Medikament steht an, Rat gesucht

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05.01.2007 21:26
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#1
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( Gast )

hallo, ihr lieben,
ich bin funkelnagelneu im forum und habe gleich eine frage. bei unserem sohn -fast 7 J.- wurde vor gut zwei jahren das hyperkinetische syndrom diagnostiziert. wir ließen ihn homöopathisch behandel, womit wir auch gut gefahren sind. aber jetzt ist die zeit gekommen, wo ich doch ritalin, etc, probieren möchte. mitte januar haben wir einen termin beim kinderpsychologen. mein vertrauen zu ärzten und therapueten hält sich nach vielen erfahrungen in grenzen und ich möchte nicht, das mein sohn eine halbes jahr in der testphase ist, bis sich endlich mal was tut.
daher meine frage an euch, ob ihr mir tipps geben könnt, worauf ich achten muß. habt ihr euch mitgeschrieben, welche veränderungen sich an eurem kind bemerkbar machen - um später z.B. das für und wider abwägen zu können. in welchen abständen geht ihr in der anfangsphase zum arzt, wie lange muß ich abwarten ob das medikament wirkt, bevor ich um ein anderes ,was stärkeres bitte...
um antworten wäre ich euch dankbar
lieben gruß
rumpelstilzchen


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05.01.2007 22:12
#2
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Hallo Rumpelstilzchen,

im Idealfall sollten die Eltern vom Arzt/Psychologen vor der Medikamentengabe ausführlichst aufgeklärt werden. Leider ist dies wohl nicht immer der Fall.

Wir haben nur sporadisch mitgeschrieben, denn wir gehören zu den Glücklichen, bei denen schon bei der ersten Tablette eine so gravierende Besserung eingetreten ist, dass weder das Kind noch der Rest der Familie dies je vergessen werden .

Ein halbes Jahr wird es sicher nicht dauern, bis sich etwas tut, keine Sorge.

Viele Grüße
Mandelkern


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06.01.2007 13:54
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#3
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Die Einstellphase ist wichtig um die Dosierung rauszufinden und dummerweise reagiert ja jeder anders. Es kann sein, daß Ihr die richtige Dosis schnell findet, kann aber auch en paar Monate dauern.

Wir haben es per Videoaufnahme gemacht. Angefangen mit 5 MPH-Gabe und sie nach einer, nach zwei und dann nach drei Stunden in einer Lernsituation gefilmt. Am nächsten Tag Dosis gesteigert auf 7,5 mg und dann auf 10 mg, dann jeweils wieder gefilmt. Beim Auswerten des Videos konnten wir dann sehen, daß die Wirkung bei 7,5 mg alle 2,5 h am Besten war. Zusätzlich haben wir auch Buch geführt über Veränderungen in den ersten Wochen. Das Gute war das wir so sehr schnell die positiven Seiten sehen konnten und ihr durch zusätzliches Lob den Rücken stärken konnten. Die Beste Wirkung erziehlten wir aber, als sie ein Retardpräparat bekam.

Anfänglich habe ich einmal die Woche mit dem Arzt telefoniert und dann einmal im Monat, sowieso wegen neuem Rezept. Alle halbe Jahre muß sie zum abschecken und Blutuntersuchung.

Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen.

LG Rice


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06.01.2007 14:09
#4
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Hallo Rumpelstilzchen,

unter dem Stichwort "concerta" gibt es hier zwei threads, denen du schon viele Infos entnehmen kannst, die dir ein bisschen weiterhelfen.

Leider gehen heute viele Ärzte dazu über, gleich als erstes ein Retard-Präparat zu verordnen. Da es mehr als vier verschiedene Retard-Präparate gibt und jedes wiederum in unterschiedlich vielen verschiedenen "MPH-Mengen", hat man gute Chancen, jede Menge Präparate ausprobieren zu müssen, bevor man beim richtigen Medi in der richtigen Dosierung gelandet ist.

