Antolin im Hyperfokus...
Hallo Ihr Lieben!
Sohnemann hat ein neues "Hobby": Antolin-Quiz lösen. Heute konnte er sich das erste Mal dort einloggen und hat gleich 3x zugeschlagen. Quiz gelöst (nicht alles 100% richtig - denn Mama ist es zu spät aufgefallen, dass man Fragen ohne Punktabzug überspringen kann und dann keine Punkte abgezogen bekommt...) und insgesamt 91 Punkte auf dem Konto. Danach suchte er gleich sämtliche Leseanfänger-Bücher raus, um nochmal schnell zu lesen und danach Fragen zu beantworten. Mit der Begründung, das ginge ja schnell, weil die so einfach zu lesen wären, da würde er ja morgen schon die nächsten Punkte bekommen. Nutzlos zu erwähnen, dass es da bereits 20 Uhr war und das Kind trotzdem nicht zur Ruhe kam. Und immer wieder die Frage "Ist das auch in Antolin???" *seufz* Eigentlich wollte er die "Kleinkinderbücher" (O-Ton *g*) auf dem nächsten Flohmarkt verkaufen. Jetzt muss erst zu jedem das Antolin-Quiz beantwortet werden. Aber sowas von! Keine Chance, das aus seinem Kopf zu kriegen
Habt Ihr mit diesem Antolin Erfahrungen? Mir ist noch nicht so richtig klar, was das eigentlich soll. Okay, Sohnemann bekommt Punkte für jedes Quiz (je nach Anzahl der richtig beantworteten Fragen), aber was macht er letztendlich damit? Gibt es Gummibärchen von der Lehrerin? Urkunden oder sonst etwas? Von der Lehrkraft erfährt man nicht so viel darüber, deshalb bin ich etwas ratlos.
Oder dient das nur dazu, die Kids zum Lesen zu bringen? Meiner verschlingt ein Buch nach dem anderen, das wäre jetzt ja nicht so nötig. Ich habe eher das andere Problem: wie hindere ich ihn daran, die Nacht durchzumachen?
Ich habe die Befürchtung, das artet in einen klasseninternen Wettkampf aus. Und irgendwie gefällt mir der Gedanke nicht, dass von der Lehrerin jederzeit kontrolliert werden kann, was mein Sohn in seiner Freizeit (sic!) so liest. Und wie viel. Und wann. Sowas gehört zum Privatleben und sollte nicht von jedermann einsehbar sein. Ich bin ja dahingehend zugegebenermaßen hysterisch veranlagt
Es wäre schön, wenn Ihr mir mal von Euren Erfahrungen berichten würdet!
LG vom pi
(die mit Grauen an die Bücherschränke im Keller denkt - voll mit ihren alten Kinderbüchern... da hat Sohnemann einiges zu tun und Mama zu erdulden...)
Hallo!
Bei uns lief es so, dass es am Ende des Schuljahres bzw. Anfang des nächsten Schuljahres eine Urkunde gab mit der erreichten Punktezahl.
Generell soll dieses Programm die Lust am Lesen fördern.
Wie du ja selber siehst, klappt das. Wobei natürlich besonders das Medium Computer ein starker Anreiz ist (zumindest bei uns).
Aber ja, Konkurrenz im Klassenverband kommt da natürlich auf. Ist ja aber auch nichts anderes als mit erzielten Noten, ersparten Beträgen beim Schulsparen, etc.
Bei uns ist es so, dass der Anreiz am Anfang eines Schuljahres immer sehr groß ist, dann aber auch wieder verebbt.
Und was den gut gefüllten Bücherschrank angeht; ich schaue mittlerweile bei Antolin nach, ob die Bücher dort gelistet sind, bevor es neue gibt.
Hallo nochmal,
jetzt mit etwas mehr Zeit.
Zu deinen Bedenken hinsichtlich Privatsphäre (wobei ich hier jediglich nur die uns vorgestellte Erklärung zu Antolin verwende):
Die Lehrkraft wird nur in einem abgesprochen Zyklus (bei uns ist es ein Schuljahr; meine mich aber zu erinnern das dieses auch z.B. ein Halbjahr oder ein Quartal sein kann) über die erreichte Punktezahl informiert und bekommt dann o.a. Urkunden.
Nicht aber über die gelesenen Bücher und schon gar nicht über die Zeit, in dieser Fragen zu solchen bearbeitet werden.
Also weder wie lange hat Kind X gebraucht und wann hat Kind Y bearbeitet.
