Neu und das erste Mal Medikamente

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14.06.2016 15:40
avatar  DieHexe ( gelöscht )
#1
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DieHexe ( gelöscht )

Hallo,

ja...wo fange ich an ?!? Ich /Wir sind Neu hier.
Mein Sohn ist 13 Jahre alt, war schon immer hibbeling aufbrausend und vor allem unkonzentriert. Hat diverse KOnzentrationstrainings absolviert, ist in Behandlung beim Kinder und Jugendpsychiater- Dort auch schon diverse Trainings.
Diagnose ADHS gab es vor guten 2 Jahren.
Wie wahrscheinlich einige hier, habe ich gesagt ich möchte nicht das er mit Medikamenten behandelt wird. Wir möchten es so versuchen.
Nun ist er in der 7. Klasse und fällt immer mehr ab. Gott sei dank stehen wir mit dem Lehrer in Guten Kontakt und er meinte auch, da ginge mehr aber seien Spanne sei so kurz und dann wird er hibbelig und aufmüpfig und stört dann viel.

Also haben wir beschlossen, ok...probieren wir es. Ich habe von ner Bekannten soviel positives Feedback bekommen und auch vom Kinderarzt der meinte die Tablette wirkt nur wenn man sie nimmt. Also das, wenn irgendwas ist und er sie absetzt auch die Wirkung/Nebenwirkung weg ist.

Jetzt haben wir gestern Rezeptm für Medikinet Retard 10mg bekommen. Viel positives gelesen..klar, Nebenwirkung wenig Hunger war für uns besonders schlimm da er leider schon ein "Hungerhaken" ist, aber auch da wurden wir getröstet das er abends dann normal essen wird.
Nun..ich , sicher nicht nur ich, bin soooo ängstlich was Beipackzettel etc angeht, und wenn ich dann Nebenwirkungen wie "plötzlicher Tot" lese ( ja ich weiss bis zu 1 von 10.000 ) dann schluck ich doch schon stark.

Beruhigt mich bitte ein wenig ;)
Ich möchte gern das er am Samstag die erste Kapsel nimmt, da wir dann halt zu Hause sind.
Und, ist das so, wenn Nebenwirkungen das die sofort auftreten? Also so die etwas "schlimmeren" wenn er allergisch ist oder halt sowas.

LG und danke..die überängstliche ;)


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14.06.2016 17:06 (zuletzt bearbeitet: 14.06.2016 20:22)
avatar  FaVe
#2
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Hallo Die Hexe!

Herzlich willkommen im Forum!

Die wichtigtste Wirkung, die sofort eintreten wird, ist die die eintreten soll: MPH ( der Wirkstoff in Medikinet) ist ein Stimulanzium und beeinflusst die Botenstoffe im Gehirn, so dass eine bessere Konzentration möglich ist.

Du hast schon von Bekannten positives gehört und ihr seid in ärztlicher Betreuung.

Nebenwirkungen, ja die gibt es, aber all die, die in den Beipackzetteln aufgeschrieben wurden, sind nicht als Abschreckung für den Patienten sondern als Versicherung für die Pharmaindustrie. Hat du jemals die Nebnewirkungen von Aspirin, Paracetamol, einer Antiibabypille oder einem Blutdruckmittel gelesen? Da kommt bestimmt auch plötzlicher Tod drin vor!

Die wirklich häufigsten Nebenwirkungen sind Apetittlosigkeit in der Wirkzeit und eventuell abendliche Einschlafprobleme.

Außerdem sind 10mg Medikinet retard (sicher?) nicht wirklich viel! Bei Retardpräparaten wird die Hälfte der Dosis sofort, die andere Hälfte nach mehreren Stunden, wenn die Wirkung der ersten Dosis zu Ende ist, freigegeben: d.h. Dein Sohn bekommt tatsächlich 5 mg.

Wir haben hier schon viele durch, aber noch keinen einzigen Todesfall und keine lebensgefährliche Situation durch MPh!!!

Durch die durchweg negative Berichterstattung bei diesem Thema und dem BTM Rezept, guckt man halt genau hin, tut man bei anderen Medikamenten meistens nicht.

Bitte lies mal in unserem Themenbereich Diagnostik, Therapie Medikation: dort haben wir schon auf viele ähnliche Fragen geantwortet.

