ADS oder nicht?
Hallo ihr da, mein Name ist enjoy und ich bin bereits 52 Jahre, aber noch kein bisschen weise.
Ich habe Anfang des Jahres, angeregt durch die Therapeutin meines Sohnes, den Schritt zu einem Psychiater gewagt und befinde mich sozusagen gerade in der Testphase.
Ich weiß nicht, ob ich ADS habe.
Bei meinen beiden Kindern (15,18) wurde es diagnostiziert.
Ich denke, als Erwachsener erfülle (und erfüllte) ich fast alle Kriterien für ADS und leide sehr darunter. Ich habe schon zahlreiche Psychotherapien und auch teilweise seltsame Gemütsphasen hinter mir, auch viele gut gemeinte Ratschläge und Tipps meiner Umwelt. Bisher hat nichts geholfen bzw. ich konnte es nicht über längere Zeit umsetzen.
Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich die Probleme tatsächlich schon seit meiner Kindheit habe.
Deshalb erst einmal die Frage, gibt es tatsächlich keine auslösende Faktoren? Wie z.B. Pubertät?
Ich war nicht hyperaktiv, eher das Träumerle, tolpatschig, verschusselt und verspielt und nicht mit besonders viel Selbstbewusstsein bepackt, aber ADS? Ich habe als Vorbereitung für das Interview mit dem Psychiater diese Fragebögen vor mir, finde es aber total schwer, sie auszufüllen, da ich kein geordnetes Gesamtbild von mir als Kind habe. Auch mein Vater kann sich nicht mehr wirklich erinnern. Ich war, denke ich, ein eher unauffälliges Kind.
Helfen die Medikamente für ADS tatsächlich nur dann, wenn es auch ADS ist? Wie wirken sie, falls eine 'Falschdiagnose' vorliegt? Und welche Ursachen können noch so einen ADS-Zustand hervorrufen?
Ich hoffe, ihr kickt mich nicht raus, falls ich die Diagnose nicht bekomme. Ich bin trotzdem verzweifelt und es nagt und nagt an meinem Selbstbewusstsein, dass ich so chaotisch, liederlich, überfordert, verschusselt usw. bin und das als Mutter, wo man doch Vorbild sein sollte. (keine Angst, bin nicht in so einem Rollenklischee gefangen, aber manchmal schäme ich mich echt).
Zitat von enjoy im Beitrag #1
Hallo ihr da, mein Name ist enjoy und ich bin bereits 52 Jahre, aber noch kein bisschen weise.
Herzlich Willkommen enjoy.
Zitat
Ich habe Anfang des Jahres, angeregt durch die Therapeutin meines Sohnes, den Schritt zu einem Psychiater gewagt und befinde mich sozusagen gerade in der Testphase.
Ich weiß nicht, ob ich ADS habe.
Bei meinen beiden Kindern (15,18) wurde es diagnostiziert.
Dann ist es zumindest nicht auszuschließen.
Zitat
Ich denke, als Erwachsener erfülle (und erfüllte) ich fast alle Kriterien für ADS und leide sehr darunter. Ich habe schon zahlreiche Psychotherapien und auch teilweise seltsame Gemütsphasen hinter mir, auch viele gut gemeinte Ratschläge und Tipps meiner Umwelt. Bisher hat nichts geholfen bzw. ich konnte es nicht über längere Zeit umsetzen.
Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich die Probleme tatsächlich schon seit meiner Kindheit habe.
Deshalb erst einmal die Frage, gibt es tatsächlich keine auslösende Faktoren? Wie z.B. Pubertät?
ADHS hat man von Anfang an und das geht auch nicht weg.
Zitat
Ich war nicht hyperaktiv, eher das Träumerle, tolpatschig, verschusselt und verspielt und nicht mit besonders viel Selbstbewusstsein bepackt, aber ADS? Ich habe als Vorbereitung für das Interview mit dem Psychiater diese Fragebögen vor mir, finde es aber total schwer, sie auszufüllen, da ich kein geordnetes Gesamtbild von mir als Kind habe. Auch mein Vater kann sich nicht mehr wirklich erinnern. Ich war, denke ich, ein eher unauffälliges Kind.
Wie sieht es mit Zeugnissen aus. Was steht da drin (Grundschule).
Kinder die eher hypoaktiv sind, sind auch nicht auffällig (jedenfalls nicht im unruhigen Verhalten wie die hyperaktiven Kinder).
Zitat
Ich hoffe, ihr kickt mich nicht raus, falls ich die Diagnose nicht bekomme.
Wir kicken hier Niemanden raus, der Hilfe braucht.
Zitat
Ich bin trotzdem verzweifelt und es nagt und nagt an meinem Selbstbewusstsein, dass ich so chaotisch, liederlich, überfordert, verschusselt usw. bin und das als Mutter, wo man doch Vorbild sein sollte. (keine Angst, bin nicht in so einem Rollenklischee gefangen, aber manchmal schäme ich mich echt).
Ich kann dir eine SHG in deiner Nähe (wobei Nähe auch mal 80 km bedeuten kann), sehr empfehlen. Sie können regionale Tipps geben. Azf der Website des ADHS Deutschlands stehen viele SHG gelistet.