Wir hatten das Problem, das von den von Antolin vorgeschlagenen Büchern uns nur eins bekannt war. Und das war die kleine Raupe Nimmersatt. Die konnte er schon vor der Grundschule auswendig aus KiTa- Zeit; genauso wie ich ;) Also eigentlich schon vor KiTa
Also gelesene Bücher hatten wir ohne Ende, aber leider keine bei Antolin gelisteten.
Mein Fosch hat ein mehr als ausgiebig gefülltes Bücherregal, aber leider nicht immer Antoli befürwortet.
Wir tasten uns (grenzwertig zur Überintelligenz im Sprachbereich) gerade an Jules Vernes ran. Schwierig in Antolin zu finden.
Also schlecht finde ich das Programm nicht, aber....
Nur so meine Gedanken dazu,
LG Jo
Hallo,
Antolin gibt es auch bei uns und das mit dem Klassenkampf ist hier echt ein Thema. Es gibt Kinder die haben schon 700 Punkte...und es gibt unseren Sohn, der hat gerade mal 29 (?!)... Ich finde es eigentlich ganz gut, nur hat meiner keinen Bock darauf, diese Quiz` zu lösen. Und da ich eigentlich ganz froh bin dass er nicht so computergeil is`überrede ich ihn nicht dazu. Habe das auch der Lehrerin gesagt, is`auch ok... Und wir verbringen genug Zeit mit Hausis, Üben & Co. dass er dann lieber raus gehen soll. Wer weiss, vielleicht kommt es ja auch noch?!
die smilla
Hallo,
Antolin soll die Kinder zum Lesen motivieren ..., man sieht halt wie so oft wie verschieden die Menschheit ist- der eine liest bis zum erbrechen, der nächste nur Comics, die andere gar nicht oder ein Buch pro Monat ...
Es soll Spaß machen. Klar sollte man kleine Nicht- Leser motivieren, die Fähigkeit flüssig und sinnerfassend zu lesen ist eine Basiskompetenz, die übrigens bei Antolin abgefragt wird.
es gibt auch so nette Lese- Mal Büchlein, die Kinder gerne machen. Die Texte sind kürzer man muss auch sinnerfassende Aufgaben machen. Also viel Spaß beim lesen, egal ob bei Antolin oder nicht.
LG
Uli
Hallo Ihr Lieben!
Danke für Eure Antworten. Dank der Herbstferien hat der Eifer von Sohnemann etwas nachgelassen - trotzdem hat er in den ersten 4 Tagen 180 Punkte "erspielt"
Er hat herausgefunden, dass er der einzige in seiner Klasse ist, der schon Punkte hat und setzt jetzt ziemlich viel Ehrgeiz hinein. Ich bin ja nicht sonderlich begeistert davon, da einen Wettbewerb zu veranstalten. Und v.a. befürchte ich, dass Sohnemann eine "die Welt ist ja sooo ungerecht"-Krise bekommt, wenn das nicht irgendwann honoriert wird, z.B. wenn kein anderes Kind mitmacht und es deshalb keine Urkunde gibt. Er hat schon schräg geschaut, als seine Lehrerin ihn mit einem "Lies in den Ferien doch mal ein Buch" am letzten Schultag verabschiedete. Ich konnte einen altklugen Vortrag gerade noch verhindern *g*
Ich hoffe nur, dass es nicht irgendwann Probleme damit gibt, dass Sohnemann keine Literatur für die 2. Klasse liest. Im Moment sind die ??? angesagt, die sind für 6. Klasse eingetragen. Cool finde ich seinen Ehrgeiz, keine Frage zu überspringen, sondern durch angestrengtes Überlegen zu beantworten - mit dem bewussten Risiko, für eine falsche Antwort Punktabzug zu bekommen. Sein einziger Kommentar dazu war: "Dann muss ich das nächste Mal noch genauer lesen!" Manchmal bin ich echt stolz auf ihn! Okay, nicht nur manchmal, sondern ziemlich oft
LG
vom pi
Liebes Pi,
ich bin bekennender Antolin-Fan. Ich finde für ADHS-ler gibt es nix besseres um Lesefreude zu wecken und sinnverstehendes Lesen zu fördern.
Du brauchst Dir auch echt keine Sorgen machen, dass Antolin Deinen Sohn computersüchtig machen wird. Es werden ja lediglich Fragen zum Buch gestellt, es hat also keinen "Spielecharakter". Und glaube mir, der anfängliche Ehrgeiz lässt auch ziemlich schnell nach.