Ja, auch ich hatte Bedenken, meinem Sohn ein Medikament zu geben, was in die Hirnfunktion eingreift: aber da sind Körperfunktiónen nicht so, wie sie sein sollten: einem Herzkranken gebe ich Medikamente, die seinen Blutdruck regeln, also eine Funktion seines Körpers in Ordnung bringen: nichts anderes macht MPH, nur im Gehirn.

Musss leider Mamataxi sein, melde mich später wieder.

FaVe

Wenn Plan A nicht funktioniert ... kein Problem, das Alphabet hat noch 25 andere Buchstaben!


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14.06.2016 17:23 (zuletzt bearbeitet: 14.06.2016 17:23)
avatar  smilla
#3
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Hallo Hexe,

willkommen in unserem Forum!

Zitat
Wie wahrscheinlich einige hier, habe ich gesagt ich möchte nicht das er mit Medikamenten behandelt wird. Wir möchten es so versuchen.


DAS hat hier sicher jeder am Anfang gedacht und auch jeder versucht!! Es ist ja nicht so dass wir nichts anderes zum Frühstück hättenund deshalb Tabletten geben...
Nur leider wird so eine Situation, wie Du ja schon geschrieben hast, weil Ihr es schon richtig bemerkt habt, schnell mal zu einem Dumm-Dumm-Geschoss!

Es geht ja jetzt darum dass Deinem Sohn schnell geholfen wird, damit diese ganze Spirale, die es ja oft ist, sich nicht noch weiter nach unten dreht! Ihr werdet sehen, dass sehr schnell die Spitze des Berges etwas gekappt wird! Dann habt Ihr Zeit Luft zu holen, Euch neu zu sortieren und gerade Dein Junge profitiert ja davon!!

Ich habe in der ganzen Zeit, die wir mit "ADHS unterwegs" sind, NIEMANDEN getroffen oder gehört, der es sich mit der Entscheidung, Medikamente zu geben, einfach macht. Auch wenn die Berichterstattung gerne propagiert: Faule Eltern stellen ihre Kinder ruhig!!!

Rückblickend mache ich mir nur einen einzigen Vorwurf: Warum habe ich sooooooo lange gewartet weil ich so Schiss hatte? Viele Dinge hätte mein Sohn, wäre ich nicht so ängstlich gewesen, nicht erleben müssen

Also: Habe Mut und Vertrauen dass sich Eure Situation schnell verändern wird, sicher zum Positiven. Den größten Teil des Tages muss Dein Sohn am Ende selber machen! Aber er hat wenigstens eine Chance, zur Abwechslung auch mal das (was die Gesellschaft für das) Richtige (hält), zu tun!!

Lass`von Dir hören, smilla


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14.06.2016 20:36 (zuletzt bearbeitet: 14.06.2016 20:37)
avatar  Anja71
#4
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Liebe Hexe,
so wie Dir ging es ganz vielen am Anfang - was haben wir gerungen - wochenlang - immer wieder diesen Beipackzettel gelesen....
Diese wenigen Todesfälle, die auftraten im Zusammenhang mit MPH, sind nicht nachgewiesenermassen durch MPH`bedingt, und das ist auch schon viele Jahre her. So ganz genau kriege ich das nicht mehr zusammen, aber offenbar müssten die Pharmafirmen durch ein neues Prüfverfahren, wenn der Beipackzettel geändert werden soll, ... und das dauert etc. Und deshalb bleibt es so. Vielleicht gibt es hier ja einen Experten/Expertin, der Dir das besser erläutern kann

Wir können jedenfalls nur sagen: Ohne Medis würde gar nichts gehen, und obwohl Sohni relativ früh angefangen hat (mit 5.5 Jahren), haben wir leider zu lang mit einer zu geringen Dosis rumgewurschtelt (5 mg unretardiert). Klar, die ersten paar Wochen war das OK im Kindergarten, .... aber was wäre Sohni alles erspart geblieben (bzw. welche wichtigen positiven Lernerfahrungen hätte er schon früher machen können), wenn wir nicht schon früher auf eine höhere Dosis bzw. retardiert umzgestiegen wären.

Und die Nebenwirkungen kriegt man eigentlich sofort mit.

