Klinken für Erwachsenen
#1
Hallo ihr Lieben,
können wir uns einmal über Klinikaufenthalte unterhalten?
Ich wüsste gerne, ob jemand von euch schon einmal in einer Klinik aufgrund des AD(H)S war
und welche Erfahrungen er gemacht hat.
Ob es denn überhaupt Kliniken gibt, die sich wirklich mit ADHS bei Erwachsenen befassen, und den Begriff nicht nur so auf Ihrer Homepage auflisten.
Ich habe neulich meine Ärztin auf das Thema angesprochen, und sie sagte, ich solle mir da nichts vormachen:
Eine Klinik, die sich wirklich mit ADHS bei Erwachsenen befasst und damit arbeitet, gäbe es in DE nicht.
Es ginge dann am Ende doch immer nur um Depressionen u.a. (Begleit-)Erkrankungen.
Mir begegnet bei meinen Recherchen allerdings immer wieder vor allem die Schönklinik in Bad Bramstedt.
Hat jemand mit dieser oder anderen Erfahrungen und mag mir etwas über seinen Aufenthalt, Erfolg / Misserfolg berichten?
Lieben Dank schonmal! :)
Morgaine
Hallo Morgaine,
„Klinik“ ist etwas allgemein gehalten. Meinst du eine Klinik für eine Krankenhausbehandlung oder eine Rehaklinik?
Die Schönklinik in Bad Bramstedt macht beides, soviel ich weiß und sie haben da wohl auch Ahnung von ADHS.
Die Wartezeit auf eine Aufnahme (Reha) dort beträgt ca. 6 Monate plus...
Ein Freund war dort zur Reha und meinte, er hat dort ganz viel über ADHS und damit über sich erfahren. Vorher musste er aber akut am Wohnort ins Krankenhaus um seine schlimme Zwangs-und Angststörung zu behandeln. Er wäre sonst nicht rehafähig gewesen.
Es gibt schon ein paar Krankenhäuser und Rehakliniken, die sich mit ADHS auskennen. War selbst in einer guten Rehaklinik. Es kommt darauf an, was du genau brauchst. Die Behandlung der Komorbiditäten wie Depressionen, Ängste etc. gehört dann aber zwingend auch dazu, natürlich unter Einbeziehung der ADHS.
Eine ADHS bei Erwachsenen kommt selten allein...
LG JaNi
Zitat von Morgaine0311 im Beitrag #1
Mir begegnet bei meinen Recherchen allerdings immer wieder vor allem die Schönklinik in Bad Bramstedt.
In der Schön Klinik in Bad Bramstedt gibt es eine ADHS-Station, die stets mit zwanzig ADHS-Patienten belegt ist. Bezüglich ADHS weiß man dort, was man tut. Entsprechend lang ist die Wartezeit. Voraussetzung für die Aufnahme ist, dass neben einer ADHS auch eine Begleit- oder Folgeerkrankung (überwiegend Depressionen) vorliegt.
Es gibt in D tatsächlich nur diese eine Klinik mit einer speziellen ADHS-Station. Darüber hinaus gibt es etliche psychosomatische Kliniken, die Patienten mit ADHS durchaus erfolgreich behandeln. Es kommt eben - wie JaNi oben schreibt - darauf an, was du genau brauchst.
#4
Danke ihr Zwei, das hilft mir schon mal weiter!
Die Station in Bad Bramstedt klingt super interessant! Ich würde so gerne mehr darüber wissen, wie dort gearbeitet wird.
(Bitte entschuldigt, dass ich so viel schreibe. Ich gebe mir Mühe, nicht rumzueiern und nur das Wichtigste zu sagen ok? ... )
Zitat von JaNi im Beitrag #2
„Klinik“ ist etwas allgemein gehalten. Meinst du eine Klinik für eine Krankenhausbehandlung oder eine Rehaklinik?
Zitat von SusanneG im Beitrag #3
Es kommt eben - wie JaNi oben schreibt - darauf an, was du genau brauchst.
Ja, ich stelle mir das ähnlich, oder sogar als eine Reha vor,
die vllt. auch tatsächlich bei mir in Frage käme, da ich gerade einige Monate wegen des AD(H)S und daraus resultierenden Depressionen krankgeschrieben war.
Ich habe von anderen Patienten mit Depressionen, Burnout, ... gehört, dass sie einige Zeit nach ihrer Arbeitsaufnahme nochmal eine Reha gemacht haben.
Vllt dürfte ich das ja auch.
Ich hatte und habe seither zwar auch ein paar Hilfestellungen,
war kurz in einer Tagesklinik für psych. Erkrankungen und mache eine Verhaltenstherapie.
Aber der Fokus liegt bei allem doch immer auf den Depressionen, weil sich keiner explizit mit AD(H)S auskennt.
Wir arbeiten also daran, dass ich wieder mehr (Eigen-)Antrieb und mein Leben auf die Reihe bekomme, ohne an das eigentliche Problem zu gehen.
Das fühlt sich ein bisschen an, wie wenn man einem Auto immer wieder Starthilfe gibt, statt einfach mal die Batterie zu wechseln. Vielleicht hinkt der Vergleich,
aber wisst ihr, was ich meine? ;-)
Daher fange ich jetzt auch mehr trotzdem als wirklich deswegen wieder an zu arbeiten.
Mir geht es besser, aber warum und wie ich auch in Zukunft "stabil" bleiben und mein Leben "in geregelten Bahnen" halten kann, weiß ich ehrlich gesagt nicht.
Natürlich sollte ich auch nach einem geeigneteren Therapeuten Ausschau halten, was hier aber einfach, wie ja fast überall, schwierig ist.
Daher wäre eine Reha o.ä. mit ADHS-spezifischen Maßnahmen, einfach perfekt.
Zitat von Morgaine0311 im Beitrag #4
Ich würde so gerne mehr darüber wissen, wie dort gearbeitet wird.
Ich könnte dir davon stundenlang erzählen, aber das führt zu nichts. In der Schön Klinik wird der Therapieplan für jeden einzelnen Patienten individuell zusammengestellt. Jeder (Ex-) Patient wird dir etwas anderes erzählen. Aber schau mal hier: Schön Klinik Bad Bramstedt.
Falls du nicht allzu weit weg wohnst und dich über die Kompetenz bei ADHS informieren willst, geh doch mal zum ADHS-Trialog.
Zitat von Morgaine0311 im Beitrag #4
Bitte entschuldigt, dass ich so viel schreibe. Ich gebe mir Mühe, nicht rumzueiern
Solange du hin und wieder einen Absatz machst, ist alles gut .
Zitat von Morgaine0311 im Beitrag #4
wenn man einem Auto immer wieder Starthilfe gibt, statt einfach mal die Batterie zu wechseln. Vielleicht hinkt der Vergleich,
Guter Vergleich! Der hinkt sowas von gar nicht.
#7
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