Concerta <-> Equasym retard Vergleich

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02.06.2009 14:22
#1
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Hallo zusammen,

ich hätte mal eine Frage, an Leute die beide Präparate kennen.
Und mir evtl. Erfahrungen im Vergleich der beiden Medies mittteilen können.

Der Doc von sohnemann zieht im moment in Erwägung (ich soll mir das bis Donnerstag überlegen)
statt Concerta 72mg auf Equasym retard umzusteigen.

wie immer wenn es um Mediewechsel geht hab ich dabei ziemlich Bauchweh.
Denn bei uns hängt da extrem viel dran.
Aus der Erfahrung heraus weiß ich das dann von heut auf morgen alle Störungsbilder kippen können.
und wirklich belastbar ist sein Umfeld halt leider nicht.
Da kommt ziemlich schnell die rote Karte (z.B. aus der Schule)

Hintergrund ist folgender, Concerta deckt nicht den ganzen Zeitraum ab, den sohnemann für den Alltag benötigt.
Er wird diesen monat 14 Jahre alt und sein Tag endet halt noch nicht gegen 17 Uhr.
Konfiunterricht geht nicht weil später, Selbstbehautungstraining geht nicht weil später, Freundschaften pflegen geht bis maximal 16:00-16:30 Uhr dann wirds schwierig ab 17 Uhr geht gar nix mehr.
Tja und es stehen Berufspraktikas an...

Kurzwirkendes MPH vorneweg zu geben oder auch nachzugeben schlug bisher fehl.
Das wirkt einfach alles nicht so wie es soll.
5mg verpuffen, 10mg reichen morgens für die Schule nicht und Abends verschlimmert es die ganze Situation noch

Problem ist nur WENN diese 72mg Concerta wirken ist das einwandfrei und könnte nicht besser sein.
Deshalb hab ich wohl auch so Bammel, umzusteigen.
Von Medikinet retard z.B. kenne ich das auch ganz anders
(Stimmungseinbrüche vom Feinsten mit Verzweiflungstendenz, festfressen an kleinigkeiten, sich nicht mehr lösen können etc.)

Ich bin mit der entscheidung mit so wenig Wissen/Vergleichsmöglichkeiten derzeit einfach überfordert.

Lg Mel


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02.06.2009 14:37
#2
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ich versteh ehrlich gesagt den sinn eines mediwechsels nicht..aber vielleicht liegt das an meinem brett das ich ab und zu vor dem kopf hab

also..das concerta wirkt super bis ca. 16.30...also genau so wie es seien sollte.da wäre es doch nicht sinnvoll gleich komplett umzustellen sondern ehr um 16.00 unretardiert zu geben,so das er dann bis 19.00 uhr eine wirkung hat.


JEDER mensch ist schlau...die einen vorher,die anderen nachher

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02.06.2009 18:38
#3
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Hi Mel,

in deinem Fall kann ich nur sagen: Sei bitte vorsichtig mit Equasym retard!!!

Was verspricht sich der Doc davon? Aus gegebenem Anlass habe ich den Beipackzettel von Equasym retard durchgelesen. Da steht, dass es nur zwei Ausschüttungen gibt, also maximal acht Stunden wirkt (errare femininum est). Falls der Doc daran denkt, zwei Equasym retard pro Tag zu geben, dann wäre das mindestens 1x40 und 1x30 mg, also auch 70 mg. Gespart wär nix, allerdings kommst du mit viel Glück auf 16 Stunden Wirkung.

Ich meld mich heut abend nochmal, muss jetzt quengelnde Hunde füttern.

Grüßle
Susanne


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02.06.2009 19:03
#4
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Hallo ihr 2,

h.matata, genau das hatten wir probiert.
Haut aber hinten und vorne nicht hin. Ich kann Sohnmemann so nicht rauß ins Leben schicken.
Das geht KOMPLETT in die Hosen.

