Ich bin ganz "neu" betroffen und habe tausend Fragen

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06.07.2014 13:29 (zuletzt bearbeitet: 06.07.2014 13:30)
#21
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Liebe Hope,

ich kann Zottel nur zustimmen. Auf Durchzug schalten ist bei einem Wutanfall wahrscheinlich das Beste. Ich will Dir dazu mal ein kleines Gespräch schildern, das ich gestern mit meinem Kleinen (7 Jahre) geführt habe. Bei ihm in der Klasse war es immer ziemlich unruhig und die Lehrerin hat mit viel schimpfen versucht das in den Griff zu bekommen.

Ich: Und, ist es in deiner Klasse immer noch so laut?
Er: Nein, die machen jetzt nicht mehr so viel Quatsch.
Ich: Wie hat Frau … das hinbekommen?
Er: Sie schimpft jetzt nicht mehr so viel und dann macht es ja keinen Spaß!

Diese kleine Unterhaltung hat mir doch auch sehr zu denken gegeben. Ich bin auch eher der Typ der sich schnell aufregt, z.B. wenn die Kinder mich mal wieder in die Situation bringen das ich es eigentlich nicht beiden Recht machen kann . Werde künftig auch versuchen dann mehr die Ruhe zu bewahren und mich weniger auf Diskussionen einlassen – dann macht es ihnen ja keinen Spaß! Eigentlich geht es ihnen ja gar nicht um die Sache selbst, sondern darum sich durchzusetzen und das sollen sie mal lieber bei anderen Kindern üben und nicht bei uns Eltern. Ich bin selbst gespannt ob ich meine guten Vorsätze im Alltag dann auch umsetzen kann. Es sagt sich immer alles so leicht wenn keine Emotionen im Spiel sind.

Mein Mann ist übrigens auch mehr mit sich selbst als mit seinen Kindern beschäftigt. Was er über ADS weiß, hat er in erster Linie von mir gehört. Manchmal regt mich das auch auf, aber dafür steht er dann auch hinter den Entscheidungen die ich treffe. Neulich meinte er ich würde mir um manche Dinge zu viele Gedanken machen. Was unseren ADS‘ler angeht wäre das teilweise schon kein Mitgefühl mehr sondern Mitleid weil ich seine Probleme zu meinen eigenen mache. Dadurch wäre unserem Kind aber auch nicht geholfen. Vermutlich hat er Recht. Es liegt wohl in der Natur dass Mütter, da sie meistens ja auch viel mehr Zeit mit den Kindern verbringen, unter deren Problemen mehr leiden. Vielleicht ist es ganz gut wenn der andere Elternteil etwas mehr Abstand dazu hat. Ist vermutlich reiner Selbstschutz! Das soll jetzt allerdings nicht heißen, dass die Väter sich nicht auch informieren oder ein Elterntraining besuchen sollen. Ich will damit nur sagen, wenn er genauso unter der Situation leiden würde wie du, wäre weder Dir noch deinem Kind geholfen. Wichtig wäre das Du dir auch Freiräume schaffst in denen Du wieder Kraft für den Alltag schöpfen kannst. Vielleicht bekommt der Papa ja auch mehr Verständnis für Deine Situation, wenn er wie ferrano ja schon vorgeschlagen hat hin und wieder mal für ein paar Stunden allein die Verantwortung für die Kinder hat.

LG
Zaubermaus


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06.07.2014 13:43
avatar  Zottel
#22
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... ohne Konsequenz und KLARE Linie ist Erziehung von ADHS-Kindern schlichtweg nicht möglich. Meine Meinung.
Die Eltern müssen für die Kinder "einschätzbar"/ "verlässlich" sein.

=> UND: ADHS heißt eben auch häufig gleichzeitig enorme Vergesslichkeit.

Viele Regeln werden schlichtweg vergessen. Was für ein Chaos, wenn eine Regel manchmal gilt - dann wieder nicht..., dann wieder vergessen wird...

Außerdem ist es für ADHS-Kinder eben oft schwierig zu verstehen, dass die Regel auch in einem anderen Kontext gilt.

D.h., wenn Sohni kapiert hat, dass er sich die Dreckschuhe ausziehen soll, wenn er zur Haustüre reinkommt heißt das noch lange nicht, dass er sich die Dreckschuhe auszieht, wenn er zur Terrassentür reinkommt

Mein zweiter Vorname ist übrigens hängende Schallplatte . Bringt aber alles nix...

Überleg es Dir also genau was Du möchtest. Und zieh es dann durch.

Vor 2 Jahren sagte Sohni mal zu mir: "Ich weiß Mutter, Du meinst genau das, was Du sagst." "Stimmt, mein Sohn"

Grüße

Zottel


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07.07.2014 00:09
#23
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Zitat von Hope im Beitrag #18
Hallo, vielen Dank für eure vielen Tipps. Das ist ne super Idee, einschlägige Literatur zum Thema aufm Klo liegen zu lassen, ...


Die Idee ist gut, aber nicht von mir (danke @ Lore). Das hier ist das Buch, das mir für diesen Zweck empfohlen wurde:

http://ads-hyperaktivitaet.de/Buch/buch.html

Grüßle
Susanne

Wenn ein chaotischer Schreibtisch ein Anzeichen für einen chaotischen Geist sein soll, was sollen wir dann von einem leeren Schreibtisch halten? -Albert Einstein-

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