ADS ja oder nein

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12.07.2006 11:11
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#1
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( Gast )

Ich schreib wohl zuviel, aber ich bin leider noch nicht fertig.

Nachdem ich dem Psychologen dann endlich klar gemacht hatte, das es mir darum geht, das Sohnemann seine Ablenkbarkeit in den Griff kriegt, da er ansonsten auf jeder Schulform Schwierigkeiten bekommt, bekam ich dann zur Antwort:" Gut, wenn die Psychomotorik nichts bringt, dann hören wir damit auf. Wenn Sie möchten können wir uns ja dann nochmal unterhalten wenn das Halbjahreszeugnis der 4. Klasse vorliegt, dann kann ich sie ja wegen der Wahl der weiterführenden Schule beraten."

Das wars dann von seiner Seite, aber von meiner auch, von dem hab ich genug. Halbjahreszeugnis 4. KLasse ha,ha,dann ist es doch eh zu spät. Aber noch geb ich nicht auf,hab jetzt eine Termin bei einer anderen Psychologin(Ersttermin schon am 8.8.06, obwohl sie eigentlich schon total voll ist, hab aber die ganze Problematik am Telefon geschildert).

Meine Frage an euch, wenn er tatsächlich ADS haben sollte und sich seine Ablenkbarkeit nicht in absehbarer Zeit bessert,hat er dann überhaupt eine Chance auf der Realschule oder wäre dann Hauptschule besser( Realschule ist SEIN größter Wunsch)?


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12.07.2006 11:38
#2
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hallo...und erstmal willkommen.
psychologe ist halt nicht gleich psychologe.
schön das du nun eine anscheinend nette ärztin gefunden hast...aber das wird sich ja erst noch zeigen.
zur abklärung ob er nun ads hat oder nicht kann ich dir nur zu einer untersuchung in einem sozialpädiatrischen zentrum raten..denn die können ihn von kopf bis fuß untersuchen.die ads diagnostik ist recht schwierig und vorab müssen körperliche ursachen ausgeschlossen werden.was ein psychologe allein nicht kann.
tja bis zum halbjahreszeugnis der 4ten klasse zu warten ist nun wirklich reichlich spät,ich weis nicht wie sich dein sohn z.zt in der schule verhält,kann also nicht beurteilen ob er die realschule ohne therapie schafft.
ich hab selbst einen sohn von fast 10 jahren und ich muss ehrlich sagen,bei dem gedanken an hauptschule wird mir anders..da dann später nur der zweite bildungsweg bleibt...die chancen auf den wunschberuf und (sein wir mal ehrlich)auf ein gutes sicheres einkommen nicht gerade gut sind.
wie steht es denn bei euch mit gesammtschulen?private schulen?
gut therapierte kinder mit ads können locker sogar abi machen wenn sie den grips dafür haben...
also...geh zu der psychologin und lass ihn checken..sicherheitshalber würde ich aber auch nen termin in besagtem sozialpädiatrischen zentrum machen.bei anruf ganz konkret die dramatik und eile schildern. denn wenn auch diese psychologin nicht die richtige ist verlierst du wertvolle zeit.

ganz liebe grüße aus dem sonnigen stuttgart

moni
lebe das leben wie es kommt nicht wie man es von dir erwartet.das macht glücklich und stark


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12.07.2006 13:13
avatar  Mike T. ( gelöscht )
#3
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Mike T. ( gelöscht )

Hallo Vampirella,

wenn du - trotz der anderslautenden Meinung des Psychologen - begründeten Anlass für den Verdacht hast, dass dein Sohn ADS haben könnte, dann sollte das zunächst unbedingt durch eine ADS-kundige Fachperson abgeklärt werden. Bei ADS kann deinem Sohn durch Aufklärung, Verhaltenstherapie, Elterntraining und ggf. Medikation geholfen werden. Bloßes Abwarten, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist, halte ich für den falschen Weg, denn dadurch geht auch wertvolle Zeit verloren.

