HILFE !! bei uns klappt es nicht mit den Medis!!
Die Lehrerin sagt, dass er sich ab und zu noch wegträumt, ich denke das ist wahrscheinlich dann, wenn die Medis die Wirkung verlieren.
Medikinet retard 10mg mit doppelt so lange Wirkung hört sich gut an, das wären 6-7 St. Hast du eine Ahnung wie lange nach der Einnahme die Wirkung einsetzt? Wahrscheinlich muss man da mit unretardiertem MPH morgens anschieben, oder? Ist er dann nicht, für die Zeit wo das unretardierte noch wirkt und das retardierte schon anfängt zu wirken, nicht überdosiert? Kann ich davon ausgehen, dass Medikinet Medikinet ist, oder muss ich wieder ganz andere Reaktionen erwarten?(habe so Bisschen Angst wieder zu wechseln)
Wenn ich das so laufen lasse wie es jetzt ist (5mg Morgens+5mg nach dem Mittagessen) ißt er wenigstens Mittags was. Mit dem retard MPH wird er wahrscheinlich Mittags nichts essen. Ist das eigentlich für den Betroffenen in irgendeiner Weise unangenehm, wenn die Wirkung nachlässt, oder ist ihm das egal bzw. merkt das nicht?
liebe Grüße Anyes
Hi Anyes,
ich hoffe doch sehr, dass Medikinet Medikinet ist - alles andere würde meine sämtlichen Theorien über den Haufen schmeißen *hmpf*. Also lass uns jetzt mal theoretisch von zwei mal 5 mg Medikinet unretardiert zu ein mal 10 mg Medikinet retard umstellen.
Irgendwo ist ein Beitrag "retard medis kann man teilen" oder so ähnlich, dort wurde das schon mal diskutiert. Also: In einer Kapsel Medikinet retard sind zwei Pellets drin, die beide gleich aussehen. Eines davon wirkt wie eine stinknormale Medikinet, also nach 20 bis 40 Minuten, das andere Pellet ist mit einer besonderen Beschichtung versehen, die der Magen erst aufdröseln muss. Daher wird der Wirkstoff im zweiten Pellet verzögert (= retardiert) freigesetzt. Medikinet retard ist demnach ein sog. Kombi-Präparat, eine Kombination aus unretardierter und retardierter Wirkstoff-Freisetzung. Es gibt also keinerlei Grund, hier morgens noch irgendwie anzuschieben.
Natürlich besteht die Möglichkeit, dass sein Magen die Beschichtung des zweiten Pellets schneller auflöst und das zweite Pellet zu wirken beginnt, solange das MPH aus dem ersten Pellet noch wirkt. Deshalb solltest du auch den ersten Versuch am Wochenende machen, damit du die "kritische Zeit" genau beobachten kannst.
Wenn du deinem Sohn morgens um sieben eine Medikinet retard gibst und die auch noch so wirkt, wie sie soll, dann ist die Wirkung zwischen eins und zwei vorbei. Tja, dann gibts halt Mittagessen um zwei und nicht schon um zwölf. Jedenfalls wäre der Schulvormittag damit abgedeckt. Nachmittags kannst du ihm für die Hausis ja noch eine 5 mg Medikinet unretardiert geben.
Einem nicht hyperaktiven Menschen ist es eigentlich nicht unangenehm, wenn die Wirkung nachlässt. Ich z.B. kriege Hunger, bei Schlafdefizit werden die Augendeckel schwer, wenn ich vor dem PC sitze (und eigentlich arbeiten sollte), fange ich an zu spielen. Unangenehm ist das nicht, jedenfalls nicht für mich. Scheff sieht das häufig anders .
Nicht aufgeben, Anyes. Wir sind doch schon recht weit gekommen. Und die Beobachterei am Anfang, die muss halt sein, leider.
Viele Grüße
Susanne
@Susannedanke für deine stärkende Worte, habe sie Gestern echt gebraucht!!
Ohh manooo !!jedesmal gerade wenn ich denke: "jetzt klappt es", kommt ein Rückschlag
Gestern Nachmittags haben die 5mg überhauptnicht gewirkt, oder was , oder sind die auch zu viel, das kann doch garnicht sein !!!.