Viele Grüße
Andrea
Liebe Andrea,
vielen Dank für Deine Antwort!
Meine Grundschul-Zeugnisse - nicht lachen - finde ich nicht. Ich bin mir sicher, ich habe sie noch...irgendwo. Ich hoffe, ich finde sie und sie helfen weiter...
Vergleiche mit meinen Kindern scheitern auch...sind mir in vielen ähnlich, aber - keine Ahnung...sind Jungs und heute gibt's ganz andere Reize als in meiner Schulzeit.
Zitat von AndreaA im Beitrag #2
Wir kicken hier Niemanden raus, der Hilfe braucht.
Danke dafür!
Zitat von AndreaA im Beitrag #2
Ich kann dir eine SHG in deiner Nähe (wobei Nähe auch mal 80 km bedeuten kann), sehr empfehlen. Sie können regionale Tipps geben. Azf der Website des ADHS Deutschlands stehen viele SHG gelistet.
Vielen Dank, ich hab's mir gerade aufgerufen.
Ich gebe mal Bescheid, was bei der Diagnose rausgekommen ist.
Einen schönen Abend!
Hallo enjoy,
Ich bin etwas älter wie du und habe nach einem langen Leidensweg an Psycho-Therapien, Rehas und nicht wirkender Antidepressiva, die alle nicht geholfen haben auch jetzt im Januar die Verdachtsdiagnose ADS bekommen
Deine Symptomatik habe ich ebenfalls, habe mich mit Fachliteratur, die mir meine Therapeutin nahe gelegt hat, versorgt und auch im Internet nach Informationen gesucht
Ich habe meine Problematiken in in vielen Bereichen wieder gefunden, oder sie sind mir zumindest bewusst geworden
Ich muss auch eher ein unauffälliges Kind gewesen sein, kann mich allerdings kaum an meine Kindheit erinnern, nur das ich mich als Kind schon „minderwertig“ fühlte, meine Eltern haben sich mit meinen durchwachsenen Zeugnissen, die immer zur Versetzung gereicht haben, zufrieden gegeben und zu unserer Schulzeit „gab“ es soetwas wie ADHS noch nicht
Also sind wir irgendwie so erwachsen geworden, wie du leide auch ich unter einem mangelnden Selbstwertgefühl und ich sehe in der Diagnose AD(H)S eine große Hoffnung
Also, nur Mut und akzeptiere es
Liebe Grüße
Beate
Liebe Beate,
danke für Deine Antwort.
Musste mir tatsächlich ein Tränchen verdrücken, weil ich mich von Dir verstanden fühle.
Zitat von B.A.T1965 im Beitrag #4
Hallo enjoy,
Ich muss auch eher ein unauffälliges Kind gewesen sein, kann mich allerdings kaum an meine Kindheit erinnern, nur das ich mich als Kind schon minderwertig fühlte, meine Eltern haben sich mit meinen durchwachsenen Zeugnissen, die immer zur Versetzung gereicht haben, zufrieden gegeben und zu unserer Schulzeit gab es so etwas wie ADHS noch nicht
Wir hatten einen 'Zappelphillipp' in der Klasse, das wäre aus heutiger Sicht eindeutig, aber auch die ADS-Variante wird es schon gegeben haben, wenn sie erblich ist (und tatsächlich, selbst mein Vater hat einen sogenannten 'Tick'.
Ich habe mal darüber nachgedacht a) wievielen Reizen man heute ausgesetzt ist und wieviele bzw. welche es damals waren und würde denken, auch das spielt für eine gestörte Reizfilterung eine nicht unwichtige Rolle. Meine Zeugnisse hab ich noch nicht gefunden, aber das ist b) auch so ein Wackelkandidat. Ich könnte selbst bei meinen Kindern an den Zeugnissen keine Diagnose herleiten.
Also sind wir irgendwie so erwachsen geworden, wie du leide auch ich unter einem mangelnden Selbstwertgefühl und ich sehe in der Diagnose AD(H)S eine große Hoffnung
Ja, das sehe ich auch so.
Ich danke Dir und wünsche Dir auch Mut und alles Gute.
Mein nä. Termin ist Anfang März, ich werde berichten...
Alles Liebe, Enjoy
Ich hatte heute mein Interview, aber nur Teil 1 (ich quatsche zu viel, deswegen brauche ich noch einen zweiten Termin .)
Aber ich hab meine Zeugnisse gefunden! Und meinen Geschichte-/Werkenhefter Klasse 5/6- warum nur habe ich den noch????
Meine Zeugnisse waren immer ganz gut, aber sowas wie sollte sorgfälitiger, ist zu langsam, sollte konzentrierter taucht öfter auf (auch im Hefter), ab Klasse 5 (also ab 11 Jahren) steht es in jedem Endjahr drin und Klasse 8 kam noch das "Schwatzen" dazu.
Allerdings werde ich das Gefühl trotzdem nicht los, dass es kein so richtig zuverlässiges Bild ist, zumal da die außerschulischen Aktivitäten scheinbar wichtiger genommen wurden, als die schulischen Belange (DDR).
Ich bespreche das mit dem Arzt, stehe aber ner Medikation erstmal aufgeschlossen gegenüber, schon mal, um den Unterschied zu merken.
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