Supermarktkassenwahn

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29.07.2018 00:42 (zuletzt bearbeitet: 29.07.2018 16:11)
#1
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Wie ist das eigentlich, wenn ihr an der Supermarktkasse seid?

Es gab Zeiten, da mussten die Kassiererinnen irgendwas eintippen. Man hatte gute Chancen, bis auf drei, vier Artikel alles wieder im Einkaufswagen zu haben, bis der Gesamtpreis genannt wurde. Diese Zeiten sehne ich wieder herbei. Mir wurscht, ob sie tippen oder die Waren bloß langsamer über den Scanner ziehen. Aber ich fühle mich jedes Mal an der Kasse wie auf der Flucht.

Heute bin ich wieder an die Kassiererin geraten, die es offenbar darauf anlegt, den Über-den-Scanner-ziehen-Wettbewerb zu gewinnen. Ich hatte genau drei Artikel auf dem Band liegen, da fing sie an, alles ratzfatz über den Scanner zu ziehen. Ich hatte vielleicht ein Dutzend Artikel wieder im Wagen, als sie den Preis sagte. Ich war wieder mal völlig fertig - immer das Gefühl, ich bin viiiel zu langsam für diese Welt - und war heute mal ganz cool.

"Es hilft uns allen nicht weiter, wenn ich jetzt sofort bezahle und fast alle meine Waren noch hier liegen. Dann können Sie auch nicht weitermachen." Sprach's ... und räumte in aller Seelenruhe mein Zeugs in den Einkaufswagen, bis auf die letzten paar Sachen. Dann bezahlte ich. Und siehe da, die Waren des Kunden hinter mir rutschten bereits in meine Einkäufe, die ich ja noch nicht alle im Wagen hatte. "Schönes Wochenende". Schönes Wochenende? Pfffffft!

Jetzt würde mich aber echt mal interessieren, wie es euch so geht an der Kasse. Bin ich echt so viel zu langsam und stehe den nachfolgenden Kunden bloß im Weg? Oder geht es anderen auch so?

Mir graust es schon vor dem nächsten Einkauf.

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29.07.2018 12:36 (zuletzt bearbeitet: 29.07.2018 16:11)
avatar  smilla
#2
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Liebe Susanne,

das ist ja zum Piepen: mir geht es immer ganz genau so!!

Es stauen sich die Einkäufe am Ende des Tresens, ich fummel in Windeseile den Kram in die Tüten, am Anfang noch ambitioniert, das alles geregelt zu schaffen: Sprich das Schwere nach unten und Leichtes nach oben!

Irgendwann kollabiert mein Vorhaben weil die Kassiererin schiebt und schiebt und schiebt. Und so kommt alles am Ende nur obendrauf weil ich denke:" Schneller, schneller, schneller!!"...

...und ich komme regelmäßig mit Smoothie nach Hause

smilla


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29.07.2018 13:49 (zuletzt bearbeitet: 29.07.2018 16:11)
avatar  JaNi
#3
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Zitat von SusanneG im Beitrag #1
Ich hatte genau drei Artikel auf dem Band liegen, da fing sie an, alles ratzfatz über den Scanner zu ziehen.


Das kann ich auch nicht leiden. Ich packe meinen Korb noch aus und die Kassiererin fängt schon an zu scannen.

Dabei gibt es auch die Kassierer, die warten, bis alles auf dem Band ausgepackt ist und dann geht es trotzdem fix Hand in Hand, gescannt und zack zurück in den Wagen gelegt. Die erste Sorte funkel ich schon mal mit verärgertem Blick an. Macht denen aber i.d.R. nichts aus.

Zitat von SusanneG im Beitrag #1

Ich war wieder mal völlig fertig - immer das Gefühl, ich bin viiiel zu langsam für diese Welt...
Oder geht es anderen auch so?



Ja, sowas stresst mich auch sehr.
Aber das Gefühl, zu langsam zu sein habe ich eigentlich nicht. Ich finde es eher unhöflich, den Kunden so zu hetzten. Denn was nützt die Eile? Solange ich den Platz zum einpacken noch blockiere kann der nächste Kunde sein Zeug auch nicht einpacken, weil ich ja noch im
Weg stehe.


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29.07.2018 17:31 (zuletzt bearbeitet: 29.07.2018 17:35)
#4
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Danke Mädels! Es tut gut zu wissen, dass man nicht alleine blöd dasteht.

Zitat von SusanneG im Beitrag #1
Ich hatte genau drei Artikel auf dem Band liegen, da fing sie an, alles ratzfatz über den Scanner zu ziehen.

Ich muss dazu noch sagen, dass ich Klopapier und Küchenrolle erst aus dem Einkaufswagen holen musste und gaaanz nach hinten auf das Band schob - was jedes Mal näher an die Kasse rückte, wenn vorne etwas weggenommen wurde. Bestimmt drei oder vier Mal hab ich Klopapier und Küchenrolle schwungvoll wieder zurückgeschoben, die Kundin hinter mir war schon ziemlich irritiert. Ich habe dann so einen Trennblock längs aufs Band vor die Kasse gelegt, dann war erst mal Ruhe.

