Wo fange ich an und wo höre ich nicht auf?

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12.06.2013 15:45
avatar  smilla
#1
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Hallo ihr Lieben,

nu` isses mal wieder soweit: Nach laaaaaaaaaaaaangen Metern Superkind bringt mein lieber Sohn mich momentan richtig auf die Palme. Und zwar mit dem leidigen Thema HAUSAUFGABEN !!

Seit dem Erkennen, dass Mathe ein Arschloch is`, müssen wir täglich ein wenig mehr rechnen als die anderen. Das klappt auch eigentlich ganz gut, da will ich nicht meckern. Mit viel Motivation und Durchatmen haverieren wir uns durch die "Extra-Zehn-Minuten" am Tag, erste Erfolge im 1x1 sämtlicher Zahlen eingeschlossen...

...Nun scheint mir mein Sohn aber vergessen zu wollen dass alles andere eben auch nicht gerade unwichtig ist, zB sowas belangloses wie ein Diktat! Und da schmiert er das beim Üben mal so ganz schnell dahin und schaut sowas von gar nicht auf die Wörter...und ich frage mich wieso er jetzt, in der zweiten Klasse am Ende schlechter schreibt als am Anfang.
Eigentlich weiss ich die Antwort: Er hat kein Bock und will schnell fertig werden um rausgehen zu können!
Weil ich aber weiss dass er toll schreiben kann und sein Schriftbild beim Diktat auch nicht unerheblich ist was die Anzahl der Fehler am Ende angeht, habe ich gesagt:" Wenn Du nur schmierst weil kein Bock- dann radiere ich weg!!"

Aber irgendwann war ich an einem Punkt wo ich kein Bock mehr hatte zu radieren und habe das Üben sein gelassen...und komme damit hier, nach Frust ablassen, zum Kernpunkt meines Themas:


Wann fangt Ihr an oder wieviel ist gut, die Kinder auch mal ins offene Messer laufen zu lassen? Bin ich dann scheisse oder konsequent, wenn ich das nach Ankündigung auch durchziehe? Wie macht ihr das bei Euren Kindern (ich WEISS dass Ihr auch solche Esel stehen habt, es darf nicht anders sein!!) Ansonsten ziehe ich glaube ich weit, weit weg, wo Kindererziehung und die Frage nach der Wichtigkeit der Schule eher eine untergeordnete Rolle spielt! (Gibt es das eigentlich, dieses Paradies?)

Ich bin gespannt was Ihr für Tipps habt... die Smilla


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12.06.2013 16:42
avatar  FaVe
#2
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Liebe smilla!

Da Thema Hausaufgaben und üben... Dauerthema.

Immerhin übt Ihr schon jeden Tag Mathe! Selbst über diese 5 Minuten streite ich noch rum.

Wenn ich üben ankündige, dann setze ich mich zu dem jeweiligen Kind auch hin und versuche das mit ihm. Bei Sohni ADHS muss ich dazu einige Überzeugungsarbeit leisten, er übt, aber oft genauso lustlos wie deiner. Mit tolal widerspenstigen Kindern zu übern, klappt gar nicht, geht gar nicht: noch schlimmer in dieser Hinsicht ist mein 7klässler: da habe ich heute Hilfe angeboten für Musiküben, um die er gestern auch gebeten hatte. Aber wenn er dann die rausgesuchten Übungen nicht macht bzw. auf Fehlerkorrketuren nur mti Widerwillen reagiert, dann lasse ich es sein. Bei ihm kann ich davon ausgehen, dass da eine Einsicht kommt, wenn er zu wenig tut. Aber mein ADHSler 11 Jahre hat kein BEwußtsein für Handlung und Konsequenzen. Folgenabschätzung gleich null.
Machmal denke ich dann: besser ein wenig als gar nicht geübt.

Auf gute Tipps bin ich auch gespannt.
FaVe

Wahnsinn ist erblich,
.... man kann ihn von seinen Kindern bekommen


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12.06.2013 17:24
avatar  ferrano
#3
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Hallo ihr!

