Von Medikinet auf Elvanse - brauche Aufklärung

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03.04.2019 15:19 (zuletzt bearbeitet: 03.04.2019 15:39)
avatar  Mondmaus ( gelöscht )
#1
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Mondmaus ( gelöscht )

Hallo
Ich bin neu hier.
Ich bin Mutter (47) von Bubi, 7Jahre und Püppi, 10 Jahre.

Bubi ist in der 2. Klasse und seit Oktober 2018 ADHS diagnostiziert.
Seit Mitte Februar 2019 bekommt er Medikamente. Angefangen mit Medikinet retard 5mg, langsam gesteigert bis auf 20mg Wirkung während der Schulzeit positiv aber zu kurz und rebound am Nachmittag sehr heftig.

Nebenwirkungen Appetitlosigkeit und Einschlafschwierigkeiten.
Wechsel auf Kinetcteen 27mg jetzt läufts ganz gut, positives Feedback von der Schule und der Nachmittagsbetreuung. Der Nachmittag zu hause (ab 15:30) wird für ihn dann wieder anstrengender, da ist denke ich noch etwas in der Einstellung zu verbessern.
Paralell dazu bekommt er Verhaltenstherapie.

Die Püppi ist seit 2016 mit einer Mischform von ADHS/ADS diagnostiziert. Auch sie bekommt seit Mitte Februar Medikinet retard und ist bei einer Dosierung von 25mg.
Allerdings sind neben Appetitlosigkeit,Einschlafschwierigkeiten, auch Bauchschmerzen, Kopfschmerzen und Übelkeit der tägliche Begleiter ohne eine Spürbare positive Wirkung für sie.

Jetzt möchte uns unsere KJPSY umstellen auf Elvanse, durch das bisherige verfolgen der Beiträge hier im Forum bin ich da etwas skeptisch da es ja wohl erst als Medikament zum Einsatz kommen soll wenn alle anderen Möglichkeiten mit Metylphenidath ausprobiert wurden.
Da meinte die Ärztin die Nebenwirkungen und das "nicht Wirken" des Wirkstoffes weisen auf eine UNverträglichkeit des Wirkstoffes hin und daher würde kein anderes aus der Gruppe in Frage kommen.

Ich meine hier herausgelesen zu haben das es sehr wohl mit dem Trägerstoff zusammenhängt. Liege ich da richtig ?

Ich wäre sehr dankbar wenn mich da jemand aufklären kann.

Weiss gar nicht genau wie ich hier einen Betrag schreiben kann, bin jetzt einfach über "antworten" über einen anderen Beitrag hier gelandet, ich hoffe mein Text landet nicht im nirgendwo....habe leider bisher keine Erfahrung in diese Richtung.

Liebe Grüße
Mondmaus


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03.04.2019 19:16
#2
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Zitat von Mondmaus im Beitrag #1
Weiss gar nicht genau wie ich hier einen Betrag schreiben kann, bin jetzt einfach über "antworten" über einen anderen Beitrag hier gelandet, ich hoffe mein Text landet nicht im nirgendwo...

Hallo Mondmaus, sei erst mal herzlich willkommen in unserem Forum .

Mit deinen Fragen habe ich ein neues Thema erstellt. Ein bisschen Chaos ist ja ok bei unsereinem, aber wiederfinden sollte man deine Fragen schon irgendwie ...

Ziemlich weit oben ist ein dunkelblauer Balken, dort steht in orangefarbener Schrift: "Diagnostik, Therapie, Medikation". Folge diesem Balken ganz nach rechts, dort steht ">>Neues Thema erstellen<<". Da klickst du drauf und schon kannst du ein eigenes Thema erstellen.

Falls du mit der App am Handy rumfummelst ... auch da steht irgendwo was von "Neues Thema erstellen". Finden musst du es selbst - ich weiß schon, weshalb ich am Smartie nur lese ... ... Vielleicht meldet sich noch eine der Moderatoren, die können das nämlich .

Zitat von Mondmaus im Beitrag #1
... da es ja wohl erst als Medikament zum Einsatz kommen soll wenn alle anderen Möglichkeiten mit Methylphenidat ausprobiert wurden.

Ja, das ist richtig. Was aber bei den Ärzten recht variabel gehandhabt wird, ist die Definition von "alle anderen Möglichkeiten mit MPH". Es gibt etwa zehn unterschiedliche Möglichkeiten der Freisetzung und/oder der Zusammensetzung der Trägerstoffe.

Zitat von Mondmaus im Beitrag #1
Ich meine hier herausgelesen zu haben das es sehr wohl mit dem Trägerstoff zusammenhängt. Liege ich da richtig ?

Jepp, daran liegt es oft. Ganz einfaches Beispiel: ich. Bei mir funktioniert nichts, was Maisstärke enthält. Was dann übrig bleibt, ist sofort freisetzendes Ritalin und Equasym sowie Concerta. Kinecteen müsste auch funktionieren, das habe ich aber noch nicht ausprobiert.

Ich vermute aber, dass es bei deinen Zwergen nicht unbedingt am Trägerstoff liegt, sondern an der Erwartungshaltung und der Freisetzung. Fortsetzung folgt ...

