Nerven wie Drahtseile

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27.01.2017 22:05
#71
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Zitat von Gemiko im Beitrag #66
Danke Zottel, danke Susanne und Hallo @all

ich glaube, ihr habt mich miss(t)verstanden. Das Autoritätsproblem hat Sohni schon lange, gepaart mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn der sich in seinem Kopf natürlich dahin manifestiert, dass ihm nur Gerechtigkeit widerfährt wenn es nach seinem Gusto geht. Er hat also schon oft eingefordert in Ruhe gelassen zu werden, seine Ansprüche bedingungslos zu erfüllen und ihn nicht mit Pflichten zu belästigen . Meine Angebot, eben dann auch haushaltsnahe Dienstleistungen einzustellen, hat er mit "mach doch, brauch ich nicht" quittiert.

Insofern hab ich meine Ankündigung sofort (nach Susanne) Geschehnisnah umgesetzt.
Eine Plattform hat er auch nicht bekommen, seine whatsapp-Nachrichten habe ich komplett ignoriert und nach dem 3. seiner 15 penetranten Anrufversuche, das Handy abgeschaltet. Meine Ansage wurde dann unmittelbar nach dem Eintreffen zu Hause mündlich und in ruhigem Ton bekannt gegeben. Er hat es registriert und sich getrollt. Seitdem herrscht Funkstille. Er geht ohne Frühstück aus dem Haus, hat zwei Tage nicht geduscht und bedient sich am Kühlschrank. Ob er die "Messer wetzt" kann ich nicht genau sagen, heute Morgen kam jedenfalls auch per whatsapp ein kurzes "Moin". Ich werte das als vorsichtige Kontaktaufnahme. Mehr erstmal nicht. Und auch darauf hab ich nicht reagiert.

Ich muss das jetzt durchziehen, sonst mach ich mich, wie Zottel sagt, unglaubwürdig.
Und ja, ein Elterntraining brauch ich unbedingt. Vorerst muss es ein Pubertätselterntraining, das bei uns in der Stadt nächsten Monat an der Uni angeboten wird, auch tun. Die Anmeldung ist raus.

PS: Mein Mann, den ich ob seiner Spätschicht nur per Handy informiert hatte, schrieb einen interessanten Satz zurück "du fühlst dich als Siegerin, das ist A..... schon längst im Ziel"

Gruß Gemiko


Liebe Gemiko,

das zitiere ich jetzt mal komplett. Denn du beschreibst ziemlich genau meine Kinder. Kein Zufall, das ist ja alles recht syndromtypisch.

Diese ganzen Kämpfe hatte ich auch, technische Auseinandersetzungen besonders mit Junior (16).

Konsequenz ist wichtig, ganz klar. Aber: man macht sich selbst das Leben auch zu schwer, wenn man zu vieles vorschreibt und "bestimmt". Vor allem darf es kein Machtkampf werden. Das ist es aber leider in der Pubertät sehr oft, ich weiß....

Dein Mann trifft es recht gut, finde ich. Mein Ansatz wäre hier, das mal anders zu betrachten: Sohni und du, ihr wisst sehr wohl wer Chef im Haus ist. Aber Sohni kämpft dagegen an. Das darf er als Pubi und überhaupt. Du könntest vieles entschärfen, wenn die Konsequenzen für das Nichteinhalten von Regeln eher geringer dosiert wären, dann aber leichter durchzuziehen. Du musst nämlich nicht gewinnen und nichts beweisen, sondern ihr alle wollt eigentlich vor allem gut zusammen leben und Sohni in die richte Richtung erziehen.

Meine Kinder sind älter, aber meine Töchter (21 und 19!) haben gerade einen Pubertätsschub vom Feinsten. Sowohl gestern als auch heute war ich kurz davor, Ohrfeigen zu verteilen, so frech und hysterisch und gräßlich haben sie sich aufgeführt. Ich konnte dann aber jeweils aus der Szene gehen (aber nur mit größer Mühe!) und deutlich später die jeweilige Wahnsinnige in den Arm nehmen . Sie schämen sich eigentlich inzwischen selbst manchmal für ihre unsäglichen Szenen und Frechheiten.

Sprich: da stehen euch noch harte Jahre bevor, also dosiert eure Kraft und eure Nerven für die ganz wichtigen Themen.

LG, Mancelkern


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30.01.2017 09:09
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#72
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Danke für deinen Zuspruch Mandelkern, auch wenn er wenig mutbringend ist.

Das Thema ist nach wie vor hochaktuell aber immerhin haben wir uns gerade auf Linie geeinigt. Da Ferien sind, bekommt Junior von mir das Tablet nachmittags für drei Stunden wenn er sich bis dahin anderweitig (medienlos) beschäftigt und ein paar klar definierte Aufgaben erfüllt. Schaun wir mal......und wie Mandelkern schon sagt, ausgestanden ist hier nichts.

