Von Medikinet IR zu Concerta+Medikinet IR

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11.09.2018 14:43
avatar  Berki ( gelöscht )
#1
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Berki ( gelöscht )

Zunächst ein großes dickes Hallo an alle. Ich lese schon öfter in euren Beiträgen und sie kommen gut an bei mir. Die richtige Mischung aus Verständnis, Humor und Fachwissen.
Seit gestern dann ist bei mir auch ein Thema aufgeploppt und vielleicht habt ihr auch Anregungen für mich. Zu den Fakten:
- Träumer 9,5 Jahr, 145 cm, 25 kg
- Diagnose mit Beginn der ersten Klasse, es hat sich bereits in der Kita abgezeichnet. Sobald die Abwärtsspirale in der Schule in Gang kam, haben wir direkt reagiert. Wir waren vorher ja schon beim KJP.
- in 1.-3. Klasse haben ihm 10mg medikinet IR gereicht, zuhause haben wir es abpuffern und mit gefühlt Millionen Wiederholungen hinbekommen
- Ende der 3. Klasse nahm das Verständnis der Betreuerinnen und der anderen Kinder gegenüber dem „großen“ langsam ab. Genauer gesagt, es war das Problem seine Weinerlichkeit wegen jeder „Kleinigkeit“ (aus Sicht der anderen).
- also Ende der 3. klasse Versuch mit Medikinet retard. Verlief nicht sonderlich gut, nachmittags zuhause ist er total dünnhäutig und dieses Mal auch wütend geworden, was wir so gar nicht kannten. Der positive Effekt in Sachen Weinerlichkeit blieb auch aus, zudem nahm er ab, weil er dann nicht mal mehr Abendessen (19:00 Uhr) wollte.
- Ferien gingen vorüber (wieder nur mit 10mg IR). Wobei die positive Wirkung kaum spürbar war. Zuhause wurde das Verhalten auch immer weniger tragbar. Ausflüge litten, die Schwester (7, fit) wird sehr oft zurück gestellt, die Stimmung in der Familie war an 5 von 7 Tagen genervt...
- 4. klasse ging vor einigen Wochen los. Aus der Schule vernahm ich Anzeichen, dass es dort wieder schlechter lief (zu langsam, Leichtsinnsfehler,...).
- kurze Zugabe: die Lehrerin ist leider keine Hilfe. Für sie gibt es nur einen Weg, links und rechts wird nicht geschaut. Sie „engagiert“ sich für die Kinder, die ein Problem für sie darstellen. In ihren Augen heißt das, Kinder mit Noten 5 und 6 und anderweitig „nervig“. Alle Kinder die bessere Noten haben und „ruhig“ sind, bei denen ist alles in Ordnung. Also abhaken.
- Rückmeldung der Lehrerin, ob ihr etwas aufgefallen sei in den letzten Wochen: „nein, er ist gut angekommen im Schuljahr“.
- bisher hatten wir auch kein Glück mit dem KJP, die Dame wollte immer von mir wissen, was wir jetzt machen wollen?? Dachte, dass höre ich von ihr?🙄
- also nach der Grundeinstellung bisher mit dem Kinderarzt, der uns gut kennt, gearbeitet. Der kommt jetzt aber auch an seine Grenzen denke ich.
