Angst dass nichts hilft

17.02.2022 19:30 (zuletzt bearbeitet: 17.02.2022 19:31)
#1
avatar

Hallo an Alle,

ich bin ganz neu hier und hoffe hier auf offene Ohren, Unterstützung und ein paar Tips, aber v.a. auf aufbauende Worte.
Mein Sohn ist 7 und geht in die 2. Klasse.
Wir haben im vergangenen Juni die Diagnose ADHS erhalten. Den Verdacht hatte ich schon länger aber es fiel erst in der Schule so richtig auf.
Sohn wurde dann in der KJP auf Medikamente eingestellt und so richtig klappt es bis jetzt mit keinem. Was wir alles schon hatten:
MethylpheniTAD zuerst 5 mg 2xtägloch
Dann 10 mg 2x täglich
Hat anfangs supergut gewirkt, nach 3 Monaten nicht mehr
Medikinet retard 20mg 1xtäglich, Wirkung Anfangs ganz gut, nach ca. 3 Monaten nicht mehr lang genug gewirkt und deswegen nochmal zusätzlich Nachmittag 10 mg MethylpheniTAD, keine Veränderung

Zusätzlich dazu noch Abends 25mg Atomoxetin genommen über 2 Monate, keine erkennbare Veränderung

Letzte Woche Termin mit dem Neurologen der KJP und seitdem haben wir jetzt Elvanse 30 mg, nur eine leichte Veränderung erkennbar. Das habe ich heute per Telefon dem Neurologen alles geschildert und ich soll ihm morgen jetzt 60g Elvanse geben. Mir erscheint das sehr viel, aber ich kenne mich mit der Medikation nicht wirklich aus. Nachdem ich mich heute durch das Forum gewältzt habe, bin ich nun am Zweifeln, ob Elvanse die richtige Wahl war und ob wir nicht erstmal noch ein länger wirksames MPH Präparat ausprobieren hätten sollen. Ich bin ein wenig ratlos, denn das Verhalten meines Sohnes ist seit ein paar Wochen wieder genauso wie vor dem Start mit den Medikamenten. Und wir waren schon auf einem so gutem Weg...
Sorry, wenn das alles jetzt ein bisschen lang geworden ist, aber ich bin wirklich gerade so ein bisschen mutlos...


 Antworten

 Beitrag melden
17.02.2022 20:12
#2
avatar

Hallo liebe Andrea,
Habe leider keinen Tipp, aber von 30 auf 60 elvanse finde ich auch arg viel... 🙈
Ich wünsche euch viel Glück und alles liebe!


 Antworten

 Beitrag melden
17.02.2022 22:11
#3
avatar

Hallo Andrea_B82 und herzlich willkommen bei uns im Forum.

Zitat von Andrea_B82 im Beitrag #1
..., aber ich bin wirklich gerade so ein bisschen mutlos...

Fühl dich mal gedrückt.

Danke, dass du den medikamentösen Werdegang gleich beschrieben hast. Lass uns erst mal über Medkinet retard sprechen. Was hat dein Sohn denn im Magen, wenn er die Tablette einnimmt? Eine zu kurze Wirkdauer hängt häufig mit dem Mageninhalt - besser: mit dem Fehlen desselben - zusammen.

Wie lange wirkt Medikinet retard bei deinem Sohn? Und wie lange sollte es wirken (ohne die MethylpheniTAD hinterher)? Ich finde es ... äh, sagen wir mal ... experimentierfreudig, wenn man nach MethylpheniTAD, später in Kombination mit Medikinet retard und - sehe ich das richtig? - Atomoxetin gleich mal den Wirkstoff wechselt.

Methylphenidat ist bei ADHS der Wirkstoff der ersten Wahl. Alles andere sind Alternativen, wenn es mit MPH ums Verr...platzen nicht funktionieren will.

Zitat von Andrea_B82 im Beitrag #1
... ob wir nicht erstmal noch ein länger wirksames MPH Präparat ausprobieren hätten sollen.

Ja, das wäre ausgesprochen vernünftig.

Wie ist denn die Dosierung von Atomoxetin? Zur Dosierung von Elvanse kann ich nichts sagen, da weiß @Apollinaris mehr.

