Wohin nur mit all diesen Gedanken

21.12.2019 22:34
#1
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Einen schönen guten Abend zusammen,

Ich versuche mich kurz zu halten und alles soweit übersichtlich zu gestalten.

Vorab lasse ich meinen Gedanken mal kurz ein wenig freien Lauf.
Vielleicht habt ihr dann eine Vorstellung davon was mein Problem ist.

Mein augenblickliches Problem ist, dass ich nicht weiß, wo ich all meine Gedanken lassen kann.
Ich habe so vieles, dass ich loswerden MUSS und aber auch MÖCHTE.
Doch niemand hat 24 Stunden am Tag Zeit (und die Nerven) um mir zuzuhören, mir Feedback zu geben und das Gesagte auszuwerten.
Das wäre utopisch.
Doch ich habe das Gefühl, dass ich ALLES loswerden muss was in meinem Kopf vorgeht.
Aber meine Gedankengänge sind sehr verworren und i.d.R. nur für mich nachvollziehbar, da ich sehr sehr schnell assoziiere und mir dann keiner mehr folgen kann.
Ich kann nicht bei A anfangen und dann zu B übergehen, um dann letztendlich mit Z alles abzurunden bzw. zu beenden.
Ich fange bei D an, dann springe ich zum Ende Z und beginne dann erst am Anfang bei A, um überhaupt erst mal zu erklären, warum ich überhaupt jetzt angefangen hatte zu reden.

Folgendes Beispiel:
Unser Kühlschrank ist ein amerikanisches Modell mit Eiswürfelausgabefach. Die Eiswürfel trinke ich. Dann gehe ich auf Toilette. Aber was passiert dann mit dem Abwasser? Das wird aufbereitet. Aber wo kommt das andere Wasser her? Also das andere Trinkwasser? Das kann ja schließlich nicht nur aufbereitetes Abwasser aus Haushalten sein. Also muss das aus den Wolken kommen. Wie sieht aber dort der Wasserkreislauf aus? Und was ist über den Wolken? Sterne, Mond, Venus, Mars. Ich hab Appetit auf Schokolade. Aber Mars mag ich nicht. Lieber Snickers wegen den Erdnüssen darin. Das erinnert mich an die Geschichte von Chip und Chap als sie den Erdnussraub im Zoo aufdecken mussten...


So sieht es in meinem Kopf aus. Diese Gedankengänge hab ich während allen möglichen Gesprächen. Ganz gleich, ob es ernste Gespräche, Small Talk oder sonst für welche sind. Es ist anstrengend. Mehr als anstrengend.

Ich habe grade ganz viele Fragen an euch dazu und weiß nicht mit welcher ich anfangen soll oder welche überhaupt wichtig wäre.
Ich schreibe einfach mal ein paar Fragen auf und ihr sucht euch eine oder mehrere aus auf die ihr antworten wollt/könnt.

1. Sehen eure Gedanken auch so oder so ähnlich aus?
2. Habt ihr für euch eine Möglichkeit gefunden eure Gedanken irgendwo "abladen" zu können?
3. Wie gehen eure Mitmenschen mit eurem Mitteilungsbedürfnis um?
4. Sonstiges

Habs mal auf 3 Fragen reduziert. Vielleicht könnt ihr mir ja so ein wenig erzählen wie das so bei euch abläuft und was euch hilft durch den Tag/Alltag zu kommen.

Ich danke euch schon jetzt für eure Zeit und eure Antworten :-)


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21.12.2019 23:33
#2
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Garnicht! mit meinem Mitteilungsbedürfnis war immer sofort schluss mit Freundschaft... das haben meist nur andere ADHSler ausgehalten, aber die Normalos sind direkt bei dem ersten labertaschen anfall weg gelaufen


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22.12.2019 08:27 (zuletzt bearbeitet: 22.12.2019 08:53)
#3
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Zitat von Tindra86 im Beitrag #1