Wenn ich nach dem Scannen zuerst Klopapier und Küchenrolle wieder im Wagen habe, ist der voll. Oder bei der extraflinken Kassiererin, da blockieren diese beiden Artikel ja schon alleine die ganze Fläche nach dem Scanner ... *überleg* ... eigentlich gar keine schlechte Idee, mach ich nächstes Mal, bin gespannt, was dabei rauskommt. Aber ich kann es mir schon denken ... sie wird die beiden Sachen in den zweiten Teil der Fläche, die ja mit einem Bügel geteilt werden kann, rüberlegen.

Womit wir beim nächsten Punkt wären ... Das ganze Problem wäre kein Problem, wenn die Kassiererin den Bügel umlegt und meine Waren dann in den zweiten Teil der Fläche rutschen. Wieder in den Wagen gepackt oder auch nicht - die Fläche nach dem Scanner ist frei für den nächsten Kunden und ich kann nach dem Bezahlen meinen Kram in aller Ruhe einpacken.

Und nein, man legt den Bügel auch nicht für den nächsten Kunden um - dessen Waren rutschen mit einem Affenzahn auf meine noch nicht weggepackten Waren drauf ... Eier, Beeren, Ackersalat ... einmal Smoothie für smilla bitte !

Zitat von smilla im Beitrag #2
...und ich komme regelmäßig mit Smoothie nach Hause

Also, wenn mir nicht schon unmittelbar nach dem Scannen die empfindlichen Sachen zerquetscht werden, packe ich den ganzen Krempel - von schwer nach leicht - schnellstmöglich zurück in den Wagen, stelle mich nach dem Zahlen in unmittelbarer Nähe der Kasse hin und räume die Waren in die mitgebrachten Taschen.

A propos ambitioniert ... Ich hätte gerne die Flaschen in der Flaschentasche, die Waren für den Kühlschrank im Korb und alles, was nicht zerbricht oder aus Glas ist, in dem Riiiesennetz von meiner Mama, das bestimmt schon so alt ist wie ich. Und in genau dieser Reihenfolge räume ich die Waren auch aufs Band. Doch sobald die erste Flasche nicht sofortestens in die Flaschentasche reinrutscht, landet wieder alles durcheinander und ich komm mich echt blöd vor, erst mal die Sachen für den Kühlschrank aus dem Warenberg rauszufischen, solange mir Kartoffeln, Zwiebeln, Karotten, Obst, Duschgel, Haarspray und Damenhygieneartikel über die Hand rutschen.

Zitat von JaNi im Beitrag #3
Dabei gibt es auch die Kassierer, die warten, bis alles auf dem Band ausgepackt ist

Ja! Das sind nicht nur die Höflichen, sondern auch die Schlauen. Denn solange ich noch meinen Krempel aufs Band packe, lasse ich alle hinter mir stehenden Kunden vor, die eine übersichtliche Anzahl Waren in den Händen oder in ihrem kleinen Körbchen haben.

Zitat von JaNi im Beitrag #3
Solange ich den Platz zum einpacken noch blockiere

Siehe oben ... man könnte ja auch den Bügel, der den Platz zum Einpacken trennt, hin- und herschieben. Aber nein! Man lässt die Waren des nächsten Kunden auf die Waren des ersten Kunden draufrutschen (Flaschen auf Himbeeren, um nur ein Beispiel zu nennen). Mitunter müssen sich die Kunden dann einigen, welche Tüte mit Äpfeln denn wem gehört .

Ich gehe nicht jede Woche einkaufen. Dem entsprechend ist mein Wagen voll und die Rechnung bei 100 bis 150 Euro. Früher war der Kunde König. Heute ist er bloß noch Mittel zum Zweck .

"Wo sind all die kleinen Läden hin?
Wann verlor das Kunde sein den Sinn?"

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30.07.2018 11:04
avatar  AndreaA
#5
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Das Problem keine ich auch und unsere Supermärkte haben diesen Bügel zum umlegen nicht mehr (nur noch dm). Ich packe die Einkäufe immer erst wieder in den Wagen und sortiere erst nach der Kasse in meine Tüten. Das hilft, um etwas schneller einpacken zu können. Allerdings habe ich auch schon mal zur Kassiererin gesagt, dass sie zwar den Wettbewerb fürs schnelle kassieren gewinnen würde, ich aber nicht für das schnelle einpacken und ob sie etwas langsamer die Sachen über den Scanner ziehen könnte, damit ich mitkomme.


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30.07.2018 12:46
#6
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Also definitiv ja, den Kassenstress kenn ich auch.

