Einnässen

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20.03.2006 11:14
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#1
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Frankenstein ( gelöscht )

Hallo allerseits,

ich hab da noch mal 'ne Frage, die mich so bewegt. Wie war das eigentlich so mit dem Einnässen bei euren Kindern. Mein Junior war bereits 1,5 Jahre am Tage trocken. Fing aber ca ein halbes Jahr nach meiner Trennung von meiner Ex (seiner Mutter) wieder an einzumachen. Nur Pipi zum Glück. Erst dachten wir, es wäre die Psyche, die natürlich auch einen Knacks hatte. Organisch bildeten wir uns ein wäre alles mit einer Blut- und einer Urinprobe untersucht. Also ließen wir uns psyschologisch Beraten. Da kamen einige logische Tipps, eine Klingelhose und eine ADS-Diagnose heraus. Aber nichts änderte sich. Es ist wahnsinnig schwer ruhig zu bleiben, wenn man eh schon so einen Spring-ins-feld hat und dann noch alle zwei Stunden Sachen wechselt. Obwohl es mir wiederstrebte bekam er dann Trainers an. Er und auch wir sollten erst mal zur Ruhe kommen. Da irgendwie keine Besserung kam, machten wir uns noch einmal im Internet schlau. Es gab noch einige organische Untersuchungen, die gemacht werden konnten und mussten. Naja, will euch nicht langweilen. Kurz letzte Woche war er unterm Messer und hat irgendwelche Klappen in seiner Harnröhre die da nichts zu suchen haben geschlitzt bekommen. Nun bekommt er Tabletten, die die Balse zur normalen Funktion überreden soll.
Nun zu meiner Befürchtung, die mich hier posten lässt. Haben Eure Kinder mit ADS größere Probleme mit dem Einnässen gemacht, als die ohne ADS? Verspielen tut er es sowieso schon gern. "Ich hab ja eine Windel an" sagt er letztens zu mir. Erzählt doch mal, wie das bei Euch so ablief.
So nun muss ich mal wieder weiter machen.

Tschau bis bald

Frankenstein


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20.03.2006 23:57
#2
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Hi Frankenstein,

Einnässen gehört zu den Komorbiditäten (Begleiterkrankungen) bei ADS. Man muss es nicht haben, aber bei ADS sind die Chancen dafür einfach höher. Und es ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit irgendwo in der Psyche anzusiedeln. Erschwerend kommt hinzu, dass Menschen mit ADS eben nicht immer das richtige Empfinden für das eigene Körpergefühl haben - und zum aufs Klo gehen haben sie eh keine Zeit.

Soviel zur Theorie. Vor praktischen Erfahrungen haben meine Töchter mich verschont. Ach, da fällt mir noch was ein: Ein Junge aus meinem Bekanntenkreis (ich kenne bloß ADS'ler!) hat mit neun wieder mit Einnässen angefangen. Grund war, dass er sich unter Druck gesetzt fühlte. Vielleicht wird es besser, wenn du nicht versuchst, gar alles auf einmal zu erreichen. Das, womit dein Sohn sowieso schon zu kämpfen hat, reicht fürs Erste. Versuche, ihm Druck abzunehmen, wenn das irgendwie geht.

Viele Grüße
Susanne


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21.03.2006 00:17
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#3
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Lara ( gelöscht )