- wir haben vor 3 Wochen dann auf 15 mg Medikinet IR morgens erhöht. In der Schule ging es nach Aussagen unseres Großen wieder schneller. Es kamen auch keine Hefte nach Hause zum „fertig machen“.
- zuhause ist es aber dermaßen unfriedlich, dass wir jetzt wirklich ein retardprodukt benötigen
- da er auf das medikinet retard (20mg) so reagierte, vermutlich wegen der Spitzen im Plasma (?), probierten wir Concerta 18mg aus.
- Ergebnis: vor 3 Tagen am Samstag morgen 7:00 Uhr begonnen. Was soll ich sagen, zum ersten Mal habe ich die Wirkung als durch und durch positiv erlebt. Er war wie ausgewechselt, positiv, hat einfach nur mit uns geredet, nicht gemotzt oder angenölt oder gebettelt oder uns „vollgetextet“...es waren schöne Zwiegepräche. Auch mit der Schwester, einfach nur gespielt und sich sogar GEHOLFEN! FREIWIILLIG. Anziehen, fertig machen, egal was...alles hat geklappt. Unter Tag wenig Appetit, aber ab 16:00 Uhr hat er es aufgeholt.
- auch am Sonntag, alles durchweg positiv. Nicht zu ruhig, sondern „passend“ aktiv.
- mich beschlich das Gefühl, dass medikinet sooo nie gewirkt hat! Zumindest die paar mal die wir es in den Ferien und am Wochenende erlebt haben (haben es wegen dem Gewicht nur punktuell gegeben).
- gestern mit der Schule: zusätzlich morgens 07:15 zu der Concerta 18 mg, 10 mg Medikinet IR. Um auf die bis dato gut klappende Konzentration von annähernd 15 mg MPH zu kommen.
- Ergebnis: in der Schule? Laut Kind „gut“ 🙄. Zuhause am Nachmittag kam er mir schon etwas „niedergeschlagen“ vor. Habe ich aber nicht überinterpretiert. Leichtathletik von 17:00-19:00 Uhr ging wieder gut. Beim Abendessen offensichtlich keine positive Effekte mehr vom Concerta, also normaler Zustand „ohne“ Medis. Beim Bettfertigmachen dann schon weinerlicher. 20:00 Uhr Licht ausmachen und Gute Nacht sagen - alles soweit im Rahmen. Aber dann 21:00 Uhr-immer noch nicht geschlafen und er lag tieftraurig im Bett. Hat geweint, wusste nicht warum. Ich lag fast 40 Minuten bei ihm, hab ihn versucht auf positive Gedanken zu bringen, abzulenken und ihm gesagt, dass das okay ist, manchmal fühlt man sich einfach so. Es war wirklich schwer das als Mutter zu ertragen, dass „wir“ mir der Entscheidung, ihm diese Medikamente oder diese Kombi oder diese Dosis zu geben, schuld daran waren. Er hat dann noch mit seinem zauberwürfel gespielt und ist irgendwann nach 22:00 Uhr allein eingeschlafen.
- und jetzt kommt ihr ins Spiel! Ich kann mir das nicht erklären? So eine Reaktion? Zu der Uhrzeit? Ist die Ursache die Kombi aus beidem? Ist es „nur“ der eingewöhnungsprozess von Concerta? Ist medikinet am Ende gar nicht das Mittel der Wahl?
- zur Info: an einem neuen KJP bin ich dran.
- Noch eine Frage stellt sich mir: gibt es hier eine Beschränkung der Textlänge 🙈?


