Manchmal hab´ ich es so satt ...

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03.07.2012 21:40 (zuletzt bearbeitet: 24.06.2014 09:35)
avatar  lupa
#1
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... diese ewigen Diskussionen über alles und jedes.
... diese ewigen emotionalen Gradwanderungen und / oder Entgleisungen wegen irgendwelcher Nichtigkeiten.
... dieses ewige von einem Extrem ins Andere (hysterische Albernheit - hysterisches Geheule).
... diese ewige Antriebslosigkeit, gerade dann wenn´s drauf ankäme mal ein bißchen flott zu sein und gleichzeitig
... dieses ewige zu schnell und überdreht sein und nicht warten können (fühlt sich an, als wenn man ständig Gas und Bremse gleichzeitg treten müsste, das hält auf Dauer der beste Motor nicht aus ...).
... dieses ewige kontrollieren und "überwachen" müssen.
... dieses ewige Bemühen um eine positive, angenehm - entspannte Familienathmosphäre ... und dann endet es doch wieder in Chaos und / oder Geschrei.
... dieses ewige reden "gegen die Wand" - ohne Antwort und / oder Reaktion.
... dieses sicher - sein - können: immer wenn der/die eine doch mal geradeaus läuft, gerät dafür gleich der/die andere aus der Spur.
... dieses ewige ...

Ich weiß, die kleinen Gremlins machen das nicht mit Absicht, wollen mich nicht ärgern, würden wohl selber gerne oft besser "funktionieren" und meine Brille, durch die ich da gerade schaue ist wohl sehr "schwarz" ( ... hat vielleicht jemand eine rosarote für mich ...??? )

Aber manchmal hab´ich einfach das Gefühl, ich mag nicht mehr, ich kann nicht mehr ... wird das denn nie besser?

Und warum einen das alles so fertig macht? ... weil ich sie liebe , liebe , liebe ...!!!

Frustig - erschöpfte Grüße

lupa

Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit. (Erasmus von Rotterdam)


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04.07.2012 07:41
avatar  smilla
#2
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Liebe Lupa,

wenn Du wüßtest wie sehr Du mir aus dem Herzen sprichst. Nie ist man "sicher", hinter jeden Ecke könnte die nächste
kleine oder größere Katastrophe lauern. Und man selber ist eben auch in dieser permanenten Lauerstellung und traut sich selber nicht mal, diese zu verlassen. Und bei allem was man denkt, entscheidet, überlegt...immer muss man auch mitüberlegen ob es das richtige ist oder was nach der Überlegung für ein Chaos herrschen könnte!

Mein Sohn ist acht!! Und so dolle ich ihn liebe und wir, trotz allem, viel Spass haben in unserem Leben...ich denke auch manchmal, in ganz dunklen Stunden. Hoffentlich ist er bald groß!!

Halt die Ohren steif und lass`Dich nicht unterkriegen...

die smilla


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04.07.2012 09:30
avatar  Zottel
#3
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Hallo Lupa,

prima, ein Auskotz-"Fred".

Noch hinzufügen muss:

...dieses ewige "vorausschauend denken müssen", um Sohni entsprechend darauf vorbereiten zu können - damit er in Sachen "unvorhergesehen" nicht blockiert...

...dieses ewige Schulstoff strukturieren, damit vom Stoff auch das Wesentliche hängen bleibt...
...diese ständige Inquisition, damit Hausis/ Termine/ Stundenplanänderungen nicht vergessen werden...
...dieses ständige Einfordern müssen, damit Sohni rechtzeitig anfängt auf Klassenarbeiten und auf Tests zu lernen...
...dieses ständige "vernünftig sein müssen", weil der Rest der Familie das nicht wirklich gut kann...
...dieses immer alles 1000 000 X sagen müssen - weil eigentlich irgendwie alles wieder vergessen wird...
...dieses ewige sich wegen allem möglichen Mist anbocken lassen zu müssen, weil man zufällig gerade in der Nähe ist...
...dieses ewige nicht wirklich planen zu können, weil eh immer alles ganz anders kommt...
...dieses ewige "straffe-Tagesstrucktur-Spiel", damit Sohni nicht aus der Spur läuft...
...dieses ewige "scheiß-Bauchgefühl" wenns mal einigermaßen gut läuft, weil man ja weiß, dass der nächste Dämpfer nicht lange auf sich warten lässt...