Man kann versuchen dem Kind zu erklären: Du bist der Chef in deinem Kopf, wenn du deinem Kopf sagst "ich hab keinen Bock, ich hab keinen Bock", dann macht der das auch so. Ok. Dann bleibt das Gelernte nicht gut im Kopf.
Andererseits ist es die Pflicht des Kindes sich für die Schule zu interessieren. Die Mama und der Papa müssen sich für die Arbeit und den Haushalt interessieren, das müssen Kinder nicht so.
Wer sich nicht um seine Pflicht kümmert (Schule, jeden Tag wenig üben!!), der kann auch keine "Privilegien" wie TV, PC etc. in Anspruch nehmen.
Den kindern muss klar sein, dass sie sich darum kümmern müssen. Wer sich super- schlampig kümmert hat seine Aufgabe nicht richtig gemacht. Muttern kann auch nicht nur ein halbes Essen kochen.

Dabei ist es auch wichtig, wirklich nur 10 Minuten zu üben. Man muss die Grenzen des Kindes kennen und dafür sorgen, dass die Übung "leicht" ist. Also immer mit leichten Aufgaben aufhören.

Ein sehr gutes Hilfsmittel sind Lernprogramme für den PC, das erhöht die Motivation ungemein. Bei LRS kann es auch helfen die Lernwörter täglich abzutippen, weil das Tippen und lesen und wieder korrigieren, die Zerlegung und das zusammenfügen von Wortbausteinen gut trainiert. Der adhs ler braucht leider mehr Übung, weil er meist große Probleme mit der Automatisierung von Lerninhalten hat, die ihn eben nicht interessieren oder auch "Viel" sind (z. B. 1 mal 1).

Falls jemand per pm PC Lernprogramme empfohlen haben möchte, schreibt mir kurz. Ich habe für Mathe und Deutsch, Englisch gute Programme mit vielen Kindern ausprobiert. Man muss es halt oft machen . Mein Sohn macht es auch manchmal mit Freunden zusammen- staunen und sehen ...

LG und viel Geduld
Uli


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12.06.2013 17:56 (zuletzt bearbeitet: 12.06.2013 17:59)
avatar  smilla
#4
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Ich danke Euch schon mal für die Tipps. Das Meiste mache ich schon so...

- Hausaufgaben erst fertig, dann andere Sachen
- nicht länger als 10 Minuten Extra- Arbeit
- ich bin immer dabei oder in unmittelbarer Nähe, wenns Hilfe braucht

etc, etc...

Ich beende auch selber manchmal die Hausaufgaben, nämlich dann, wenn ich sehe dass es einfach nicht mehr geht. Es gibt ja auch so Tage da windet er sich wie ein Wurm und irgendwie schafft er, trotz enormer Anstrengung etwas nicht. Das kann ich, glaube ich, ziehmlich gut unterscheiden. Aber wenn er eben einfach kein Bock hat und sagt: Ich mache das nicht oder ich will nicht, dann sage ich eben auch, dass das nicht gilt. Ich kann das auch nicht sagen obwohl ich Tage habe da macht mir meine Arbeit auchmal nicht Spass...

Vielleicht ist es auch nur mein GLUCKENMUTTERHERZ, was mich stoppt, die Hilfe schon eher zu beenden, nämlich dann wenn er grimmig und gemein wird. Denn ich will ja auch nicht, dass er dann von sich selbst enttäuscht ist, wenn er viele Fehler im Diktat hat! Aber ich kann doch auch nicht alles durch`s Blümchen und Wölkchen sagen...??!! Auch wenn es mir leid tut, aber Schule ist nunmal wichtig, das habe ich mir ja nicht ausgesucht...und vielleicht bleibt ja wenigstens das wenig Üben etwas hängen...

ach Schei...., muss das denn immer so anstrengend sein?!

die smilla

Bei der Wahl seiner Eltern kann man nicht vorsichtig genug sein!


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13.06.2013 00:09
avatar  3,1415
#5
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Huhu!

Ich bin ja quasi die "ungeschulte" Gremlin-Mama hier und bevorzuge Instinkthandlung

Vorgabe der Lehrerin für die Hausaufgaben der ersten Klasse: Die Kinder dürfen sich selbst aussuchen, in welchem Heft sie arbeiten wollen (Rechnen oder Rechtschreibung). Sie müssen nur eine Seite pro Tag bearbeiten. Machen Sie mehrere Wochen am Stück nur Mathe, ist das auch okay. Für meinen Sohn ist das nicht wirklich hilfreich.

