warum bin ich immer gleich so traurig?

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26.10.2006 09:54
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#1
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( Gast )

Hallo miteinander,

warum ist es immer so schlimm, wenn die eigenen Kinder immer und immer wieder angegriffen werden ? Hab mich mit meiner Mutter gestern so gestritten, daß ich am liebsten den Kontakt total abbrechen würde. Und das immer wegen meiner Schwester, obwohl wir alle schon um die 40 sind.[b]Immer sind meine Kinder Schuld[/b]. Mein großer Sohn wurde gottseidank mit sieben schon diagnostiziert, bekommt seither Medikamente und jahrelang Verhaltenstherapie. Meine Familie weis von seinem ADHS, kann es aber überhaupt nicht akzeptieren. Wenn er etwas anstellt, hat er es immer mit Absicht getan. Jetzt wird auch noch meine kleine Tochter (6) mit reingezogen, obwohl sie am wenigsten dafür kann. Der Hass auf meine kleine Schwester wird immer größer, obwohl ich es nicht will! Aber ihre drei Kinder sind Heilige (auch von meiner Mutter aus) und meine Kinder sind immer an allem Schuld. Habt ihr auch solche oder ähnliche Erfahrungen gemacht? Und wie soll ich mich Verhalten?
[b]Bin ganz arg traurig[/b].

Liebe Grüße
Mausi


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26.10.2006 11:50
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#2
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Hallo Mausi,
bis jetzt habe ich nicht das Problem mit meinem Bruder . Aber seine Tochter ist auch erst 3.
Allerdings kam mir auf ihrem letzten Geburtstag schon ein leichte Ahnung für die Zukunft. Meine beiden Söhne (8 mit ADS ohne H aber doch recht impulsiv und 6) haben mit der Doppelschaukel (bei der man sich gegenübersitzt) im Garten gespielt . Weil die Kleine immer auf dem Weg in die Garage daran vorbei mußte und das Schaukeln der beiden sie gefährdete (sie hätte ja umfallen können oder evtl selbst aufpassen[rolling_eyes] )
bekamen meine beiden Schaukelverbot.

Da wir sonst nur zu Familienfesten Kontakt haben (obwohl wir nur etwa 4 Kilometer auseinander wohnen) , habe ich meinen Ärger heruntergeschluckt.

Vielleicht tut euch etwas Abstand gut , falls das machbar ist.

Ich wünsch dir viel Kraft und drück dich ganz lieb![wink]


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26.10.2006 12:00
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#3
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Hallo Angie,

wir haben schon ganz viel Abstand.
Sehen uns nur noch bei Familienfeiern, aber wenn was ist, wird es immer so lange breitgetreten, bis die nächste Familienfeier ist. Am Telefon hab ich schon aufgelegt, weil ich es einfach nicht mehr ertrage, immer wieder neue Vorwürfe zu bekommen.
Hab mir auch schon vorgenommen, auf keine Familienfeier mehr zu gehen. Mal sehen, wie lange es andauert. Bin einfach zu gutmütig und lass mich immer wieder breitschlagen.

Liebe Grüße
Mausi


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26.10.2006 12:13
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#4
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Hallo Mausi,
Freunde kann man sich aussuchen . Familie leider nicht!
Überleg mal was dir mehr seelischen Pein zufügt die nächste Familienfeier und anschließendes Getratsche oder Getratsche ohne Feier.
Also ohne Feier hast du eindeutig eine Last weniger.

LG Angie


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26.10.2006 13:49
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#5
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Liebe Mausi,

ich kann Dich soooo gut verstehen!
Wir haben drei Kinder, davon der Älteste mit ADHS. Immer bekommt er den schwarzen Peter, während der Mittlere Omas blondgelockter Engel ist. Es ist oft so unfair.
Lange habe ich mit den Gefühlen gekämpft wie Du, habe geweint, weil sie mich/uns/ihn nicht verstehen können. Heute habe ich etwas Abstand gewonnen. Ich kann die Familie mit ihrer Meinung weder ändern noch überzeugen, aber ich muss mir auch nicht wehtun lassen. Da ist meine Grenze. Meine ganze Unsicherheit hat meinem Sohn nur noch mehr geschadet.
Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt und denke daran, dass Du nicht alleine bist. Alle Eltern mit AdHS Kindern können Euch verstehen.

Alles Liebe,

Rose


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26.10.2006 14:04
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#6
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( Gast )

Hallo Rose,

herzlichen Dank für deine lieben Worte.
Ich weis, daß mir der ADSe.V. viel gibt, trotzdem kann ich nicht aus meiner Haut raus.
Vielleicht bin ich auch ein sogenanntes Weichei.
Ihr in dem Forum seid alle so lieb, daß gibt mir oft Kraft, auch wenn es nicht alle verstehen.
Danke.

