Wie sag ich`s meinem Kind ?
#1
Hallo,
mein Sohn (10) hat ADHS und ist ausserdem medikamentös eingestellt. Inzwischen tritt seiner seits vermehrt Gesprächsbedarf bzgl des ADHS auf. Wie kann ich ihm kindgerecht erklären, was ADHS genau ist und wie genau seine Medikamente wirken. Wenn ich ihm sage, sie bewirken eine bessere Konzentration und du wirst allgemein ruhiger, so reicht ihm das nicht. Es darf schon medizinisch sein, aber doch noch verständlich.
Wie habt ihr das bei Euren Kindern gemacht ? Was habt ihr ihnen gesagt ?
#2
Hallo Kayleigh119,
als mein Sohn (9) vor einem halben Jahr eingestellt wurde habe ich ihm erklärt, dass es im Gehirn einen Stoff namens Dopamin gibt, der dafür verantwortlich ist wie gut man sich konzentrieren kann. Ich habe ihm dann gesagt dass das Dopamin bei Menschen die ADS/ADHS haben zu schnell verbraucht wird und der Körper so schnell mit der Produktion nicht nachkommt, was zu Konzentrationsproblemen führt. Die Tabletten bremsen den Abbau des Dopamins, so dass er sich während der Wirkungsdauer genauso gut konzentrieren kann wie andere Kinder.
Gestern hat er nun wiederum mir erklärt wie die Tabletten bei ihm wirken. Er sagte: Ohne die Tabletten kommen mir wenn ich zum Beispiel Matheaufgaben machen soll dauernd irgendwelche anderen Gedanken in den Kopf. So wie eine Ohrwurm-Melodie die man nicht mehr aus dem Kopf rauskriegt. Wenn ich die Tabletten nehme denke ich nur an das was ich gerade mache.
LG Zaubermaus
Ich liebe Kinder!
Sind sie nicht toll?
Meinem Sohn wurde das so erklärt, dass das Stirnhirn (frontaler Cortex)die Zentrale im Gehirn ist, da kommen alle Informationen rein, alle auf einmal. Die Sekretärin die dort arbeitet, kann das nicht so schnell ordnen und weiter geben wie sie soll, weil sie immer mal wieder kurz weg geht und Kaffe trinkt und mit Freunden telefoniert. Sie soll aber alle Infos ordnen und weiter geben (sie ist Dopamin), da sie einfach so ein chaotischer Typ ist, und das allein nicht gebacken kriegt, muss ein Helfer her, der für Ordnung sorgt. Das ist das Medikament.
Trotzdem bleibt die Sekretärin wie sie ist, wenn sie nicht mitmachen will mit dem Helfer, dann geht das da auch nicht besser zu in der Zentrale. Der Wille bleibt beim Kind. Man kann auch aus dem Fenster schauen, wenn man nicht mitmachen will hilft auch der Beste Helfer nicht.
Das beruhigt die Kinder, schließlich will man kein Streber sein ... davon ist man zwar Lichtjahre entfernt, aber nur mal zur Sicherheit ...
LG
#4
Hi Kayleigh,
zu diesem Thema habe ich im welt-weiten web ein Video gefunden, wie Dr. Hallowell Kindern die ADHS erklärt:
http://www.kidsinthehouse.com/video/expl...ref=Partnership
Viele Grüße
Susanne
Hey!
Hier noch ein toller Film, den TOKOL auf Youtube eingestellt hat:
http://www.youtube.com/watch?v=3ulT1YQH9Pw
(Zitat Der Megatrickfilm von den Kids der TOKOLive 2010, es lohnt sich richtig und wir freuen uns auf eine rege Verbreitung!
Jochen Bantz als Sprecher eines Knetemännleins im Trickfilm in Stop-Motion-Technik erklärt, was im Hirn eines ADHSlers vorgeht.
Anderer Verein, aber witzig gemacht.
Grüße
FaVe
#8
Hallo Susanne,
danke für den Film ! Nur leider scheiterte es bei mir am Englisch. Mal schauen ob ich einen Übersetzer finde.
Hallo FaVe,
ja wirklich sehr lustig, kurz und knapp gemacht.
Habe in den letzten Tagen leider die Beobachtung gemacht, dass ich mit meinem Sohn über das Thema ADHS nicht sprechen kann, wenn er ohne Medikation ist. Er blockt dann sofort ab und will nicht reden. Wenn er allerdings unter Medikation ist, ist er dies bzgl offen und interessiert......
Es ist alles so verrückt.....
Hi Kayleigh,
hier die Erklärung in Kurzfassung:
Kind, du bist wie ein Rennwagen. Blöd nur, dass in deinem Rennwagen die Bremse eines Fahrrads eingebaut ist. Lass uns also erst mal an der Bremse arbeiten ...
Wieso willst du denn so unbedingt von dir aus mit Sohni über seine ADHS sprechen? Da macht er zu, das ist mir klar. Beantworte seine Fragen; denn wenn er fragt, interessiert ihn die Antwort. Und wenn du Fragen hast ... frag uns.
Viele Grüße
Susanne
#10
Ich moechte mit ihm darüber reden, weil er selber sagt und spürt, dass er in vielen Dingen "anders" ist. Hinzu kommt, dass er sich weigert am WE seine Tabletten zu nehmen. Es ist aber ohne Tablette ein einziger Kampf! Somit versuche ich also auch, ihm zu erklären, in wie weit sie ihm helfen können.
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