Schulprobleme - Welche Schule ist geeignet?

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14.03.2018 10:10 (zuletzt bearbeitet: 14.03.2018 13:46)
avatar  Sara ( gelöscht )
#1
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Sara ( gelöscht )

Hallo zusammen!

Mein Sohn ist 8 Jahre alt, nimmt 20mg Retard Ritalin für die Schule und 10 mg Ritalin am Nachmittag. Seit August hat er eine iHilfe. Er ist ADHSler mit Zusatz nach Paragraph 35a. Derzeit läuft auch eine Autismus Testung Richtung Asperger. An 4 Tagen in der Woche geht er in eine Tagesgruppe mit geschultem Personal, damit er Sozialkontakte üben kann.

In der Schule fällt er durch starke Verweigerungshaltung auf, stört häufig den Unterricht, zappelt, redet, wirft sich bei den kleinsten Anlässen auf den Boden und tritt folgenschwere Diskussionen los, verweigert oft die Teilnahme am Unterricht, zum Positiven hat sich verändert, dass er meist seine impulsive Aggression nicht mehr auslebt. Bis auf gestern, da "floh" die Klasse vor ihm in einen anderen Raum und als die iHilfe ihn am hinterher gehen hindern wollte, hat er diese mit dem Rucksack attakiert und geschlagen. Seit Montag ist die neue iHilfe in der Schule (die vorherige ist in Mutterschutz gegangen), einen Mann, wie immer nicht vom Fach. Dieser war so perplex und unvorbereitet auf einen so heftigen Wutanfall, dass er meinen Sohn geschubst und wohl auch geohrfeigt hat. Meinem Sohn kann ich viel nicht glauben, weil er sich täglich seine eigene Realität zusammenbastelt und die ganze Welt böse mit ihm ist, während er sich stets richtig verhält. Aber auf Nachfrage, hat die iHilfe dies nicht abgestritten.
Sie war entsetzt von seinem Wesen, seinem Störpotenzial im Unterricht und fragte sich, wie die Lehrerin das bis jetzt ausgehalten hat und fing schon an, dass das nicht so lange gut gehen kann und vielleicht dem nächst ein Schulverweis anstünde.

Mein Sohn ist kognitiv unter den 2-3 Besten der Klasse, er liebt Mathematik, Schach und Naturwissenschaft. Dennoch ist er wegen der vielen Niederlagen und Kämpfe total schulfrustriert und will nicht zur Schule. Er hat keine Freude und Motivation am Unterricht. Nun ist er derzeit auch auf einer Regelschule, die keine Erfahrungen mit seinem Krankheitsbild hat. Meine Familienhilfe und Therapeuten beraten die Lehrerin bei Problemen und Fragen. Trotzdem ist es für sie sehr schwer, sie freut sich immer wenn mein Sohn krank ist und nicht zur Schule kommen kann, damit sie und die Kinder "endlich mal entspannten Unterricht machen können".

Wir haben beschlossen nach der Grundschulzeit aus unserer sehr strukturschwachen und für unsere Probleme angebotsarmen Umgebung weg zu ziehen. Auch sind wir und er hier durch sein exotisches Verhalten sozial gemieden und ausgeschlossen. An erster Stelle steht die Wahl einer geeigneten Schule für meinen Sohn. Wunschraum ist (gelöscht) weil sein Vater dort lebt und uns im Alltag entlasten könnte.

Jetzt habe ich schon mit der zuständigen Person für den Raum von der ADD gesprochen und er war eher ratlos, eine Förderschule käme eher nicht in Betracht, da er ja kognitiv sehr gut ist und eine Regelschule hat keine Spezialisierung auf bestimmte Problem Schwerpunkte. Er riet dazu die in Frage kommenden Gymnasien oder auch IGS anzurufen und ihnen unseren Fall zu schildern.

Nun scheue ich davor zurück, unseren Fall einer normalen Schule vorzustellen, welche Schule wird hurrra rufen, bei der Aussicht auf ein Problemkind, auch sehe ich dann wieder die soziale Ausgrenzung unter "neuronormalen" Kindern problematisch. Ich hatte mir auch schon verschiedene Internate angesehen, aber dass er nur noch am Wochenende zu Hause ist, damit kann ich mich derzeit nicht so recht anfreunden...