Hallo Frankenstein

Bei uns war das Einnässen der Anfang vom ads leid. S. fing mit knapp vier Jahren wieder an einzunässen, im Kiga hat er an manchen Tagen zwei Garnituren verbraucht und die Erzieher waren teilweise nicht erfreut, zu Anfang hieß es es käme durch die Trennung von seinem Vater, also wie bei euch fingen wir eine Therapie an, die uns eines brachte nämlich die Erkenntnis daß ich das auch lassen gekonnt hätte. Der nächste Schritt war ein Urologe, der bestätigte was wir schon lange wußten daß er ne leichte Phimose (Vorhautverengung) hätte. Er sehe zwar nicht unbedingt einen Zusammenhang zwischen dem Einnässen und der Phimose aber es könne sein daß ihm das Wasser lassen weh täte und er deswegen öfter mal Druck in die Hose ablassen würde.
Also kam dann als nächstes die OP. Nach einer Woche ging das Spielchen dann weiter. Wieder Eingenäßt weitere Besuche beim Psychotherapeuten. Nach fast zwei Jahren war ich es so leid daß ich die Nerven verlor und meinem Sohn den Hintern versohlt habe. Er hatte inzwischen auch angefangen nachts ins Bett zu machen und wir sollten keinesfalls mehr auf pampers zurückgreifen. Und wenn man jeden morgen die Bettwäsche wechseln muß und fast täglich von den Erziehern gesagt bekommt er muß das endlich lernen geht einem irgentwann der Gaul durch.
Was soll ich sagen, alle guten Worte und Ratschläge die wir in den zwei Jahren bekommen haben waren nutzlos, das eine mal Hintern hauen hat unsere Welt zumindest für ein halbes Jahr wieder ins rechte Licht gerückt. Bitte nicht falsch verstehen, ich plädiere hier nicht für die Prügelstrafe und ich bin auch nicht Stolz auf meine Reaktion, aber sie hatte den Erfolg daß mit dem Einnässen schlagartig Schluß war.
Im Sommer kam er dann in die Schule und drei Monate später fing der Ärger erst richtig an. Heute haben wir eine ADS Diagnose und daß obwohl viele der Meinung sind, die Kinder müssen im Kiga schon auffällig gewesen sein. Bei uns war das einzig auffällige sein Einnässen (zumindest wenn ich den Erziehrn glaube die sagten er wäre zwar ein sehr lebhaftes aber ansonsten unauffälliges Kind), und nach dem das weg war kam dann die Aufsässigkeit, die Verbalen Ausbrüche, Schlagen, Stehlen, Lügen, etc., eben alles was einen ADSler so liebenswert macht. Ich hab schon mehrfach überlegt ob ich und meine Unbeherrschtheit der Auslöser für alles folgende waren.

Gruß
Andrea


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21.03.2006 08:10
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#4
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Frankenstein ( gelöscht )

Hallo Laramama,

macht dein Kind eigentlich immer noch ein? Ich frage nur, weil mir der Ablauf so bekannt vorkommt. Wenn ja, dann noch eine Frage: Hat der Urologe nur eine "Sichtkontrolle" gemacht? Oder auch Ultraschall bzw. eine Blasenspiegelung. Ich frage deshalb, weil man es bei meinem ja auch bei einer Sichtkontrolle gelassen hatte, die wie sich zeigte bei weitem nicht ausreichte. Wie der Doc nun sagte war es gut, das wir weiter untersuchen lassen haben. Es hätte schlimm enden können, wenn wir es nicht getan hätten.

Tschau Frankenstein


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21.03.2006 11:00
#5
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Also, ich hab die Erfahrung als Kind am eigenen Leib gemacht! Wie Susanne schon geschrieben hat, kriegt man es teilweise überhaupt nicht mit, dass man "muss" und wenn, dann ist es oft schon zu spät (nachts sowieso!!!)! Irgendwie fehlt da (noch) das Körpergefühl. (bitte denkt auch immer daran, dass ADS-ler eine seelische Entwicklungsverzögerung von ca 30% haben, rechnet das mal bei Euren Kindern aus...)
Ich kann gut verstehen, dass man da total genervt davon ist, wenn das Kind das scheinbar nicht kapiert, aber die können da echt nichts dafür! Und machen es bestimmt auch nicht, um Euch zu ärgern!
Ich kann Euch nur bitte, die Kiddys nicht bloszustellen, denn das ist ihnen selber schon peinlich genug! (auch wenn sie es vielleicht durch "blödes" Verhalten überspielen...)
Und "DRUCK" von aussen verstärkt nur den "DRUCK" von Innen (im warsten Sinne des Wortes)

Wünsche Euch viel Geduld!!


