Papierflut

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23.08.2021 16:15 (zuletzt bearbeitet: 24.08.2021 11:00)
#1
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Ich weiß nicht, ist das jetzt off topic (weil ADHS nicht so wirklich im Text vorkommt) oder doch nicht (weil ADHS und (zu viel) Papier nur selten kompatibel sind)? Trotzdem, ich muss das jetzt mal erwähnen ...

Seit mein Mann ans Haus gebunden ist, kaufe ich alles online, was ich hier im Dorf nicht bekomme. Meine und seine Klamotten kaufe ich da online, wo ich zuvor "local" in den Laden gegangen bin. Ohne mein Online-Wäschehaus wäre ich hoffnungslos aufgeschmissen. Und da Shoppen coronabedingt eh nicht so der Knaller ist, kaufe ich inzwischen sogar gerne online.

[sarcasm] Ich hab die Online-Shops alle alleine gefunden, habe dort selbst einen Account angelegt, selbst meinen Online-Warenkorb gefüllt und alles auch selbst online bezahlt ... *schulterklopf* ... ich traue mir durchaus zu, die entsprechenden Online-Shops wieder zu finden und sei es nur, um nachzusehen, was es dort Neues gibt. Das wird nicht besser, wenn man mich mit Werbung zumüllt. [/sarcasm]

Es vergeht keine Woche, in der ich nicht von zwei bis fünf Online-Shops dicke Werbebroschüren aus dem Briefkasten hole . Können die denn nicht wie andere Leute auch ihre Werbung per E-Mail schicken? Wobei ... Werbemails kommen von denen auch ...

Natürlich habe ich einen "Bitte keine Werbung-Aufkleber" am Briefkasten. Das stört die Werbetreibenden aber schon längst nicht mehr. Unser Wochenblatt, das maximal zwölf Seiten umfasst, ist gut zwei Zentimeter dick und prall gefüllt mit Werbeprospekten - jede Woche, in jedem Haushalt ...

Corona und andere Katastrophen suchen uns heim. Organisationen, die anderen Menschen helfen, haben letztes und dieses Jahr die eine oder andere Zuwendung bekommen. Nix Größeres, nur zweistellig - also kein Grund, ein extra Dankeschön zu schicken; eine Spendenquittung mit einem "Danke, dass Sie gespendet haben" wäre das Maximum meiner Erwartungen, bei zweistelligen Beträgen ist das aber gar nicht notwendig.

Stattdessen stapeln sich hier neben einem Haufen Papier auch Kugelschreiber, Notizblöcke, Postkarten, Beutel, Einkaufstaschen und Ichweißnichtwasnochalles - Giveaways, die vermutlich ganz weit weg hergestellt, irgendwie nach Deutschland transportiert, hier zusammen mit Reklame auf Papier eingetütet, frankiert und von den Briefträgern ausgetragen wurden. Einerseits ein finanzieller Aufwand, der bei einer 20-Euro-Spende in keinem Verhältnis steht und dafür sorgt, dass von meinen zwanzig Euro nicht mal zehn beim Empfänger ankommen. Andererseits ein gewaltiger ökologischer Fußabdruck, der in Zeiten von menschengemachten Klimakatastrophen keinesfalls zu rechtfertigen ist. Und so ganz einfach übers Altpapier entsorgen lässt sich dieser Scheixx auch nicht.

Letzte Woche musste ich meinen Schreibtisch, wo all das, was ins Haus kommt, zwischengelagert wird, freiräumen. Die Altpapier-Box war ratz-fatz voll ... so wie auch die Altpapiertonne alle vier Wochen zum Platzen voll ist - online shopping sei Dank.

Abgesehen von den Kartons, die durch die Online-Käufe entstehen, hätte ich jeden Monat noch zwei Fernsehzeitungen, vier mal Amtsblatt und vier mal Wochenblatt (siehe oben, max drei Bögen Papier) zu entsorgen, außerdem ein paar Briefumschläge und etwas Papierverpackung aus der Küche. Alles, was mir darüber hinaus die Altpapier-Kiste füllt, ist vollkommen unnötiger Müll, der einen nicht zu unterschätzenden CO2-Fußabdruck hinterlässt und garantiert nicht zur Klimaverbesserung beiträgt.

So, das musste jetzt mal raus, bevor ich dran ersticke. Unnötig zu fragen, wie das bei euch ist. Hat irgendjemand einen Tipp, wie man dieser ungewollten Papierflut Herr werden kann?

Lesen gefährdet die Dummheit


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23.08.2021 16:56 (zuletzt bearbeitet: 23.08.2021 16:57)
#2
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Hab leider kein Patentrezept gegen die Papierflut. Unsere Lokalzeitung, die wir abonniert haben, enthält mindestens zweimal die Woche mehrere Möbelprospekte, die ein Volumen an Zeitungsberichten vortäuschen, das so nicht vorhanden ist. Die Seiten werden immer weniger, die Bilder immer größer und der Abo-Preis immer höher.