Unsere Therapeutin rät von Förder- oder Schwerpunktschulen ebenfalls ab, weil mein Sohn extrem anfällig ist für schlechte Vorbilder und eine Anhäufung von "Problemkindern" ihn vielleicht in Kreise zieht, aus denen er nichts Gutes schöpfen würde.

Ich bin nicht in einer Selbsthilfegruppe und habe keinen Kontakt zu anderen betroffenen Eltern, dass ich aus deren Erfahrung schöpfen könnte, daher wende ich mich fragend erst einmal an Euch. Vielleicht habt Ihr ja ein paar Ideen oder Anregungen?!

Herzliche Grüße,

Sara


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14.03.2018 13:45 (zuletzt bearbeitet: 14.03.2018 13:50)
avatar  AndreaA
#2
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Hallo Sara,

erstmal herzlich Willkommen bei uns im Forum. Das was du von deinem Sohn schreibst, kenne ich von meinem Zwerg Nase auch. Unser Zwerg Nase ist Autist mit ADHS.

Zitat von Sara im Beitrag #1

Hallo zusammen!

Mein Sohn ist 8 Jahre alt, nimmt 20mg Retard Ritalin für die Schule und 10 mg Ritalin am Nachmittag. Seit August hat er eine iHilfe. Er ist ADHSler mit Zusatz nach Paragraph 35a. Derzeit läuft auch eine Autismus Testung Richtung Asperger. An 4 Tagen in der Woche geht er in eine Tagesgruppe mit geschultem Personal, damit er Sozialkontakte üben kann.


Wie viele Kinder und Erwachsene sind es denn in der Tagesgruppe. Vllt. überfordert ihn ja auch das "Sozialkontakte üben".

Zitat
In der Schule fällt er durch starke Verweigerungshaltung auf, stört häufig den Unterricht, zappelt, redet, wirft sich bei den kleinsten Anlässen auf den Boden und tritt folgenschwere Diskussionen los, verweigert oft die Teilnahme am Unterricht, zum Positiven hat sich verändert, dass er meist seine impulsive Aggression nicht mehr auslebt.



Mein Sohn braucht Struktur. Wenn die Struktur in irgendeiner Form unterbrochen wird, verhält er sich ähnlich. Das kann eine Vertretungsstunde sein, selbst mit einer bekannten Lehrerin, aber die gehört NICHT in der Zeit in seine Klasse. Das kann eine (für uns belanglose) Veränderung / Aufforderung sein (z. B. wenn er drangenommen wird, obwohl er nicht aufgezeigt hat etc).

Die Schule ist für Zwerg Nase harte Arbeit. Er hat eine ganz andere Wahrnehmung. Wichtig ist, zu hinterfragen was VOR der Verweigerung, auf dem Boden werfen etc war.

Wenn er sich auf den Boden wirft, ist er evtl überreizt. Dann muss er sich vllt. spüren.
In so einer Situation sollte man ihm eine Rückzugsmöglichkeit bieten. Zum Beispiel in einem ruhigen (leeren) Raum. Damit er von der Überreizung (Overload ) nicht in den Wutanfall (Meltdown) kommt.


Zitat

Bis auf gestern, da "floh" die Klasse vor ihm in einen anderen Raum und als die iHilfe ihn am hinterher gehen hindern wollte, hat er diese mit dem Rucksack attakiert und geschlagen.



Was sagt dein Sohn im Nachhinein denn zu der Situation? Warum ist er wütend geworden? Tat ihm seine Reaktion später leid?

Zitat

Seit Montag ist die neue iHilfe in der Schule (die vorherige ist in Mutterschutz gegangen), einen Mann, wie immer nicht vom Fach. Dieser war so perplex und unvorbereitet auf einen so heftigen Wutanfall, dass er meinen Sohn geschubst und wohl auch geohrfeigt hat.



Entschuldige, dass geht mal gar nicht!! Vor allem das ohrfeigen nicht!! Da würde ich den Träger kontaktieren!

Zitat

Meinem Sohn kann ich viel nicht glauben, weil er sich täglich seine eigene Realität zusammenbastelt und die ganze Welt böse mit ihm ist, während er sich stets richtig verhält.



Er hat eine andere Wahrnehmung.

Zitat

Aber auf Nachfrage, hat die iHilfe dies nicht abgestritten.
Sie war entsetzt von seinem Wesen, seinem Störpotenzial im Unterricht und fragte sich, wie die Lehrerin das bis jetzt ausgehalten hat und fing schon an, dass das nicht so lange gut gehen kann und vielleicht dem nächst ein Schulverweis anstünde.