Alles Gute, es kann nur besser werden für Dein Kind,
Anja


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14.06.2016 20:41
avatar  Anja71
#5
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10 mg unretardiert ist allerdings wenig. Vielleicht merkt Ihr da nicht unbedingt eine Wirkung,... kann schon sein, aber wenn nicht, dann heisst das nicht, dass das Medikament/MPH nicht wirkt.
Eigentlich müsste der Arzt erst einmal unretardiert verschreiben, damit Ihr die Dosis ermitteln könnt. Erst wenn Ihr die Dosis habt, die er braucht für eine "Wirkzeit, also 2-4 h, je nach dem wie lange es bei Deinem Kind eben wirkt, dann würdet Ihr umsteigen auf retardiert.

Und natürlich evtl. Rebound bedenken - einfach beobachten, ob das ein Problem von Eurem zeitlichen Tagesablauf (Hort, Hausaufgaben etc.) werden könnte.

Alles Gute,
Anja


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14.06.2016 23:08
#6
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Zitat von Anja71 im Beitrag #5
10 mg unretardiert ist allerdings wenig.

Obacht! Hier hat sich wohl der Druckfehlerteufel eingeschlichen?! Bei Hexe ist die Rede von 10 mg retardiert - und das ist ok so. 10 mg unretardiert wäre nicht wenig.

Zitat von Anja71 im Beitrag #5
Eigentlich müsste der Arzt erst einmal unretardiert verschreiben, damit Ihr die Dosis ermitteln könnt.

Eigentlich sollte er das. Doch uneigentlich tun es noch die wenigsten. Unretardierte und retardierte Medikamente haben eine andere Galenik. Es kann durchaus sein, dass man vom einen mehr braucht als vom anderen, die "Feinjustierung" muss also ohnehin mit dem Medikament erfolgen, das dann auch künftig verordnet wird.

Zitat
Ich möchte gern das er am Samstag die erste Kapsel nimmt, da wir dann halt zu Hause sind. Und, ist das so, wenn Nebenwirkungen das die sofort auftreten? Also so die etwas "schlimmeren" wenn er allergisch ist oder halt sowas.


Hallo DieHexe,

erst mal herzlich willkommen im Forum!

Samstag ist ein guter Tag für den Beginn der Medikation. Dass er keinen Hunger hat, wird dein Sohn gleich merken. Potentielle allergische Reaktionen müssten ebenfalls sofort auftreten.

Ich würde nicht schon im Vorfeld bei deinem Sohn viel Wirbel wegen potentieller Nebenwirkungen machen - jedenfalls nicht mehr, als wenn er Hustensaft nimmt. Die angeblichen Nebenwirkungen werden von der Laienpresse hochgespielt. Gewiss, es gibt welche. Und es gibt Menschen, bei denen sie auftreten. Es sind aber nicht mehr als bei anderen Medikamenten auch.

Viele Grüße
Susanne

Was wir brauchen sind ein paar Verrückte; denn seht nur, wohin uns die Normalen gebracht haben. (George Bernard Shaw)

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15.06.2016 08:28
avatar  DieHexe ( gelöscht )
#7
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DieHexe ( gelöscht )

Erstmal Danke für Eure Antworten. Helfen schon mal ein Stück weit weiter.

Irgendwie bekomme ich das gerade mit dem zitieren nicht hin, aber werde ich mich noch reinfuchsen.

Er selber fand den Samstag dann ganz gut und meinte er fühle sich dann sicher wenn er weiss was mit ihm " passiert" als wenn es in der Schule ist.
Was die Nebenwirkungen angeht haben wir auch nichts gesagt. das einzige war das der Arzt halt sagte Übelkeit kann sein und halt das mit dem essen. Denke auch das reicht ;)

Ich selber nehme eh auch einiges an Medikamenten. Lese nicht mehr alle Beipackzettel..aber beim Kind bin ich irgendwie anders. Aber ihr habt mich gut beruhigt und ich weiss ja selber das die Pharmaindustrie da lieber auf Nummer sicher geht etc.

Die Retard hat er verschrieben weil mein Sohn bis nachmittags in der Schule ist ( bis auf 2 Tage) er meinte das es dann meist schweirig ist das die Kinder zum einen dran denken die zweite Dosis in der Schule zu nehmen oder sich " doof " vorkommen. Deswegen die Retard. Und er meinte auch das wäre die Anfangsdosis zumal Junior Gewichtsmässig unter seiner Größe und Alter ist.

