Bericht der Kipsy

13.04.2007 14:46 (zuletzt bearbeitet: 04.04.2015 18:27)
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Hallo allerseits,

ich war schön ziemlich lange nicht hier. Damals steckte ich noch mitten in der Diagnostik, jetzt hab ich sie, alle drei ( zwei Kipsy und das SPZ, woie die Meinung des Sonderpädagogischen Kindergartens). Es ist ADHS.

Nun habe ich gestern den ersten schriftlichen Bericht in die Hände bekommen. Den braucht nämlich die Rektorin, damit sie zur Sonderpädagogischen Untersuchung zustimmt. Er soll wegen seinem Sprachproblem nämlich in die Sprachheilschule, was sich zuerst als schwierig erwies, da die zuständige Schule eine RIK Schule ist. Nun lenkt aber die Rektorin ein, und befürwortet es.

Bin etwas verunsichert, entäuscht, traurig und ratlos.

Vielleicht kann mir von euch jemand weiter helfen und in dieser Hoffnung stell ich mal ein paar Auszüge ein ( hab den kompletten Bericht abgetippt )

Psychischer Befund
Bewusstseinklarer, in seiner Orientierung altersadäquater Patient. Mnestik, in Anbetracht der Sprachstörung, schwer einschätzbar. Multiple Dyslalie bei Dysgrammatismus und leichter Artikulationsstörung. Hinweise für eine gut überdurchschnittliche Intelligenz bei deutlich gestörter Konzentrationsfähigkeit und immens verkürzter Aufmerksamkeitsspanne. Antrieb extrem gesteigert, kein Anhalt für akute Suizidalität bei meist unausgeglichener Stimmungslage. Im Kontakt überwiegend freundlich, zum Teil sehr lebhaft und auch widerspenstig, hin und wieder Mittelpunktsbestreben und Clownerien.

Meine erste Frage ist, kennt jemand den Test ?

Snijder-Oomen-Non-verbaler Intelligenztest ( SON-R5½-17 )


Ausschnitt


Über das projektive Verfahren Sceno-Familie stellte er seinem Vater eine alte Frau gegenüber, die er als Mutter bezeichnete:“ Das ist eine Mutter, eine böse Mutter „. Die Äußerung lässt auf Aggressionen gegen seine Mutter schließen. Über das zusätzliche agieren mittels Krokodil versuchte er , seiner Aggressionen Herr zu werden b.z.w. diese auszuleben. Gleichzeitig bezeichnete er sich als Prinzenkind und drückte damit seinen Wunsch nach einer besonderen Stellung innerhalb der Familie aus. Damit kamen gleichzeitig das Bedürfnis des Kindes nach mehr Zuwendung zum Tragen.

Das hat mich geschockt, denn so wirkt er überhaupt nicht auf mich. Ob er an dem Morgen einfach nur sauer auf mich war, weil ich ihn früh morgens zum Arzt schleppte. Denn aggressiv ist er eigentlich mir gegenüber nicht wirklich.
Ob es wirklich sein kann, das er zu kurz kommt bei zwei Geschwistern? Wenn ja macht mich das ganz dolle traurig.
Hab ihm vorhin extra nochmal in den Arm genommen und ihm gesagt das er ja mein einziger Sohn ist und ich ihn ganz ganz dolle liebe und ob er das denn auch weiss.

Dann dieses hier
Über den Mann-Zeichen-Test war bei einem Mann-Zeichen-Alter von 7,75 Jahren ein Mann-Zeichen Quotient von 1,33 zu erheben. Damit war eine überdurchschnittliche Entwicklung im Wahrnehmungsbereich anzunehmen. Er hatte ausgesprochen gute Zeichnerische Qualitäten und zeigte feinmotorisch keine Defizite. Auch hier wurde die kurze Aufmerksamkeitsspanne und Unkonzentriertheit deutlich.

Denn ersten Satz versteh ich überhaupt nicht ???

Und noch das hier
Im projektiven Verfahren Familie in Tieren zeichnete sich M. an erster Stelle und zwar als Igel, der für Stacheligkeit, Sparsamkeit, Rücksichtslosigkeit, aber auch Drolligkeit und Nützlichkeit steht. Der Vater wurde zum Löwen, ein Symbol für Individualismus, Egozentrizität, Großzügigkeit, Herrschsucht, Macht sowie Stärke. Sowohl die Mutter als auch die Schwestern zeichnete M. durchgängig als Fische, die Friedfertigkeit und Sensibilität, aber auch emotionale Ferne symbolisieren. Dabei erwähnte er, das die große Schwester für ihn ein gefährlicher Fisch sei. Das machte die Konkurrenzsituation zwischen ihm und seiner Zwillingsschwester deutlich.