Wer mit Methylphenidat beginnt, sollte meines Erachtens mit einem unretardierten Präparat anfangen und genau ermitteln, wie lange das Medikament braucht, bis eine Wirkung eintritt, und wie lange diese Wirkung dann anhält. Wenn man das genau weiß, kann man das passende Retard-Präparat probieren. Zwei bis fünf Versuche sollten genügen, bis man das Richtige gefunden hat.

Halte uns auf dem Laufenden - wir werden bestimmt "unseren Senf" zu den Medis geben *lol*.

Viele Grüße
Susanne


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06.01.2007 14:24
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#5
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Hallo Rice,
danke für deinen Beitrag. Da kommt mir gleich eine Frage. Wenn ich richtig verstehe bekommt dein Kind alle 2,5 Std. sein Medikament. Und wie kontrolliert ihr das, z.B. in der Schule, damit es nicht vergessen wird? Uhr mit Alarm mitgeben und hoffen das es klappt? Und muß das Kind dazu was Essen und Trinken, damit die Tabeletten gut wirken können? Das heißt, muß man daran auch nocht denken? Video haben wir leider nicht, da muß ich wohl gut hinsehen und mitschreiben - und vor allem hoffen das es bei ihm gleich wirkt. Denn vor allem brennt es bei uns recht plötzlich und ich wünsche mir sehr, das er zu den Kindern gehört bei denen die Medikamente wirken. Unsere Kinderärztin meinte die Medikamnete wirken nur bei ca. 30 % Prozent der Kinder, aber dafür dann umgehend. Euren Beiträgen kann ich aber anderes entnehmen.
Danke Rumpelstilzchen


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06.01.2007 14:33
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#6
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Hallo Susann,
ich sehe schon du bist ein alter Hase und kennst dich aus. Was jetzt genau die threats sind die du meinst weiß ich nicht, aber ich habe viele Beiträge zu Concerta gefunden und werde sie mal durchlesen. Mal sehen was unser Psychologe macht. Er wurde mir wärmestens von der Kinderäztin empfohlen, da er schon älter ist und angeblich sehr erfahren. Machte beim ersten Termin einen guten Eindruck. Ich hoffe er bekommt das mit 2-5 Versuchen hin, denn bei meinem Sohn wirkten die Globolis recht plötzlich nicht mehr und momentan ist alles recht übel. Vor allem leidet er selbst darunter und das finde ich am schlimmsten - wenn ich mir auch für mich selbst wünschen würde, auch mal ein "normales" Familienleben zu haben und nicht ständig im Ausnahmezustand zu leben.
Mit Sicherheit halt ich euch auf dem laufenden und werde sicherlich noch einige Fragen haben
Lieben Gruß aus München
Rumpelstilzchen


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06.01.2007 14:42
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#7
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Hallo Mandelkern,
ja das wünsche ich mir auch, das gleich das erste medikamnet hilft und sofortige wirkung zeigt.... aber ich wage das nicht zu hoffen.
Welche Erfahrungen habt ihr mit nebenwirkungen gemacht. Was muß man evtl. in kauf nehmen?
Lieben Gruß Rumpelstilzchen


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06.01.2007 14:49
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#8
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( Gast )

Die Einstellung ist ja nun schon fast sieben Jahre her. Seit der Vierten Klasse bekommt sie ein Retardpräparat. Die Einstellung mit dem normalem MPh ist wichtig um die Höhe festzustellen.

Wir haben ihr damals ein Medikamentenpieper mit zur Schule gegeben. Da kann man die Zeit einstellen und auch die Tabletten mit reinlegen. Das ist praktischer als nur eine Uhr. Morgends sollten sie Kinder schon was gegessen haben, aber auch da ist es sehr unterschiedlich wie es gehandhabt wird. Einige bekommen es direkt nach dem aufstehen, bzw. noch im Bett damit der Tag überhaupt gut anläuft und Andere nach einem ausgiebigen Frühstück. Die Gabe der lketzten Dosis ist auch sehr unterschiedlich. Das sind einfach Dinge die Ihr rausfinden müßt.

Gegen eventuelle Kopfschmerzen hilft etwas Traubenzucker, besonders bei Retardprodukten zu empfehlen, wenn die Kinder kleine Löcher haben.