Bei uns hängt die Stimmung bei den Hausaufgaben arg von der zu diesem Zeitpunkt vorhandenen Grundstimmung der Beteiligten ab. Ist Mama gestresst, wird das nix. Ist Sohnemann gestresst, wird das ebenfalls nix. Viel zusätzlich üben müssen wir zum Glück nicht, was wahrscheinlich an den mangelnden Hausaufgaben in der 1. Klasse liegt. Mathe klappt von alleine, da erwarte ich in späteren Jahren eine gewaltige Frustreaktion und Üb-Unlust, wenn der Knirps merkt, dass man irgendwann doch mal für das Fach lernen muss. Schreiben ist jedoch ein ganz anderes Thema. Da Sohnemann leider auf dem Standpunkt steht, dass es völlig ausreicht, wenn er theoretisch weiß, wie ein ordentlich geschriebener Buchstabe aussieht und somit die Form auf dem Papier letztendlich irrelevant ist, gibt es da immer wieder Grundsatzdiskussionen...

"Ins Messer laufen lassen" klappt per se nicht, da die Aufgaben ohnehin nur auf freiwilliger Basis "kontrolliert" werden. Wer mag, kann die Aufgaben vorzeigen und der Klasse erläutern und kriegt dafür einen Hausaufgabenstempel auf eine im Klassenraum aushängende Liste. Unglaublich motivierend und nützlich für mein Kind Aber immerhin ist er nicht derjenige mit den wenigsten Stempeln *g*

Wir machen es so (bzw. Mama versucht es, so zu steuern):
- nie zu lange üben (ab 20 Minuten inkl. Hausaufgaben wird es ungemütlich), versuchen, die Warnzeichen zu erkennen und dann möglichst unauffällig motivieren, ein paar Sekunden länger durchzuhalten als die Male davor
- mit etwas Nettem anfangen und aufhören
- manchmal klappen "Wettrennen" (ist Sohnemann schneller bei den Hausaufgaben oder Mama im Home Office)
- manchmal klappt es mit Belohnungen (Nintendo zieht oft, auch wenn es nicht pädagogisch wertvoll ist: es gibt eine für Sohnemann realistische Zeitvorgabe für die Hausaufgaben, wenn Sohnemann schneller ist, darf er die übrig gebliebene Zeit zu seiner Medienzeit addieren und dann auch noch für "unpädagogische Spiele" wie Mario Bros. o.ä. nutzen)
- Niemals (niemals!) den Raum verlassen (die Tür ist noch nicht zu, da ist Sohnemann schon bei einer ganz anderen Sache)
- paralleles Arbeiten hilft manchmal, v.a. wenn Mama Sachen machen muss, zu denen sie aber so gar keine Lust hat. Dann erklärt Sohnemann schon mal: "Da musst Du Dir jetzt trotzdem Mühe geben, Mama!"

Was aber am allerbesten wirkt: Schulvorgaben ignorieren und auf den Lernstoff pfeifen. Wenn Sohnemann keine Buchstaben schreiben will, dann schreibt er halt Wörter. Oder bearbeitet ein paar Seiten aus dem Rechtschreib-Buch der 3. Klasse. Oder liest ein oder zwei Kapitel aus dem "Kleinen Gespenst". Ich bin der Meinung, davon haben alle Beteiligten etwas. Sohnemann ist motiviert, da er keine für ihn sinnlosen Tätigkeiten ausüben muss und dadurch frustriert, gelangweilt und seeeeeeeehr lange am Tisch hängt. Mamas Nerven werden geschont, außerdem ist es immer schöner, sein Kind für gute Leistungen zu loben (je mehr Spaß es macht, umso besser ist dann auch das Schriftbild). Mir ist dabei schon klar, dass es keine Lösung für jeden Tag ist und dass er im Laufe der Grundschulzeit auch lernen muss, sich an strikte Hausaufgaben-Vorgaben zu halten. Nur, solange er diese Vorgaben von der Schule nicht bekommt, nehme ich mir gegelentlich ein paar Freiheiten heraus und definiere den Begriff Hausaufgaben neu

Selten kommen auch mal Tage vor, da lasse ich ihn ohne Hausaufgaben laufen. Wenn der Stress zu groß ist und der Mama-Instinkt sagt, jetzt braucht jemand eine Auszeit und mal einen Nachmittag nur mit Sport und Spiel. Zum Glück hat er derzeit keine ernsthaften Probleme mit dem Schulstoff, ansonsten würde ich das wahrscheinlich weniger entspannt sehen. Und, wie gesagt, er ist in der 1. Klasse (keine Klassenarbeiten, keine Zeugnisnoten, keine Relevanz für Schulempfehlung nach der 4. Klasse etc.). Insofern weiß ich nicht, ob unser jetziger Weg so hilfreich für andere ist?