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11.09.2018 21:39 (zuletzt bearbeitet: 11.09.2018 21:41)
avatar  AndreaA
#2
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Hallo Berki,

erstmal herzlich Willkommen in unserem Forum. Schön das dir das lesen von Beiträgen schon geholfen hat.

Es gibt keine Begrenzung der Worte. Jedenfalls bin ich noch nie drangestossen . Aber es wäre schön und viel einfacher zu lesen, wenn du mehr Absätze machen würdest. Danke!

Eine Frage habe ich mir beim Lesen gestellt. Wenn es doch mit Concerta so gut klappt, warum gebt ihr dann morgens noch unretardiertes Medikinet? Habt ihr es in der Schuld mal ohne Medikinet probiert?

Viele Grüße
Andrea


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11.09.2018 22:53 (zuletzt bearbeitet: 11.09.2018 23:59)
avatar  Berki ( gelöscht )
#3
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Berki ( gelöscht )

Hallo Andrea,

vielen Dank für deine Rückmeldung. In der Schule werden Momenten alle paar Tage Arbeiten geschrieben. Viele „Versuche“ haben wir da leider nicht.

Bisher lief es in der Schule mit 10 mg und seit kurzem 15 mg sehr gut. Weshalb er das in der Summe auch wieder erhalten sollte. Morgen ist ein Tag ohne Arbeit. Ich habe eben schon mit der Lehrerin nach dem Elternabend 1 h darüber gesprochen, dass wir es morgen mit weniger probieren.

Dann also die 18 mg concerta und 5 mg medikinet. Vielleicht waren die 18 mg + die 10 mg medikinet in Kombination einfach doch zu viel??? Jedenfalls schien die negative Wirkung beim Nachlassen des medikinet die positive des Concertas „aufzufressen“. Oder liegt es am Schulalltag? Wir werden uns wohl rantesten müssen. Wobei ich ihm nochmal so einen Abend wie gestern nicht zumuten möchte 😥. Heute ging es schon besser. Aber trotzdem kein Vergleich zum Wochenende.
Jetzt müssen wir nur noch einen Weg finden rauszufinden, welche Dosis er genau, in Kombination mit was für die Schule braucht. Und in einem halben Jahr ist wahrscheinlich wieder alles anders 🙈.

Habt ihr schon mal etwas von solchen Problemen bei der Kombination medikinet und Concerta gelesen?

Eine ruhige Nacht
VG Berki


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11.09.2018 23:52 (zuletzt bearbeitet: 11.09.2018 23:57)
#4
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Hallo Berki,

herzlich willkommen bei uns im Forum. Schön, dass du zu uns gefunden hast.

Zitat von Berki im Beitrag #1
... KJP, die Dame wollte immer von mir wissen, was wir jetzt machen wollen?? Dachte, dass höre ich von ihr?��

Deine Erwartung ist berechtigt - sie wird nur leider nicht von allen Ärzten erfüllt. Wir haben gut zu tun im Forum ...

Zitat von Berki im Beitrag #1
- da er auf das medikinet retard (20mg) so reagierte, vermutlich wegen der Spitzen im Plasma (?), probierten wir Concerta 18mg aus.

Spitzen im Plasma (Peaks) sind bei Medikinet retard gleich wie bei Medikinet IR, wenn du zwei nacheinander gibst. Concerta kennt solche Spitzen nicht. Der Wirkstoff wird relativ gleichmäßig abgegeben.

Du schreibst von 10 mg Medikinet IR. 20 mg Medikinet retard entsprechen zwei Gaben Medikinet IR 10 mg. 18 mg Concerta entsprechen etwa 5 mg Medikinet IR. Wenn 18 mg Concerta bereits eine Wirkung zeigen, ist dein Sohn mit 10 mg Medikinet IR oder 20 mg Medikinet retard möglicherweise überdosiert.

Zitat von Berki im Beitrag #1
- mich beschlich das Gefühl, dass medikinet sooo nie gewirkt hat!

Da bin ich ganz bei dir. Bei Methylphenidat (MPH) ist die Galenik für die Wirkung entscheidend, jeder reagiert anders auf die Medikamente.

Zitat von Berki im Beitrag #1
(haben es wegen dem Gewicht nur punktuell gegeben).

Schmarrn! Die Dosierung orientiert sich am Bedarf, nicht am Gewicht.

Zitat von Berki im Beitrag #1
- gestern mit der Schule: zusätzlich morgens 07:15 zu der Concerta 18 mg, 10 mg Medikinet IR. Um auf die bis dato gut klappende Konzentration von annähernd 15 mg MPH zu kommen.

Das kommt zwar rein rechnerisch hin, ist aber schlicht Quatsch. Wenn du der Ansicht bist, 18 mg Concerta reichen nicht aus, dann frage den KJP nach Concerta 27 mg. Nur zur Info: Um die Wirkung von 15 mg zu erhalten, müsstest du 54 mg Concerta geben.

Es ist nicht sinnvoll, 12-Stunden-Präparate wie Concerta (oder Kinecteen oder MPH Neuraxpharm) mit einem IR-Präparat zu kombinieren. 12-Stunden-Präparate geben den Wirkstoff sukzessive frei, um den Wirkspiegel auf einem möglichst gleichbleibenden Niveau zu halten. Ein IR-Präparat (oder ein 50:50 freisetzendes Präparat wie Medikinet retard (oder Ritalin LA) macht diesen Effekt zunichte.