Da hat mich das Wort " emotionale Ferne " geschockt, bin ich eine Rabenmutter? Bin ich zu kühl? Das sind jetzt alles Sachen die mir im Kopf rum schwirren.
Kennt jemand das mit den Tieren und was sie bedeuten? Gibt es da was im Netz drüber?

Zum Schluß kam folgende Beurteilung
In Anbetracht anamnestischer Angaben, testpsychologischer Ergebnisse und eigener Beobachtung war an eine schwere Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens ( F90.1 ) bei expressiver Sprachstörung (F80.1 ) zu denken.
Die Symptomatik war derart extrem, dass sich massive Verhaltensauffälligkeiten, möglicherweise auch schon eine emotionale Beeinträchtigungen im Sinne einer emotionalen Störung des Kindesalters, eingestellt haben. Mit Einschulung ist an die Behandlung mit Methylphenidat zu denken. Darüber hinaus empfiehlt sich die Einschulung des Jungen in die Sprachheilschule .
Eine Zurücksetzung in den Vorschulkindergarten macht sofern keinen Sinn, als die Symptomatik auch in einem Jahr präsent sein wird, wenn es denn ein ADHS ist. Ergotherapeutische Maßnahmen stellen sich in Frage, wenn man seine guten motorischen Merkmale berücksichtigt. Prognostisch betrachtet wird M. sicherlich noch einer Jahre dauernde Führung durch einen Kinder-Jugendpsychiater bedürfen.
Es ist nicht damit zu rechnen, das sich die Auffälligkeiten in kurzer Zeit legen. Aufgrund dessen stehe ich dem Jungen auch in Zukunft kontinuierlich zur Verfügung, so es gewünscht wird.
Ich danke Ihnen für die Überweisung Ihres Patienten und verbleibe mit freundlichen........

Im Gespräch hat sie mir definitiv die Diagnose ADHS gegeben, jetzt schreibt sie " wenn es denn ein ADHS ist ". Außerdem schrieb sie immer "es war anzunehmen ", für mich heisst das, das sie es geglaubt hat, dem aber nicht so ist, oder nicht? Die schreibt immer in der Vergangenheitsform!

Gut der Bericht ist ja eigentlich für mein Kinderarzt und der Regelschule, ob sie sich deshalb so ausdrückt? Und was soll das mit der emotionalen Störung? Was bedeutet das?
Ich würde sie ja fragen, aber ihre Helferin ist noch 4 Wochen krank, die hat zuviel zu tun, da bekomm ich zur Zeit kein Gespräch.
Bin leicht verwirrt. und über einige Aussagen ( die mich betreffen ) auch sehr traurig.

Sorry , ist wohl etwas lang geworden.

Schniefende Grüße J.


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13.04.2007 19:41
#2
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Hi Kids³,

wie wäre es denn, wenn du diesen Bericht mal mit dem Kinderarzt durchgehst? Im Übrigen wäre es die Aufgabe des Diagnostikers gewesen, in einem detaillierten Eltern-Abschluss-Gespräch zu erläutern, was diese Testergebnisse nun bedeuten.

Viele Grüße
Susanne


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14.04.2007 00:31
#3
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also das mit dem mann-zeichen-test bedeutet, dass dein sohn den mann so gut gezeichnet hat, wie es von einem kind mit 7,75 jahren (also fast 8) erwartet würde. und der quotient von 1,33 bedeutet, dass nur 1,33% der kinder, die das alter deines sohnes haben, den mann jetzt schon so gut zeichnen können.

so hab ich das zumindest erklärt bekommen, weil das bei meinem sohn sehr ähnlich war..... er hat den psychologen übrigens erst mal gefragt, ob er den mann angezogen oder nackt zeichnen soll - und der war dann erst mal sprachlos

ansonsten schliesse ich mich susanne an: wenn du SO VIELE offene fragen hast, geh den test nochmal mit dem arzt durch!!!

und mach dich nicht verrückt, weil dein sohn dich als "fisch" sieht - wir waren auch alle möglichen tiere und haben nur "draussen im urlaub" gelebt


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