Heute hat er jedenfalls zwei Seiten Rechtschreibung gemacht. Freiwillig. Und auch, wenn es in der Realität nur 10 Worte waren, die er in etwa fünf Minuten geschrieben hat, sie waren nahezu fehlerfrei (nur einmal wurde ein Hauptwort klein geschrieben), leserlich und mit annähernd gleichmäßigen Buchstaben. Mir reicht das. Lieber 10 schön und mit Konzentration geschriebene Worte als 20 gepfuschte...

Gute Nacht wünscht
das pi


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13.06.2013 15:40
avatar  lupa
#6
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Hallo smilla,

also wir machen es so (bzw. versuchen es zumindest ... ):

Zusätzliches üben erledigen wir vorzugsweise am WE, meistens So vormittag ca. eine Stunde. Das habe ich schon "damals" bei Sohni in Klasse 1 so eingeführt (damals war es schlicht und ergreifend dringend notwendig und ging garnicht anders, da die Nachmittage unter der Woche sowieso tägliches HA - Drama waren) - daurch sind die Kinder quasi dran gewöhnt. Sie sind natürlich nicht gerade begeistert, akzeptieren es aber in der Regel mit nur leichtem Gemaule.

Lernstoff (z.B. HSU, Lernwörter) wiederholt Sohn täglich, frage ihn dann jeweils den Hefteintrag vom aktuellen Tag noch mal ab, lasse die Wörter schreiben o.ä..

Lernen auf Proben steht bei uns - zum Glück - bei beiden Kindern jeweils als HA im HA - Heft (alles zum Thema xxx anschauen, Buch S. xxx - xxx wiederholen, xxx üben). Das muss dann halt an dem jeweiligen Tag sein und, wenn die Probe bis Ende der Woche dann doch nicht geschrieben wurde (was mich dann immer maßlos ärgert, wenn wir und schon die ganze Woche damit verrückt gemacht haben), auch noch am jeweiligen WE. Dann fällt halt das zusätzliche, freiwillige üben weg.

Das ist - zumindest theoretisch - unser Plan. Praktisch weiß man allerdings manchmal nicht, was man zuerst machen soll, oder Sohn hat nach den "normalen" Hausis schon so sehr die Nase voll (obwohl insgesamt sehr anstrengungsbereit), dass ich ihn dann einfach nur noch raus schicke.


Hallo Pi,

jetzt bin ich aber echt platt, was Du da berichtest:

- jeden Tag eine HA, die sich die Kinder auch noch aussuchen dürfen???
- freiwillige HA - Kontrolle???
- keine Proben / Klassenarbeiten???
- 5 - 20 Min. HA - Zeit???
- auch mal ohne HA in die Schule???
- und das an einer Regelschule???

Das habe ich noch nie gehört - kann ich kaum glauben ...

Da meine Kinder leider beide die 1. Klasse wiederhol(t)en (haben Töchterchen gerade nach Ostern zurückgestuft, Sohn wurde vor vier Jahren nach Klasse 1 noch einmal eingeschult) , darf ich als Mama die 1. Klasse mittlerweile zum vierten mal genießen - d.h. ich weiß wovon ich spreche ... .
Töchterchen hat täglich 3 HA (Mathe, schreiben, lesen oder HSU). Diese werden täglich und gründlich kontrolliert, Fehler angemerkt und müssen von den Kindern verbessert werden. Auch in der ersten Klasse gibt es "echte" Proben, sogar mit dazwischen gestelltem Sichtschutz, damit die Kinderlein ja nicht voneinander abpinseln können. Und selbst jetzt, in der Klassenwiederholung, sitzt Töchterchen täglich 30 - 45 Min. an den HA - ohne zusätzliches üben. Vorher in Klasse zwei waren es gerne auch mal 2 Std ... Sohn (Klasse 3) sitzt täglich 1,5 - 2 Std.
In Sohnis Klasse hat jedes Kind ein Bild mit einem breit grinsenden Frosch. Für jede nicht gemachte HA / vergessenes Arbeitsmaterial bekommt der Frosch einen schwarzen Zahn. Sind alle Zähne schwarz, muss Kind eine Std. nachsitzen.