Die Hausaufgaben gestern reine Katastrophe . Halbe Stunde nach der Einnahme ging er freiwillig HA schreiben aber die erste Freude war auch schon nach 1 Minute wieder vergangen. Stift in die Hand genommen, ersten Strich gemacht und schon ging´s wieder los . Erstmal ca. 5 Stifte nacheinander ausprobiert, jedes wieder hingeschmissen als wäre er vergiftet, dann Mathe in 5 Min. schnell hingekritzelt(unter schimpfen-seinerseits, ich bleibe da ruhig.) Dann, nach einer Pause, gings an´s schreiben. Er hat sich 2 Stunden damit rumgeärgert, nach jedem Buchstaben geheult, er lässt sich da garnicht ermutigen, beschimpft sich selbst. Er sagt, die Stifte nerven ihn. Mir kommt es vor als würde er da irgendwie überempfindlich reagieren auf das "kratzen" des Bleistiftes auf dem Papier. Er probiert immer verschiedene Stifte und sucht sich den aus, der am wenigsten so ein kratztGeräusch macht (also einen weichen) aber den schmeisst er dann auch wieder weg, oder spitzt zum gehtnichtmehr und dann drückt er so drauf, dass er gleich wieder abbricht, dann wieder Anfall der Verzweiflung usw....usw....
Dieses Stifttheater macht er aber nur unter den Medis, ohne Medis machen ihm die Stifte nichts aus.
Ich weiß echt nicht weiter, verträgt er vielleicht das MPH garnicht?!? Es geht immer eine Woche super und dann ist Schluss.
Dann hätte ich noch eine Frage zu den Gesprächskreisen. Bei uns ist es jeden 4. Freitag im Monat(also Heute)
Kann ich da einfach so spontan hingehen, oder bedarf es einer Voranmeldung, oder muss ich erst Mitglied in ADS e.V.werden? Ich habe selbstverständlich die Frau, die dafür bei uns zuständig ist angerufen, war aber nur AB dran, sie ist nur Di-Do zu erreichen.
schöne Grüße Anyes
Hallo Anyes,
nur ganz kurz, falls Dir vorher niemand mehr auf Deine letzte Frage antwortet:
Natürlich kannst Du heute abend zum Gesprächskreis auch ohne Anmeldung gehen!
Ich wünsche Dir viel Erfolg. Da ich jetzt aus Zeitmangel Deinen Beitrag nur
überflogen hab, nehme ich an, dass jemand anders auf die Medi-Geschichte
antworten wird (gell, Susanne?)
Liebe Grüße,
und weiterhin viel Frauen-Power,
mama4kids
Hi Anyes,
na, wie war es im Gesprächskreis? Ich hatte ja insgeheim gehofft, mama4kids antwortet dir auf das Stifttheater, falls sie das gleiche rausgelesen hat wie ich. Aber bevor das Thema kalt wird, lehne ich mich mal wieder ausm Fenster.
Die Stifte kratzen? Das kann er nicht hören/ertragen? Lass Sohnemann doch bitte mal in Richtung Hyperakusis testen. Ich könnte mir vorstellen, dass sich sowas unter Medis verstärken kann (pure Phantasie, ich weiß da nicht wirklich viel drüber). Liegen graphomotorische Probleme vor? Dann wäre Ergotherapie vielleicht eine Möglichkeit, dem täglichen Hausi-Drama etwas die Schärfe zu nehmen.
Das Wirken der Medis ist auch von der Tagesform abhängig. Wenn z.B. zu viel Schlaf fehlt, kriegt man das mit den Medis auch nicht hin. Seit zwei Wochen mache ich an einer Grippe rum. Nase verstopft, klardoch, aber auch Hirn verstopft, weil Medis nicht wirken. Wer weiß, was bei deinem Sohn dazu geführt hat, dass die Medis da nicht gewirkt haben. Bleib dran, nächste Woche sieht alles anders aus.