Lesen gefährdet die Dummheit


 Antworten

 Beitrag melden
18.02.2022 12:39
avatar  Mariols
#4
avatar

Wenn ich als Neuling auch was zu elvanse aus unserer Erfahrung sagen darf...
Für Kinder gibt es ja zwischen 20 und 70mg alle Dosierungen in 10mg Abständen. Da kann ich jetzt nicht verstehen, warum die ausgelassen wurden. Ich sehe hier deutlichen Wirkzuwachs (?) mit 10mg...es heißt doch "so viel wie nötig und so wenig wie möglich".
Als Mutter, die keine Ahnung hat, versuche ich schon aus Angst drauf zu achten, dass mit niedriger Dosis angefangen wird und langsam gesteigert wird. Würde ich für mich doch auch so machen und nicht einfach Dosierungen überspringen.
Viel Erfolg Euch.


 Antworten

 Beitrag melden
18.02.2022 14:32 (zuletzt bearbeitet: 18.02.2022 14:33)
#5
avatar

Hallo Andrea_B82,

schön, dass du zu uns gefunden hast!
Willkommen im Forum!

Es ist nicht immer einfach, auf Anhieb das passende Medikament in der optimalen Dosierung zu finden.

Auch unser Kind musste sich durch einige Medikamente „probieren“, bis es einigermaßen passte. Ganz optimal war es nie und ist es auch heute noch nicht.

Zwischen 16 und 17 kam der Wechsel zu Elvanse. Begonnen wurde mit 10 mg und dann langsam in 10er Schritten gesteigert. Bei 40 mg war es einigermaßen okay.

Ich bin kein Arzt, aber im Alter deines Kindes bei 30 mg zu beginnen und dann sofort auf 60 mg zu steigern finde ich total unverständlich...
Die Wirkdauer bei Elvanse ist normalerweise bei mindestens 8-10 Stunden und mehr, und dadurch ergeben sich oft Probleme beim zur Ruhe kommen und Einschlafen.

Du schreibst, es gab eine leichte Veränderung bei Elvanse. Was meinst du damit genau?


 Antworten

 Beitrag melden
18.02.2022 16:11 (zuletzt bearbeitet: 18.02.2022 16:12)
#6
avatar

Vielen lieben Dank erstmal für eure Rückmeldungen 🤗


 Antworten

 Beitrag melden
18.02.2022 16:33
#7
avatar

Zitat von Electrobluemchen im Beitrag #2
Hallo liebe Andrea,
Habe leider keinen Tipp, aber von 30 auf 60 elvanse finde ich auch arg viel... 🙈
Ich wünsche euch viel Glück und alles liebe!


Danke dir 🤗

Zitat von SusanneG im Beitrag #3
Hallo Andrea_B82 und herzlich willkommen bei uns im Forum.




Zitat von Andrea_B82 im Beitrag #1
..., aber ich bin wirklich gerade so ein bisschen mutlos...

Fühl dich mal gedrückt.


Danke, dass du den medikamentösen Werdegang gleich beschrieben hast. Lass uns erst mal über Medkinet retard sprechen. Was hat dein Sohn denn im Magen, wenn er die Tablette einnimmt? Eine zu kurze Wirkdauer hängt häufig mit dem Mageninhalt - besser: mit dem Fehlen desselben - zusammen.

Wie lange wirkt Medikinet retard bei deinem Sohn? Und wie lange sollte es wirken (ohne die MethylpheniTAD hinterher)? Ich finde es ... äh, sagen wir mal ... experimentierfreudig, wenn man nach MethylpheniTAD, später in Kombination mit Medikinet retard und - sehe ich das richtig? - Atomoxetin gleich mal den Wirkstoff wechselt.


Methylphenidat ist bei ADHS der Wirkstoff der ersten Wahl. Alles andere sind Alternativen, wenn es mit MPH ums Verr...platzen nicht funktionieren will.

Zitat von Andrea_B82 im Beitrag #1
... ob wir nicht erstmal noch ein länger wirksames MPH Präparat ausprobieren hätten sollen.

Ja, das wäre ausgesprochen vernünftig.

Wie ist denn die Dosierung von Atomoxetin? Zur Dosierung von Elvanse kann ich nichts sagen, da weiß @Apollinaris mehr.

.



Vielen lieben Dank 🤗
Tatsächlich ist mein Sohn ein sehr schlechter Frühstücker, das war er schon immer. Er ißt ein paar Bissen Brötchen oder aber Mal ein wenig Müsli, aber wirklich viel frühstückt er nicht. Er bringt morgens noch nicht so viel hinunter.
Der Arzt meinte jedoch, dass das nicht so die große Rolle spielen würde, ob er was ißt 🤷.