...diese ewigen Sorgen und Zukunftsängste - die einen eh nicht weiterbringen aber sich halt auch nicht einfach wegdrücken lassen...

Nachdenkliche Grüße

Zottel


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04.07.2012 10:08
avatar  FaVe
#4
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.... Ihr sprecht / schreibt mir aus der Seele ... und ich zähle die Tage bis zu den Ferien...

... bin ich froh, dass es nicht nur mir so geht!

Grüße FaVe

Wahnsinn ist erblich,
.... man kann ihn von seinen Kindern bekommen


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04.07.2012 10:22
#5
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Hallo!

Eure Ausführungen entsprechen gerade zu 100% meiner derzeitigen Stimmungslage!

Habe deshalb - leider vergeblich - nach einem heftig nickenden Smiley gesucht ...
Vieleicht könntet Ihr den mal in Eure Auswahl aufnehmen ???

Apollinaris

Wer hier nicht den Verstand verliert, der hat keinen!


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04.07.2012 10:32
avatar  smilla
#6
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Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!

Bei uns sind es moment...........12 Tage noch bis zu den Ferien!!.............jeder wird gezählt, ohne Ausnahme!!


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04.07.2012 11:08
avatar  Sunshine ( gelöscht )
#7
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Sunshine ( gelöscht )

Wie recht ihr habt!!! Ich bin übrigens auch für den nickenden Smiley
Bei uns gibt es heute (!) Zeugnkis - Kopien, morgen dann die Originale und Freitag sind ENDLICH Ferien!
Haltet die Ohren weiter steif! Irgendwie geht´s immer weiter!
LG


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04.07.2012 12:04
avatar  lupa
#8
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Ach, Ihr Lieben! Bin ich froh, dass es Euch gibt - Leute, die verstehen wovon man spricht!!!

Fühlt Euch alle mal ganz fest umarmt - unbekannterweise ... !

Auch wir zählen die Schultage - bei uns sind es noch 19!
Habe sie sogar den Kindern am Ende jeder Woche ins Hausaufgabenheft geschrieben und gemalt (mit zunehmend mehr grinsenden Smilies - so wie auf der Autobahn in der Baustelle ).

Allerdings war es gestern gar nicht so sehr die Schule, die mich so mürbe machte, sondern eben einfach dieses ewige ... ihr wisst schon ...

Allen, die schon oder bald Ferien haben, wünsche ich eine schöne, entspannte Zeit!
Und an alle anderen: Wir schaffen das auch noch!!!

Danke für´s aus - - dürfen und für Euer Verständnis!!!

Liebe Grüße

lupa

Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit. (Erasmus von Rotterdam)


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20.11.2013 09:15 (zuletzt bearbeitet: 20.11.2013 09:16)
avatar  smilla
#9
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Kinde 1 aus der Klasse meines Sohnes darf eine schwierige Phase haben weil sein Papa gestorben ist.

Kind 2 aus der Klasse darf eine schwierige Phase haben weil seine Eltern sich getrennt haben und Papa ausgezogen is`.

Kind 3 aus der Klasse meines Sohnes darf eine schwierige Phase haben weil es darunter leidet dass sein Papa über die Woche nicht zu Hause ist weil er auswärts arbeitet.

Bei allem Respekt für diese, mehr oder weniger harten Schicksale.
Das Schicksal meines Kindes heisst ADHS und er hat es sich nicht ausgesucht.
Aber jetzt ratet mal ob er sich eine schwierige Phase erlauben kann?

Die Antwort, Ihr kennt sie schon: NEIN!!

Gestern waren wir zum Lehrergespräch in der Schule. Mein Sohn hat immer wieder Phasen in denen es nicht so gut läuft. So eine ist gerade. Vor drei Wochen wurde seine allerbeste Freundin in die zweite Klasse zurückversetzt und er hat dolle daran zu knapsen. Nun haben wir immer zu den Lehrern gesagt, vor allem in guten Phasen: Rechnet damit, es wird auch wieder schwierige geben, wir kennen unser Kind! "Jaaaaaaaa, das kriegen wir schon hin!! Es läuft doch gut!!"