Das Urteil steht dem I-Helfer nicht zu und darüber hat er auch nicht zu entscheiden. Wie alt ist der I-Helfer?

Zitat

Mein Sohn ist kognitiv unter den 2-3 Besten der Klasse, er liebt Mathematik, Schach und Naturwissenschaft.



Deshalb gehört er nicht auf eine Förderschule. Ich weiß dass das schwierig ist und auch immer wieder (je nach Lehrer/in) ein Eiertanz (rw) sein kann. Auf der Förderschule würde er sich evtl langweilen.

Zitat

Dennoch ist er wegen der vielen Niederlagen und Kämpfe total schulfrustriert und will nicht zur Schule. Er hat keine Freude und Motivation am Unterricht.


Stimmt evtl die Medikation nicht? Da kann Susanne besser helfen.

Zitat

Nun ist er derzeit auch auf einer Regelschule, die keine Erfahrungen mit seinem Krankheitsbild hat. Meine Familienhilfe und Therapeuten beraten die Lehrerin bei Problemen und Fragen. Trotzdem ist es für sie sehr schwer, sie freut sich immer wenn mein Sohn krank ist und nicht zur Schule kommen kann, damit sie und die Kinder "endlich mal entspannten Unterricht machen können".



Viele Schulen kennen sich nicht mit ADHS und Autismus aus und ihr seid ja auch noch in der Diagnostik.

Zitat

Jetzt habe ich schon mit der zuständigen Person für den Raum von der ADD gesprochen und er war eher ratlos, eine Förderschule käme eher nicht in Betracht, da er ja kognitiv sehr gut ist und eine Regelschule hat keine Spezialisierung auf bestimmte Problem Schwerpunkte.



Förderschule siehe oben und ich kenne keine Regelschule die sich auf ADHS und Autismus spezialisiert hat. Es sind Regelschulen.


Zitat


Ich bin nicht in einer Selbsthilfegruppe und habe keinen Kontakt zu anderen betroffenen Eltern, dass ich aus deren Erfahrung schöpfen könnte, daher wende ich mich fragend erst einmal an Euch. Vielleicht habt Ihr ja ein paar Ideen oder Anregungen?!



Dann ist es doch gut, dass du uns gefunden hast.

Zitat

Herzliche Grüße,

Sara




Viele Grüße
Andrea


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14.03.2018 14:03 (zuletzt bearbeitet: 14.03.2018 14:18)
avatar  JaNi
#3
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Hallo Sara,
herzlich willkommen hier. Ich habe mal deinen jetzigen Wohnort/Region und deinen angestrebten Wunschort gelöscht, damit eure Anonymität besser geschützt ist.

Welche Schule geeignet ist ist wohl dann örtlich individuell zu entscheiden. Wovon ich überzeugt bin ist, dass dein Kind unbedingt seiner Begabung entsprechend beschult werden sollte!
Wenn jetzt zur ADHS und ggf. Autismus Spektrum Störung noch eine echte Unterforderung in der Schule dazu kommt, kann das nicht positiv für dein Kind und alle Beteiligten sein.

Ich überlege, ob man einer neuen Schule überhaupt das Ausmaß der Besonderheiten deines Kindes gleich komplett auf die Nase binden muß...?

Es gibt hier noch den ein oder anderen, der dazu aus eigener Erfahrung antworten kann und wird. Ich kann es nicht, weil unsere ADHS Probleme in der Grundschule noch nicht als solche erkannt waren und sich erst in der weiterführenden Schule manifestierten.

LG JaNi


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14.03.2018 14:20
avatar  AndreaA
#4
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Zitat von JaNi im Beitrag #3
Hallo Sara,
herzlich willkommen hier. Ich habe mal deinen jetzigen Wohnort/Region und deinen angestrebten Wunschort gelöscht, damit eure Anonymität besser geschützt ist.


Danke JaNi! Da habe ich geschlafen

Zitat

Welche Schule geeignet ist ist wohl dann örtlich individuell zu entscheiden. Was ich genau so sehe wie du ist, dass dein Kind seiner Begabung entsprechend beschult werden muss. Wenn jetzt zur ADHS und ggf. Autismus Spektrum Störung noch eine echte Unterforderung in der Schule dazu kommt, kann das nicht positiv für dein Kind und alle Beteiligten sein.



