgaben ist er wohl an der Umrechnung von Brüchen auf Dezimalbrüche, mit gleichzeitiger Umrechnung von einer höheren auf eine niedrigere Mengenangabe (Bsp von Hektar auf Meter) gescheitert und wurde nervös / unruhig, weil es ihm nicht gelang, die Aufgaben zu lösen. Abgelenkt (von anderen Dingen) war er in dieser Situation nicht.
Er hatte sich, nach seiner Aussage, so auf die Mathearbeit gefreut und konnte die 2.Std gar nicht erwarten. Die Enttäuschung (der Frust), dass er die ein oder andere Aufgabe nicht sofort lösen konnte, war wohl zu groß, sodass er sich ärgerte und nichts mehr auf die Reihe brachte (ich vermute, dass er einfach einen Blackout hatte, den wohl jeder von uns in Prüfungssituationen kennt, und diesen das erstemal bewußt wahrgenommen hat).

Wir lassen uns überraschen, was bei der Mathearbeit herausgekommen ist.

Am Wochenende habe ich ihn genau beobachtet (er bekam die gleiche Menge Medikinet 20mg) und ich konnte keinerlei Änderungen in seiner Konzentration, verglichen mit 10mg Medikinet, feststellen. Diese war genauso gut, er war ausgeglichen und erledigte selbstständig und zufrieden seine Hausaufgaben. Auch räumte er freiwillig und vor allem ohne Aufforderung meinerseits sein Zimmer auf, denn er fand, dass es dort absolut chaotisch aussieht.

Bitte nehme es mir nicht übel, dass ich mich bei der Höhe der Dosis auf unseren Arzt verlasse, aber ohne Erfahrung ist es sehr schwierig, zu wissen, was richtig oder falsch ist und die Erfahrungsberichte der anderen Forumteilnehmer lassen wohl erahnen, dass es mehr oder weniger ein Weg des Ausprobierens und Herausfindens der richtigen Dosis ist, da die Medikamente bei jedem anders wirken. Dennoch danke ich Dir für Deine Ratschläge.

Viele Grüße
Cosima


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17.11.2008 10:44
#4
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Hi Cosima,

du hast genau das Richtige getan - du hast einen Rat von einem medizinischen Laien mit dem Arzt besprochen. Genau so sollte es auch sein - Änderungen entgegen dem ärztlichen Rat nehmen die meist übel, zu Recht.

Dann ist es ja gut, wenn die schiefgelaufene Mathearbeit nur auf einen Blackout wegen Frust zurückzuführen ist und nicht auf eine zu hohe Dosierung. Reichen 20 mg Medikinet jetzt länger?

Viele Grüße
Susanne


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17.11.2008 10:57
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#5
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Hallo Susanne,

vielen Dank.

Ich glaube nicht, dass 20mg wirklich wesentlich länger halten. Mein Sohn meint, dass nach der 4. Unterrichtsstunde die Wirkung ebenfalls nachlässt. Demnach würde sie auch nur knapp 3 Stunden wirken.
Ich warte mal die nächsten 3 Tage ab, habe ihm aber gesagt, dass er die 2. Tablette (10mg) erst in der 2. Pause (ca. 11:15) nehmen soll (so können wir vielleicht herausfinden, ob die 1. Tablette nicht doch etwas länger als nur 3 Stunden (von 7:30 bis 10:30) wirkt, er müsste ja dann dazwischen selbst spüren, ob die Wirkung nachgelassen hat, da die Wirkung der 2. Tablette erst gegen 11:45 +/- einsetzen dürfte).
Seine Aussagen hierzu sind leider immer noch etwas ungenau und am Freitag bemerkte ich erst später, dass er die 2. Tablette gar nicht mehr genommen hat (war wohl die Reaktion auf die Mathearbeit ), sie lag noch in seinem Federmäppchen.

Am Mittwoch haben wir sowieso einen Termin beim Arzt zur Blutabnahme und dann sehen wir weiter.

Viele Grüße
Cosima


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