Schule, Bauchweh und anderes unnötiges
Hallo,
ich wollte euch mal was fragen. Bei mir liegen nämlich jetzt grad die Nerven blank ohne Ende.
Unser Zwerg (1.Klasse) meint nämlich jedesmal, wenn er etwas so ungeliebtes wie Hausaufgaben machen soll, dass er Bauch-/Kopfweh hat oder dass es ihm "einfach nicht gut geht". Bisher war das nur zuhause so, heut aber auch in der Schule. Dadurch dass er in der Schule "Bauchweh" hatte, hat er natürlich auch mehr auf, denn man muss das alles ja dann zuhause machen.
Jetzt mach ich schon seit 14 Uhr rum. Hab mir das ganze 30 Minuten angehört und ihn dann vor die Wahl gestellt. Entweder Hausaufgaben oder ins Bett (da gehört man ja auch hin, wenn es einem nicht gut geht. Natürlich Rolladen runter, keine Kassette anhören oder Buch anschauen) Jetzt lag er über ne halbe Stunde im Bett und hat gebrüllt wie abgestochen. Auf einmal Ruhe, ich guck rein und da sitzt er auf dem Boden und....spielt mit den Murmeln.
Okay, sag ich, wenn du wieder spielen kannst, dann gehts dir ja wieder gut. Also Hausaufgaben machen. Von wegen, er fängt das gleiche Theater von vorne an.
Ich hab es sooooo satt. Jeden Tag das gleiche Spiel mit den Hausaufgaben. Jeden Tag nur Theater. Meine Nerven sind zum Zerreissen gespannt und wenn das so weitergeht, kann ich nicht mehr versprechen, dass ich noch so ruhig und gelassen reagiere wie bisher.
Hallo Simone,
gibt es bei Euch an der Schule eine Hausaufgabenbetreuung? Wenn ja, versuche es mal damit.
Wenn Du Dir sicher bist, dass er keine organischen Probleme hat, würde ich gar nicht erst 30 Minuten mit ihm rumdiskutieren!
Wenn mein Sohn nachmittags was vor hat, sind die Hausaufgaben ruckzuck erledigt. Vielleicht kannst Du ihn mit einer Aktivität (für nach den Hausaufgaben) locken.
Oder lass ihn ohne Hausaufgaben in die Schule (am Besten die Lehrerin vorher informieren). Eventuell hilft es, wenn die Lehrerin ihn darauf anspricht.
Liebe Grüße
Lore
Hi Simone,
versuch doch mal, irgendeinen Dritten davon zu überzeugen, dass er mit Zwergi die Hausaufgaben macht. Ich hab vier Jahre lang eine Hausaufgabenbetreuung geleitet - dieses Mama-Hausi-Theater hat sofort aufgehört (allerdings fing ein anderes Theater an, aber das ist eine laaange Geschichte).
Gewiss, es kostet was, wenn andere mit Zwergi die Hausis machen. Aber es bringt Entlastung und nimmt unheimlich viel Zündstoff aus der Familie raus. Es geht hier nicht um Nachhilfe, sondern um jemand, der Geduld hat und motivieren kann. Im Frühjahr gab es bei uns am Gymi ein Projekt in Reli: Jemandem, der Hilfe braucht, Zeit schenken (oder so ähnlich). Da hab ich einen vom Gymi mit einer oberüberaktiven Zweitklässlerin zusammengebracht. Der Reli-Lehrer war begeistert und der Bub kommt jetzt wieder 1 x die Woche zum Mathelernen. Beide haben Spaß dabei und der Gymi-Bub hat ein bisschen mehr Taschengeld.
Lass dir das mal in Ruhe durch den Kopf gehen.
Grüßle
Susanne
Hallo Simone,
oh ja, das kenne ich nur zu gut. Mein Sohn ist im Hort mit Hausaufgabenbetreuung. Dort waren sie aber nicht in der Lage meinen Krümel ständig anzustupsen. Er hatte dann so seine ganz eigene Strategie entwickelt, wie er am unproblematischsten die Hausi umgehen kann, indem er immer wieder auf die Toilette verschwand. Ich saß jeden nachmittag nach der Arbeit um 4 dann mit ihm Zuhause und es war nichts gemacht. Es hat regelmäßig gekracht: er hatte immer Ausreden, warum er sie jetzt auf jeden Fall auch noch nicht machen kann.
Wir haben uns jetzt auch eine zusätzliche Person mit ins Boot geholt, die jeden Di und Mittwoch mit F. die Hausi macht und evtl. noch was liest oder malt. Das brachte schon mal 2 Nachmittage Entspannung. Uns siehe da, der Hort kam auch auf mich zu und meinte, dass sie montags dafür sorgen werden, dass F. die Hausi hat.
Ich muß jetzt nur donnerstags und die Wochenendhausi mit ihm machen. Diese Regelung hat unser Leben doch um ein Vielfaches entlastet.
Es ist total schön, wenn ich dann die Hausi nur noch anschauen muß und ihm sagen kann, wie toll er das gemacht hat. Außerdem haben wir so die Nachmittage auch wirklich Zeit einmal etwas Schönes zu machen.
Wir müssen für unsere Kinder sowieso schon so viel Kraft aufbringen, und sie brauchen uns doch so dringend, damit wir sie mit ihren Problemen auffangen und unterstützen. Die Zeit und die Nerven sind viel zu wertvoll, um sich über etwas zu steiten, was evtl. auch Dritter übernehmen kann.
Ich hoffe für dich, dass du auch eine Lösung findest.
Grüße
Sabrina
Ihr seid sooooo lieb.
