ADHS und Partnerschaft

23.11.2010 19:09
avatar  rüpelzwerg ( gelöscht )
#1
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rüpelzwerg ( gelöscht )

Ihr Lieben,

nach langer Zeit wieder mal ein Beitrag von mir.
Mein Thema: ADHS und Beziehung/Partnerschaft/Ehe...
Mein Mann hat sich nach 23 Jahren Beziehung vor einem halben Jahr getrennt, führt nun ein "schmerz- und stressfreies" neues Leben mit einer anderen Frau.
Ich habe eine 9 1/2-jährige Tochter, die ADHS (mit seeehr ausgeprägtem H) hat und einseitig fast taub ist. Das war/wurde über die Jahre immer mehr ein Problem für meinen "Noch-Mann", weil ich mich ausschließlich um mein Kind kümmern mußte und auch ausgelaugt war/bin. Es gab keine Hilfe, Unterstützung o.ä. von ihm.
Ich weiß nicht, ich habe eine solche Wut, fühle mich in einer derartig ungerechten Situation, bin auch noch finanziell abhängig, weil meine Tochter eine 1:1-Betreuung nicht nur bei den bei den Hausaufgaben braucht und ich deshalb nicht arbeiten gehen kann, obwohl ich so gerne würde!

Frage: Habt Ihr Ähnliches erfahren oder ist mein Noch-Mann die Ausnahme? Bin immernoch eigentlich im Schockmodus, weil ich dieses Verhalten als so unglaublich primitiv und egozentriert empfinde.
Was soll's, mich würden Eure Erfahrungen interessieren, vielleicht hilft das...

rüpelzwerg


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23.11.2010 19:38
#2
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Hallo rüpelzwerg!

Fühl Dich umarmt und getröstet!
Deine Situation ist leider keine Ausnahme. Trennungen sind eher die Regel, wenn ADHS "im Spiel" ist.
Da ich seit seeeehr vielen Jahren verheiratet bin, kann ich wohl nur indirekt mitfühlen, vor allem die
nicht zu unterschätzenden finanzielle Abhängigkeit mag ich mir gar nicht ausmalen. Du Arme!
Allerdings kann ich Dir ganz vielleicht trotzdem etwas helfen: es gibt mittlerweile einige Gesprächskreise für Erwachsene in
verschiedenen Orten, schau doch mal auf die homepage www.adsev.de, vielleicht ist einer in der Nähe?
Dort könntest Du Halt und Hilfe finden.

Liebe Grüße
mama4kids


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24.11.2010 00:33
#3
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Hi rüpelzwerg,

ich freu mich, dass du wieder da bist!

Es ist offensichtlich so, dass Väter ihre eigene ADHS, die sich in ihren Kindern widerspiegelt, nicht ertragen können. Trennungen, Ehescheidungen und Unterhaltsverfahren sind, wenn eine ADHS im Spiel ist, besonders spannend. Und dein Noch-Mann ist da mit Sicherheit keine Ausnahme.

Such dir erst mal seelische Unterstützung in einem Gesprächskreis für Erwachsene. Es könnte sein, dass nicht jede Frau, die entsprechende Erfahrungen gemacht hat, bereit ist, in einem öffentlichen Forum darüber zu schreiben.

Und dann such dir kompetente Rechtsberatung. Das Familienrecht hat sich in den letzten Jahren schneller geändert, als man papp sagen kann, zuletzt zum 01.09.2010. Und es ändert sich leider nicht in eine Richtung, die Müttern mit ADHS-Kindern auch nur einen Millimeter entgegenkommt - im Gegenteil *hmpf*. Wenn du hierzu Fragen hast ("wie finde ich ...", "was kostet ..."), schreib mir eine pm.

Viele Grüße
Susanne


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24.11.2010 09:51
avatar  ferrano
#4
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Hallo Rüpelzwerg,

erstmal einfach mein "mitfühlen" mit dir- viele Männer sind ...,
andererseits geht beim "neuen" Leben früher oder später bestimmt
auch der Lack ab!
Du könntest auch deinen Hausarzt fragen, ob er dir und deiner Tochter eine Kur verschreibt (außergewöhnliche Belastungen, Erschöpfungssyndrom, Scheidung , etc.),
auch hilfreich eine zeitlich begrenzte Gespächstherapie (10-12 Sitzungen), du kannst dort deinen Ehe- Frust aufarbeiten und neue Perspektiven entwickeln.
Meine Oma sagte immer: Wer weiß wozu es gut ist!

