Was ist ADS was ist angeeignet? Umgang damit?
Hallo, mich würde mal interessieren, wie eure Partner mit der Diagnose AD(H)S umgehen. Grund meiner Frage: Unsere Große, 9 Jahre, hat seit 2 Jahren eine Diagnostizierte ADS. Habe mich natürlich intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt und im Internet und in Büchern recherchiert . Vieler ihrer Verhaltensweisen führe ich auf ihr ADS zurück zB.: braucht sie in der Früh mind. 5 Erinnerungen bis sie angezogen ist; beim Frühstück schaut sie erst mal abwesend aus dem Fenster und wenn sie nicht das richtige Brot hat geht das Gejammer los! Die Kleidung müssen wir sowieso am Vorabend richten, wehe wir vergessen das, dann endet der ganze Morgen im Chaos. In der Früh will sie bereits wissen wie der restliche Tagesablauf aussieht - was gibt es zum Mittagessen, was machen wir am Nachmittag!? Mittagessen ist sowieso ein Thema für sich! Bringt mich jeden Tag zur "Weißglut" , da sie am liebsten Süßes und Pizza mag - wer spricht, da von gesunder Ernährung! Das ist nur ein winziger Ausschnitt ihrer vielen Eigenheiten, die jedoch meinen Mann auf die Palme bringen. Dadurch fühle ich mich manchmal wirklich zwischen beiden hin und her gerissen. Einerseits, da ich ihn verstehe und mich manche Dinge ebenfalls aufregen und andererseits, dass er sowenig von der Thematik ADS versteht bzw. sich hineinversetzten kann. Wie geht ihr damit um? Seit ihr Erziehungsmäßig da immer alle gleicher Meinung? Ich habe das Gefühl manchmal ihr tun (ob ich es nun verstehe oder nicht) andauernd rechtfertigen zu müssen. Lg Sandra
Hi Sandra,
Zitat von Sandra im Beitrag #1
Seit ihr Erziehungsmäßig da immer alle gleicher Meinung?
In manchen Familien scheint das zu funktionieren. Mir würde aber jetzt keine Beispiels-Familie einfallen ... Wenn beide Eltern am gleichen Strang ziehen und die Kinder nichts von den Meinungsunterschieden mitkriegen, dann ist das schon mal die halbe Miete.
Zitat von Sandra im Beitrag #1
Ich habe das Gefühl manchmal ihr tun (ob ich es nun verstehe oder nicht) andauernd rechtfertigen zu müssen.
Aber bitte nicht vor dem Kind! Erkläre und/oder rechtfertige ihr Tun unter vier Ohren. Und wenn der Papa seine Erziehungsvorstellungen vor dem Kind kundtut, dann verlasse die Bühne und lass ihn selbst seine Vorstellungen durchsetzen (oder dies zumindest versuchen).
Ich hab gut reden, meine Zwerge sind groß. Es kommen sicher noch Antworten, denen aktuellere Erfahrungen zugrunde liegen.
Viele Grüße
Susanne
Hallo Sandra,
eigentlich möchte ich mich überhaupt nicht beschweren: Mein Mann ist mein Fels und wir sind uns im Großen und Ganzen einig, was das ADHS unseres Kindes, seine Erziehung und all diese kleinen und großen Katastrophen im Alltag angeht.
Nun steht da aber "eigentlich", that means: ich kenne das auch. Die kleinen Schwankungen in seinem Verhalten und Momente in denen er sich anders verhält, als ich es mir von ihm wünschen würde und ich es (vielleicht!!) anders mache.
Ich glaube, der Grund liegt (jedenfalls bei uns!) darin, dass mein Mann einen Riesenvorteil hat. Er geht morgens aus dem Haus und kommt erst am Nachmittag heim. Dazwischen liegen aber schon einige Dinge, die ich mit Sohni und seinem guten Freund ADHS schon durchstehen musste:
-Schule
-mögliche Konflikte, die noch nachgeredet wurden
-Hausaufgaben-
-Verabredungen
-Nachhilfe
und,und,und...
Will sagen: Die Männer haben einfach etwas mehr Abstand zur Thematik. Du bist ja als Mama viel näher dran und musst
über den Tag alles einstecken was so die Wege kreuzt!
Und dann haben Männer ja so eine wundervolle Gelassenheit (meiner jedenfalls und oft beneide ich ihn zutiefst dafür!!) und sagen so Dinge wie: "Lass das alles nicht so an dich herankommen" oder "Warte erst mal ab"!!
Und die können das auch wirklich!
Sie haben einfach ein viel größeres Selbstvertrauen als viele von uns Frauen hier, weil sie eben nicht ganz so tief drinstecken.
Dabei ist es nicht so dass mein Mann die Probleme nicht sieht oder mich nicht unterstützt. Ganz im Gegenteil, aber
trotzdem gibt es zum Beispiel so Situationen in denen ich ihn danach frage:
"Sag mal, geht es noch? Warum gehst du so schnell in die Luft? Ich bin den ganzen Tag ruhig geblieben und meine
"Magic Moments" heute waren ADHS- Attacken vor denen deine Situation hier auf Kekskrümelgröße zuzammenschrumpft!
Warum muss ich versuchen ruhigzubleiben und du nicht?"
Aber wichtig ist, dass Ihr darüber reden könnt. Vielleicht machst Du mal mit Deinem Mann ein ADHS-Elterntraining?
Dann hätte er vielleicht die Gelegenheit Eure Tochter besser in ihrem Verhalten zu verstehen. Manchmal hilft es ja auch wenn Fachleute etwas erklären und nicht die hysterische Ehefrau (nichts böse gemeint, ich meine mich selber!!)
Also das ist meine Meinung und unsere Situation. Berichtigt mich, wenn ich irgendjemandem damit zu nahe gekommen bin!!
Gruss, die smilla
Hallo,
Danke für eure Antworten. Ich finde wir meistern den Alltag eh ganz gut. Es gibt halt manchmal Tage - Hausübung hat ewig gedauert; Essen war nicht das, was sie sich vorgestellt hat; ... - an denen ich einfach froh bin, wenn Abend ist und dann reagiere ich manchmal natürlich auch gereizter auf meine Umwelt und meinen Mann, da ja ich die ganzen Kämpfe mit unserer Großen ausstehen musste. Müsste jetzt aber eh bis Ende Juni einen Termin beim Kinderpsychologen bezüglich Medis bekommen und dann können wir hoffentlich das nächste Schuljahr im September konzentrierter starten. Unsere Große ist jedenfalls nicht abgeneigt, als ich es ihr erklärte, da sie leider den Telefonanruf mit dem Doc mitbekam und schon gleich einen Zornanfall bezüglich Arzt hatte. Ich versteh sie ja, es war ein langer Weg bis zur Diagnose und sie hat wirklich "die Nase voll". Tja, ich wird mich also weiter durch eure Foren lesen und weiß, WIR SIND NICHT ALLEINE!!! Danke
Hallo zusammen,
jetzt bin ich ein Mann, habe drei Jungs von denen zwei bei mir leben.
Mal von der gemetischen Seite in die Runde gefragt:
Wie wahrscheinlich ist es eigentlich, dass ein/zwei oder alle Kinder AD(H)S haben und beide Eltern selbst nicht auch AD(H)S'ler sind?
Das ist übrigens sowohl eine Frage als auch eine (Zwinker) Antwort....
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