Genießt diese Freiheiten solange ihr sie noch habt! Ob dieses Konzept allerdings hilfreich für die Kids ist, wage ich wiederum auch zu bezweifeln. Ab wann wird der Rahmen denn enger? Und wie reagieren die Kids dann, wenn sie es vorher so gar nicht gewohnt waren / gelernt haben? Gleichzeitig ist die Verantwortung der Eltern für den "ungeliebten Lernstoff" (das, was Kind nicht freiwillig arbeitet) natürlich noch größer - und die Widerstände von Kind dagegen wahrscheinlich auch. Macht die Sache nicht gerade einfacher, denke ich. Aber interssant zu hören, welch verschiedene Konzepte es so gibt ...

Liebe Grüße

lupa

Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit. (Erasmus von Rotterdam)

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13.06.2013 16:27
avatar  wirbelwind ( gelöscht )
#7
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wirbelwind ( gelöscht )

Liebe Smilla,
wir habens eigentlich wirklich gut, Tochter geht in die 3. Klasse (1. wiederholt) in der Schule nur Freitags Hausis.
Dienstags und Mittwochs bis 15:30 Schule, an diesen Tagen üben wir nichts.
An de anderen Tagen versuchen wir mindestens 15 Minuten was zu arbeiten. Ist und bleibt schwer.Ich glaube wir müssen einfach drannbleiben.
Ich stelle mir auch die Frage wie wird das in der Weiterführenden Schule wenn sie jeden Tag Hausis haben
Liebe Grüsse
Wirbelwind


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13.06.2013 17:36 (zuletzt bearbeitet: 13.06.2013 17:38)
avatar  smilla
#8
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Hallo Ihr Lieben,

danke Euch für die vielen Antworten! Es sind sehr viele Methoden dabei und vieles machen wir auch so, mit gelegentlichen Wechseln, wenn es schwierig wird! Eigentlich finde ich unsere Hausaufgabensituation an sich auch viel besser als erwartet. Nagut, manchmal werden die Aufgaben flätig beschimpft und von "hab`kein Bock bis zu "mach`ich nicht" war auch alles schon dabei!

Auch das zusätzliche Üben, momentan zB in Mathe 10 Min. extra, klappt gut. Da lass`ich nicht mit mir reden, muss eben sein!
Mich stört eigentlich dass es vor Diktaten oder Sachen, die er für eine Arbeit lernen soll eben so viel Disskusionen gibt! Und das er eben nicht die Notwendigkeit des Lernens und die Wichtigkeit der Schule begreift!
Ach, das is`auch wieder nicht richtig, weil er ja im letzten Jahr in der Schule einen enormen Schwung hingelegt hat. Da vergisst er eben bei seinen Baustellen das Lernen...

...am allermeisten stört mich, dass ich nach zig mal Hilfe anbieten eben kein Bock mehr habe, ihm das dann auch sage, er dann sauer ist, ich dabei aber bleibe weil ich sage dass ich kein Bock habe mich anfranzen zu lassen wenn ich ihm schon helfen will. Und danach habe ich ein schlechtes Gewissen, denke ich hätte ihn lieber motivieren sollen anstatt eben aufzugeben und ihn ins offenen Messer habe laufen lassen mit der Arbeit. Und dass ich ihn im Stich gelassen habe...

ach wie doof, Ihr kennt doch diese Phasen wo man das Gefühl hat nichts richtig zu machen...

die smilla


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13.06.2013 18:46
avatar  lupa
#9
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Zitat
Und danach habe ich ein schlechtes Gewissen ... Und dass ich ihn im Stich gelassen habe...

ach wie doof, Ihr kennt doch diese Phasen wo man das Gefühl hat nichts richtig zu machen...



Ja! Die kenne ich nur zu gut! Und das ewige "schlechte Gewissen" und das Gefühl: "na, die Situation hättest du aber auch besser lösen können" sind dabei das allerallerschlimmste!
Machen sich Eltern von Normalo - Kindern eigentlich auch über alles so einen Kopf?