Folgendes Beispiel:
Unser Kühlschrank ist ein amerikanisches Modell mit Eiswürfelausgabefach. Die Eiswürfel trinke ich. Dann gehe ich auf Toilette. Aber was passiert dann mit dem Abwasser? Das wird aufbereitet. Aber wo kommt das andere Wasser her? Also das andere Trinkwasser? Das kann ja schließlich nicht nur aufbereitetes Abwasser aus Haushalten sein. Also muss das aus den Wolken kommen. Wie sieht aber dort der Wasserkreislauf aus? Und was ist über den Wolken? Sterne, Mond, Venus, Mars. Ich hab Appetit auf Schokolade. Aber Mars mag ich nicht. Lieber Snickers wegen den Erdnüssen darin. Das erinnert mich an die Geschichte von Chip und Chap als sie den Erdnussraub im Zoo aufdecken mussten...[/i]

So sieht es in meinem Kopf aus. Diese Gedankengänge hab ich während allen möglichen Gesprächen. Ganz gleich, ob es ernste Gespräche, Small Talk oder sonst für welche sind. Es ist anstrengend. Mehr als anstrengend.

Ich habe grade ganz viele Fragen an euch dazu und weiß nicht mit welcher ich anfangen soll oder welche überhaupt wichtig wäre.
Ich schreibe einfach mal ein paar Fragen auf und ihr sucht euch eine oder mehrere aus auf die ihr antworten wollt/könnt.

1. Sehen eure Gedanken auch so oder so ähnlich aus?
2. Habt ihr für euch eine Möglichkeit gefunden eure Gedanken irgendwo "abladen" zu können?
3. Wie gehen eure Mitmenschen mit eurem Mitteilungsbedürfnis um?
4. Sonstiges

:


Hallo Tindra,

also... ich finde deine Gedankengänge völlig normal und könnte da noch stundenlang in ähnlicher Weise mit dir plaudern. Und ich versichere dir, es gibt kein Thema, das wir nicht mit absolut logischen Verknüpfungen ansteuern könnten. Ich denke bei "Zoo" an diese armen, missbrauchten Tanzbaren, die es in manchen Gegenden der Welt noch gibt, komme dann auf sehr viele politische Aspekte, könnte da schon gefühlt 100 weitere Fässer öffnen und nie mehr aufhören .

Sagte ich bereits, dass ich eine offizielle ADHS-Diagnose habe?

Zu Frage 2:

Meine Töchter sind auch so drauf. Die Männer des Hauses sind eher die Schweiger. Wenn mein Mann Nachtschicht hat, kommt es oft vor, dass wir Frauen bis sehr weit nach Mitternacht durchquatschen, kreuz und quer durch unseren Wortschatz. Das Hauptproblem dabei ist lediglich, dass immer alle gleichzeitig plappern müssen.

Die Treffen der hier nicht mehr existierenden Selbsthilfegruppe fanden in einem Gebäude neben dem Friedhof statt. Ich fürchte, wir waren verrufen, denn der harte Kern stand danach noch stundenlang leise quasselnd an der Friedhofsmauer. Halb drei war da nix, wir konnten locker lange durchhalten.

Zu Frage 3:

Ich bin eine alte Frau und kann mich daher meistens stoppen. Man kann das üben. Andere Menschen denken einfach weniger, und da sie definitiv die Mehrheit sind, müssen wir uns einfach damit abfinden und öfter die Klappe halten. Oder uns auch gegenseitig signalisieren, STOPP, es wird zu viel.

Ich vermute, dass ich schon viele Leute in die Flucht gequasselt habe. Wobei ich im RL schüchtern bin und deshalb manchmal auch still. Sieht ja keiner, was innen in mir tobt.

Zu Frage 3:

Ich habe privat fast nur noch mit Menschen zu tun, die mich kennen und unterbrechen. Im Beruf habe ich mich weitgehend im Griff, vor allem, weil ich durch zu viel labern meine Arbeitszeit selbst verlängere, und das will ich natürlich nicht.

Zu Punkt 4:

Letzten Endes ist dieses Thema eines der Kernprobleme der Betroffenen. Nie hat man Ruhe im Kopf. Das KANN ganz lustig sein, denn es wird nie langweilig, aber es ist auch unendlich anstrengend. Mein Gehirn fühlt sich oft "wundgedacht" an, und ich habe schon mein ganzes Leben lang schwere Schlafstörungen, weil es innerlich nie ruhig ist.