Susanne... sowas ähnliches dachte ich mir schon fast *seufz*
2 Ausschüttungen... wie lange wird es wohl brauchen bis die volle Wirkung da ist?
Die volle wirkung braucht er von 7:30 zuverlässig bis 12 Uhr MINDESTENS... dann ist er auf dem Heimweg... aber auch da sollte ne zuverlässige Wirkung da sein... verstoffwechselt er das Zeug zu schnell, wird vermutlich die 2.Ausschüttung trotzdem erst nach 4 Stunden kommen?
Und 8 Stunden... das wäre dann 15:30 Uhr also noch früher *kreisch*
2 Gaben sagen wir um 15 Uhr eine nachgeben, die würde wirken bis 23 Uhr.. na SUUUPER, das ist wieder zu lang, dann schläft er nämlich nicht
Wobei er momentan eh nicht vor 1 Uhr schläft... ein Hoch auf die Pubertät...

Der Doc überlegt deshlab dran rum.... er hatte wohl kürzlich auch einen Jungen der Unmengen von Concerta benötigte und keine zufriedenstellende Wirkung bzw. die selbige zu schnell verpuffte.
Er hätte dann auf Equasym retard umgestellt und nun bräuchte der Bub deutlich weniger an wirkstoff... warum auch immer.
Und so kam er auf die Idee das bei Sohnemann auch mal auszuprobieren.

Und ich weiß nicht ob ich mich drauf einlassen soll... mein Bauch sagt nein, eben weil concerta wirklich toll wirkt, so lange es wirkt

ich sehe nur es geht SO auf Dauer nicht.

Jeder sagt mir mit viel gut zureden und aufzeigen von zusätzlichen Möglichkeiten im Fall der Fälle
( z.B. Begleitperson) sie probieren es mit Sohnemann unter der Voraussetzung das die Medikation greift.
Und das tut sie eben ab den frühen Abendstunden nicht mehr.



LG Mel


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02.06.2009 19:53
#5
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Hi Mel,

wie du weißt bin ich bisher bei Equasym retard von drei Ausschüttungen ausgegangen, weshalb auch immer. Ich kenne Equasym retard eben nur von den Fortbildungen, und auditive Wahrnehmungen bleiben halt bloß zu 20 % hängen . Doch jetzt hab ich aus gegebenem Anlass in den Beipackzettel von Equasym retard reingeguckt. Hätt ich das bloß nicht gemacht! Diese (fiktiven) drei Ausschüttungen wären sooo sinnvoll gewesen! Doch dieser Beipackzettel hat mir gezeigt, dass wir es hier (wieder mal) mit einer Entwicklung zu tun haben, die auf das amerikanische Schulsystem zugeschnitten ist und garnienicht auf das deutsche.

Folgen wir mal dem Beipackzettel und gehen von Equasym retard 40 mg aus, so würde das bedeuten, dass unretardiert 12 mg (= 30 %, wenigstens das hab ich mir richtig gemerkt) wirken und bei der zweiten (retardierten) Ausschüttung 28 mg. Auf deutsch: du müsstest die unretardierte Freisetzung mit mindestens 10, vermutlich 15 mg unretardiertem Equasym unterstützen.

Gehen wir mal (rein theoretisch) davon aus, dass die Wirkung um 7.30 Uhr beginnt, dann reicht die erste Equasym retard bis 15.30 Uhr. Die zweite Equasym retard (gehen wir hier mal von 30 mg aus) müsstest du gegen 14.30 Uhr geben. Um halb vier plotzt er dann wieder ins Medi-Loch, weil ja bloß 9 mg wirken. Die Gabe um halb drei müsstest du also auch mit 10 mg unterfüttern.

Lass uns mal rechnen: erste Gabe 40 + 15 = 55 mg, zweite Gabe 30 + 10 = 40 mg. Für 16 Stunden Wirkung brauchst du demnach 95 mg. Boah ey!

Doch was der Arzt da sagt, ist gar nicht so verkehrt. Ich habe nämlich von Equasym (unretardiert) auch etwas weniger gebraucht als von Ritalin, allerdings hat es schlappe 60 Minuten gebraucht, bis die Wirkung (dann aber volle Kanne) eintrat (bei Ritalin 20 min.) und das Ganze hat dann tatsächlich auch vier Stunden lang gewirkt. Nach meinen eigenen Erfahrungen mit unretardiertem Equasym kann es also durchaus sein, dass Sohnemann bei Equasym retard etwas weniger braucht als bei Concerta.

