Geht das Stino Eltern auch so?

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13.05.2015 17:28 (zuletzt bearbeitet: 14.05.2015 10:24)
avatar  AndreaA
#1
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Hallo,

mir ist heute (mal wieder) Zwerg Nase abhanden gekommen. Wir waren bei der KJP zur Therapie. Die Praxis liegt direkt an der Kinder-/Tagesklinik. Zwerg Nase meinte der Weg durch die Klinik und über den Klinikparkplatz ist näher als der Weg an der Straße entlang. Deshalb habe ich ihm versprochen auf dem Rückweg daher zu gehen. Wir gehen auch bis zum Eingang der Klinik. Dann klingelt mein Handy und wir bleiben stehen bzw. Zwerg Nase läuft noch eine Runde. Er kommt aber nicht wieder. Ich denke schon das er schon in die Klinik gefitscht (habe schon an mir gezweifelt) ist und gehe hinterher. Aber er ist nicht zu finden. Als ich auf dem Gehweg Richtung Auto gehen will kommt er mir aufgelöst entgegen. Er hat Mi h nicht am Eingang stehen sehen und ist den "normalen" Weg gegangen. Da ist er von einer Krankenschwester die Feierabend hatte aufgegriffen worden und die hat schon in der Tagesklinik angerufen, ob ihnen ein Kind abhanden gekommen ist. Die Betreuerin der Tagesklinik kam gucken, sah uns und bestätigte das wir zusammengehören. Super da sind wir also mal wieder Thema in der Tagesklinik *augenroll*. Naja Hauptsache Zwerg Nase ist wieder da.

Nicht das ihr meint das es das erste Mal wäre. Im Freizeitpark war Zwerg Nase auch schon mal verschwunden, da hat er fasziniert das Nachbarkarussel beobachtet und hat sich zwischen die Großen in die Reihe gestellt. Bei unserem Großen ist das auch mal passiert. Allerdings weiß er sich besser zu helfen. Er ist einfach zu einem Kindergartenstand gegangen und hat gesagt wie er heißt und das er mich verloren hat (es War ein großes Kinderfest bei dem alle Kindergärten der Stadt vertreten waren).

Liegt das an mir das es passiert. Passiert das Stino Eltern auch oder liegt das an der Wahrnehmung des Kindes?

Liebe Grüße
Andrea


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13.05.2015 18:53 (zuletzt bearbeitet: 13.05.2015 18:56)
avatar  Laura S
#2
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Hallo andrea,

heisst "Stino" stinknormal? Dann soll das in der Überschrift sicher auch Stino heissen und nicht Sting? Also, wenn du damit stinknormal meinst... dann kann ich eigentlich nicht antworten, weil wir sind ja auch etwas anders... aber ich will dir trotzdem etwas dazu schreiben.

Ich denke, sowas passiert nicht nur unseren "besonderen" Kindern, sondern auch anderen, weil Kinder ja allgemein sehr neugierig sind und auch gerne mal irgendwo stehen bleiben, wo was Interessantes ist oder sich von irgendwas angezogen fühlen und hinlaufen, obwohl sie gerade woanders hingehen sollen. Und wenn Kinder eine Aufmerksamkeitsstörung oder anderweitige Störungen mit Wahrnehmung uä haben, dann sind sie ja für Ablenkungen, Störungen noch viel empfänglicher als andere.

Mein Sohn ist ZB beim einkaufen immer ganz offensichtlich von den ganzen Reizen total überfordert. Mit seinen 7 Jahren ist er dort oft wie ein kleines Kind, weil er mit der Flut von Reizen nicht zurechtkommt. Dann ist er oft ausser Rand und Band.. Und auch zB auf einmal ein paar Ecken weiter als ich im Laden oder er versteckt sich, was ich besonders liebe. Oder bleibt halt völlig fasziniert irgendwo stehen.

Ich kann mir schon vorstellen, dass solche Situationen besonders oft bei betroffenen Kindern vorkommen aber ich denke, jede Mutter eines "Normalo"- Kindes hat auch mindestens eine solche Geschichte auch in Petto. Das Hauptproblem sind ja eigentlich immer die Mütter, nicht die Kinder... Meistens suchen sich die Kids schon Hilfe oder kommen alleine klar, auch wenn sie Mama grad nicht mehr im Auge haben. Ist eigentlich so gerade Thema bei uns, da mein Sohn zur zeit gerade anfängt, immer mehr alleine machen zu wollen, also alleine zum Bäcker gehen, alleine zur Schule, alleine mit Freunden draussen spielen.... Die meiste Überwindung liegt ja bei uns, weil wir uns einfach nicht gleich so wohl fühlen damit.