Medikation kann helfen, eine Weile sortierter im Kopf zu sein. Ich empfand das als sehr wohltuend und erholsam, nehme aber aus anderen Gründen keine Medis. Ob Medis nötig sind, muss bekanntlich immer im Einzelfall mit dem jeweiligen Behandler besprochen werden.

Liebe Grüße
Mandelkern


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22.12.2019 08:49
avatar  AndreaA
#4
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Hallo Tindra,
ich kann Mandelkern nur zustimmen. Mir hilft es manchmal, wenn keiner zum reden da ist (oder die falsche Personen), dass ich meine Gedanken ungefiltert aufschreibe. So wie sie kommen (bis der Computerspiele raucht - rw-).
Ansonsten ist es bei mir ähnlich wie bei Mandel. Im beruflichen Kontext kann ich mich kurz halten. Im privaten Bereich habe ich gute Freunde / Bekannte die mir sagen wenn es zu unübersichtlich wird oder mich bremsen wenn ich ihnen zu oft ins Wort falle ("lass mich kurz nur den Satz beenden.. ) und die dann auch nicht genervt sind, sondern wissen dass ich den Gedanken schnell loswerden muss.

Liebe Grüße
Andrea


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22.12.2019 16:26 (zuletzt bearbeitet: 22.12.2019 16:28)
#5
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Zitat von Tindra86 im Beitrag #1
Ich kann nicht bei A anfangen und dann zu B übergehen, um dann letztendlich mit Z alles abzurunden bzw. zu beenden. Ich fange bei D an, dann springe ich zum Ende Z und beginne dann erst am Anfang bei A, um überhaupt erst mal zu erklären, warum ich überhaupt jetzt angefangen hatte zu reden.
Zitat von Tindra86 im Beitrag #1
1. Sehen eure Gedanken auch so oder so ähnlich aus?

Bei Markus Lanz hat Margie Kinsky mal erklärt, wie das Gehirn ihres Mannes (Bill Mockridge) von innen aussieht. Sie stelle sich das vor wie ein Amt; man kommt rein, geht einen langen Flur entlang, rechts und links Türen mit Schildern, auf denen der Inhalt des Raumes aufgelistet ist. Hat man die richtige Tür gefunden, betritt man einen Raum mit endlos vielen Regalen. Alles ist ordentlich eingeräumt, die Regale sind beschriftet. Ein Griff - und ihr Mann hat Zugriff auf das, was er will.

Bei mir heißt das: Ein Griff - und die Sucherei geht los .

Zitat von Tindra86 im Beitrag #1
Mein augenblickliches Problem ist, dass ich nicht weiß, wo ich all meine Gedanken lassen kann. Ich habe so vieles, dass ich loswerden MUSS und aber auch MÖCHTE.
Zitat von Tindra86 im Beitrag #1
2. Habt ihr für euch eine Möglichkeit gefunden eure Gedanken irgendwo "abladen" zu können?

Zitat von AndreaA im Beitrag #4
Mir hilft es manchmal, wenn keiner zum reden da ist (oder die falsche Personen), dass ich meine Gedanken ungefiltert aufschreibe. So wie sie kommen

Ich schließe mich Andrea an. Ein Kollege hat mir mal gesagt: Nimm einen Schuhkarton und schreib "Ideensarg" auf den Deckel. Dann schreibe alles, was dir so durch den Kopf schießt, auf einen Zettel und lege den in den Ideensarg. So hast du immer Zugriff auf deine bereits gedachten Gedanken und dein Kopf ist (theoretisch) frei, wenigstens für ein paar Minuten. Beruflich hat mir das sehr geholfen.

Privat liegt neben meinem Laptop ein Collegeblock, DIN A5. Da schreibe ich gar alles drauf, was mir durch den Kopf schießt. Falls ich mal eine To-Do-Liste brauche: Collegeblock! Falls ich mich irgendwo online registriere und mir das fünfhundertdrölfte Passwort merken muss: Collegeblock! Ich vereinbare telefonisch einen Termin: Collegeblock (auf dem Weg zum Kalender habe ich den Termin längst wieder vergessen)!