Zitat von Berki im Beitrag #1
, dass „wir“ mir der Entscheidung, ihm diese Medikamente oder diese Kombi oder diese Dosis zu geben, schuld daran waren.

Schuld ist hier erst mal niemand, zumindest niemand aus der Familie - und wenn dich der KJP dermaßen im Stich lässt, erst recht nicht.

Zitat von Berki im Beitrag #1
- und jetzt kommt ihr ins Spiel! Ich kann mir das nicht erklären? So eine Reaktion? Zu der Uhrzeit? Ist die Ursache die Kombi aus beidem? Ist es „nur“ der eingewöhnungsprozess von Concerta? Ist medikinet am Ende gar nicht das Mittel der Wahl?

Reaktionen sind vielfältig - warum also nicht nachts? Ursächlich dürfte die Kombi sein. Einen Eingewöhnungsprozess dürfte es bei Concerta nicht geben, vor allem nicht bei 18 mg.

Medikinet war das erste Generikum von Ritalin überhaupt und erst mal ein Segen für alle Patienten mit Glutenunverträglichkeit. Medikinet retard ist das erste in und für Deutschland entwickelte MPH-Retardpräparat. Die Rabattverträge tun ihr Übriges dazu und - tadaaah - so ziemlich jede Medikation bei ADHS beginnt mit Medikinet. Wenn es funktioniert, dann ist es gut. Wenn nicht, geht manchen Ärzten ziemlich schnell die Phantasie aus, was die weitere Vorgehensweise mit der Medikation betrifft.

Je nachdem, wo genau das Problem liegt, könnte eine Medikation mit Ritalin LA, Equasym retard, Concerta, Kinecteen oder MPH Neuraxpharm erfolgreich sein. Wenn es denn sein muss, kann man die Medis auch kombinieren. Aber dazu braucht es dann schon ein bisschen Fingerspitzengefühl.

Um es kurz zu machen: Ich würde Concerta nicht mit Medikinet IR kombinieren. Wenn 18 mg nicht reichen - es gibt auch 27 mg oder 36 mg.

Und ... 15 mg Einzeldosis ist ein Haufen Holz. Es könnte sein, dass er das gar nicht braucht.

Zitat von Berki im Beitrag #1
- zur Info: an einem neuen KJP bin ich dran.

Ok. Aber erst vom ersten KJP weggehen, wenn mit dem 2. KJP die Chemie stimmt.

Zitat von Berki im Beitrag #1
- Noch eine Frage stellt sich mir: gibt es hier eine Beschränkung der Textlänge ��?

Eine technische Beschränkung gibt es nicht. Es ist aber sehr schwierig, lange Texte zu lesen, wenn so wenig Absätze drin sind. Am Smartphone hast du da gar keine Chance. Bitte mach mehr Absätze.

Lesen gefährdet die Dummheit


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12.09.2018 12:32
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#5
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Berki ( gelöscht )

Heute morgen ist Sprössling nur mit 18 mg concerta los, ich werde berichten. Drückt die Daumen 🤞🏻


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12.09.2018 15:36
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#6
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Berki ( gelöscht )

So, Sohnemann ist schon seit 1 Stunde Zuhause. Bereits beim Abholen fiel mir auf: er ist nicht genervt und er hat mit mir geplaudert. Ihm wäre es heute sehr gut gegangen.

Auch zuhause, kein emotionales Loch oder Müdigkeit. Er ist mopsfidel. Sonst brauchte er immer erst eine erholungspause von 30 min-1 h um überhaupt irgendwie mit irgendwas anzufangen. Spielt gerade mit den Nachbarsjungs Fußball. Ich freue mich so in wie ein Kind zu erleben. 😍

Rückmeldung von der Lehrerin: er war heute seeehr lustig und ist mit den 2 Seiten in Matheheft nicht fertig geworden. Er war einer von 4. sonst ist er eher einer der ersten die fertig ist. Er hat auch das ein oder andere durcheinander gebracht beim Abgeben von Unterlagen. Allerdings ist mir vor allem bei Letzterem auch der u.U. verfälschende Effekt des „unter ständigem Fokus“ sein klar. 🙈

Das war also der Tag mit concerta 18 mg. So und nun? Morgen schreiben Sie eine Arbeit und Freitag auch. Da wäre es schade, wenn er eine schlechtere Note bekommt, weil er die Aufgaben nicht schafft.