Momentan anscheinend nicht so und es ist wieder genau das eingetreten was wir immer gesagt haben: Die Schule trägt uns anscheinend nur durch die guten Phasen. Jetzt wurde der Mobus eingeschaltet und es soll einen runden Tisch geben mit SPZ, Schule und eben besagtem Mobusdienst. Denn jetzt ratet mal was die Lehrerin herausgefunden hat?

Sie hat sich zu dolle für unser Kind eingesetzt! Wisst Ihr, ich kann das sogar ein Stück weit verstehen. Sie hat immer gedacht es läuft doch gut bei ihr, sie kriegt das schon hin. Hat sie auch. Nur die anderen Lehrern wohl nicht so, oder einige besser und einige schlechter!

Wir haben da so eine blutjunge Lehrerin, frisch von der Uni und extrem introvertiert. Das alleine ist natürlich kein Grund sauer zu sein. Aber wenn ich gefragt werde was ich denn für Tipps geben könnte, dann fällt mir nur ein: Bin ich jetzt auch Lehrer?
Wir sind hier nicht in Bullerbü, auch wenn die meisten das gerne so hätten (ich ja auch!!) aber es wird nicht ihr letztes auffälliges Kind sein, das sie in ihrer hoffentlich noch langen Schulkarriere in der Klasse hat! Was soll ich da sagen? Sie muss sich doch selber Lösungen suchen, wie ich es in meinem Beruf auch jeden Tag tu!

Jetzt wird also wieder das ganze Paket auf den Weg gebracht weil die Lehrerin beschlossen hat das sie alles viel zu persönlich gemacht hat. Gut, aber was heisst das für uns? Sie will sich noch weiter um ihn kümmern (aha, danke, sehr freundlich!!) muss aber einen Weg finden anders mit ihm umzugehen. Auch das verstehe ich irgendwie. Aber dann bricht wohl auch die nächste Stütze für meinen Sohn weg!

Jeden Tag wünsche, hoffe und bete ich dass nichts in der Schule passiert, nichts im Heft drin steht...

"Ja, Frau... das geht mir genauso", sagt die Lehrerin. Aber sie hat einen Vorteil, sie kann sich mit den Kollegen beraten. Ich sitze hier zu Hause und es ist keiner da der mich mal berät. Wenn es brennt muss ich ewig auf einen Termin warten, um irgendwas zu besprechen. Und wisst Ihr was so blöd ist? Dass man sich als total erziehungsunfähige und asoziale Person vorkommt wenn man hört was der Sohn in der Schule vom Stapel lässt!!
Weil ich hier immer versuche alles richtig zu machen und es so lange dauert bis es fruchtet!

Ich hoffe sehr dass der Mobus uns helfen kann, Lösungen zu finden damit wir nicht jedesmal bei Null anfangen wenn eine schwierige Phase kommt. Ich habe einfach manchmal keine Kraft mehr zum Kämpfen...

Ich danke Euch sehr für`s "Zulesen"...

Eure, heute total frustrierte und traurige smilla


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20.11.2013 12:18
avatar  3,1415
#10
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Arme Smilla! Ich kann Dich gut verstehen in dieser schwierigen Situation. Fühl Dich mal unbekannterweise gedrückt.

Eine Lösung weiß ich auch nicht. Aber ich kenne das Gefühl gut - wie wir wohl alle - jeden Tag nach Ende der letzten Stunde erleichtert aufzuatmen, dass kein Anruf gekommen ist. Leider sind unsere Kinder eben nicht stabil in ihren Verhaltensphasen - und Lehrer verstehen das oft nicht. Bei anderen Kindern geht es ja auch. Ich empfinde es als unheimlich schwer, dem deutschen Standardlehrer zu vermitteln, dass es schon ein riesiger Erfolg ist, wenn die gute Phase 3 Tage länder dauert als die davor...

Lehrer, die frisch von der Uni kommen, sind noch voller Ideale. Ich habe ganz oft mit den Lehramtsstudenten / -anwärtern zu tun. Das sind i.d.R. Menschen, die alles besser machen wollen, als ihre eigenen Lehrer früher. Oder einen ganz tollen Lehrer hatten (meist idealisiert...), und dem nacheifern wollen. Die Realität hat damit nur wenig zu tun. Das ist ein Lernprozess, der Zeit braucht. Wenn die "Ich will alles besonders gut machen"-Fraktion der Junglehrer nicht aufgibt, stellt sich mit den Jahren die nötige Gelassenheit ein, um ein wirklich guter Lehrer zu werden.

