Genetic Causes of ADHD and Autism

09.11.2022 15:53
#1
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Auf der FB-Seite des ADHS Deutschland e.V. habe ich gerade diesen Artikel gefunden:

https://scitechdaily.com/scientists-reve...cNDUEYvN97ply8E

Gelesen habe ich ihn noch nicht. Ich sag aber schon mal Danke fürs Posten.

Lesen gefährdet die Dummheit


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09.11.2022 18:23
#2
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Der ADHS Deutschland e.V. schreibt dazu:

Zitat
Auf der Internet-Seite von "SciTechDaily" findet sich der Hinweis auf eine aktuelle wissenschaftliche Publikation, die unter der Überschrift "Identification of shared and differentiating genetic architecture for autism spectrum disorder, attention-deficit hyperactivity disorder and case subgroups" bei "Nature Genetic" erschienen ist. Dabei identifizierten die Wissenschaftler in einem Pool von Datensätzen 11.964 Personen, die nur eine ADHD-Diagnose erhalten hatten, 9.315 Personen mit der Diagnose einer Autismus-Spektrum-Störung und 2.304 Personen mit komorbiden Diagnosen insgesamt 12 Genorte, die für die Ausbildung beider psychiatrischer Störungsbilder relevant sind.
An 5 der 12 Orten fanden sich unterschiedliche Allele, d.h. Varianten des gleichen Gens, die häufig zu unterschiedlichen Ausprägungen des durch das Gen bestimmten Merkmals im Menschen führen. Die zwischen der genetischen Disposition von ADHS einerseits sowie Autismus andererseits unterscheidenden Allele waren zudem mit der Ausprägung bestimmter Wesensmerkmale der Probanden wie z.B. Bildungserfolg, Neurotizismus oder unterschiedlichen Größen in regionalen Hirnstrukturen verbunden.
Zugleich fanden die Wissenschaftler um Prof. Anders Børglum von der dänischen Aarhus University, die auf umfangreiche Daten der internationalen iPSYCH-Kooperation mit über 800 Wissenschaftlern aus rund 40 Ländern zurückgreifen konnten und die fünf häufigsten psychiatrischen Störungsbilder Autismus, ADHS, Schizophrenie, bipolare Störung und Depression untersuchen, an den verbleibenden sieben gemeinsame Genorten keine genotypischen Unterschiede zwischen Autismus und ADHS, was Überschneidungen in der Symptomatik der Störungsbilder erklärt.
"Das bedeutet, dass wir zu verstehen beginnen, wie die Entwicklungen zur Ausbildung eines der beiden Störungsbilder ablaufen und - das ist völlig neu - was dazu führt, dass die Entwicklung im Einzelfall entweder In Richtung Autismus oder aber in Richtung der ADHS geht."
Dabei konnten die Wissenschaftler auch zeigen, dass Menschen, die sowohl an einer Autismus-Spektrum-Störung als auch an einer ADHS leiden, für beide Störungsbilder spezifisch disponiert sind, während Menschen, die lediglich die Diagnose entweder einer Autismus-Spektrum-Störung oder einer ADHS erhielten, an den kritischen Genorten nur für das jeweilige Störungsgsbild disponiert sind.
Zusammenfassend bekräftigen die Befunde der Studie die Annahme einer dominant genetischen Disposition beider Störungsbilder. Die in der Vergangenheit häufig gegen eine solche spezifische genetische Disposition psychiatrischer Störungen in Anschlag gebrachte Argumentation, dass unterschiedliche psychiatrische Störungen respektive ihre genetisch disponierten Merkmale durch die gleichen Gene bestimmt werden, mithin eine spezifische genetische Disposition aufgrund der unspezifischen gemeinsamen Genorte nicht wahrscheinlich sei, verliert damit ihre Aussagekraft, da in allen älteren Studien, die zur Begründung dieser Sichtweise herangezogen wurden, nur der Genort, jedoch nicht die Variation der Allele berücksichtigt wurde.
Unter dem unten stehenden Link findet sich eine englischsprachige Zusammenfassung der Studienergebnisse.

Lesen gefährdet die Dummheit


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