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21.03.2006 22:49
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#6
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Lara ( gelöscht )

Hallo Frankenstein

Nach der Sichtkontrolle kam noch Ultraschall aber sonst nichts weiter. Eine ganze Weile hatten wir nach meinem Ausraster nur noch Nachts Probleme, seltsamerweise immer dann wenn ich die Bettwäsche gewechselt hatte. Doch das ist inzwischen vorbei.
Ab und zu hat er heute auch noch ein paar Tröfchen in der Hose, aber wirklich nur ein paar Tröpfchen ich seh das meist wenn ich wasche, das liegt aber eher daran daß er keine Lust hat auf´s Klo zu gehen und daher immer bis auf die letzte Minute wartet, er hat immer Angst er könne was verpassen. Und dann ist es natürlich sehr dringend.

Gruß
Andrea


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29.05.2007 23:20
avatar  Frankenstein ( gelöscht )
#7
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Frankenstein ( gelöscht )

Hallo,

hier nach langer Zeit was neues. Das Einnässen hatte nichts mit ADS zu tun. Junior hatte Klappen, wo keine hingehören. Daher also nicht alles auf ADS schieben, sondern erst alles abklären und sichergehen, das es wirklich "nur" ADS ist.
Näheres schreibe ich demnächst mal hier. Schaffe ich jetzt nicht.

Gruß Frankenstein


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30.05.2007 10:01
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#8
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GabiR. ( gelöscht )

Hallo zusammen, bin auch mal wieder hier.
Erst war der Rechner kaputt und dann fehlte mir die Zeit.
Versuch mich zu bessern.

Nun zu dem Problem mit dem Einnässen:
Das Schlafverhalten ändert sich im Schulalter deutlich.
Nun kann das Kind abends nur schwer einschlafen. Wenn das Thema "wieviel Schlaf ein Kind braucht und wann nun endlich Ruhe sein soll" zum Machtkampf wird, kann es abend auch mal "Theater" geben,
Wenn es schläft, schläft es meist sehr tief, aber unruhig. Es spricht häufig im Schlaf und kommt morgens schwer aus dem Bett. Phasenweise können massive Angstalpträume auftreten mit erschreckend klingenden Aufschreien. Das Kind ist kaum wachzukriegen.
Viele dieser Kinder nässen noch im Vorschul- und frühen Grundschulalter ein. Keine Methode hilft. Das Kind schläft so tief, daß die therapeutisch eingesetzte "Klingelmatratze" nur Eltern und Geschwister weckt. Tritt nach einiger Zeit des Sauberseins nachts Einnässen auf, ist meistens ein aus Kindersicht einschneidendes Erlebnis die Ursache (aus Erwachsenensicht oft eher eine Bagatelle).
Meist hört dieses Problem von alleine wieder auf, spätestens mit etwa 12 Jahren.

Dieser Bericht ist aus einem Buch, daß ich immer wieder hier erwähne und euch ans Herz lege es euch zu besorgen.

Ich hoffe euch damit ein kleines Stück geholfen zu haben und versuch mich wieder öfter hier zu melden.

Liebe Grüße
Gabi


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30.05.2007 14:28
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#9
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Lore ( gelöscht )

Hallo an alle,

mein Sohn (7 J, ADS) nässt jede Nacht ein. Der Urologe hat alles getestet. Es liegt kein organischer Befund vor. Das Nasenpray (mit den Hormonen), sowie die Klingelhose haben nicht geholfen. Er zieht Nachts eine Windel an und zu Hause ist es für ihn kein Problem.
Was mir Sorgen macht ist, wenn eine Übernachtung in der Schule ansteht. Er hat schon davon gesprochen und gesagt, dass er dann ja nicht mit kann, da er ja die Windel irgendwie anziehen muß und es keiner sehen soll. Wenn es soweit ist werde ich mal die Lehrerin ansprechen, wie man das am Besten handhaben kann.

Liebe Grüße
Lore


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30.05.2007 14:40
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#10
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( Gast )

Unser Sohn (5) nässt auch jede Nacht ein, obwohl er schon für Monate trocken war. In jedem Urlaub müssen wir dutzende Schlafanzüge einpacken und Wechselwäsche. Ich verzweifele langsam. An manchen Tagen meint er abends schon, daß er sowieso wieder ins Bett pinkelt. Und genauso passierts.
liebe Grüße
binki


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