Wir (ich) haben gestern das Hausaufgabendrama nach fast 2 Stunden beendet. Von jetzt auf gleich hat Sohni auf einmal angefangen, von allein die Hausis zu machen. Er wollte nämlich ein Eis und das gibts bekanntlich ja nur, wenn a) die Hausis fertig sind und b) das Bauchweh weg. Schwuppdiwupp, auf einmal gings. Dafür hat er mich nebenher fast totgequatscht. Ich werd nie verstehen, wie man bei den Hausis so viel reden kann, was mit den Hausis nix zu tun hat, und trotzdem alles richtig zu machen.
Dafür heut der Lichtblick: Direkt nach dem Essen hat er angefangen und war auch ganz schnell fertig.
Beim gestrigen Drama vermute ich ja, dass er einfach von der Menge überfordert war. Er hat ja schon ab 11 Uhr in der Schule nix mehr gemacht, und das musste er dann zuhause nachholen. Er saß dann tatsächlich 2 Stunden am Stück dran.
Ach ja, am Schluss meinte er noch "Mama, ich weiss gar nicht, warum ich so ein Theater gemacht hab. War doch ganz einfach". Jaja, unsere lieben Kinder.
Das mit der Hausaufgabenbetreuung gibt es bei uns an der Schule nicht und mit anderen Kids Hausis machen, hatten wir schon und es hat leider nicht geklappt. Nach 30 Minuten kam dann immer der Anruf der anderen Mutter, dass Sohni einfach nur da sitzt und gar nix macht.
Grüßle
Simone
Hallo Simone,
ich habe mir angewöhnt, die Hausaufgaben immer zu stückeln. Immer ein Fach nach dem anderen und evtl. nur ein Aufgabenblatt, damit es ihn nicht erschlägt. Außerdem haben wir eine Abmachung mit der Lehrerin, dass er die Aufgaben, die er in der Schule nicht geschafft hat eher am Wochenende nachholt. Die Hausi müssen natürlich gemacht werden, aber ab und an funktioniert es am Nachmittag halt gar nicht mehr. Das ist jetzt kein Vorschlag für einen Freibrief und man muß genau abwägen, wann man das zuläßt (Wir kennen ja unsere kleinen Kleverchens): Bevor es komplett eskaliert, die restlichen Hausi auf morgens verschieben - Darf dann aber nicht mehr zu viel sein! In Ausnahmefällen sind sie eben nicht fertig.
Dein Sohni ist doch gerade erst eingeschult worden? Dann ist doch alles noch so neu. Die Umstellung von Kindi auf Schule ist sicherlich schon nicht einfach für ihn gewesen. Er muß doch jetzt schon den ganzen Vormittag sitzen. Dass er jetzt auch noch den Nachmittag auf dem Stuhl verbringen muß, anstatt draußen rumzutoben ist, doch sicherlich mal ein Anfall wert.
Aber ich muß sagen es ist schon beachtlich, dass dein Kleiner dann doch noch die Kuve bekommen hat: 2 Stunden am Stück - Das kann meiner nicht!.
Vielleicht denkst du ja doch noch mal über eine Hausi-Hilfe nach. Es schont eure Beziehung auf Dauer ungemein.
Grüß(l)e
Sabrina
Hallo Simone!
Wie gut ich das kenne !!!
Meine Tochter ist seit Mitte September in der Schule und die Hausis sind eine derartige Nerven- und Zerreißprobe, wie ich es mir nie in meinen schlimmsten Träumen hätte vorstellen können!!
Eigentlich wirklich nie besonders viel oder schwierig, aber die Konzentration meiner Tochter läßt bereits nach 10 Minuten dramatisch nach, es wird sich vorher, währenddeseen gewunden, alles wird aufgeboten, warum man jetzt, nachher oder heute generell KEINE Hausis machen kann, muß, sollte etc. etc.
Dazu natürlich das allmorgentliche Ritual des "Nicht-zur-Schule-wollens", wie gesagt, ich und vor allem meine Maus haben uns das alles irgendwie schöner vorgestellt.
Meine Tochter hatte sich ein Jahr lang soooo sehr auf die Schule gefreut, ist mit der momentanen Situation aber komplett überfordert, und -ehrlich gesagt- ich oftmals auch...
Irgendwie bin ich offenbar kein extrem laaaaangmütiges Wesen, das nie aus der Ruhe zu bringen ist und natürlich gibt es deshalb (wenn auch in Maßen) immer wieder unschöne Situationen, die man selbstverständlich vermeiden sollte oder möchte, aber die einfach vorkommen, weil irgendwann die Nerven komplett blank liegen..
Mittlerweile habe ich persönlich schon Panik vor jedem NAchmittag, weil sich die Aufgaben in unermeßliche Längen ziehen, so daß ganz wenig Zeit für anderes bleibt. Momentan also auch bei uns das Grauen.
Ella bekommt noch keinerlei Therapie, die Diagnostik ist bereits gelaufen (AD(H)S ist es offensichtlich, laut Ärztin und Psychologin), aber der letztlich verbindliche Fahrplan kommt erst Ende November.
Bis dahin harren wir der Dinge und feilen an unserem Geduldsfaden, der länger und länger und länger werden muß!!!
Viel Kraft, Power und Geduld wünsche ich Dir!
Rüpelzwerg
Nur so zur Info:
Zwergi hat mich gefragt, ob man gegen Hausis allergisch sein kann. Natürlich kann man nicht dagegen allergisch sein, war meine Antwort.
Sein Kommentar: Ich schon.
Noch Fragen?
LG
Simone
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