Viele Grüße
Susanne
Susanne mit der Hyperakusis ist es gar nicht so abwegig. Mein Sohn hat diagnostizierte Hochsensibilität und zwar Körperliche und emotionale. Da hast Du mich nämlich auf einen Gedanken gebracht, dass es damit zusammenhängt! Ich habe gleich bei meinem Sohn nachgefragt was ihn genau an den Stiften stört und es ist nicht das Geräusch des Kratzens, sondern das Gefühl des Kratzens, deshalb schmeißt er sie so hektisch aus der Hand eigentlich ist das logisch danke Das heißt, dass die Medis seine Hochsensibilität verstärkendeshalb auch immer diese Überreaktionen. So jetzt weiß ich zwar den Grund, aber nicht die Abhilfe
Graphomotorische Probleme als solche hat er nicht, nur leichte Koordinationsschwäche und das kriegen wir so hin mit Übungen ohne Ergo (meint die Psychologin).
Vorgestern war das die Katastrophe mit den Stiften, Gestern ist er völlig ausgeflippt (bei 5mg) und hat seinen besten Freund gaaaanz fies beleidigt, ich musste viel schlichten. Heute hat er wieder Besuch (ein andere Freund)ich habe ihn vorsichtshalber wieder 7,5mg gegeben und es klappt . Ist es wirklich so, dass ich immer vorahnen muss, wieviel MPH er gerade braucht?Das stelle ich mir aber ganz schön schwierig vor!
schöne Grüße Anyes (ich muss jetzt schnell kochen gehen!!!)
#28
Hallo Anyes,
meine mittlere Tochter hat diagnostizierte Hyperakusis, ist hochsensibel (kratzende Etiketten, unangenehmes Essen wie zu "hartes" Toastbrot....). Ich selbst kenne das leider auch allzu gut (bin aber nicht diagnostiziert).
Die Medis helfen auch hier (bei uns jedenfalls). Da die Reizschwelle etwas erhöht wird durch die Medis, empfindet man Geräusche auch nicht mehr als so belastend. Von mir selbst kann ich zum Beispiel sagen, dass der Geräuschpegel bei uns im Haus, verursacht durch 2,5 x Sprechdurchfall, einem Oberhypie sowie Geschwisterstreit mich wirklich fix und fertig macht. Mit Medis kann ich das besser aushalten, ohne Medis bin ich diejenige, die andauernd "LEISER" brüllt (selbst brüllen belastet auch bei Hyperakusis nicht ).
Zu den Gesprächskreisen kann ich nur von unserem GK sagen, dass es meines Wissens kein festes Thema gibt. Frag doch die GK-Leiterin, sicher wird dort auch neben einem Hauptthema auf die Sorgen der Besucher eingegangen.
Liebe Grüße,
Mandelkern
Hallo Anyes,
wie geschrieben: ich hatte Deinen Beitrag gestern nur überflogen, das Stifte-kratzen-Problem war mir entgangen.
Mandelkern hat ja inzwischen was dazu geschrieben.
Ja, wir haben auch Hyperakusis (und die Hypersensibilität, die Mandelkern beschreibt, bei Geruch, Geschmack, Körperwahrnehmung)
Das ist zu allem anderen seeeehr anstrengend, war aber bei uns mit Medis spürbar besser und nicht schlimmer.
Kann natürlich sein, dass Dein Sohn mit Medis manches besser wahrnimmt und am Anfang jetzt erstmal sortieren muss.
Das ist bei meiner Tochter grad so. Was sie schon immer genervt hat, aber nicht wußte wie sie damit umgehen soll,
da fängt sie an sich zu wehren, ist natürlich bei den Klassenkameraden zur Zeit "die Motzige", aber ich stärke ihr
den Rücken - sie läßt sich eben nicht mehr alles gefallen, und das müssen die Anderen erst akzeptieren.
Könnte ja auch bei Deinem Sohn sein, dass es keine "Überdosierung" ist, sondern dass er jetzt erst merkt, WAS ihn
aufregt. Und da müssen wir Mamas den Kindern helfen, die Dinge zu sortieren und in den Griff zu bekommen. Das würde
bei Deinem Sohn nicht nur die Stifte, sondern auch die Reaktion (?) bei seinen Freunden betreffen.
Wäre das eine mögliche Erklärung?
Zum Thema Stifte: tausch mal die Kratz-Stifte aus gegen einen Ball-pen, das klappt bei uns wunderbar!
Hoffe, Du kommst weiter,
liebe Grüße
mama4kids
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