Am stressigsten finde ich halt die großen Discounter, und davon am härtesten den der mit A anfängt und i aufhört.
Ich versuche, es möglichst sportlich zu nehmen - mir wird jedenfalls meistens sehr warm an der Kasse und ich fange an zu schwitzen.
Mich stressen immer die gefühlten Blicke im Nacken von den Leuten, die hinter mir in der Schlange warten.

Biomarkt ist auf jeden Fall entschleunigt im Vergleich, da geht es alles ein bisschen langsamer. Aber der Geldbeutel leidet halt.

Ich finde, beim Einkaufen manifestiert sich irgendwie das hohe Tempo, das wir hier insgesamt an den Tag legen müssen, immer alles schnell, schnell, schnell.

Wir haben ja mal vier Jahre in Zentralamerika gelebt, da war Einkaufen total entspannt (okay, außer man hatte übermüdete und überreizte kleine Kinder dabei) -
jeder hatte Zeit, keine genervten Blicke oder genervtes Stöhnen, wenn man mal jemanden im Weg stand, sondern man nickte sich freundlich zu und dann kam man völlig relaxed aneinander vorbei.
Bei meinen ersten Einkäufen in Deutschland ist mir das total aufgefallen, wie jeder vor sich hinstarrt und wie gehetzt die Leute unterwegs sind.
Und ja, an der Kasse, das war auch entspannt. In den größeren Märkten gabs Leute, die einem die Sachen eingepackt haben, und wenn nicht, ging es halt in einem kundenfreundlichen Tempo weiter, also völlig ohne Schweißausbrüche und Hektik.
Niemals hätte mir da jemand die Einkäufe von jemand anderem in meine Einkäufe geschoben, das wäre sehr rüdes Benehmen gewesen !

Ich habe mich schon wieder total an das deutsche Tempo "gewöhnt", voll krass, ich mach das auch alles wieder mit und merke gar nicht, was das mit mir macht.

Liebe Grüße !
Steffie


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30.07.2018 14:40 (zuletzt bearbeitet: 30.07.2018 17:30)
avatar  JaNi
#7
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Gerade war ich bei E****, nichts los, an der Kasse war ich die einzige Kundin. Der sehr junge Kassierer (Azubi?) fängt sofort an zu scannen, keine Chance für mich, da mitzuhalten, ich war ja noch am auspacken.

Da kam zufällig ein junger Kollege vorbei gelaufen, sah das und sagte zu ihm: „Du musst auf den Kunden warten. Ich habe das am
Anfang auch falsch gemacht.“

Habe in mich hinein geschmunzelt und ohne
mich hetzen zu lassen meinen sich türmendem Einkauf in meine Kühltasche gepackt.
Er war schon längst fertig mit scannen und wartet dann aber mit dem kassieren, bis ich eingepackt hatte.


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30.07.2018 17:31
#8
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Zitat von JaNi im Beitrag #7
Da kam zufällig ein junger Kollege vorbei gelaufen, sah das und sagte zu ihm: „Du musst auf den Kunden warten. Ich habe das am Anfang auch falsch gemacht.“

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01.08.2018 10:37
avatar  FaVe
#9
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Zitat
sie wird die beiden Sachen in den zweiten Teil der Fläche, die ja mit einem Bügel geteilt werden kann, rüberlegen.



Bei uns in den Supermärkten gibt es diese Bügeldinger nicht mehr!

Gestern hat sogar schon eine angefangen, als die Dame vor mir ihr Geld noch im Geldbeutel verstaute.
Ich lass mich da nicht mehr hetzen, wenn die auf dem halben Quadrat Fläche nach dem Scanner keinen Platz mehr haben, mal sehen, ich hab auch schon mal gesagt, Moment, ich komme nicht nach mit einpacken .....

Ich packe auch immer erst ganz ordentlich mein Tiefkühlzeug, was ich immer als letztes aufs Band lege, in die Kühltüte, bevor ich das Geld / die Karte zücke.

Von einer Bekanntne (Kassiererin ) weiß ich, dass den Menschen an den Kassen alles nachgewiesen werden kann, Tippfehler, Tempo, ... aber ein wenig Zeit muss sein.

Schwitzende Grüße
FaVe

Wenn Plan A nicht funktioniert ... kein Problem, das Alphabet hat noch 25 andere Buchstaben!

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01.08.2018 14:52
#10
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Zitat von FaVe im Beitrag #9
..., dass den Menschen an den Kassen alles nachgewiesen werden kann, Tippfehler, Tempo, ...

Ich weiß. Deshalb fühle ich mich ja so extrem gehetzt - selbst dann, wenn niemand hinter mir steht.

Hier tragen sie sogar einen Knopf im Ohr. Ich frage mich immer, ob das Teil nur sendet, wenn die Jungs und Mädels es einschalten, oder ob es ständig und damit auch jede Kommunikation mit dem Kunden sendet.

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