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26.08.2021 11:51
#3
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Noch was ...

In all diesen Papierprospekten der Online-Shops finden sich Rabatt-Gutscheine für die nächste Bestellung. Und da man ja nicht gleich wieder bestellt, tut man gut daran, diese Gutscheine so lange aufzubewahren, bis man sie bei der nächsten Bestellung einlösen kann. Echt jetzt? Und das alles auf meinem Schreibtisch ?

Was soll das eigentlich? Ab und zu mal, ja, wenns schee macht, von mir aus. Aber bei jeder Bestellung?

Lesen gefährdet die Dummheit


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26.08.2021 16:33
#4
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Ich habe bei meinen online bestellungen meist auch so viele Gutscheine und Rabatte. Meistens lassen die sich auch nur 2-3 Wochen einlösen. Und dann hat man gleich 3-4 von verschiedenen Firmen. Wenn mal was interessantes dabei íst, hebe ich die auch mal auf. Nur meistens denkt man bei der nächsten Bestellung nicht daran, weil die Dinger über die Zeit vom Schreibtisch in die Ablage gewandert sind, wo schon zig andere warten, die schon längst abgelaufen sind.
Und wenn man wirklich mal wieder wo bestellt und sich an den Rabattcode oder sonst was erinnert und es einlösen will, ist die ganze schon wochen oder Monate abgelaufen. Daher habe ich mir irgendwann angeöhnt, den mist direkt zu entsorgen. Aber hin und wieder hebe ich noch das ein oder andere auf.


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27.08.2021 13:12
#5
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Sebastian, siehst du jetzt, dass du hier richtig bist?

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08.09.2021 16:27
#6
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Zitat von SusanneG im Beitrag #5
Sebastian, siehst du jetzt, dass du hier richtig bist?


Es gibt langsam keine Zweifel mehr Susanne


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02.10.2021 16:05
#7
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Ich hab mal nachgewogen ...

Wochenblatt: 80 g
Werbung: 600 g

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02.10.2021 16:17 (zuletzt bearbeitet: 02.10.2021 16:18)
#8
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Zitat von SusanneG im Beitrag #3
Und da man ja nicht gleich wieder bestellt, tut man gut daran, diese Gutscheine so lange aufzubewahren, bis man sie bei der nächsten Bestellung einlösen kann.

Kleinetochter ist der Knaller - sie könnte glatt mit mir verwandt sein. In den Online-Shops wird man hin und wieder auf eine Seite weitergeleitet, wo man sich einen Gutschein aussuchen darf. Noch ein Gutschein ?! Dort gibt es aber auch Gutscheine für die Druckerei, bei der Kleinetochter sehr viel bestellt. Und diesmal gab es 30 % auf einen Auftrag. Ich also den Gutschein angeklickt und mailwendend an Kleinetochter weitergeleitet - ebenso die "Ihr Gutschein läuft bald ab-Mails". Deadline ist am 4. Oktober.

Diese Woche nun hat sie einen dicken Auftrag an die Druckerei geschickt - drei Geburtstage, Weihnachten, Messe - für ein paar hundert Euro. Gestern Abend schrieb sie mir "Der Auftrag an die Druckerei ist raus. Blöd halt, dass ich vergessen habe, den Gutschein anzugeben."

30 % auf ein paar hundert Euro ...

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04.04.2022 15:12
#9
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Zitat von SusanneG im Beitrag #1
Hat irgendjemand einen Tipp, wie man dieser ungewollten Papierflut Herr werden kann?

Ha! Am Donnerstag habe ich den zweiten Katalog in dieser Woche vom Modehaus W. aus dem Briefkasten gezogen. Ich würde denen ja sooo gerne mal die Werbung von einem Monat in einem Päckchen zuschicken. Das würde aber bedeuten, dass auf meinem Schreibtisch noch mehr Papier zwischenlagert.

Ich habe das Modehaus jetzt angeschrieben, einfach unter info ätt irgendwas.de, und wortreich erklärt, weshalb sie mich bitte aus dem Verteiler für Papierwerbung nehmen sollen. Es kam eine Mail zurück: "... Selbstverständlich haben wir Ihre Anschrift aus dem Verteiler entfernt. ..."

Geht doch! Ganz selbstverständlich .

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04.04.2022 19:43 (zuletzt bearbeitet: 04.04.2022 19:52)
#10
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Zitat von SusanneG im Beitrag #9

Ich habe das Modehaus jetzt angeschrieben, einfach unter info ätt irgendwas.de, und wortreich erklärt, weshalb sie mich bitte aus dem Verteiler für Papierwerbung nehmen sollen. Es kam eine Mail zurück: "... Selbstverständlich haben wir Ihre Anschrift aus dem Verteiler entfernt. ..."

Geht doch! Ganz selbstverständlich .



Ich unke jetzt mal: Weiß das dein (Zeitungs-)Zusteller (m/w/d) auch?


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