Lieben Gruß von Uli


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24.11.2010 19:36
avatar  rüpelzwerg ( gelöscht )
#5
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rüpelzwerg ( gelöscht )

DANKE für die Antwort/en!

Klar ist ADHS bei meinem Mann ein Thema und deshalb auch der permanente Rückzug, das Desinteresse und Kleinreden der Problematik!
Bin noch in diesem unsäglichen Tal, mache natürlich für meine Tochter alles, aber für mich wenig bis gar nichts...
Muß mich tatsächlich jetzt um "meine Rechte und die meiner Tochter" (Unterhalt primär) kümmern, das ist momentan noch kein Problem, aber es könnte ja so kommen.

Vielen Dank nochmals, hat sehr geholfen,

rüpelzwerg


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28.11.2010 22:39
#6
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Ach Rüpelzwerg, das tut mir so leid ! Ich wünsche dir ganz viel Kraft .

Leider ist es wohl wirklich so - ADHS gefährdet Ehen . Man ist solchen Belastungen ausgesetzt, dass oft viel zu wenig Kraft und Energie zur Pflege der Partnerschaft übrig bleibt. Und wenn dann - wie so oft, weil eben vererblich - der eine oder andere Elternteil selbst betroffen ist (oder gar beide), dann brennt manchmal ganz schön die Luft.

Mein Mann und ich haben eigentlich bei unserer Psychologin gut gelernt, notfalls rechtzeitig zu stoppen, aber ich bin mir oft nicht sicher, wie lange das noch gutgeht. Manchmal fürchte ich auch, dass, wenn eine nette Frau ohne Augenringe und ohne solch schweren Anhang kommt, die Versuchung groß sein könnte.

Dir drücke ich die Daumen, dass du Unterstützung findest und Freunde und/oder Familie hast, die dir beistehen. Alles Gute !

LG, Mandelkern


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29.11.2010 10:51
avatar  lupa
#7
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Hallo rüpelzwerg,

Du hast eine PN von mir.

Liebe Grüße

lupa


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07.12.2010 15:37
avatar  ferrano
#8
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Hallo zusammen,
machen wir uns nichts vor, ob mit oder ohne ADHS: Familie haben ist schwierig!
Selbst Stinos haben da Probleme..., klar haben wir auf die Dauer etwas mehr zu schleppen mit Kindern und Erwachsenen die anders sind - trotzdem würde ich sagen, daß heute generell mehr Ehen geschieden werden
(siehe Scheidungsstatistiken).
Eine Trennung kann auch ein Neuanfang sein, ich kenne Frauen die plötzlich keine Migräne mehr haben und solche Dinge. eine schlechte Ehe kann auch krank machen ...

Bei mir im Geschäft sind alle über 50jährigen geschieden - ähem, ich hab dann noch 10 Jahre ...,
außerdem scheint dann ab 50 der Markt wieder voll zu sein mit Singels (ich mein ja nur...)

Ich denke auch manchmal, ich halte es nicht mehr aus mit dem ganzen Stress, dann merke ich wie blöd es allein wäre, oder nur allein mit den Kids ... - manchmal denke ich es wäre einfacher nur mit den Kids allein ...

ich glaube es ist normal zu Zweifeln und schwere Zeiten zu haben, wir sollten unsere Ideen darüber wie Familie sein soll überdenken und die Familie sein die wir sind. Das ist o.k! auch wenn das nicht so ist wie in der Werbung.

Manche Bekannten sind total irritiert, wenn sie mitkriegen, dass mein Mann und ich eigene Schlafzimmer haben, aber es funktioniert ganz gut. Wir brauchen auch Abstand voneinander. Wir verabreden uns oder es ergibt sich so ein gemeinsamer Abend, oder auch nicht ...
Ich kultiviere auch ein gewisses "anders sein", das macht das Leben leichter und freier -
klar manchmal auch nicht (Diskussionen beim Zahnarzt mit Junior- peinlich)

Liebe Adventsgrüße aus dem Ehedschungel
Uli


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