An einer Schriftprobe kannst Du auch sehr gut erkennen wie gut die Tabletten wirken. Bei der Großen sehe ich so sofort, wenn sie mal eine vergessen hat.

LG Rice


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06.01.2007 14:59
#9
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Hallo Rumpelstilzchen,

du schreibst "Unsere Kinderärztin meinte die Medikamnete wirken nur bei ca. 30 % Prozent der Kinder, ..." Lasst uns diesen Satz bitte nicht so lange verdrehen, bis kompletter Unsinn rauskommt.

Mit "die Medikamente" könnten vielleicht alle Medis, die Methylphenidat enthalten, gemeint sein - und dann wäre der Umkehrschluss, dass solche Medis bei 70 % der Kinder nicht wirken. Das halte ich für reinen Blödsinn. Die Rate, bei der MPH gar nicht wirkt, liegt vielleicht bei 10 bis 20 %, aber keinesfalls bei 70 %.

Mit "die Medikamente" dürfte daher die gesamte Palette der MPH-Medis gemeint sein. Und da kommt es schon hin, dass ein bestimmtes Medi nur bei ca. 30 % der Kinder wirkt. Ein anderes Medi wirkt wiederum bei anderen 30 % der Kinder usw.

Von den in Deutschland erhältlichen MPH-Medis "kenne" ich fünf unretardierte Medis, ein reines Retard-Medi und vier Retard-Kombi-Präparate, macht zusammen zehn verschiedene Medis. Wenn jedes Medi bei 30 % der Kinder wirkt, dann würden alle zehn bei 300 % der Kinder wirken ... Blödsinn, so kann man das doch nicht rechnen! Kann jemand Mengenlehre???

Spaß beiseite: Natürlich meint die Ärztin, dass auf ein bestimmtes Medi jeweils ca. 30 % der Kinder ansprechen, auf ein anderes Medi wiederum andere 30 % der Kinder. Und daraus folgt, dass man vielleicht drei bis fünf verschiedene Präparate ausprobieren muss, bis man weiß, auf welches Medi das Kind am besten anspricht. Und damit hat die Ärztin vollkommen Recht.

Auch mit dem zweiten Halbsatz "... aber dafür dann umgehend." hat die Ärztin Recht. Nach 20 bis 60 Minuten (Ausnahme: Ritalin retard, hier: nach 2 bis 4 Stunden) sollte eine Wirkung eintreten. Wenn net, dann net - allenfalls noch Versuche in höherer Dosierung (je nachdem, mit welcher Dosierung man eingestiegen ist), doch wenn das auch nichts bringt, Mediwechsel.

Sag mal, Rumpelstilzchen, welches Medikament steht denn hier zur Diskussion? Wie bereits erwähnt, gibt es mindestens zehn davon, und bei jedem einzelnen Medikament könnten wir dir eine ganze Reihe Tipps zur Titrierung (Herausfinden der richtigen Dosierung) geben. Lass uns doch hier erst weiter diskutieren, wenn du weißt, welches Medi dein Sohn nehmen soll.

Viele Grüße
Susanne


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06.01.2007 15:24
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#10
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( Gast )

Hallo Susanne,
bisher stehen wir noch gaaaanz am Anfang und bisher ist leider noch nicht mal etwas in Diskussion. Mein Sohn wurde von unsere Kinderärztin jetzt zwei jahre lang homöopathisch behandelt, womit wir sehr zufrieden waren. Aber plötzlich wirken die Globolis nicht mehr wie sie sollen. Die Ärztin hat mich bestärkt nun Ritalin u. Co. zu probieren. Nur wollte sie uns die nicht verschreiben, weil sie als Homöopathisch behandletnde Ärztin zu wenig Erfahrung hat. Hat uns zum Kinderpsychologen geschickt, auch um eine evtl. Tourett Erkrankung abzuklären (obwohl ich nicht wissen wollte wenn es so wäre, man kann ja eh kaum was dagegen tun).
Der Termin ist Mitte Januar und dann weiß ich ja auch was als erstes verschrieben wird und kann dann noch mal genau bei euch nachfragen.
MfG Rumpelstilzchen


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