Dumm ist nur, dass unsere Kinder diese Zeit nicht geben können. Die brauchen sofort Unterstützung und auch ein Stück weit das Vertrauen der Lehrkraft in ihre Fähigkeiten. Auch eine Lehrerin muss verinnerlichen, dass ein Grashalm nicht wächst, wenn man daran zieht. Und dass ein ADS-Kind - egal ob mit oder ohne H - nicht absichtlich gegen den Lehrer arbeiten. Hier muss eine professionelle Trennung auf emotionaler Ebene her: der meint es nicht persönlich, der kann halt nicht anders. Wie bei Tourette...

Wir haben hier auch so ein "Juniorexemplar" von Lehrerin, die manchmal zu schnell ein- und zu wenig ausatmet. Ich halte durchaus viel von ihr, manchmal könnte ich aber wirklich... *hust*
Sohnemann hat ja die Notlösung, bei zu großem emotionalen Stress die Schule kurz zu verlassen (im Gegensatz zu vielen Kindern in seiner Klasse, die dann zuschlagen - wer hat da wohl das größere Problem?). Seit etwas mehr als drei Wochen nimmt er Medikinet, mit großem Erfolg: trotz schwieriger Situationen (mehrere Kinder auf ihn) blieb er in der Klasse und konnte die Konflikte "aussitzen". Vorher war er 2-3x/Woche weg. Jetzt ist es einmal vorgekommen, und schon wird wieder der Ruf nach Gespräch mit Schulleitung laut. Das geht so nicht. Der ist so nicht tragbar. Das können wir nicht händeln. Ist so nicht beschulbar. Großes Drama! Wegen einem "abseilen" in jetzt fast vier Wochen...

Es kommt eben immer sofort alles wieder hoch. Die Kinder haben einen Malus, daran kann man nichts ändern. Umgekehrt geht es ja auch: einem braven Schüler verzeiht man eben den Ausfall, denn der ist ja sonst ganz anders. Bei einem "bösen" Schüler kommen automatisch im Kopf der Lehrer die alten Bilder wieder hoch. Und ja, trotz der unbestrittenen Schwierigkeiten mit Gremlins ist die Reaktion darauf automatisch überzogen, gerade nach guten Phasen. Das ist blöd, aber natürlich. Wer von uns steht nicht ab und zu kurz vorm Ausflippen...

Ich weiß nicht, was der Mobus ist, aber bei uns hat es geholfen, dass der Psychiater a) sehr cool ist, b) ein gesundes Gottvertrauen besitzt und c) der Lehrerin sinngemäß gesagt hat "Lasst ihn laufen und seid froh, dass wenigstens einer nicht zuschlägt". Vielleicht findest Du von dieser Seite Unterstützung? Lehrer sind sehr oft "anfällig" für Fachleute. Ich habe auch schon von Lehrer-Trainings gehört, speziell für den Umgang mit ADS-Kindern. Oder ggf. einfach mal der Lehrkraft ein gutes Buch ausleihen? Dass sie nach Tipps fragt, ist ja immerhin ein gutes Zeichen.

Gehe möglichst nicht allein zu dem Gespräch. Ich habe mir angewöhnt, bei Katastrophen-Gesprächen nur noch mit Ehemann aufzulaufen. Zum einen wegen der Unterstützung, zum anderen um geballte Kraft zu demonstrieren, zum dritten weil jeder andere Details des Gesprächs aufnehmen kann und v.a. auch deshalb, weil ein Termin mit beiden Eltern aus beruflichen Gründen nicht kurzfristig vereinbart werden kann. So haben sich die Wogen meist schon etwas geglättet und Sohnemann sich wieder besser benommen, bis es zum Gespräch kommt. Das entspannt die Situation deutlich ;)

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen für das Gespräch, dass Ihr eine gute Lösung findet. Und ich bin mir sicher, dass die Kraft zum Kämpfen wieder kommen wird. Weil sie bei uns allen immer wieder kommt, für unsere Gremlins.

LG vom pi


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