ADS ist übrigens keine Frage der Schulart, denn die Kinder haben in jeder Schulart die gleichen, ADS-typischen Probleme. Dabei stehen nicht die Leistungsprobleme im Vordergrund, sondern die Verhaltensprobleme, die sich dann auch negativ auf die Schulleistungen auswirken. Deshalb setzen die therapeutischen Maßnahmen auch an den Verhaltensproblemen an. Bessern sich diese, dann bessern sich erfahrungsgemäß auch die Schulleistungen. Kriterium für die Auswahl der Schulart sollte deshalb auch nicht das ADS sein, sondern die begabungsmäßige Leistungsfähigkeit. Bei unerkanntem und/oder unbehandeltem ADS wird Letztere aufgrund der Auswirkungen der ADS-Symptomatik oft unterschätzt bzw. ergibt sich ein falsches Bild. Wenn ADS im Spiel ist, dann ist es ja ein wichtiges Therapieziel, dem Kind zur besseren Ausschöpfung seines vorhandenen, begabungsmäßigen Potentials zu verhelfen. Falls die Realschule das Ziel ist, und aufgrund des Notendurchschnitts auch erreicht werden kann, dann sollte dein Sohn auch die Realschule besuchen. Falls er es dort - trotz diagnostiziertem und behandeltem ADS - je doch nicht "packen" sollte, dann könnte er notfalls immer noch auf die Hauptschule wechseln. Wie gesagt, die ADS-bedingten Probleme wären hier wie dort die Gleichen. Deshalb würde ich es bei einer Realschulempfehlung für kontraproduktiv halten, sich "nur" wegen des ADS für die Hauptschule zu entscheiden. Von der Realschule könnte er - wenn's nicht anders ginge - immer noch zur Hauptschule wechseln. Wohin könnte er aber wechseln, wenn er gleich zur Hauptschule ginge, und es ADS-bedingt dort nicht klappen sollte?

Es ist wie beim Flugzeug: Je höher es fliegt, desto mehr Zeit steht im Notfall zur Verfügung, um einen drohenden Absturz durch geeignete Maßnahmen zu verhindern.

Mike


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12.07.2006 14:41
#4
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Hallo!!
Ich geb dem Mike völlig Recht. Wenn es deinem Sohn schon in der Grundschule langweilig wird....was macht er dann erst in der Hauptschule ????Dann liegt er nur noch unter dem Tisch !!!!!
Wenn er die Realschulempfehlung bekommt, dann tu ihn auf die Realschule.Wie Mike schon sagte runter kann man immer .....
Und lass alles schnell abklären.......Wenn es ein ADS ist, dann kann man mit Medi´s die Konzentration super hinbekommen......
Die meisten ADS-Kinder sind unterfordert, aber durch ihre Konzentrationsschwäche merkt man das leider nicht.....
Grüße
gornisch


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12.07.2006 15:23
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#5
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Hallo Vampirella,

war heute bei der Psychologin,die Zweifel an der Diagnose bei meinem 13-jährigen hat.
Er wird seit 2001 wegen ADS behandelt,war auch bis vor 2 Jahren auf Medis.

Wir hatten lange einen Psychologen,er war auch 8 Wochen in der Kinderpsychatrie und jetzt zweifelt die neue Psychologin,sie meint die Diagnose könne sich nach Jahren auch verflüchtigen oder er hatte nie ADS,sie denkt eher an eine Depression,da er für sie so einen Eindruck macht.
Durch seine Verträumtheit und grüblerische Zurückgezogenheit bekommt er halt wenig mit von seiner Umwelt oder Aufgaben in der Schule.
Sie machte einige Tests,die ADS völlig entgegen sprechen,er war in Schnelligkeit+Konzentration weit über der Norm,mit 1% Fehlern-bei ADS 20-30%.
Das war für mich ein Hammer,wenn er mal in der Schule so wär,haben ihn die 6.Klasse nochmal machen lassen-mit wenig Erfolg.