Da stimme ich dir zu.

Zitat

Ich überlege, ob man einer neuen Schule überhaupt das Ausmaß der Besonderheiten deines Kindes gleich komplett auf die Nase binden muß...?



Meine Erfahrung (und ich weiß, da gibt es hier auch unterschiedliche Meinungen) ist, dass wenn man mit offenen Karten spielt (v. a. wenn man eine stehende Diagnose im Autismus - Spektrum hat), es wesentlich mehr Verständnis gibT fürs Kind. Und auffallen wird es sowieso bei der ersten Überreizung. Des Weiteren steht dem Kind ein Nachteilsausgleich zu. Das funktioniert aber nur, wenn man mit offenen Karten spielt.


[/quote]

Liebe Grüße
Andrea


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14.03.2018 14:27 (zuletzt bearbeitet: 14.03.2018 14:29)
avatar  JaNi
#5
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Ja, wenn es ASS ist, muss die Schule wohl darüber informiert sein. Zumal ein I Helfer ja erklärt werden will.
Ich meinte eher, nicht zu sehr ins Detail zu gehen und ggf. zu berichten, dass die jetzige Klassenlehrerin froh ist, wenn Sohnemann mal fehlt u.ä.

Ein Schüler mit ASS und I Helfer kann ja auch funktionieren. Gibt es bei meinem Sohn am Gymnasium eine Klasse über ihm (9.). Ich hoffe sehr, dieser ist nicht der Ausnahmefall, der die Regel bestätigt.
Nun ist ASS nIcht gleich ASS und ADHS nicht gleich ADHS und in Kombination gleich zweimal nicht.


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14.03.2018 15:23 (zuletzt bearbeitet: 14.03.2018 23:22)
#6
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Ufffff!

Sei erst mal herzlich willkommen bei uns im Forum, Sara.

Zuerst möchte ich jedes einzelne Wort von AndreaA unterstreichen. Ich kann hier nur noch ergänzen, zunächst zur Medikation, denn die betrifft nur die ADHS.

Im Vergleich mit der Zeit vor der Medikation, inwieweit hat sich das Verhalten deines Sohnes durch die Medikation geändert? Sollte das Medi irgendwie daran beteiligt sein, dass es nicht klappt, dann ist er entweder über- oder unterdosiert oder es ist das falsche Medikament. Daher meine Frage nach dem Vergleich mit der Zeit vor der Medikation.

Nach deinen Schilderungen erlebt dein Sohn nahezu ständig eine Reizüberflutung. Die Ursache dafür sehe ich nicht (nur) in der ADHS. Es ist gut, dass die Autismus-Diagnostik bereits läuft, denn nach deinen Schilderungen ist sein Verhalten überwiegend einem höchstwahrscheinlich vorliegenden Autismus geschuldet. Bitte halte uns über die Diagnostik auf dem Laufenden.

Zitat von Sara im Beitrag #1
in der Woche geht er in eine Tagesgruppe mit geschultem Personal, damit er Sozialkontakte üben kann.

Bei "geschultem Personal" in Verbindung mit "Sozialkontakte üben" gehen bei mir alle Alarmanlagen auf Rot! Das riecht für mich nach Applied Behavior Analysis (ABA). Bitte erkundige dich ganz genau, WIE - also auf welche Art und Weise - dieses Üben von Sozialkontakten vonstatten geht.

Zitat von Sara im Beitrag #1
Unsere Therapeutin rät von Förder- oder Schwerpunktschulen ebenfalls ab, weil mein Sohn extrem anfällig ist für schlechte Vorbilder und eine Anhäufung von "Problemkindern" ihn vielleicht in Kreise zieht, aus denen er nichts Gutes schöpfen würde.


Da bin ich ganz bei der Therapeutin. Auf der Förderschule ist er kognitiv noch weitaus mehr unterfordert als auf der Regelschule. Eine Schwerpunktschule würde ihn von einem Overload in den nächsten schicken und er würde mit Handgreiflichkeiten und/oder totaler Schulverweigerung reagieren. Da wir gerade über Schule sprechen ... wie sieht es denn bei Euch mit Inklusion an den Schulen aus?

Zitat von Sara im Beitrag #1
Ich bin nicht in einer Selbsthilfegruppe und habe keinen Kontakt zu anderen betroffenen Eltern, dass ich aus deren Erfahrung schöpfen könnte, daher wende ich mich fragend erst einmal an Euch. Vielleicht habt Ihr ja ein paar Ideen oder Anregungen?!