Ich werde mich hier gleich noch weiter einlesen. Bin ja eigentlich total unwissend.Es ging seit Jahren hin und her. Schule Beratungslehrer Test in LRS etc..ADHS? Nein..hat er nicht..dazu ist er zu schüchtern zu ruhig etc. Nur in der Schule ist er immer so gewesen.zu Hause nie..also hieß es ein ADHS Kind kann sich nicht verstellen und wäre dann auch in der Schule so wie zu Hause.
Zweimal Mutter Kind Kur..was ADHS?? Niemals...da kennen wir andere Kinder..nein...er hat das nicht.
Natürlich war ich durch solche Aussagen erleichtert und natürlich kommt jetzt sicher in einigen Sachen die Pupertät dazu aber vieles...das war schon immer ein Drama. Hausaufgaben..von Anfang an Null Lust und nur Stress.
Körperpflege Zähneputzen..bis heute ein Theater und würde ich nicht etwas drängeln wäre täglich der Schulbus weg.

Na auf jeden Fall erstmal ein dickes Danke :) Ich lese bissel hier und denke ich werde euch sicher noch das eine oder andere Mal löchern

Liebe Grüße von der Hexe


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15.06.2016 15:02
#8
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Hallo Hexe,

Auch von mir ein herzliches Willkommen. Im Grunde haben alle deine Fragen schon beantwortet.

Und ja, keiner hat sich die Entscheidung leicht gemacht, Medikamente einzusetzen aber du hast es selbst schon gesagt, wir Eltern selbst schlucken irgendwelche Tabletten ohne großartig auf den Beipackzettel zu achten.
Fängt an bei einer "harmlosen" Aspirin wenn der Kopf schmerzt oder so wie bei mir mit Ibuprofen, gerne auch mal höher dosiert, wenn der Rücken gar nicht mehr will, geht über sämtliche freiverkäuflichen Arzneimittel, die ja dadurch nicht weniger riskant sind.

Es ist doch so, wenn jemand auf einen bestimmten Arzneizusatz negativ reagiert, ist es egal ob dieser Stoff in Nasentropfen drin sind oder im Medikinet (geht nicht, weiß ich auch, war eine überspitzte Darstellung, hoffe ihr wisst was ich meine).

Auch kenne ich das Gefühl, man hat zu lange gewartet, nicht auf seinen Bauchgefühl gehört, sondern sich auf "Experten" verlassen, bei dir auf den MKK's und ich hab auf die Klassenlehrerin der 1. Klasse vertraut. Nein, von ADHS oder einer Rechenschwäche sind wir weiiiiit entfernt. Beides ist jetzt bestätigt. Hätten wir nicht jetzt so einen engagierten Klassenlehrer, würden wir unser Kind immer noch quälen und uns auch. Es ist ein Segen, dass die Diagnose feststeht und man endlich gezielt seinem Kind helfen kann.

LG Mona Lisa

Mutterglück ist das was eine Frau empfindet, wenn die Kinder abends im Bett sind.

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23.06.2016 09:12
avatar  DieHexe ( gelöscht )
#9
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DieHexe ( gelöscht )

Hallo,

so nun haben wir die erste Woche fast um. Was der Lehrer sagt erfahre ich morgen. Ich sehe Junior ja erst immer am nachmittag ab ca 16 Uhr und bekomme leider da nicht viel mit.
Er selber sagte, er merkt aber er merkt auch das es noch nicht perfekt ist.Er hat erstaunlicherweise selber das Gefühl das da noch was geht.
Nun bin ich auf den Lehrer gespannt. Am Montag muss ich dann den Jugendpsychiater anrufen ob er erhöhen soll oder nicht.
Beim Vorgespräch sagte er dann...wenn die 10mg nicht reichen würde er erhöhen und Junior solle dann bis das Paket aufgebraucht also 2 mal 10mg nehmen.
Wäre ein Verdopplung dann nicht gleich zuviel oder wie sind da die Erfahrngen??

Danke und Liebe Grüsse


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23.06.2016 11:10
avatar  AndreaA
#10
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Hallo die Hexe,

bei uns war es auch so. Wir haben mit 10 mg. retard angefangen und haben dann auf 20 mg. retard erhöht. Dabei sind wir geblieben.

Wünsche dir ein gutes Gespräch.

L. G.
Andrea


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