Rechnen wir also mal die nächstkleinere Dosierung durch: erste Gabe 30 + 10 = 40 mg, zweite Gabe 20 + 10 = 30 mg; 16 Stunden mit 70 mg, 2 mg gespart und vier Stunden mehr Wirkung. Hört sich ja gar nicht so schlecht an.

Soweit die Theorie. Wann willst du das ausprobieren? Ich hoffe doch, noch in den Ferien, also gleich. An welche Dosierung dachte der Arzt? Und plant er zusätzliches MPH zur Unterstützung der unretardierten Freisetzung? Falls ja, bitte unbedingt unretardiertes Equasym, sonst hast du unterschiedliche Anflutungszeiten.

Und bei Sohnemanns übrigem Medi-Cocktail wäre ich echt dafür, dass du erst mal mit unretardiertem Equasym anfängst, beobachtest, nachdosierst, rechnest, um dann bei retardiertem Equasym auch die richtige Dosierung zu erwischen. Also: erster Tag unretardiert, zweiter Tag retardiert ohne Zufüttern, dritter Tag retardiert mit Zufüttern. Klar, je zwei Tage wären besser, aber dazu sind die Ferien zu kurz.

Noch was: Vor geraumer Zeit gab es hier im Forum mehrere Beiträge, wonach die Zwerge auf Equasym retard mit zunehmenden Agressionen reagiert haben. Ich gebe hier nur weiter, was ich gelesen habe; beobachten musst du es selbst.

Grüßle
Susanne


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02.06.2009 21:00
avatar  Zottel
#6
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Hallo Mel,

hat der Arzt eigentlich schon mal Amphetaminsaft in Betracht gezogen? Ich habe keinerlei Erfahrung damit aber ich habe jetzt schon öfter gelesen, daß sich ein Versuch lohnen könnte. Es soll anscheinend länger wirken als unretadiertes MPH und man kann es wohl eben auch ziemlich genau dosieren (weil es flüssig ist...).

Ich meine, falls es mit Equasym nicht klappen sollte wäre es doch vielleicht eine Alternative. Soweit ich weiß benötigt man vom Saft eine geringere Dosis wie beim MPH.

Vielleicht habt Ihr ja dieses Medi schon probiert - wie gesagt, kam mir eben mal so in den Sinn...

Bin ja leider absoluter Laie - vielleicht kann Susanne da ja noch was dazu sagen.

Ganz liebe Grüße

Zottel


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02.06.2009 21:53
#7
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Hi Zottel,

Susanne - übrigens auch Laie - sagt dazu, das Mels Sohnemann nicht bloß ADS hat und auch noch Neuroleptika kriegt. Deshalb ist sogar Susanne übervorsichtig mit Vorschlägen, an der Medikation rumzuschrauben.

Wenn der Doc was anderes mit MPH vorschlägt, kann ich Mel beim Rechnen helfen, damit sie bei dieser sensiblen Medi-Konstellation auf einiges von dem gefasst ist, was passieren könnte. Wenn der Doc Amphetaminsaft vorschlägt, dann werde ich meinen Schnabel halten (auch wenn mir das furchtbar schwerfallen würde ) und abwarten, was Mel berichtet.

Grüßle
Susanne


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02.06.2009 22:48 (zuletzt bearbeitet: 02.06.2009 22:49)
#8
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Hallo ihr,

kleine Berichtigung.

Neuroleptika bekommt Sohnemann keines (mehr) aber ein SSRI gegen die Zwänge.
plus eben Concerta.

wir haben an MPH durch:
Ritalin,
Ritalin SR oder LR... das weiß ich nimmer genau (das war das, was man früher nur über die Schweiz-agierenden Apotheken erhalten konnte)
Medikinet,
Medikinet retard und
Concerta.

Was uns in der Liste fehlt sind
Equasym
Equasym retard und
der Amphetaminsaft.

plus die neuen Medies MethyTAD etc.

Susanne wenn ich sehe was Sohnemann an Equasym vermutlich bräuchte...
wage ich zu bezweifeln ob ER sich das so dachte.
Kann ich mir fast nicht vorstellen.
Und wenn ich mir ansehe was das vermutlich wieder an auf und abs im wirkstoffspiegel bedeutet...
dann wird mir hundeelend...