Und wenn das Kind plötzlich nicht mehr da ist ohne Vorwarnung, macht sich ja automatisch Panik breit, das ist ja normal. Kenne ich sehr gut! Solche Situationen gab es bei uns auch schon öfter, besonders, wo er noch kleiner war. Aber je älter er wird, desto mehr muss man versuchen, auf die Eigeninitiative des Kindes zu bauen und Vertrauen zu haben. Ich arbeite auch gerade stark an mir, dass ich ihm wirklich zutraue, das alleine zu wuppen, den Schulweg usw und dass ihm nichts passiert. Allerdings ist mein Sohn auch in solchen Dingen nicht ängstlich, ich denke, er würde auch nicht in Panik verfallen, wenn er mich unterwegs nicht mehr findet für eine Zeit, aber ich weiss es nicht genau. Ich könnte es mir vorstellen, da er sowieso schon viel alleine machen möchte. Ich denke generell liegt die Angst eher auf der Mutterebene und dann kommt es ja auch immer auf das jeweilige Kind drauf an, wie es mit einer Situation zurecht kommt.

Weiss nicht, ob das die Antwort ist, die du meintest, aber das wäre so das, was mir grad zu dem Thema einfällt
LG Laura


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13.05.2015 19:30 (zuletzt bearbeitet: 13.05.2015 23:19)
avatar  lupa
#3
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Hallo Andrea,

Laura war schneller ... wollte etwas ganz Ähnliches antworten.

Ja, ich denke "so etwas" kennen einfach alle Eltern. ABER: bei "unseren" Kindern braucht es einfach viel Weniger, damit es als Reiz spannend und ablenkend ist (Reizoffenheit) und gleichzeitig sind sie dann auch viel schneller weg (Impulskontrolle). "Normalo" - Kinder schaffen es im entscheidenden Moment vielleicht noch eher, wenigstens zu sagen, was da so spannend ist, dass man da unbedingt hin möchte, oder sie können auch mal warten, wenn Mama mal 5 Min länger braucht. Oder sie haben einfach viel zu viel Angst oder Respekt davor, Mama auf unbekanntem Terrain von der Seite zu weichen. Unsere sind dann halt gleich verschwunden.

Persönlich fallen mir spontan gleich vier solcher Situationen ein (im Freizeitpark, auf dem Volksfest, in der Kinderklinik (Sohn fuhr dort als Besuchskind mit 3 Jahren begeistert im Fahrstuhl hoch und runter ), beim Ausgang nach einem Kindertheater). Kind war jedes mal so schnell weg, dass ich es zunächst überhaupt nicht bermerkt hatte, dass er nicht mehr da war. Und eine Freundin mit Stino - Kindern, die eine solche Situation einmal miterlebt hatte, war einfach nur sprachlos ...

Wir haben uns dann geholfen, indem wir uns nur noch in größere Menschenmassen gewagt haben, wenn beide Kinder ein Armbändchen mit Mamas Handynummer drauf am Arm hatten. Gibt´s im Kinderfachhandel mit Wunschmotiv (Pirat, Fußball, Pferd, Prinzessin etc.) und zum Selbstbeschriften. Das hat lange sehr gut funktioniert. Die Kinder fanden´s cool, weil es etwas Besonderes war (die Dinger wanderten hinterher immer wieder in Mamas Schrank und erst beim nächsten "Event" wurden sie wieder rausgekramt) und weil es ihnen auch selber Sicherheit gab, Mama im Notfall erreichen zu können. Erwachsene mit Handys, die man dann ansprechen kann, gibt´s ja mittlerweile überall. Und wir als Eltern waren auch etwas beruhigter, wußten wir doch, dass die Kinder wissen, wie sie uns wieder finden können.

Liebe Grüße
lupa

Ja, ich bin durchgeknallt und nein, ich kann mich nicht mal eben zusammenreißen.


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13.05.2015 22:54
#4
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Hallo Andrea,

nette Überschrift, ich mag ja Police und Sting .

Zitat von AndreaA im Beitrag #1


Liegt das an mir das es passiert. Passiert das Stino Eltern auch oder liegt das an der Wahrnehmung des Kindes?




Da stimme ich den Vorschreiberinnen absolut an. Klar passiert das auch Stino-Eltern, nicht ohne Grund hört man in Kaufhäusern oft die Durchsage "Der kleine FelixLucasKevin sucht seine Eltern". ADHS-Kinder fehlen aber vermutlich viel öfter, sie lernen nicht aus "Fehlern" (bzw. brauchen viel länger,bis sie Verhaltensweisen verinnerlichen), handeln unüberlegt und spontan, sind neugierig und abenteuerlustig.

Mein Jüngster, ein Oberhypie, war auch so ein Ausreisserkind. Ihn hat einfach alles interessiert, er war blitzschnell und natürlich ohne Impulskontrolle - schwupps, war er mal wieder verschwunden, im Park, im Zoo, bei Ausflügen, im Museum - schrecklich. Heute nachen wir darüber, aber in der Situation ist es nicht lustig.

So ein Kind ist ganz schön anstrengend *seufz*.