Grüßle

lupa

Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit. (Erasmus von Rotterdam)

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13.06.2013 18:53
avatar  3,1415
#10
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Liebe Lupa,

ja es ist wirklich so. Und ich spreche von einer ganz normalen Regelschule. Okay, vielleicht nicht ganz normal, wenn ich mir das hier so durchlese. Glaub' mir, ich hätte es gerne anders. Mehr Struktur. Mehr Lernstoff. Mehr Forderung an die Kinder (wobei wir hier von einer Klasse mit >90% Migrationshintergrund sprechen). Es gibt in der 1. Klasse unserer Schule keine Klassenarbeiten/Proben. Die Lehrerin lässt die Kinder die Hausaufgaben selbst aussuchen, solange es eine Seite in einem schulischen Arbeitsheft ist. Kontrolliert werden die Aufgaben leider nicht. Noch nicht einmal die "Sonderaufgaben" (Strafarbeiten: 5x schreiben "Ich muss brav sein" o.ä., der echte Strafsatz geht natürlich anders) werden kontrolliert und abgezeichnet, obwohl ich sie immer in die Postmappe lege, damit sie nicht in Sohnis Schwarzes-Loch-Ranzen verschwinden. So fällt es nicht auf, wenn Sohnemann mal keine HA hat. Die Kinder sollen aus Sicht der Lehrerin nicht mehr als 20 Minuten Hausaufgaben machen. Okay, Sohnemann konzentriert sich ohnehin nur selten länger, aber das gilt auch für alle anderen Kinder.

GöGa und ich sind nicht glücklich mit der Schulsituation, weil wir um den Übertritt fürchten. Wenn das Niveau und die Ansprüche so bleiben, habe ich da größte Bedenken. Sohni ist zum Glück sehr pfiffig, es fällt ihm vieles sehr leicht und mathematisch ist er echt begabt und löst Aufgaben aus der 2./3. Klasse. Umso unmotivierter ist er aber, wenn es um HA aus Arbeitsheften der 1. Klasse geht.

In der 2. Klasse gibt es dann zumindest Proben, aber wirklich schwer wird es nicht. Ich glaube, das Tempo zieht an dieser Schule erst in der 4. Klasse an (zumindest wäre das eine Erklärung, warum immer wieder Kinder die 3. Klasse wiederholen, in diesem Schuljahr wurden 6 Kinder nicht in die 4 versetzt). Es gibt trotzdem nicht sonderlich viele Gymnasialempfehlungen an dieser Schule.

Ein paar Vorteile gibt es aber auch: es ist eine echt Dorfschule. 4 Klassen, zwischen 14 und 18 Kinder/Klasse, jeder kennt jeden. Aber halt auch viele Kinder mit diversen Problemen (Stichwort Brennpunktschule, obwohl das jetzt übertrieben dargestellt ist). Der Nachteil: es sind nur 5 Lehrer, wenn da jemand krank wird, gibt es ein Problem. Derzeit (schon seit letzter Woche) ist Sohni 70% der Schulzeit unter Aufsicht auf dem angrenzenden Spielplatz *gnagnagna* Da könnte ich in die Tischkante beißen!

Derzeit kommen ihm die kleinen Klassen entgegen, ebenso die zwar in Sachen HA seltsame, aber ansonsten sehr bemühte und freundliche Lehrerin, die Sohni trotz der Problematik als tolles Kind sieht. Trotzdem überlegen GöGa und ich ständig, was wir machen, wenn Sohni seine derzeitigen Verhaltensprobleme in den Griff bekommt. Ein Schulwechsel auf eine "anspruchsvollere" Schule ist da durchaus eine Alternative, zumal bei ihm ja immer noch die Diskussion hochbegabt oder nicht geführt wird (v.a. die Logopädin, die Lehrer und Hortbetreuer schätzen ihn so ein, jedoch stehen ihm seine Konzentrationprobleme noch im Weg). Dann kämen aber neue Klassen, neue Lehrer, die ihn nicht kennen und mögen, so wie er ist. Und das Risiko, das damit verbunden ist. Dass er wieder aneckt, keine Freunde findet (seine jetzige Schule ist die einzige im Ort und er hat zum ersten Mal Freunde in seinem direkten Umfeld, die spontan zum spielen vorbeikommen).

Pest und Cholera...

Womit wir wieder beim Thema "nichts richtig machen" wären. Irgendwie hat man schon manchmal (zu oft) das Gefühl, es ist völlig egal, wie man sich entscheidet. Richtig ist es ohnehin nicht. Da hilft nur ein gesundes Gottvertrauen, dass die Kids schon ihren Weg gehen werden.

Liebe Grüße
vom pi


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