Donnerstag hab ich Termin beim Doc... mal sehen wie er sich das vorstellt.
Ich hoffe er plant genug Zeit ein (was ich wiederum nochmals bezweifle)
Montag ist nämlich wieder Schule


LG Mel

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03.06.2009 00:13
#9
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Hi Mel,

MethylpheniTAD und Methylphenidat hexal ist im Prinzip nix anderes als unretardiertes Medikinet, brauchst du also gar net probieren. Equasym hat der Doc vorgeschlagen - und Zottel hat *bingo* mit ihrem Tipp das einzige Medi erwischt, das ihr noch nicht probiert habt. Glückwunsch@zottel!

Und quietschegal ob Neuroleptikum oder SSRI, bei Medi-Mix ist Vorsicht geboten. Öhm, da fällt mir grad was ein. Kann es denn sein, dass Sohnemann wegen dem SSRI etwas mehr MPH braucht? Stups mal den Doc mit der Nase drauf.

Bei dem, was Sohnemann an Equasym bräuchte, hat der Doc sicherlich in Betracht gezogen, dass er von Equasym vielleicht etwas weniger braucht (und das nicht ganz zu Unrecht). Immerhin könntest du, falls es klappt, mit 70 mg bis zu 16 Stunden abdecken. Und eben wegen dieser Aufs und Abs hab ich oben ausgerechnet, was du zufüttern müsstest, damit es zu eben diesen Aufs und Abs erst gar nicht kommt.

Schreib dir für den Arztbesuch alles auf, was dir zum Thema Equasym retard einfällt. Und frag den Doc erst mal, wie er sich die Dosierung gedacht hat. Dein Doc ist ja ein schlaues Kerlchen, möglicherweise hat er einen brauchbaren Dosierungsvorschlag.

Wenn du am Donnerstag ein Rezept kriegst (hä, bloß eins? Des langt net, zwei bis drei müssten es schon sein), dann hast du Freitag, Samstag und Sonntag zum Ausprobieren. Das muss ganz einfach reichen - Mediwechsel machst du ja nicht zum ersten Mal. Probier es aus. Schlimmstenfalls gibst du ihm am Montag wieder Concerta - mehr kann eigentlich nicht passieren.

Lass lesen, wie du dich entschieden hast und was dabei rausgekommen ist.

Grüßle
Susanne


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03.06.2009 18:51
avatar  cleo ( gelöscht )
#10
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cleo ( gelöscht )

Hallo Melody,

zu Concerta kann ich nichts sagen, aber unser Sohnemann (9Jahre) bekommt 40 mg Equasym Retard. Die Wirkung beginnt ca. 45 bis 60 Minuten nach der Einnahme und dauert ab dann ca. 7,5 bis 8 Stunden. Damit kommen wir so hin, haben aber natürlich auch etwas mehr Probleme bei bspw. Fußballtraining um 18 Uhr etc.

Ganz optimal eingestellt ist dies bei uns meiner Meinung nach nicht, aber unser Doc hat schon bei den 40 mg gezögert (wegen 1 mg pro kg Körpergewicht pro Tag). Dadurch dass Sohnemann sich vor allem durch eine extrem niedrige Frustrationstoleranz auszeichnet, hätte ich gerne Concerta probiert, aber da er da in Bezug auf die wirksame Einzeldosis die 54er benötigen würde, habe ich mich schon gar nicht getraut danach zu fragen. Jetzt lassen wir es mal laufen, es ist auf jeden Fall wesentlich besser als ohne Medis.

Übrigens war ich bislang auch der Meinung, dass Equasym retard in drei Dosen ausgeschüttet wird. Bei Susannes Rechnung würde die zweite Dosis in dem Fall ja 28 mg betragen. Das wäre brutal heftig, oder wirkt das dann anders?
Na ja auf jeden Fall hat Sohnemann keinen Rebound mehr wie zuerst beim unretardierten MPH, das war echt heftig.

Rat kann ich in diesem Fall natürlich nicht geben, allerdings habe ich selbst auch oft erlebt, dass mein Bauchgefühl sich im Nachhinein als richtig herausgestellt hat.

Liebe Grüße und eine gute Entscheidung
Cleo


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