Ich denke ohne Antolin wäre meinem Sohn ganz sicher der Ergotherapeut nicht erspart geblieben. Er hat wirklich sehr von diesem Programm profitiert:
Kurz- und Langzeitgedächtnis wird trainiert, Frustrationstoleranz wird trainiert (ich kann mich noch seeeehr gut an Sohnis Wutausbrüche erinnern, wenn mal eine Frage falsch war - lieber zu Hause am Rechner als in der Schule).
Tja und Sohnis Lesegeschwindigkeit ist inzwischen echt phänomenal - auch das Querlesen wird so eingeübt (wenn man mal eine Frage nicht beantworten kann und im Buch nachschlagen muss => die Fragen werden anspruchsvoller und die Bücher dicker ).
Im Gunde lässt sich das Programm mit den "Lese-/Verstehen-Aufgaben" im Deutschunterricht vergleichen. Spätestens in Klasse 3 wird nämlich eine Klassenlektüre gelesen und man muss danach Fragen zum Buch beantworten. Das fand Sohni ziemlich ätzend - die jeweilige Klassenlektüre hat ihn nämlich NULL interessiert.
Ein weiterer Vorteil von Antolin ist somit, dass sich die Kinder eine Lektüre nach ihrem Geschmack aussuchen können und nicht gezwungen sind, sich mit irgendeinem langweiligen Buch rumzuärgern. Es ist echt für jeden was dabei. Auch der "passende" Schwierigkeitsgrad. Ist doch völlig WURSCHT ob das Kind nun Bücher für "Leseanfänger" bearbeitet oder eben schon anspruchsvollere Bücher liest. Hauptsache ist doch, dass das Kind überhaupt liest (Asterix + Obelix - Bände können übrigens auch im Antolin bearbeitet werden).
Dann gibt es im Antolin noch eine Nachrichtenseite. Aktuelle Nachrichtenthemen - kindgerecht geschrieben. Kurze Artikel, die ebenfalls "beantwortet" werden können.
Bei Sohni wurde Antolin im 2. Halbjahr der 2. Klasse eingeführt. Es fand keinerlei Wettkampf in der Klasse statt. Es wurden lediglich am Schuljahresende mit dem Zeugnis Urkunden überreicht. Nicht mehr und nicht weniger. Sohnis Schulkameraden hatten keine Ahnung wieviel Bücher er im Antolin bearbeitet hat - und er wusste auch nicht, wieviel Bücher die anderen Kinder gelesen haben... Also keine Sorge. Antolin war immer freiwillig.
Wir haben Antolin einfach in den Alltag integriert. Gelesen hat Sohni ja eh - war das Buch in Antolin gelistet, hat er eben auch die Fragen beantwortet, wenn nicht, dann eben nicht. So kamen dann im 2. Halbjahr Klasse 2 103 Bücher zusammen (4.214 Punkte).
Weshalb sollte Dein Sohn denn keine Bücher für Klasse 6 lesen? Sohni hat sich in Klasse 2 den ersten Harry-Potter-Band "einverleibt" (die Filme hat er übrigens nie gesehen), in Klasse 3 kamen dann die Folgebände dran und in Klasse 4 zog er sich den kleinen Hobbit + Herr der Ringe rein (auch hier hat er den Film nie gesehen).... Zwischendurch las er aber auch so ziemlich alle Kinderbuchklassiker von Astrid Lindgren, Erich Kästner usw...
Ich habe gerade mal nachgeschaut, bis Ende Klasse 6 kamen so über 500 Bücher zusammen - mit rund 28.800 Punkten. So ganz nebenbei.
Dennoch hasst er es Aufsätze zu schreiben. Keine Ahnung wie das erst ohne Antolin wäre.... In Diktaten hat ihm die Leserei sicherlich so manches Mal den Hintern gerettet. Rechtschreiben haben sie nämlich in der Grundschule nicht wirklich gelernt (schreiben wie man hört und solch ein Quatsch), und das hat sich in Klasse 5/6 weiter so durchgezogen....
Die Kinder wurden übrigens auch NICHT über ihre Leseleistung vom Lehrer "ausspioniert". Einmal im Jahr kam eine Motivationsmail, die an alle Schüler gerichtet war. Mehr nicht.
Also, herzlichen Glückwunsch zu Antolin und viel Spaß damit!
Liebe Grüße
Zottel
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