Liebe Grüße
Mausi


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26.10.2006 15:59
#7
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Hallo Mausi,

Du hast ja schon ganz liebe Antworten bekommen, und ich gebe jetzt auch noch meinen Senf dazu.
Manchmal hilft es einem schon, wenn man "unter seinesgleichen" ist, und wenn es "nur" im Forum ist.
Ich glaube, es macht uns alle immer wieder traurig, wütend, verzweifelt....wie man mit uns und unseren
Kindern umgeht! Ich habe inzwischen gelernt, dass ich meine Traurigkeit und Wut in Energie umwandle, und
nach Möglichkeiten suche, meinen Kindern zu helfen.

In dieser schwierigen Familiensituation, am liebsten einen bestimmten Kontakt abzubrechen war ich auch
vor einigen Jahren. War sehr verletzt, und habe meine zunehmende Verbitterung erst loslassen können,
als mir jemand sagte: "Sehen Sie das doch mal unter dem Aspekt, dass die verletzende Person ein stark
ausgeprägtes ADS hat - reden Sie am besten nur noch über das Wetter." War und ist nicht immer einfach,
aber manchmal gelingt es mir bei "Frontalangriffen" innerlich zu lächeln und zu denken:
"Oh ja, ein typisches ADS-Verhalten", und seit ich die Strategien des Elterntrainings auch bei dieser
schon etwas älteren Person anwende, klappt es zunehmend besser. Probier´s mal!

Viel Erfolg und liebe Grüße

mama4kids

Freu Dich wenn es regnet - Es regnet auch, wenn Du Dich nicht freust!


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26.10.2006 20:43
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#8
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( Gast )

Hallo Mama4kids,

kannst du mir bitte verraten, wie man Traurigkeit und Wut in Energie umwandelt?
Finde es total erschreckend und schade, das so viele eine ähnliche Familiensituation schon erlebt haben. Wir haben es doch schon nicht leicht mit unseren Kids in der Schule, Kiga, Freunden usw.. Warum muß man uns dann auch noch im Familienkreis das Leben schwer machen.

LG
Mausi


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27.10.2006 09:03
avatar  GabiR. ( gelöscht )
#9
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GabiR. ( gelöscht )

Was mir oft hilf ist der Spruch:

[b]SEI FROH UND LÄCHLE, DENN ES KÖNNTE SCHLIMMER KOMMEN!
ICH WAR FROH UND LÄCHELTE....
UND ES KAM SCHLIMMER[/b]


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27.10.2006 20:08
#10
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Hallo Mausi
Alles braucht seine Zeit.
Erst ist man verunsichert : Kann es sein, dass selbst meine Eltern ihr Enkelkind nicht lieben ???
1.Dann kommt das Unverständnis : Tatsächlich, die können ihre Enkel nicht so lieben wie ihre andern Enkel
2.Dann kommt die Traurigkeit : Es tut mir so weh zu sehen wie sie mit ihren eigenen Enkeln umgehen
3.Dann kommt die Wut : WIE KÖNNEN SIE NUR SO MIT MEINEN KINDERN UMGEHEN !
4.Dann kommt die harte Phase : Ihr seid keine guten Großeltern. Nein, ihr könnt euer Kinder nicht erziehen......u.s.w.
5.Dann kommt der Selbsterhaltungstrieb : Wenn ihr uns nicht so annehmen könnt wie wir sind, dann ist es wohl das beste wir gehen eine Weile
getrennte Wege.Es gibt schon zuviele Kriege hier auf der Welt, da hab ich keinen Bock auf Familien-
kleinkrieg !


Natürlich wäre es für alle besser, Phase 4 könnte übersprungen werden, aber dann hat man nicht die Kraft für Phase 5.
So haben wir es jedenfalls gemacht. Und nun nach einigen Zeit ( 2-3 Jahre ) kommen die anderen wieder auf uns zu, ob wir mal nicht zum Kaffee kommen wollen u.s.w.
Aber ich bin da immer noch sehr zurückhaltend.Jetzt wo die Kinder größer und leichter zu " Handhaben ) sind, sollen wir wieder kommen und damals als wir die Unterstützung gebraucht hätten , waren alle sehr abweisend.....
Na ja uns so trifft man sich seehhr selten mal zum Kaffee und macht smalltalk.Die kinde sind meistens nicht dabei, denn die wollen garnicht mehr zu Oma und Opa, weil es da so langweilig ist.....darüber sind Oma und Opa nun etwas traurig ( aber nur kurz )und ich denk dann, ja dioe schönste Zeit haben sie verpasst.
Aber mit diesem Abstand war es für uns viel leichter . Und heut sind wir stolz darauf, dass wir es immer ohne fremde Hilfe geschafft haben.
Dieses ewige Gestreite raubt viel zuviel Energie und die brauchen wir für unsere Kinder !!!
Natürlich kann es sein, dass man sich dann einsam fühlt, aber dafür gibt es ja zum Beispiel die Selbsthilfegruppen...da findet man sicher jemand mit dem man es gut kann und der ähnliche Probleme hat.

Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende !!!!

Aber es braucht seine Zeit bis man soweit ist, das ist ein Entwicklungsprozeß
Liebe Grüße und viieeel Kraft
gornisch


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