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03.04.2019 19:17
avatar  Laura S
#3
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Hallo Mondmaus,

herzlich willkommen im Forum!

Du hast recht, es ist durchaus möglich, dass es nicht am mph selber liegt , sondern am Trägerstoff. Ärzte und Apotheken wollen einem gerne oft erzählen, das sei ja alles „ das Gleiche“, wobei es viele verschiedene Medikamente mit mph gibt , die sich zum einen bei den Trägerstoffen unterscheiden, als auch teilweise total in ihrer Art der Retardierung unterscheiden.

Und es gibt Menschen, die bei bestimmten Trägerstoffen zb Mais, nicht auf das Medikament reagieren, jedoch aber auf ein Präparat mit gleichem Wirkstoff und Menge aber anderen Trägerstoffen.

Lg Laura


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03.04.2019 19:18
avatar  Laura S
#4
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Das hat sich jetzt wohl überschnitten mit Susanne 😉


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03.04.2019 19:19
#5
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Tja, wenn Laura und Susanne so ziemlich das gleiche schreiben, muss da was dran sein ...

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03.04.2019 21:02
#6
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Zum Lesen, falls die Erklärung zu kurz ist - schon älter, Kinecteen fehlt, aber ausführlich erklärt:
Kartoffelmüsli

Hier mal kurz im Telegrammstil:

Sofort freisetzend: Tabletten, der gesamte Wirkstoff wird sofort freigesetzt, Halbwertszeit ungefähr drei Stunden, Wirkdauer maximal vier Stunden, Wirkung fällt am Ende schnell ab (Ritalin, Medikinet, Equasym)

50:50 freisetzend: Kapseln mit Pellets, Wirkstoff wird in zwei Phasen freigesetzt, Wirkdauer maximal acht Stunden, Wirkung fällt am Ende schnell ab (Medikinet retard, Ritalin LA)

30:70 freisetzend: Kapseln mit Pellets, 30 % Wirkstoff werden sofort freigesetzt, 70 % über einen längeren Zeitraum, Wirkdauer maximal neun bis zehn Stunden, Wirkung fällt am Ende langsam ab (Equasym retard).

22:78 freisetzend: Form unterschiedlich, 22 % Wirkstoff werden sofort freigesetzt, 78 % verzögert über einen längeren Zeitraum. Wirkdauer maximal zwölf Stunden, Wirkung fällt am Ende sanft ab (Concerta, Kinecteen, MPH Neuraxpharm).

Zitat von Mondmaus im Beitrag #1
Seit Mitte Februar 2019 bekommt er Medikamente. Angefangen mit Medikinet retard 5mg, langsam gesteigert bis auf 20mg Wirkung während der Schulzeit positiv aber zu kurz und rebound am Nachmittag sehr heftig ... Nebenwirkungen Appetitlosigkeit und Einschlafschwierigkeiten.

Anfang mit Medikinet retard ist ok, Steigerung der Dosis von 5 mg auf 20 mg ebenfalls. Bei Medikinet retard ist es wichtig, vor der Einnahme eine vollwertige Mahlzeit zu sich zu nehmen. Zu kurz und Rebound deutet auf ungünstigen pH-Wert hin.

Appetitlosigkeit ist eine Nebenwirkung, die bei den meisten eintritt. Das ist unbedenklich, man muss eben die Mahlzeiten zeitlich entsprechend planen. Einschlafschwierigkeiten kommen häufig vor, dazu später mehr.

Zitat von Mondmaus im Beitrag #1
Wechsel auf Kinetcteen 27mg jetzt läufts ganz gut, positives Feedback von der Schule und der Nachmittagsbetreuung.

Hey, das klingt doch gut! 20 mg Medikinet retard entsprechen 36 mg Kinecteen, da ist also noch Luft nach oben ...

Zitat von Mondmaus im Beitrag #1
Der Nachmittag zu hause (ab 15:30) wird für ihn dann wieder anstrengender, da ist denke ich noch etwas in der Einstellung zu verbessern.

Hmmm ... 15.30 Uhr ist ein bisschen kurz für Kinecteen. Wann nimmt er das Medi ein? Es kann sein, dass die Dosierung zu niedrig ist und der Serumspiegel zuletzt unterhalb des therapeutischen Bereichs liegt. Siehe oben - 36 mg Kinecteen wären einen Versuch wert.

Zitat von Mondmaus im Beitrag #1
Auch sie bekommt seit Mitte Februar Medikinet retard und ist bei einer Dosierung von 25mg.

Haben 20 mg nicht ausgereicht? 25 mg Medikinet retard läuft bei mir unter "viel".

Zitat von Mondmaus im Beitrag #1
Allerdings sind neben Appetitlosigkeit,Einschlafschwierigkeiten, auch Bauchschmerzen, Kopfschmerzen und Übelkeit der tägliche Begleiter ohne eine Spürbare positive Wirkung für sie.

Bauchschmerzen, Kopfschmerzen und Übelkeit braucht kein Mensch. Hat sie das schon seit Anfang der Medikation oder erst seit der letzten Erhöhung der Dosis? Siehe oben: Was ist bei der Einnahme im Magen?

