Authismus / ADS
Hallo ihr Lieben,
wollte mal von euch, eure Meinung zu meinen Gedanken hören.
Mein Sohn(10)bekommt morgens 20mg Medikinet und 1 Risperdal.
und Abends 1 Risperdal.
Find ich eigentlich ganz schön heftig, wenn ich ehrlich bin.
Ok, muß sagen, es hilft. Es ist nicht schlimmer, aber auch nicht wirklich besser
geworden mit dieser Medikation.
In mir macht sich seit längerem ein "Verdacht" breit, nämlich das mein Sohn nicht
"nur" unter ADS und zuvielem Testosteron leidet,
sondern, das er auch authistische Züge hat.
Er war 6 Wochen in einer Klinik, wo er getestet und untersucht worden ist.
Authismus wurde angesprochen, aber durch einen Arztwechsel, während des Klink-
aufenhalts, wurde diese Diagnose wieder verworfen.
Meine Frage an euch, hat irgendwer Erfahrungen mit Authismus
oder eventuelle Tipps?
Hoffe das dieser Beitrag hier richtig ist!?
Lieben Gruß
Tangria
Hallo Tangria, bei meinem Sohn wurde auch von leichtem Autismus Bzw. Asperger Syndrom gesprochen, aber der KA hat es ausgeschlossen aufgrund dessen, dass mein Sohn sehr einfühlsam ist. Autistischen Kindern fehlt wohl die Empathie, aber mein Sohn hat im gegenteil viel zu viel davon (ist Hochsensibel). Nach der Diagnose vom KA war ich noch bei einer ADS Expertin und die hat auch direkt gesagt, dass er Züge vom Asperger zeigt, hat aber auch gesagt, dass man die Symptome nicht so eindeutig trennen kann, es gibt viele Bereiche wo sich leichter Autismus
und ADS (hauptsächlich hypoaktive) überschneiden. In der schriftlichen Diagnose die wir dann bekommen haben steht aber nichts von Aperger nur ADS ohne Hypoaktivität, Hochsensibel, Hochbegabt und leichte Koordinationschwäche. Wir kommen mit den Medis auch nicht so richtig weiter, sind immer noch am suchen und probieren, ohne Medis ist mein Sohn fast nur in "seiner Welt", mit Medis ist er zwar ansprechbar und nimmt auch Teil aber ist sehr unruhig, zappelig und flippt total schnell aus. Also eigentlich das was andere mit den Medis beheben, kriegen wir erst unter den Medis . Ich muss ehrlich sagen, ich hab´auch langsam Bedenken, ob er überhaupt ADS hat, oder eher doch autistisch ist
Ich habe Dir zwar jetzt nicht geholfen, aber wenigstens siehst Du, es geht jemanden genauso wie Dir
Gruß Anyes
danke für deinen Beitrag.
Ja, es beruhigt ungemein zu lesen, das es noch wem so geht wie mir.
Ich hatte heute ein Gespräch mit der Lehrerin meines Sohnes,
zu der ich sehr offen sein kann und die meine Gedanken teilt, wie sichs heut rausstellte.
Sie riet mir zu eigen Initiatve und hat mir durch eine Freundin eine Adresse von einer Autistenschule
gegeben, wo ich mich mal unverbindlich informieren soll.
Nun ja, ich hoffe es bringt mich weiter!?
Werde dir gerne Infos zukommen lassen, wenn ich dort gewesen bin.
Lieben Gruß
Tangria
Es gibt auch den Verein für Menschen mit Autismus.Ebenfalls auch Selbsthilfegruppen....
Autismus, vor allem Asberger hat viele Komponenten....( ähnlich wie bei ADS ) Manche sind sehr unterschiedlich.....man kann nicht immer so schnell eine eindeutige Diagnose bekommen. Oft überschneidet es sich mit ADS, oder Tourette....da kommt dann oft die Frage auf, was sitzt auf was ????
Autistenschule ??? Hab ich noch nie gehört.....
Es ist sehr schwierig die " richtige " Schule für Asberger zu finden....sie passen in kein Schema.....ähnlich wie bei ADS.....seufz !!