Anfangs wirkte das Medikinet retard ca. 5 Stunden, aber schon nach kurzer Zeit war ein deutlicher Wirkungsabfall nach 3 Stunden zu erkennen. Auch die Lehrerin in der Schule hat das gemerkt. Es brauchte es morgens länger als eine Stunde, bis man von der Wirkung was gemerkt hat.

Vom Atomoxetin hatte er 25 mg.Das Atomoxetin hat uns der Arzt verschrieben, weil mein Sohn abends so schlecht einschlafen kann und so spät zur Ruhe kommt. Er erhoffte sich dadurch, dass sich die Müdigkeit früher einstellt und dass es sich auch positiv auf die Konzentration auswirkt und man das Medikinet evtl. Weglassen könnte. Beides war leider nicht der Fall 😥.

Zitat von Mariols im Beitrag #4
Wenn ich als Neuling auch was zu elvanse aus unserer Erfahrung sagen darf...
Für Kinder gibt es ja zwischen 20 und 70mg alle Dosierungen in 10mg Abständen. Da kann ich jetzt nicht verstehen, warum die ausgelassen wurden. Ich sehe hier deutlichen Wirkzuwachs (?) mit 10mg...es heißt doch "so viel wie nötig und so wenig wie möglich".
Als Mutter, die keine Ahnung hat, versuche ich schon aus Angst drauf zu achten, dass mit niedriger Dosis angefangen wird und langsam gesteigert wird. Würde ich für mich doch auch so machen und nicht einfach Dosierungen überspringen.
Viel Erfolg Euch.


Ich bin davon ausgegangen, dass der Neurologe in der KJP schon weiss, was er tut und deswegen habe ich ihm vertraut, als er meinte, wir würden es gleich mit 30 mg versuchen. Erst seit gestern ahne ich nun, dass er wohl doch nicht so kompetent ist, wie ich dachte.
Man greift einfach nach jedem Strohhalm, wenn man seinem Kind helfen möchte, aber nicht weiss wie.
Zitat von Apollinaris im Beitrag #5
Hallo Andrea_B82,

schön, dass du zu uns gefunden hast!
Willkommen im Forum!

Es ist nicht immer einfach, auf Anhieb das passende Medikament in der optimalen Dosierung zu finden.

Auch unser Kind musste sich durch einige Medikamente „probieren“, bis es einigermaßen passte. Ganz optimal war es nie und ist es auch heute noch nicht.

Zwischen 16 und 17 kam der Wechsel zu Elvanse. Begonnen wurde mit 10 mg und dann langsam in 10er Schritten gesteigert. Bei 40 mg war es einigermaßen okay.

Ich bin kein Arzt, aber im Alter deines Kindes bei 30 mg zu beginnen und dann sofort auf 60 mg zu steigern finde ich total unverständlich...
Die Wirkdauer bei Elvanse ist normalerweise bei mindestens 8-10 Stunden und mehr, und dadurch ergeben sich oft Probleme beim zur Ruhe kommen und Einschlafen.

Du schreibst, es gab eine leichte Veränderung bei Elvanse. Was meinst du damit genau?

Danke dir 🤗

Veränderte Problematik beim Einschlafen durch das Elvanse konnte ich nicht feststellen. Ist eigentlich wie vorher.
Er verweigert seit dieser Woche nicht mehr komplett seine Hausaufgaben, das weiss ich aber nicht genau, ob das jetzt auf Elvanse zurückzuführen ist. Nach Rückmeldung der Lehrerin gestern Abend ist er im Unterricht weiterhin unkonzentriert und redet viel dazwischen. Das war unter Medikinet am Anfang gar nicht mehr der Fall und es funktionierte eigentlich gut in der Schule. Ich merke, seitdem er das Elvanse nimmt, dass er viel schneller gereizt ist und aggressiver ist und auch weinerlicher.

Ich habe mich heute Morgen gegen den Rat des Arztes entschieden, ihm 60mg Elvanse zu geben und bin bei 30mg geblieben.

Es gab heute Zeugnisse und die Bewertungen sind eigentlich Recht positiv ausgefallen, jedoch hat die Lehrerin es so geschrieben, dass die letzten 3 Wochen nicht mitgezählt würden, denn dann würden die Bewertungen leider anders aussehen...😥


 Antworten

 Beitrag melden
18.02.2022 17:28
#8
avatar

Zitat von Andrea_B82 im Beitrag #7
Ich merke, seitdem er das Elvanse nimmt, dass er viel schneller gereizt ist und aggressiver ist und auch weinerlicher.