An den beiden Tagen die „normale alte Dosis“ von 15 mg medikinet (da hat es zumindest in der Schule geklappt) oder eine concerta 18 mg plus 5 mg medikinet? Ein neues Rezept mit der 36iger Concerta ist ja erstmal nicht an der Hand und vielleicht auch noch verfrüht.

VG


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23.10.2018 15:56 (zuletzt bearbeitet: 23.10.2018 18:28)
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#7
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Berki ( gelöscht )

Hallo an alle,

ich melde mich mal wieder. Inzwischen sind ein paar Wochen ins Land gegangen. Es hat sich einiges getan. Bei Concerta haben wir hochdosiert bis 54mg (entspräche den 15mg MPH die er für den Vormittag bisher brauchte), damit war er aber überdosiert. Die bis dato durchaus positiven Erfahrungen kippten wieder ins seeeehr ruhige und damit meine ich kein "gutes" ruhig. 😉

Leider war es insgesamt nicht optimal, da wie bekannt, der Vormittag in der Schule nur damit nicht abgedeckt werden kann und wir haben bis heute nicht die richtige Kombi gefunden. Wobei wir kurz davor waren den Vormittag in den Griff zu bekommen (mit zusätzlicher 5mg Medikinet unretardiert), allerdings hat es sich bis heute leider auch am Abend nicht gegeben, dass er rechtzeitig einschläft.

Obwohl die Wirkung dann nachgelassen hat (ist ja durchaus spürbar für alle 😅), schläft er erst zwischen 22:00 und 23:00 Uhr ein. Trotz aufstehen 06:45 Uhr, sehr guter Schalfhygiene und "normalerweise" höherem Schalfbedarf (sonst 20:30-21:00 Uhr). Er bekommt ja manchmal gerade so 8 h Schlaf als 9 Jähriger.

Wir sind nun auch bei einer neuen Ärztin, dort läuft es sehr gut. Sie ist sehr experimentierfreudig, wunderte sich allerdings über meine bisherige Kombi (Concerta+Medikinet unretardiert), sei sehr ungewöhnlich. Echt? Habe diese Kombi auf mehreren einschlägigen Seiten gefunden. Egal. Das optimale war es leider nicht.

Jetzt sollen wir 30 mg Rivalin LA testen. Wenn er am Nachmittag noch etwas benötigt oder der rebound zuschlägt, dann noch mit einer Gabe 10 mg unretardiert MPH am Ende unterstützen.

Was haltet ihr von dem Plan? Würde mich mal interessieren! Wichtig sind die annähernd 15 mg MPH für die Schule, da die Lehrerin wenig Unterstützung oder keine Hilfe ist. Bekommt Sohni das mit 30 mg von der Ausschüttung her (50:50 soweit ich recherchiert habe).

VG
Berki

VG


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23.10.2018 19:04
#8
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Offenbar hat dir niemand auf deinen letzten Beitrag geantwortet . Sorry, das sollte so nicht sein. Ich muss das irgendwie verpennt haben und die anderen wohl auch. Ich gelobe Besserung .

Zitat von Berki im Beitrag #7
Sie ist sehr experimentierfreudig, wunderte sich allerdings über meine bisherige Kombi (Concerta+Medikinet unretardiert), sei sehr ungewöhnlich. Echt?