Zitat von Tindra86 im Beitrag #1
So sieht es in meinem Kopf aus. Diese Gedankengänge hab ich während allen möglichen Gesprächen. Ganz gleich, ob es ernste Gespräche, Small Talk oder sonst für welche sind. Es ist anstrengend. Mehr als anstrengend.

Also ganz normal .

Zitat von Tindra86 im Beitrag #1
3. Wie gehen eure Mitmenschen mit eurem Mitteilungsbedürfnis um?

Hmmmm ... Es sind immer weniger Mitmenschen um mich, insofern trifft es die anderen nicht so häufig. Aber wenn ich in einem Gespräch eine Chance sehe, meinen Gesprächspartner zu unterbrechen, muss ich das natürlich sofort tun.

Ich mag nicht mehr viel reden, schon gar nicht telefonieren, weil ich ja kaum noch einen Satz unfallfrei über die Lippen bringe - Gedanken und Sprechen laufen nicht synchron. Dafür tobe ich mich schriftlich aus (Forum, Online-Selbsthilfe) und da weiß man schon: Kurz kann Susanne einfach nicht .

Zitat von Mandelkern im Beitrag #3
also... ich finde deine Gedankengänge völlig normal und könnte da noch stundenlang in ähnlicher Weise mit dir plaudern. Und ich versichere dir, es gibt kein Thema, das wir nicht mit absolut logischen Verknüpfungen ansteuern könnten.

Mändelchen, wir sind mal wieder einer Meinung.

Zitat von Mandelkern im Beitrag #3
Ich denke bei "Zoo" an diese armen, missbrauchten Tanzbaren, die es in manchen Gegenden der Welt noch gibt, ...

Bei "Zoo" denke ich an diverse Studienanfragen und an Themen, die mit "Wie ist das denn bei euch ..." beginnen und keinerlei Information darüber enthalten, wie das denn beim Fragenden ist. An Tiere im Zoo darf ich gar nicht denken, denn ...
Zitat von Mandelkern im Beitrag #3
komme dann auf sehr viele politische Aspekte, könnte da schon gefühlt 100 weitere Fässer öffnen und nie mehr aufhören

Ganz. Genau. So!

Zitat von Mandelkern im Beitrag #3
Wobei ich im RL schüchtern bin und deshalb manchmal auch still.

Kann ich bestätigen.

Zitat von AndreaA im Beitrag #4
Im beruflichen Kontext kann ich mich kurz halten.

Lesen gefährdet die Dummheit


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22.12.2019 16:47
avatar  AndreaA
#6
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Susanne, ich arbeite mit Listen die ich abarbeite bei Telefonaten. Ich habe viel mit Bestatter zu tun. Da stelle ich die Fragen und notiere die Informationen. Wegen meiner Liste / Struktur geht es kurz . Problematisch wird es, wenn ein Bestatter ein paar Worte privat sprechen möchte .


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22.12.2019 19:47
#7
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Zitat von AndreaA im Beitrag #6
Susanne, ich arbeite mit Listen die ich abarbeite bei Telefonaten.

Wenn ich irgendwo anrufe, habe ich auch eine Liste, die ich abarbeite (Collegeblock!). Das Problem fängt an, wenn ich angerufen werde. "Der Quick liegt bei 33, der CRP-Wert bei ..." Wo zur Hölle ist mein Block - hab ihn - Kuli - hab ihn - und wie war jetzt der CRP-Wert ? Und der Quick ? Es gibt Leute, die mag man nicht dauernd zu Wiederholungen auffordern.

Lesen gefährdet die Dummheit


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09.03.2020 11:43
avatar  Sanna ( gelöscht )
#8
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Sanna ( gelöscht )

Ich finde es gerade sooo herrlich mich in den Worten wieder zu finden.

Lebe auch mit Collegeblock an meiner Seite, der sagt mir auch immer wieder was ich heute tun wollte.

Meine Freunde aber auch andere Kontakte sagen, dass sich für ein Gespräch mit mir immer viel Zeit nehmen sollte, da kommt man nie pünktlich los.

Mein Mann hat es manchmal schwer, wenn ich mit dem Kleinen bereits seit 6 Uhr wach bin und er um 9 Uhr aufsteht, da habe ich mich in so vieles reingedacht und durch gedacht, dass er immer wieder bittet, vielleicht erst einen Kaffee halten zu dürfen bevor ich loslege.