Bei unserem Kind konnte ich das gelegentlich auch beobachten. Ab 18 bekommt man ja nur noch bestimmte Dosierungen (30, 50 oder 70 mg).
Bei normalerweise 40mg ist das natürlich nicht optimal. Ich meine bei zu hoher Dosierung können die von dir geschilderten Reaktionen auftreten. Wie gesagt, ich bin kein Arzt.

Zitat von Andrea_B82 im Beitrag #7
jedoch hat die Lehrerin es so geschrieben, dass die letzten 3 Wochen nicht mitgezählt würden, denn dann würden die Bewertungen leider anders aussehen...


Dann ist Elvanse vielleicht doch nicht so passend - oder falsch dosiert.


 Antworten

 Beitrag melden
18.02.2022 23:10
#9
avatar

Wenn du - vermutlich am Handy - nicht einzelne Sätze oder wenigstens Absätze markieren und zitieren kannst, schreibe bitte ohne Zitate. Es ist mühsam, in umfangreichem Text erst einmal finden zu müssen, was nun du geschrieben hast.

Zitat von Andrea_B82 im Beitrag #7
Der Arzt meinte jedoch, dass das nicht so die große Rolle spielen würde, ob er was ißt ��.


Ach?! Echt nicht?!
Ein Verweis auf den Beipackzettel ist nie verkehrt; aber das will man gar nicht wissen, es steht viel zu viel drin. Ich versuche es mal so ...

Die Medikinet-retard-Kapsel darf man öffnen, muss dann aber den kompletten Kapselinhalt nehmen. In der Kapsel sind viele kleine Pellets drin, von denen die Hälfte mit einem magensaftresistenten Lack beschichtet ist. Wenn man die Kapsel zu sich nimmt, muss im Magen feste Nahrung enthalten sein, damit die Pellets lange genug im Magen bleiben. Die eine Hälfte der Pellets setzt den Wirkstoff sofort im Magen frei, die beschichtete (= retardierte) Hälfte setzt den Wirkstoff erst dann frei, wenn sie im Darm sind. Wenn nun nichts oder zu wenig im Magen ist, flutschen auch die retardierten Pellets sofort durch den Magen in den Darm und geben dort den Wirkstoff frei. Aus acht Stunden Wirkzeit werden dann fünf und wann wieviel MPH wirkt, lässt sich nicht so wirklich nachvollziehen.

Das ist übrigens nur bei Medikinet retard der Fall. Alle anderen MPH-Medis sind von der Nahrungsaufnahme unabhängig.

Zitat von Andrea_B82 im Beitrag #7
Das Atomoxetin hat uns der Arzt verschrieben, weil mein Sohn abends so schlecht einschlafen kann und so spät zur Ruhe kommt.

Naja, Atomoxetin ist jetzt kein Schlafmittel. Wann nimmt er es denn ein? Morgens oder abends?

Zitat von Andrea_B82 im Beitrag #7
... und dass es sich auch positiv auf die Konzentration auswirkt und man das Medikinet evtl. Weglassen könnte.

Ja, das ist richtig. Wenn Atomoxetin gut funktioniert, kann man MPH reduzieren oder weglassen.

Zitat von Andrea_B82 im Beitrag #7
Ich bin davon ausgegangen, dass der Neurologe in der KJP schon weiss, was er tut und deswegen habe ich ihm vertraut, ...

So sollte es eigentlich auch sein. Leider kennen sich nicht alle Ärzte wirklich gut mit MPH aus.

Zitat von Andrea_B82 im Beitrag #7
Ich habe mich heute Morgen gegen den Rat des Arztes entschieden, ihm 60mg Elvanse zu geben und bin bei 30mg geblieben.

Das hast du gut gemacht. Merke: Änderungen an der Medikation bitte immer und grundsätzlich nur am Wochenende oder in den Ferien durchführen. Du bist zuständig, wenn ein Medi-Versuch in die Hose geht, nicht die Lehrkraft.

Wenn der Arzt der Ansicht ist, man sollte die Elvanse-Dosis erhöhen, dann möge er dir bitte 10- mg-Kapseln verordnen.

Lesen gefährdet die Dummheit


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!