Echt jetzt? Als Concerta vor fünfzehn, zwanzig Jahren oder so auf den deutschen Markt kam, habe ich fast nichts anderes gehört als "für den amerikanischen Markt entwickelt ... Schultag anders aufgeteilt ... wichtige Fächer beginnen um zehn (oder so), hier um halb acht ... zusätzlich eine kleine Menge MPH IR, damit auch in den ersten Stunden Wirkung da ist."

Das war wohl sowas wie Gesetz und die Kinderärzte weigerten sich oft, Concerta höher zu dosieren, weil ... zusammen mit der IR mehr mg/Tag, Kind wiegt nicht genug (MPH wird nicht nach Gewicht dosiert, wissen wir hier ja alle) ... Ich habe jahrelang das gleiche geantwortet, nämlich "lass erst mal die zusätzliche IR weg und schau, was passiert. Die ersten zwei Stunden lang reicht vielleicht auch die niedrigere Dosierung, die Ermüdung beginnt ja erst später." Das war oft richtig. Mit der Zeit kam diese zusätzliche IR morgens auch irgendwie aus der Mode.

Wer lange genug dabei ist, sollte diese Kombi eigentlich nicht ungewöhnlich finden. Aber egal, diese Info war jetzt nur für dich; als Bestärkung, dass der Gedanke an sich erst mal richtig war.

Zitat von Berki im Beitrag #7
Jetzt sollen wir 30 mg Rivalin LA testen. Wenn er am Nachmittag noch etwas benötigt oder der rebound zuschlägt, dann noch mit einer Gabe 10 mg unretardiert MPH am Ende unterstützen.

Ritalin LA soll acht Stunden lang wirken. Da das für euren Tag wohl nicht reicht, kannst du anschließend noch etwas sofort freisetzendes geben. Ich würde es erst mal mit 5 mg versuchen, etwa eine halbe Stunde, bevor die Ritalin LA ganz alle ist. Vielleicht reicht das ja schon. Höher gehen kannst du immer noch.

Ich drücke schon mal die Daumen, dass er damit schlafen kann.

Lesen gefährdet die Dummheit

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25.10.2018 16:42
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#9
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Berki ( gelöscht )

Hallo Susanne,

danke für deine rasche Antwort 😉.

Eine Frage zur Initialdosis Concerta. Einerseits liest man, dass ein Rest des Wirkstoffs in der Kapsel verbleibt und man daher vom 1,3 fachen MPH Bedarf ausgehen muss. Soweit so gut. Wenn jetzt im ersten Schritt 22% vom Concerta ausgeschüttet werden, mit welcher Zahl muss ich rechnen? Bsp.: Concerta 36 mg = 30 mg MPH oder auch 3x10 mg. Rechne ich jetzt 22% von 36 mg oder 22% von 30 mg. Verstehst du was ich meine? 🙈 Bei uns spielt das morgens für die Schule schon eine Rolle.

Ansonsten testen wir jetzt erstmal Concerta 45 mg ohne zusätzliches Medikinet am Morgen, vielleicht reichen wider Erwarten die sofortigen 10 mg (rein theoretisch berechnet anhand 22% von 45 mg Concerta) für die Schule? Bis Sommer hatte er 10 mg, ab dem neuen Schuljahr 15 mg kurzes Medikinet. Wobei die Tendenz ja bis 6h nach Einnahme zu den erhofften 12,5 mg ansteigt. Zumindest wenn ich alte Beiträge von dir richtig gelesen habe. 😁

Schlafen war gestern wieder spät, komischerweise ist er tagsüber nicht müde? Aber stellt sich ein fast 10jähriger mal eben von 10 auf 9 oder noch weniger Stunden Schlaf um? Soll ja diese Menschen geben 🤔....hab ich mal gehört. Es ist in dem Sinne kein Problem, Sohni klagt auch nicht, sondern es ist lediglich mein Verstand, der sagt: das kann doch nicht sein, dass er soviel wie ich schläft!!!!

Die letzten 2 Schultage jedenfalls fand er im Vergleich zu früher besser, da wäre er so "ruhig" gewesen. Ich würde mal sagen, er war mit dem zusätzlichen Medikinet schlicht überdosiert!! Mein schlechtes Gewissen habe ich inzwischen aber überwunden 😅.