Inzwischen hat sich die Rentenkasse telefonisch wegen meines Widerspruchs gemeldet. Der Sachbearbeiterin tut es wahnsinnig leid, sie zeigte wirklich viel Verständnis aber für "Feldberg" geht auch nach einer evtl. Klage nichts. Kein Vertrag - keine Zuweisung = Punkt. Immerhin hat man mir einen (so finde ich) guten Kompromissvorschlag gemacht. Aus einer Liste von 10 Kliniken, die bei ADHS angezeigt sind, darf ich mir die für mich passende aussuchen. Ich hab jetzt eine Woche Zeit, die Kliniken zu "überprüfen" und dann reicht eine email damit ich einen neuen Bescheid über die Wunschklinik erhalte.

Am Wochenende habe ich schon mal eine interne Auswahl getroffen und bin bei der Alpenklinik "Santa Maria" hängen geblieben. Ein PFD zum Download beschreibt neben den üblichen Therapiemaßnahmen auch Beratungs- und Schulungsangebote für Eltern und Begleitpersonen als Einzel- und Gruppenangebot.

Vielleicht kennt jemand diese Klinik?

Gruß Gemiko


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30.01.2017 12:26
#73
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Hallo Gemiko,

in diesem Thread geht es ja um so manches, unter anderem aber auch um Elterntraining. Die ETKJ-Termine für 2017 stehen fest, ich habe sie gerade hier gepostet ETKJ - Elterntraining nach Neuhaus und in den Kalender eingetragen.

Ja, gutes Elterntraining kostet Geld und auch Zeit, doch ich kann versichern: Es lohnt sich!

Viele Grüße
Susanne

Was wir brauchen sind ein paar Verrückte; denn seht nur, wohin uns die Normalen gebracht haben. (George Bernard Shaw)

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30.01.2017 12:37
#74
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Steht eigentlich die Luisenklinik in Bad Dürrheim auch auf der Liste? Den dortigen Chefarzt, Karlemann Timm, habe ich vor Jahren bei einer Fortbildung kennengelernt. Der weiß, was ADHS ist.

Zu Luisenklinik selbst kann ich nichts sagen.

Zur Alpenklinik Santa Maria kann ich auch nichts sagen. Das PDF hat mich wenig überzeugt. Doch das ist meine subjektive Meinung und fußt nicht auf irgendeiner Erfahrung.

Was wir brauchen sind ein paar Verrückte; denn seht nur, wohin uns die Normalen gebracht haben. (George Bernard Shaw)

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30.01.2017 12:52 (zuletzt bearbeitet: 30.01.2017 13:03)
avatar  Gemiko
#75
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Hallo Susanne,

Nein, die Luisenklinik steht leider nicht auf der Liste .

Angeschrieben und in die engere Wahl kommt noch die Hochgebirgsklinik Oy-Mittelberg. Leider haben die eine wenig aussagekräftige Homepage dafür aber himmelhochjauchzendezutodebetrübte Kritiken. Immerhin eine Email kam auch schon zurück mit der Bitte um Anruf. Mir wäre ja was schriftliches lieber.

Mein Anruf dort ergab, man nimmt als Elternteil und Begleitperson nur an den Schulungsprogrammen teil, die die Kinder auch erfahren.

Gruß Gemiko


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30.01.2017 14:08
#76
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Zitat von Gemiko im Beitrag #75
Hochgebirgsklinik Oy-Mittelberg.

Oy-Mittelberg war vor Jahren der Renner bei ADHS. Allerdings gab es auch damals kein Elterntraining, das haben dann viele Eltern bei unserem SHG-Leiter in Kempten gemacht.

Was wir brauchen sind ein paar Verrückte; denn seht nur, wohin uns die Normalen gebracht haben. (George Bernard Shaw)

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30.01.2017 14:51
#77
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Hast du hier schon mal nachgeschaut?

ADHS Deutschland e.V. - Klinikbewertungen

Was wir brauchen sind ein paar Verrückte; denn seht nur, wohin uns die Normalen gebracht haben. (George Bernard Shaw)

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30.01.2017 15:02
#78
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Steht Murnau auf der Liste?

Hochried-Klinik Murnau

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31.01.2017 06:46 (zuletzt bearbeitet: 31.01.2017 06:53)
avatar  Gemiko
#79
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Hallo Susanne,

Murnau steht auf der Liste. Die Homepage liest sich auch erstmal nicht schlecht wobei die Erfahrungsberichte, gerade von Patienten mit psychologischen Auffälligkeiten nicht so ermutigend klingen. Weißt du mehr darüber?

Gruß Gemiko


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31.01.2017 12:17
#80
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Murnau war vor zehn, fünfzehn Jahren DIE Klinik für Kinder mit ADHS. Kann sein, dass die Führungsebene gewechselt hat; es kann auch sonstige Gründe haben - jedenfalls ist es "ruhiger" geworden um die Klinik. Ich versuche mal, Näheres in Erfahrung zu bringen.

Was wir brauchen sind ein paar Verrückte; denn seht nur, wohin uns die Normalen gebracht haben. (George Bernard Shaw)

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