Laut Lehrer könnte er bei mehr Konzentration ,mehr lernen und weniger Agression bei Anforderungen sogar Abi schaffen,na wir werden sehen wie ers in der 7.Klasse weitergeht an der Oberschule,wo er die erweiterte Fachschulreife erwerben könnte.

Nun hab ich viel geschrieben.
Liebe Grüße Nelli


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12.07.2006 16:04
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#6
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Danke für eure Antworten.

Das mit der Realschule ist so eine Sache, wenn sich seine Ablenkbarkeit nicht bessert, wird er wohl nur eine Hauptschulempfehlung kriegen.Und genau da liegt mein Problem, ich weiß das er mehr im Kopf hat, er zeigt es in der Schule allerdings nur in Englisch oder bei neuen Sachen, die ihn dann auch interessieren.Er kam schon in der 1. Klasse mit dem Satz:"Mama das ist so langweilig, ich kann das doch schon!"( bei ganz normalem Wiederholen ).Tschuldigung, muß jetzt unterbrechen,kriege gerade Besuch


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13.07.2006 07:41
#7
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Hallo du Leidensgenossin !!!
Mein mittlerer Sohn ist auch trotz guter begabung auf der Hauptschule gelandet...ich war echt traurig, weil ich weiß wie viel in ihm steckt !!!!Er zeigt dies immer wieder wenn er zu >Hause in ruhe Lernen und seine Projekte machen kann ( die dann von der Lehrerin sehr schlecht benotet werden mit der Begründung.....vielleicht hat das ja die Mutter gemacht ...im Unterricht ist es sooooo NICHT !!!)
Ich habe geweint, ich habe gekämpft ich habe um mich geschlagen....3 Jahre lang.
Nun komme ich langsam zu Ruhe, denn er wird seinen Weg machen. Entweder bekommt er eine Lehre oder er macht mit der Schule weiter....
Der jüngste Sohn ...tja da wird es wohl genauso gehen....aber da schau ich mir die Hauptschule besser an .Nach meinen Rechnungen zufolge bekommt er genau die Lehrerin die der Mittlere gerade hat, das werde ich verhindern.
Und eins ist mir auch aufgefallen in der 5. und 6. Klasse waren die Anforderungen von Haupt und Realschule annähernd gleich ( muß ja auch, sonst könnte man in diesen Jahren ja nicht noch rüberwechseln )
Trotzdem wird es schwierig mit dem Wechseln, weil die Hauptschule ja auch ihre Quoten " einzuhalten " hat. Seufz
Grüße
gornisch


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13.07.2006 11:36 (zuletzt bearbeitet: 13.07.2006 11:42)
#8
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smile...ihr überseht immer das sich bei der hauptschulempfehlung nur um eine EMPFEHLUNG handelt.


hier mal ein kleiner text dazu:

Schulwechsel: Die richtige Wahl
Von Barbara Garde
Rund 200.000 Viertklässlern steht in den nächsten Wochen ein wichtiger Schritt in die Zukunft bevor: Sie bewerben sich mit ihrem Halbjahreszeugnis bei einer weiterführenden Schule. Der Start in die spannende, ungewisse und immer wichtiger werdende zweite Schulkarriere ist für viele Eltern eine Schicksalsfrage: Hauptschule, Realschule, Gymnasium oder Gesamtschule? Welche Schulform ist die richtige für mein Kind?
In welcher Schulform kann ich mein Kind anmelden?
Die Grundschulen geben im kommenden Halbjahreszeugnis eine Empfehlung für die weiterführende Schule ab: Für alle Kinder kommt die Gesamtschule in Frage. Weiterhin wird, je nach Leistungsstand und -fähigkeit des Kindes, die Haupt- oder Realschule oder das Gymnasium empfohlen. Seit drei Jahren ist diese Empfehlung aber nicht mehr bindend. Eltern können ihr Kind auch mit einer Realschulempfehlung am Gymnasium oder an einer Hauptschule anmelden. Sie müssen bei der Bewerbung die Grundschulempfehlung nicht vorlegen.