LG, Mandelkern


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13.05.2015 23:08
avatar  Zottel
#5
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Zitat
Mein Jüngster, ein Oberhypie, war auch so ein Ausreisserkind. Ihn hat einfach alles interessiert, er war blitzschnell und natürlich ohne Impulskontrolle - schwupps, war er mal wieder verschwunden, im Park, im Zoo, bei Ausflügen, im Museum - schrecklich.



... wir haben seeeeeeehr lange einen großen Bogen um Weihnachtsmärkte gemacht... Nach Laternenumzügen war ich jedes Mal reif für die Klapse. Mag gar nimmer dran denken *grusel* Oder große Möbelhäuser.... Es wird echt mit der Zeit besser! Versprochen!


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14.05.2015 06:50
avatar  AndreaA
#6
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Hallo,

danke für eure Antworten. Bei großen Veranstaltungen hat Zwerg Nase auch immer ein Band mit meiner Telefonnummer ums Handgelenk (meine Schwester näht und bestickt die selber -deshalb hat jedes Kind so ein Armband). Allerdings waren wir gestern ja nur zur Therapie. Klar habe ich mir auch Sorgen gemacht, aber sie hielten sich in Grenzen. Er kennt sich in der Gegend aus, er wusste wo das Auto stand und er hätte nochmal zur Ärztin bzw. auch zur Tagesklinik gehen können (die haben meine Telefonnummer). Deshalb war ich nicht panisch (das ist bei großen Veranstaltungen schon mal anders -wenn er plötzlich weg ist).

Unser Großer hätte sich da auch sofort zu helfen gewusst. Zwerg Nase ist dann völlig fertig und aufgelöst und ihm fallen so Sachen wie ich hole mir Hilfe (indem Fall auch von Leuten die ich kenne) gar nicht eino. Gestern hat er schlicht und einfach nicht geguckt ob ich noch da bin, sondern hatte vergessen das ich da gestanden habe. Er meinte ich wäre den Weg an der Straße entlang ohne ihn schon mal vorgegangen *augenroll*. Ich bin noch nie ohne ihn gegangen (wenn wir irgendwo zusammen waren) bzw. sage immer Bescheid! Das verlange ich von meinen Jungs, das sie eben Bescheid sagen wohin sie gehen und das mache ich natürlich auch.

Ja, danke Zottel. Ich hoffe da auch auf die Zeit. Und spätestens wenn er irgendwann ein Handy hat, kann er mich ja dann anrufen bzw. ich ihn.

L. G. Andrea


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14.05.2015 08:37
avatar  Marge_S
#7
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Hallo Andrea,

zu deiner Frage fällt mir ein überliefertes Ereignis ein:

"Der zwölfjährige Jesus pilgert mit seinen Eltern zum Paschafest von Nazaret nach Jerusalem. Nach den Festtagen machen sich seine Eltern mit ihrer Pilgergruppe wieder auf den Heimweg. Jesus aber bleibt in Jerusalem zurück, ohne dass seine Eltern es merken, da sie ihn irgendwo in der Pilgergruppe vermuten. Erst nach einer Tagesreise vermissen und suchen sie ihn. Nach drei Tagen schließlich finden sie Jesus im Tempel, wo er mitten unter den Schriftgelehrten sitzt, ihnen zuhört, Fragen stellt und alle mit seinem Verständnis in Erstaunen versetzt."
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Der_zw%C3%B...Jesus_im_Tempel

Ich lerne daraus, dass Eltern früher viel sorgloser waren und dass Kinder zu allen Zeiten und in allen Gesellschaftsschichten verloren gehen konnten.

Liebe Grüße,
Marge

Wer keinen Rat annimmt, muss seine Erfahrungen selbst machen.

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14.05.2015 10:44
avatar  lupa
#8
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Liebe Marge,

Super! Danke Dir dafür!

LG
lupa

Ja, ich bin durchgeknallt und nein, ich kann mich nicht mal eben zusammenreißen.

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14.05.2015 12:50 (zuletzt bearbeitet: 14.05.2015 12:51)
avatar  FaVe
#9
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Liebe Marge!

Danke für diesen mal so ganz anderen, historisch, ja fast philosophischen blickwinkel!

Grüße FaVe

Wahnsinn ist erblich,
.... man kann ihn von seinen Kindern bekommen


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14.05.2015 13:12 (zuletzt bearbeitet: 14.05.2015 13:13)
avatar  AndreaA
#10
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Liebe Marge,

stimmt die Stelle in der Bibel kenne ich auch. Bin aber gar nicht darauf gekommen. Danke fürs daran erinnern. Ich finde schon meine Eltern sind bei uns lockerer an viele Dinge rangegangen. Vllt. sollte ich da auch etwas ruhiger werden. Ich nehme mir auf jeden Fall mal vor, in vielen Sachen gelassener zu werden.
Danke euch alle für eure guten Tipps und Erfahrungen. Ich werde mich jetzt in Gelassenheit üben.

L. G. Andrea


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