Auf dem Amt für Schule und Bildung gibt es Kooperationslehrer, die auf Autismus " spezialisiert" sind....( So hab ich es auf jeden Fall in einer Zeitung eines " Autistenvereins " gelesen.
Diese Kooperationslehrer sind wohl auch bei der Schulsuche behilflich, und helfen auch bei Schulproblemen......
Na ja, da könnt ihr euch ja mal weiter informieren........
Gruß
Gornisch
Liebe Tangria,
auch bei meinem Sohn (ADHS) bestand der Verdacht auf Asperger Authismus, da er durchaus authistische Züge hat und oft in seiner Welt ist. Die Grenzen zwischen ADS und Authismus sind - wie mir die Ärzte bestätigt haben - fließend.
Der Verdacht wurde nicht bestätigt, da auch bei ihm grundsätzlich Emphathie vorhanden ist und er mit anderen kommuniziert. Was einfach bleibt - und das müssen wir einfach so annehmen, ADSler sind besonders. Er beschäftigt sich eben mit außergewöhnlichen Dingen, spielt nicht wie andere Kinder und betrachtet die Dinge sehr sehr detailiert. Für mich bleiben authistische Züge, auch wenn es für die Diagnose Asperger Auth. nicht "gereicht" hat.
Mein Sohn nimmt 20 mg Medikinet retard und 2,5 mg Einzeldosis zusätzlich an Schultagen. Damit kommt er meist gut klar (wenn es ihm gut geht).
Viele Grüße
Topolinamaus
Hi Tangria,
es gibt gute KiJuPsychiater, die sowohl ADS als auch Asperger bzw. Autismus diagnostizieren können. So richtig interessant wird es aber erst, wenn beide Störungen da sind - das ist leider häufiger so als man glaubt. Blöd daran ist, dass z.B. der ADSler oft sehr empathisch ist, woraus dann der Umkehrschluss gezogen wird, dann könne das Kind nicht autistisch sein. Hier ist eben noch mehr Sorgfalt bei der Diagnostik gefragt. Oder - wie MikeT gerne sagt - man kann auch Läuse UND Flöhe haben ...
Wenn du mehr über Autismus bzw. Asperger wissen willst, dann besorge dir das Buch "Das Asperger-Syndrom - Ein Ratgeber für Eltern" von Tony Attwood. Mach dich erst mal selbst kundig, dann nimm Kontakt mit der nächsten Selbsthilfegruppe auf und frage dort nach, welcher KiJuPsychiater im Umkreis hier kompetent ist.
Viele Grüße
Susanne
Hallo zusammen,
erstmal vielen lieben Dank für eure Antworten!
Also lag ich mit meinen eigenen Vermutungen gar nicht so falsch, was Autismus und ADS
angeht.
@ Susanne
Das Buch werde ich mir auf alle Fälle zulegen.
Was die Schule betrifft, zu der ich wegen eines Gespräches fahre,
ist eine Autistenschule und eine Art Internat, wo Kinder und Jugendlich betreut
werden. Sie ist in Bleicherode (Thüringen)und nur 20 km von uns entfernt.
Einen kompeteten Kinderpsychologen habe ich, ich hoffe zumindest.
Anfang Juni haben wir dort unseren ersten Termin, nach dem Klinikaufenthalt.
Werde mich noch eingehend mit Autismus beschäftigen und meine Gedanken und Fakten diesem Professor vortragen,
mal schauen was er sagt!?
Zumal es ja einscheinend viellerlei verschiedene Arten vun Autismus geben soll.(laut google)
Der Film "Rainman" ist ja nicht der klassische Fall von Autismus.
Die Idee der Selbsthilfegruppen ist mir noch gar nicht gekommen,
mal gucken, was ich hier so in unserer Gegend finde, vielleicht kann mir da die Schule ja auch weiter helfen!?
Ich danke euch nochmal für eure Antworten!
