Fachärzte und die ADHS-Medikation

01.05.2024 15:07
#1
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Letzte Woche war ich bei meinem Lieblingspsychiater. Er fragte mich, was es denn Neues an der ADHS-Selbsthilfe-Front gibt. Nun, nichts Neues, das alte Problem hält sich hartnäckig. Irgendwann schreib ich noch ein Buch "ADHS-Medikation: Laienhinweise für Fachärzte" oder so.

Er fragte nach, was genau ich meine. Nun, ich meine, dass heutzutage die Psychiater bei ADHS Medikinet adult verordnen und wenn das nicht der Bringer ist, sofort den Wirkstoff wechseln. Dabei ist Medikinet adult unter all den MPH-Medikamenten dasjenige, das unter Umständen Probleme macht, die bei anderen gar nicht aufkommen.

Er sagte dann nur: "Sie sprechen mir aus der Seele."

Nix gegen Elvanse. Klar kann man es erst mal probieren. Es soll ja bei Erwachsenen besser wirken als MPH. Doch dass Medikinet adult nicht wirkt, wie es soll, weist NICHT auf einen MPH Nonresponder hin. Wenn mit Elvanse nicht der gewünschte Erfolg erzielt wird, wäre - ehe man auf einen weiteren neuen Wirkstoff ausweicht - zuerst mal Ritalin adult einen Versuch wert. Und bevor man die ganze MPH-Gruppe als unwirksam abtut, gibt es da immer noch die gesamte Palette der MPH-Medis für Kinder. Man kann ein X bei aut idem eintragen und, wenn dann doch ein passendes MPH-Medi gefunden wurde, mit dem exakt gleichen Generikum weitermachen. Man muss sich das nur trauen!

Doc meinte dann: "Wann kommt das Buch raus?"

Lesen gefährdet die Dummheit


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04.05.2024 16:40
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#2
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Ja, wann ist das Buch fertig?

Mein „Kind“ wird in einem Jahr 21 Jahre alt und kann dann nicht mehr zu seinem jetzigen Kinder-und Jugendpsychiater gehen, da er für Erwachsene keine Kassenzulassung hat, obwohl er auch die (privat) behandelt, da er auch FA für Erwachsene ist.

Jedenfalls meinte der Arzt mal zu mir, er schickt seine Patienten, die 21. geworden sind zu einem Kollegen, der zwar nicht wirklich Ahnung von ADHS und der ADHS Medikation hat, aber wenigstens die vorherige Medikation von ihm weiter problemlos verordnet.

Umwege erhöhen die Ortskenntnis.

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04.05.2024 17:23
#3
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Zitat von JaNi im Beitrag #2
Ja, wann ist das Buch fertig?



Zitat von JaNi im Beitrag #2
da er für Erwachsene keine Kassenzulassung hat, obwohl er auch die (privat) behandelt, da er auch FA für Erwachsene ist.

Erstmal: Ich finde es super, dass der KJP eine Empfehlung für die weiterführende Behandlung macht.

Nun, du brauchst sicher von mir keinen Tipp für den Umgang mit deiner KK. Ich schreibs trotzdem. Ich würde in diesem Fall bei der KK beantragen, dass der KJP weiterbehandeln darf (da er ja FA für Erwachsene ist) und die KK die Kosten hierfür übernimmt (private Rechnung, bezahlen, einreichen, erstattet bekommen). Bei den Psychologen ist das ja möglich, wenn sounsoviele Psychologen keine Patienten mehr aufnehmen. Einen Versuch ist es allemal wert. Schlimmeres als eine Ablehnung kann ja nicht passieren.

Lesen gefährdet die Dummheit


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07.05.2024 15:03 (zuletzt bearbeitet: 08.05.2024 09:33)
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#4
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Zitat von SusanneG im Beitrag #3

Ich würde in diesem Fall bei der KK beantragen, dass der KJP weiterbehandeln darf (da er ja FA für Erwachsene ist) und die KK die Kosten hierfür übernimmt (private Rechnung, bezahlen, einreichen, erstattet bekommen). Bei den Psychologen ist das ja möglich, wenn sounsoviele Psychologen keine Patienten mehr aufnehmen. Einen Versuch ist es allemal wert. Schlimmeres als eine Ablehnung kann ja nicht passieren.


Ja, in der Theorie ist das grds. möglich. Aber die Energie kann ich mir sparen, das ist aussichtslos. Bei den Psychotherapeuten ist es schon eine Ausnahme, die selten bewilligt wird. Kenne die Anträge und was daraus meistens wird.

Bei einem Arzt ist es gleich nochmal schwieriger, weil ja nur „irgendein“ Psychiater mit Kassenzulassung gefunden werden muss. Das ist in Berlin mit viel Geduld nicht unmöglich. Da interessiert bis auf die Betroffenen niemanden, dass der keine Ahnung von ADHS hat, zuletzt ja oft nicht mal den Psychiater selbst.

Habe bei meinem Psychiater schon nachgefragt, bekomme dort einen Termin für meinen Sohn, wenn es soweit ist. Aber auch nur, weil ich den Arzt selbst fragen konnte. Die sind auch voll und nehmen keine Patienten mehr auf. Es ist wie überall in der medizinischen Versorgung einfach nur …

Umwege erhöhen die Ortskenntnis.

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