Bin mal gespannt auf die Antwort zu der Prozentrechnung. Vielen Dank schon mal für die Recheneinheit. 😄

VG
Berki


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26.10.2018 00:05
#10
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Zitat von Berki im Beitrag #9
Rechne ich jetzt 22% von 36 mg oder 22% von 30 mg. Verstehst du was ich meine?

Oh ja, ich verstehe sehr gut, was du meinst.

Zitat von Berki im Beitrag #9
, da wäre er so "ruhig" gewesen. Ich würde mal sagen, er war mit dem zusätzlichen Medikinet schlicht überdosiert!!

Jepp, so sehe ich das auch.

Zitat von Berki im Beitrag #9
Bin mal gespannt auf die Antwort zu der Prozentrechnung. Vielen Dank schon mal für die Recheneinheit.

Uffff! Ich weiß nicht, wie oft ich das hier im Forum schon mit verschiedenen Erklärungsansätzen gerechnet habe. Und dabei ist Mathe nun gar nicht so meins.

Eines vorab: Ich bin weder bereit noch in der Lage - mal abgesehen davon, dass ich mich mit all den Medi-Infos ohnehin schon auf sehr dünnem Eis bewege - zu folgenden Fragen Auskunft zu geben:

Wie viel mg Methylphenidat entsprechen 36 mg Methylphenidathydrochlorid?
Wie viele mg MPH werden über den Stuhl mit ausgeschieden?
Wie lange genau ist der zeitliche Abstand von der initialen Freisetzung und dem Beginn der retardierten Freisetzung?
Zu welchem Zeitpunkt genau ist die größte Menge MPH aktiv und wie viele mg sind das?

Wer diese Fragen stellt, will verschiedene Medis vergleichen. Es geht dabei um verschwindend geringe Mengen MPH und selbst wenn ich es wüsste, würde ich hierzu keine Berechnungen anstellen. Hinzu kommt, dass jeder Mensch die unterschiedlichen Darreichungsformen von MPH unterschiedlich verstoffwechselt. Es ist also wurscht, ob es sich nun um (beispielhafte) 11 oder 12 mg handelt, die zu einem bestimmten Zeitpunkt aktiv sind.

Wer es noch genauer wissen will, braucht seinen Arzt und Apotheker (Ausnahmen bestätigen die Regel) gar nicht erst zu fragen; wenn jemand die Antworten kennt, dann ist das der Hersteller.

Soviel dazu.

Die initiale Freisetzung beträgt 22 %. Ausgehend von einer 36er Concerta werden also initial 8 mg MPH freigesetzt. In einem mir unbekannten zeitlichen Abstand (ich schätze eine bis zwei Stunden) beginnt die sukzessive Ausschüttung des retardierten Anteils, so dass ein Peak (ich schätze 10 bis 12 mg) erreicht wird; ab diesem Zeitpunkt wird sukzessive weniger MPH freigesetzt und nach etwa 12 Stunden der Spiegel unter die therapeutisch relevante Menge abfällt. MPH hat eine Halbwertszeit von 2 bis 4 Stunden (je nachdem, wo du nachschaust - Wikipedia, Apotheken-Umschau, Beipackzettel ... und dann noch bei welchem Medikament ). Es wird also kontinuierlich geringfügig weniger MPH freigesetzt als zerfällt.

Seit vielen Jahren wünsche ich mir, dass das mal ein Mathe-Crack in einer nachvollziehbaren Kurve aufzeichnet. Leider hat das noch niemand getan. Irgendwo in den Tiefen des Forums (wahrscheinlich irgendwann in 2017) ist ein Vergleich der verschiedenen Wirkungskurven von Concerta, Ritalin LA und Medikinet retard. Vielleicht hilft die Suchfunktion weiter.

Vermutlich habe ich jetzt Fragen beantwortet, die du nicht gestellt hast, und bin einige Antworten schuldig geblieben. Ich schau mir das morgen nochmal an.

Lesen gefährdet die Dummheit

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