Eindosierung/Medikation
#41
Liebe Andrea,
Vielen lieben dank für deine ausführliche Nachricht.
Ja, du hast Recht. War wirklich eher ein overload.
Wenn du so schreibst, hatte er mehrere meltdown (würde ich jetzt mal achazzen..);in den Wochen nach Schuleintritt (bis zu den Ferien..dann haben wir mit Medis angefangen, seitdem war es nicht mehr so extrem..).. da war er wie ein 'wahnsinniger', ging aufs extremste auf uns los , reagierte nicht mehr auf Ansprache. Ich durfte ihn nicht anfassen, aber alleine lassen ging auch nicht. Dauerte 30min bis zu einer Stunde.
Das ergibt nun für mich auch Sinn, weshalb er nach der Schule so drauf ist. Zu viele Reize, zu große Anstrengung, nicht aufzufallen...
Habt ihr Tipps, wie man diese über reizenden Momente vorbeugen kann?
Er schaut auch immer fernsehen nach der Schule, um runter zu kommen.. wahrscheinlich aber weiter zu viele Reize, oder?
Lieben Dank euch und einen schönen Tag 🤗
Hast du schon mal über eine Autismus Diagnostik nachgedacht?
Es hilft nur Reize minimieren. In der Schule kommunizieren, dass er reizoffen ist und einen Rückzugsort braucht (Ggf. Nachteilsausgleich beantragen). Über Maßnahmen nachdenken. In der Grundschule hat mein Zwerg oft einen Schallschutzkopfhörer getragen. Das hat ihm etwas geholfen. Auch durfte er in der Pause im Klassenraum bleiben wenn ein Erwachsener dabei war (entweder die I-Kraft oder die Sonderpädagogin).
Es ist unterschiedlich, wem was hilft. Unser Zwerg kann beim Zocken runterkommen. Das darf er auch und mittlerweile gibt es bei uns auch keine Zeitvorgabe mehr. Er hört von selber auf, wenn er merkt, dass es ihm gerade nicht guttut oder er etwas anderes machen möchte. Dann spielen wir Gesellschaftsspiele oder fahren (im Herbst oder Winter) mit dem Fahrrad... . Das kann er aber alles nur machen, wenn er nicht überreizt ist.
#43
Hallo Andrea,
Über Autismus habe ich schon öfter nachgedacht, weil einiges in die Richtung auch zeigte, aber eben einiges auch nicht.. er braucht zb soziale Kontakte, nimmt Augenkontakt auf, zeigt (mittlerweile) Empathievermögen und Mitgefühl, ect..
Meinst du, es macht dennoch Sinn? Jetzt mit den Medis fällt mir zb auf, dass er viel sensibler auf Licht ect reagiert, als sowiso schon...
Hallo Electrobluemchen,
kennst du einen Autisten, kennst du genau EINEN Autisten. Das wird immer wieder gesagt, geschrieben, weil jede*r Autist*in unterschiedlich ist. Es gibt Autisten, die können interagieren und auch in die Augen gucken. Andere nicht. Wobei mein Zwerg mir gesagt hat, er guckt immer auf die Augenbrauen. Dem Gegenüber fällt das nicht auf. Mein Zwerg mag es zu kuscheln (mit uns aus der Familie) und er kann Nähe bei Menschrn gut zulassen, die er mag. Von Fremden oder Menschen die er nicht mag, möchte er nicht angefasst werden und ist sehr distanziert.
Ja, es macht Sinn eine Autismusdiagnostik bei einem guten Diagnostiker (KJP) der sich im ASS auskennt, anzustreben. Es macht auch Sinn, wenn du dich damit auseinandersetzt. Mir hat damals das Buch "Leben mit dem Asperger Syndrom" von Tony Atwood sehr geholfen.
Zitat von Electrobluemchen im Beitrag #43
Über Autismus habe ich schon öfter nachgedacht, weil einiges in die Richtung auch zeigte, aber eben einiges auch nicht..
Nur weil er etwas kann, was von einem Autisten nicht erwartet wird, kann (und darf!) man keine Diagnose ausschließen.
#46
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