Das ist etwas, das du SOFORTESTENS in Angriff nehmen solltest. Keiner kann aufs Kind aufpassen? Mitnehmen! 100 km Anfahrt? Hinfahren! Warum? Weil NUR die regionalen Selbsthilfegruppen über die örtlichen Gegebenheiten (Schulen etc.) Auskunft geben können.

Zitat von JaNi im Beitrag #3
Wenn jetzt zur ADHS und ggf. Autismus Spektrum Störung noch eine echte Unterforderung in der Schule dazu kommt, kann das nicht positiv für dein Kind und alle Beteiligten sein.

Diese Kombination kann bei optimalen Bedingungen gut sein. Bei Langeweile plus Reizüberflutung kann nix Gutes bei rumkommen.

Zitat von JaNi im Beitrag #3
Ich überlege, ob man einer neuen Schule überhaupt das Ausmaß der Besonderheiten deines Kindes gleich komplett auf die Nase binden muß...?

Ja, es gibt hierzu unterschiedliche Ansichten (da unterschiedliche Erfahrungen vorliegen) und ich gehöre zur "Erst-mal-nix-sagen-Fraktion". Allerdings musst du die I-Hilfe erklären. Ich würde das Ergebnis der Autismus-Diagnostik abwarten und erst dann auf andere Schulen zugehen.

Lesen gefährdet die Dummheit


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14.03.2018 17:52 (zuletzt bearbeitet: 14.03.2018 17:55)
avatar  Laura S
#7
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Zitat
Zitat von JaNi im Beitrag #3
Ich überlege, ob man einer neuen Schule überhaupt das Ausmaß der Besonderheiten deines Kindes gleich komplett auf die Nase binden muß...?

Ja, es gibt hierzu unterschiedliche Ansichten (da unterschiedliche Erfahrungen vorliegen) und ich gehöre zur "Erst-mal-nix-sagen-Fraktion". Allerdings musst du die I-Hilfe erklären. Ich würde das Ergebnis der Autismus-Diagnostik abwarten und erst dann auf andere Schulen zugehen.



Hallo Sara, auch von mir herzlich willkommen hier im Forum!

Ja Kontakte zu anderen Betroffenen bzw anderen betroffnen Eltern ist ein sehr wichtiger Aspekt!! Das kann ich sehr unterstreichen aus eigener Erfahrung!!

Zum Thema mit Schule / Lehrern über die Diagnosen sprechen... Es kommt natürlich auch immer auf die Situation an. Generell würde ich persönlich in Zukunft sehr vorsichtig und möglichst zurückhaltend mit Informationen sein. Wir haben leider nicht so gute Erfahrungen damit gemacht. Es hatte sich damals so ergeben, dass die Problemen in der Schule auftraten, sehr viel Druck von Seiten der Schule gemacht wurde, sehr viel von meiner Seite aus initieert werden musste und es sich nicht so richtig vermeiden ließ, dass die Lehrer informiert wurden...( Heute weiss ich aber auch viel mehr )
Heute würde ich es möglichst nicht mehr sagen, ausser die Situation erfordert es und/oder man hat auch wirklich adäquate Ansprechpartner... Ich würde niemals nie sagen, aber aus jetziger Sicht würde ich es nicht mehr sagen, zumindest nicht gleich. Bei uns steht der Schulwechsel an und das ist eine neue Chance in der Hinsicht. Aber es hängt sehr auch von der Situation ab. Und wie Susanne schon sagt, wenn ein I-helfer da ist, dann gibt es dafür ja auch einen Grund... Aber man kann ja ggf schauen, was man sagen sollte und was eher erstmal nicht..

Ich hoffe Ihr findet eine passende Schule, ich drücke fest die Daumen!

LG Laura


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14.03.2018 19:32
avatar  Krümel
#8
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Hallo liebe Sara,
auch von mir erst mal ein ganz herzliches Willkommen! Schön, dass Du da bist.

Bei meinem Sohn wurde mit 5 Jahren adhs diagnostiziert und mit 9 Asperger Autismus. Heute ist er 16 Jahre alt und geht gerne zur Schule.
Bis dahin war es ein langer Weg.