Die zukünftigen Fünftklässler haben das Recht auf freie Schulwahl. Für die weiterführenden Schulen gilt nicht mehr die Stadtteilzugehörigkeit; Eltern können ihr Kind an jeder Schule, die ihnen gut erscheint, anmelden, selbst wenn sie in einer anderen Stadt liegt. Private Schulen, etwa die konfessionellen Schulen, unterliegen bestimmten Schülerquoten, die sie erfüllen müssen – zum Beispiel ein fester Prozentsatz andersgläubiger Schüler. Darüber hinaus können sie sich aber ihre Schüler aussuchen und Bewerber auch ohne Erklärung ablehnen. Wer sein Kind in einer internationalen Schule anmelden möchte, muss sich auf ein hohes Schulgeld einstellen.

Staatliche Schulen – mit Ausnahme der Gesamtschulen – sind im Prinzip verpflichtet, alle Schüler aufzunehmen, solange sie genügend freie Plätze haben. In Zeiten geburtenschwacher Jahrgänge sind die Schulen auch durchaus interessiert daran, ihre Klassen voll zu bekommen. Wenn Schulen allerdings wirklich voll sind, können sie sich aus dem Überangebot der Bewerber ihre Schüler aussuchen. In der Regel werden dann Geschwisterkinder bevorzugt. Weitere Kriterien sind die Noten und manchmal auch die Entfernung zum Wohnort. Es besteht in diesen Fällen kein Recht auf einen Platz an der Schule seiner Wahl.

Pädagogen und Psychologen betonen, dass die Schulempfehlung sich in der Regel als richtig und zutreffend erweist und warnen davor, das Kind mit der neuen Schulform zu über- oder zu unterfordern. Trotzdem gibt es immer wieder gute Gründe für Eltern, sich gegen die Grundschulempfehlung zu entscheiden. Wenn Eltern sich unsicher über die Richtigkeit einer Schulempfehlung sind, können sie das Kind schulpsychologisch testen lassen. Erste Hilfe bieten auch kleine Einschätzungstests, die man zu Hause machen kann, um zu überprüfen, ob der Kenntnisstand eines Kindes den zu erwartenden Anforderungen entspricht. „Fit für das Gymnasium“ heißt zum Beispiel der Test von Ursula Lauster, bei dem die Ergebnisse der spielerischen Tests Anhaltspunkte für Hauptschul-, Real- und Gymnasialreife geben.


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13.07.2006 14:48
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#9
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( Gast )

Bei uns in Baden-Württemberg sind diese Empfehlungen ziemlich verbindlich. Den Eltern bleibt nur die Möglichkeit das Kind zum Beratungsverfahren(d.h. ein Realschullehrer macht gewisse Tests mit den Kindern) oder zur Aufnahmeprüfung an der gewünschten Schulart anzumelden. Und das kann ja dann auch je nach Tagesform des Kindes in die Hose gehen.

Allerdings habe ich mir auch schon überlegt, dieses in Anspruch zu nehmen, wenn Sohnmann den Mindestnotendurschnitt von 3,0 erreicht, was im Moment eigentlich recht gut aussieht.

Bei uns an der Schule gibt es halt auch noch das Problem, das die Schule auch "gute Hauptschüler" möchte. Das heißt, das auch Kinder mit Notendurschnitt 2,7 die Hauptschulempfehlung bekommen(konkretes Beispiel, die Tochter meiner Freundin: In der 3.Klasse war noch die Rede vom Gym, dann kam es aber leider zum Lehrerwechsel durch leider schwere Krankheit der KL 3.Klasse, der jetzige Lehrer wollte dann das Mädchen mit dieser Begründung "wir brauchen ja auch gute Hauptschüler" auf die Hauptschule schicken,aber die Mutter hat sich durchgesetzt und dann gabs die Realschulempfehlung)


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14.07.2006 12:25
#10
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Noch ein Beispiel : Rektor der Grund und Hauptschule sagt zur Lehrerin der 4. Klässler sie soll die Arbeiten schwerer machen, denn er braucht auch Schüler in der Hauptschule......
Ich sag euch....alles politisch !!!
gornisch


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