Ich bin zum Glück in großen Gruppen schüchtern, da fällt es mir schwer loszulegen.

Schwer ist allerdings auszuhalten, wenn andere langsam denken und sprechen.

Wenn mein Mann auf eine Frage mit 3 Sätzen antwortet, rattert mein Hirn schon zu Satz 1 eine DIN A4 Seite an Gedanken und ich kann es nicht abwarten bis er endlich zu Ende gesprochen hat.

Ich liebe auch schriftliche Kommunikation. Niemand kann mir ins Wort fallen, ich kann noch mal Korrektur lesen und sehe dann manchmal auch nicht nachvollziehbare Gedankensprünge und Wiederholungen.


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09.03.2020 18:09
#9
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Zitat von Sanna im Beitrag #8
Schwer ist allerdings auszuhalten, wenn andere langsam denken und sprechen.

Sag mal, kennen wir uns von irgendwoher ?

Zitat von Sanna im Beitrag #8
Wenn mein Mann auf eine Frage mit 3 Sätzen antwortet, rattert mein Hirn schon zu Satz 1 eine DIN A4 Seite an Gedanken und ich kann es nicht abwarten bis er endlich zu Ende gesprochen hat.

Das ist das eine. Das andere ist, dass ich seine Fragen beantworte, bevor er sie stellt. Meistens liege ich da richtig. Nicht immer, aber immer öfter.

Zitat von Sanna im Beitrag #8
Ich liebe auch schriftliche Kommunikation. Niemand kann mir ins Wort fallen, ich kann noch mal Korrektur lesen und sehe dann manchmal auch nicht nachvollziehbare Gedankensprünge und Wiederholungen.

Keine Nachrichtensendung oder Interviews mit Politikern ohne das Wort "Digitalisierung"! Leute, schlichtes Telefonieren gehört da nicht zu! Kann man denn nicht schreiben, so wie ich auch?

Lesen gefährdet die Dummheit


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13.03.2020 08:54
avatar  Sanna ( gelöscht )
#10
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Sanna ( gelöscht )

Jauuuuuuu, jaaaaaaaaaaaaaaaaaaah

bei meinem Mann am schlimmsten, weil ich ihn gut kenne.

Wir gucken ein Film und er sagt : "Boah der spielt so gut, wie dieser ..."
Ich : "Denzel Washigton" Und Ehemann staunt auch nach 20 Jahren noch, woher ich weiß an wen er denkt.

Aber wenn ich es nicht sagen würde, würde er noch Minuten lang laut darüber nachdenken und doch nicht drauf kommen. Und uahhhhhhhh das Auszuhalten ist schwer, weil er dann nach auch laut nach den Gedanken und Wörtern sucht.
Wir sind zwar Ende 30 erst, aber wirken oft wie ein altes Ehepaar, weil mein Mann oft einen Satz anfängt und dann den Kopf zu mir dreht wenn ihm nicht die Namen/Sachverhalte einfallen damit ich den Satz beende. Und ich kann das auch, wenn ich gleichzeitig mit jemand anderem zu einem ganz anderem Thema spreche.


Ich habe aber versprochen in Meinungsverschiedenheiten ihn aussprechen zu lassen. Manchmal möchte ich dann wie ein kleines Kind hüpfen, weil ich nicht aushalten kann in welche Richtung das geht und komplett weg von dem was ich meinte und angesprochen habe.
Deshalb die inneren DIN A4 Seiten beim Zuhören.

Die meisten kommen mit meinem Monolog nicht mit, wenn ich aufgeregt ist es noch schlimmer. Als Teenager habe ich das so gehasst, wenn sich Verwandtschaft bei meinen Eltern beschwert hat, dass sie mich nicht verstehen würden. Ich habe Migrationshintergrund und es wurde dann dargestellt, als ob ich mich für etwas besseres halte und deshalb extra schnell spreche.



Schön ist es dann mit meinen 3 liebsten Freundinnen oder meinem Mann zusammen zu sein, die mich nehmen wie ich bin. Da kann ich ohne Nachzudenken loslegen.


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