Erst die Diagnose, dann die Therapie. Mit einer "normalen" adhs Medikation hatten wir den Erfolg des berühmten Tropfens auf den heißen Stein. Erst eine Überarbeitung derer auf den Asperger Autismus konnte diese gute abgestimmt werden und in Verbindung einer Verhaltenstherapie konnte Krümelchen im Sozialbereich "laufen lernen".

Krümelchen besucht heute die 9. Schule. Eine richtige Schule gibt es nicht. Du brauchst einen Lehrer/in, der sich auf Deinen Sohn einlassen kann.

Das hatten wir teilweise auf einer Regelschule erreicht (wie bei Dir schlaues Kerlchen, Keiner wollte ihn in einer Förderschule sehen)aber eben stand und fiel alles mit dem zuständigen Lehrer.
Auch bei uns ging nichts ohne Schulbegleiter. Es gab aber auch das mehrfache Problem, dass die Lehrerin den Schulbegleiter nicht mochte. Sohni konnte dem Stoff problemlos folgen. Aber aus der Nichtakzeptanz Lehrer/Schulbegleiter wurde die Schule gewechselt.........

Das nichts sagen funktioniert bei solchen Kindern nicht. Die fallen auf. Und fliegen raus.....

Hilfe erhielten wir durch eine Autismusbeauftragte ansässig im Schulamt. Sie hat uns bei uns vor Ort Möglichkeiten aufgetan. Wie gesagt, auch nicht immer mit Erfolg, siehe oben beschriebenes Problem.

Inzwischen ist er in einer Autistenklasse. Schreib mir gerne eine Private Mail. Wer weiß, vielleicht wohnst Du in der Nähe.......sehr gerne gebe ich Dir die Telefonnummer der Schule/des Schulleiters. Das ist die erste Schule, die tatsächlich mit Asperger Autisten umgehen kann.

Du hast noch eine Menge vor Dir. Hast Du eine Rechtsschutzversicherung mit Verwaltungrecht? Falls nicht. Sofort abschließen. Einer der ersten und wichtigsten Tipps in der Selbsthilfegruppe.

Du wirst bestimmt eine in der Nähe bei Dir finden. Gehe hin. Das tut so verdammt gut einfach mal zu reden und verstanden zu werden. Dann die wichtigen Kontakte vor Ort zu bekommen. Das ist so wunderbar!!!!

Aber was "rede" ich so viel, grins, Du bist auf dem richtigen Weg. Du lässt ihn testen und das machst Du genau richtig. Ich bin schon gespannt von dem Ergebnis und dann geht es weiter.
Sei herzlich gegrüßt,
Krümel


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14.03.2018 19:49 (zuletzt bearbeitet: 14.03.2018 21:40)
avatar  AndreaA
#9
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Zitat
Einer der ersten und wichtigsten Tipps in der Selbsthilfegruppe.
Du wirst bestimmt eine in der Nähe bei Dir finden. Gehe hin. Das tut so verdammt gut einfach mal zu reden und verstanden zu werden. Dann die wichtigen Kontakte vor Ort zu bekommen. Das ist so wunderbar!!!!



Absolut!

oh sorry Andrea ich habe ausersehen deinen Beitrag geändert.... das war ausersehen (LG Laura) Weisst du noch, was da genau stand... sorry ein Versehen! -Kein Thema Laura -


Ich habe Krümel nur recht gegeben in ihrer Aussage, dass nichts sagen bei unseren Kindern nicht vorteilhaft ist, da sie sowieso schnell auffallen und dann ein Schulverweis droht (ich habe jetzt nicht mehr zitiert, sondern es mit meinen Worten wiedergegeben) .


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14.03.2018 21:25
#10
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Zitat von Krümel im Beitrag #8
Schreib mir gerne eine Private Mail. Wer weiß, vielleicht wohnst Du in der Nähe.

Krümelchen, zwischen dir und Sara liegen so um die 300 bis 500 km. Ich fürchte, das ist nicht so ganz in der Nähe .

Neuen Forumsmitgliedern steht die Funktion "Private Mail" nicht zur Verfügung. Um weitere Nutzerrechte zu erhalten, sollte man sich aktiv am Forum beteiligen. Sara hat ihr Thema erstellt und bisher 9 Antwortbeiträge erhalten. Ich finde, wir sollten es damit gut sein lassen und in diesem Thread erst weiterschreiben, wenn sich Sara wieder gemeldet hat.

Lesen gefährdet die Dummheit

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