Lieben Gruß
Tangria
#8
Hallo,
bei zwei meiner ADHS'lern besteht laut Therapeutin zusätzlich der Verdacht auf Asperger Autismus. Gerade diese Autismusform ist wohl sehr schwer zu diagnostizieren, besonders, wenn ADHS oder HB dazukommen - es geht alles irgendwie ineinander über . Unsere Therapeutin sagte, eine offizielle Autismusdiagnostik sollten wir nur dann machen lassen, wenn man das "Etikett" braucht oder eine noch speziellere "Autismustherapie" nötig wird. Meine Kinder machen eine Verhaltenstherapie, die auch die autistischen Verhaltensweisen weitgehend mit abdeckt.
Vor ungefähr einem Jahr ging es unserem Junior, damals knapp 6, so schlecht, dass wir ihn dem Autismusexperten hier vor Ort vorgestellt haben - es gibt hier sonst keinen, die Autismusambulanzen, die sehr gut sein sollen, sind seeeehr weit weg von uns. Tja, heraus kam, dass es Erziehungssache sei, der Junge spricht ja (wie die meisten Aspies, das ist ja eben die "leichtere" Form). Kein Wunder, ich dusselige Mutter hatte ihm vor lauter Stress vorher versprochen, eine Runde Freilandschach zu spielen (das steht in dieser Klinik im Hof, hat ihn begeistert), wenn er bei der Diagnostik mitmache - okay, dumm von mir, das Kind hatte daher weder heftiges ADHS noch sonstwas . Soviel zum Thema 2 Fachleute, 3 Meinungen und dann noch eine unfähige Mutter, gell .
Trotzdem steht das im Raum, er hat einfach Verhaltensweisen, die nicht nur mit ADHS zu erklären sind, und meine Tochter noch sehr viel mehr. Wir haben aus dieser Sache gelernt, dass wir, falls noch eine Diagnostik nötig ist, nur noch in ein Autismuszentrum gehen werden, weil unsere Kinder zu gut kompensieren (was natürlich ansonsten super ist). Das sehe ich ähnlich wie bei ADHS - da haben wir, wie ja viele Eltern hier - erst nach Irrwegen die Diagnose bekommen. Es reicht uns aber momentan, den Asperger Autismus als "Arbeitshypothese" zu nehmen. Ich habe viel dazu gelesen und mit der Therapeutin gesprochen, mehr würde auch nicht passieren, wenn wir es mit Brief und Siegel hätten, denn bei uns gibt es keine Schule für Autisten.
Ich habe noch ein weiteres Buch für dich:
"Ich bin besonders - Autismus und Asperger: Das Selbsthilfebuch für Kinder und ihre Eltern" von Joan Matthews und James Williams, Verlag TRIAS, empfohlen vom Bundesverband Hilfe für das autistische Kind e.V., ISBN 3-89373-668-9
Es ist sehr "amerikanisch", aber teilweise sogar lustig zu lesen und mitten aus dem Leben. Das Buch von Tony Attwood, das Susanne empfohlen hat, ist genauso gut, das haben wir als Einstiegslektüre von unserer Therapeutin bekommen, mit der Anmerkung zu prüfen, ob wir da jemanden wiedererkennen .... Ähm, ja, ich musste während der Lektüre einige Wochen Pause machen, weil ich mich geschockt gefragt habe, woher der Mann mich kennt und ob ich denn außer der laaangen Diagnose, die ich schriftlich habe, NOCH mehr Macken habe ... Aber glaub' mir, ich kann das ganz gut kompensieren, ich kann auch reden *g*, und kaum jemand bemerkt daher die Situationen, in denen ich versteinere (ich denke, du weißt, was ich meine).
Wir beschäftigen uns also schon lange mit dem Thema, es gibt auch sehr gute Foren dazu (mein Lieblingsforum, in dem ich aber nur mitlese, sind die Rehakids, dort gibt es ADHS, Asperger und jede Menge körperlicher Behinderungen, die mich dann wieder dankbar machen, dass meine Kinder "nur" einen ziemlichen Knall haben ). Im Laufe der Zeit verliert das Thema dann an Schrecken. Man kann auch bei Aspies mit Therapie viel erreichen, lass den Kopf nicht hängen.
Liebe Grüße,
Mandelkern
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