Zitat von Mondmaus im Beitrag #1
Da meinte die Ärztin die Nebenwirkungen und das "nicht Wirken" des Wirkstoffes weisen auf eine UNverträglichkeit des Wirkstoffes hin

Hmmm ... wie sag ich das jetzt ...? Nebenwirkungen wie bei deiner Tochter könnten auf eine Unverträglichkeit von MPH hinweisen; wahrscheinlicher ist hier eine zu hohe Dosierung oder eine Unverträglichkeit eines Zusatzstoffes. Das "nicht Wirken" ist das Ausbleiben einer Wirkung und keine Unverträglichkeit. Oder auch: Ersteres ist böse und muss abgestellt werden, letzteres nervt bloß.

Lisdexamphetamin, der Wirkstoff in Elvanse, ist dem Methylphenidat ähnlich, hat aber eine längere Halbwertszeit von etwa neun Stunden und damit eine längere Wirkungsdauer. Die meisten Kinder, die Elvanse nehmen, kommen gut damit zurecht. Die KiPsy will also auf Elvanse umstellen. Warum? Wegen der längeren Wirkungsdauer? Oder wegen der Nicht-Wirkung von Medikinet?

Worüber wir auch sprechen sollten, ist die Erwartung. Was erwartest du vom Medikament? Von wann bis wann soll es wirken? Wie stellst du fest, wann es wirkt. Weiß die Schule, dass Sohni MPH nimmt?

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03.04.2019 23:33
avatar  Mondmaus ( gelöscht )
#7
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Mondmaus ( gelöscht )

erstmal vielen Dank für eure Antworten

und sorry für mein blödes Anstellen beim Schreiben.....jetzt hab ich gesehen wie es geht.

jetzt kommt die nächste Herausvorderung, die einzelnen Punkte beantworten....
ich gebe alles...

also, erstmal zur Erwartung an das Medikament für meine Tochter, bei ihr geht es allein um die Konzentrationsfähigkeit. Die Situation ist für sie seit Beginn der Grundschulzeit sehr belastend, da sie immer einen enormen Aufwand betreiben muss um ihre Leistungen in der Schule zu erfüllen.
Viele Lerneinheiten zuhause neben den Hausaufgaben, schön eingeteilt in kleinere Einheiten über den Nachmittag verteilt um die Aufmerksamkeit wieder zu erhalten und trotzdem ihre große Enttäuschung da es auch dann immer noch von den Lehrern hieß: Du musst noch mehr üben!
Aussagen wie: "Ich bin das dümmste Kind von der ganzen Schule" "Ich bin einfach zu blöd für alles" "Ich kann gar nichts" zogen sich durch die Grundschulzeit.
Das Selbstwertgefühl war und ist sehr weit im Keller.
Dagegen anzuarbeiten ist sehr schwer.

Für sie war die Diagnose eine totale Erleichterung. Sie wollte unbedingt diese Möglichkeit mit dem Medikament ausprobieren um zu sehen was sie leisten kann, wenn sie "normal" funktioniert.

Es ist also ausreichend wenn das Medi. während der Schulzeit wirkt und sie da in ihrer Konzentration unterstüzt.
Sie hatte während der einzelnen Erhöhungen immer über Bauchschmerzen und Übelkeit geklagt aber für sich selber keine Wirkung festgesellt.
Ich habe auch keine Veränderungen bemerkt, ausser hin und wieder erhöhte Reizbarkeit und schlechte Laune, da sie aber gerade beginnend pubertiert, war es schwer zu sagen ob es jetzt von den Medis kommt oder den Hormonen zuzuschreiben ist.

Sie ist 1,48m und wiegt 40kg.

Sie bekommt das Medikament morgens um 7:25 und frühstückt vorher ein Brötchen oder Toast mit Marmelade/ Nutella oder Honig mehr ist leider nicht möglich.


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03.04.2019 23:39
avatar  Mondmaus ( gelöscht )
#8
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Mondmaus ( gelöscht )

Die KJPSY möchte wegen der Nichtwirkung und der "Unverträglichkeit" umstellen. Im letzen Gespräch war die Rede von Elvanse und Attentin.
Von letzterem lese ich hier so gut wie gar nichts, was hat es damit auf sich?


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03.04.2019 23:52
avatar  Mondmaus ( gelöscht )
#9
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Mondmaus ( gelöscht )

Die Lehrer von Sohni wissen mittlerweile, dass er Medis nimmt. Sie hatten mich Aufgrund seiner guten Mitarbeit und besseren Konzentrationsfähigkeit angesprochen und da habe ich sie dann darüber informiert.
Er bekommt das Medi.morgens um 7:10 UHr und frühstückt leider eher wenig. Mal ein halbes mal ein ganzes Brötchen; Toastbrot, Müsli oder Joghurt.


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04.04.2019 06:28 (zuletzt bearbeitet: 04.04.2019 06:29)
avatar  JaNi
#10
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Hallo Mondmaus,

auch von mir ein Willkommen hier.

Umwege erhöhen die Ortskenntnis.

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