Vorstellung JanaLena
#3
Hallo zusammen,
Danke für die lieben Willkommensgrüße.
Ich bin ganz neu in den Thema ... total grün hinter den Ohr und total überfordert. Ich hab mir die letzten Abende um die Ohren geschlagen mich ins Thema einzulesen. Ich sass oft nickend vorm PC und kam kaum mehr weg. Momentan puzzle ich mir mein AD(H)S Wissen zusammen und bin auf der Suche nach guten Buchtipps zum Thema für "Anfänger".
Die Medifrage stellt sich für mich selbst grad ganz akut.
Hier bin ich (w,41) betroffen AD(eventl au mit H?)S. Ich habe die letzten "entdeckt" es könnte ADS oder ADHS sein unter dem ich seit langem leide. Ich bin kreativ, aufmerksam, feinfühlig und mit angeiegneten Methoden, Checklisten usw. kam ich rum bis auf den Haushalt. Engagiert in Familie, Job und Ehrenämter. Die nun fast alle aufgegeben sind. Ich schaffe es einfach nicht mehr. Man sagt mir nach ich bin organisiert, kann Probleme lösen, in Krisensituationen ruhig und vorausschauend planend und organsiert. Nun geht zum 2. Mal nix mehr und ich fühle mich wie ein Versager.
Am Dienstag habe ich einen Termin zur ADHSAbklärung. 8 Seiten Fragebogen sind angefangen und die Schulzeugnisse habe ich ausgekramt. Bei unseren drei Kids vermute ich AD(H)S teilweise auch. Über die Jahre hab ich hab ich Routinen geschaffen und den Küchenfamilienkalender eingeführt. Nebenher immer wieder neues System im Haushalt über das tägliche hinaus Ordnung zu schaffen aber nix hilft so wirklich unser Daheim zu organsieren.
Meine Erschöpfungsdepression im Dez 21 diagnostiziert hab ich in den Griff bekommen (so dachte ich...) Ich war in Therapie, habe schnell Fortschritte gemacht, sortiert und angewendet. Die Situation ausgehalten weil ich einfach die Berge nicht mehr überblickt habe im Büro und Arbeit liegenblieb. Beruflich habe ich pausiert und langsam wieder angefangen bezahlt zu arbeiten. Ich liebe meinen Job! Ich hab Escitalopram 10 mg genommen, ab Januar 23 ging es mir besser und ich wollte das AD ganz ausschleichen langsam. Ich nahm nur noch 5 mg, dann wurde die die Arbeitzeit und die Termine familiär immer mehr, die Kinder über den Winter viel krank, was ich alles gewuppt habe. Eine Wochenweiterbildung im März online neben dem normalen Tagesprogramm zu einem Herzenstehma obendraufgepackt. Die Berge an Arbeit wurden überall höher und ich hab nix mehr angepackt. Die Stressoren wurden immer mehr überall.
Unsere Mittlere stürzte immer mehr ab was schulische Leistungen und Verhalten angeht. Die Symptome bei mir kehrten zurück. Da hab hab ich die Bremse gezogen & seit April wieder 10 mg Escitalopram weil die Unruhe und das Choas in mir und um mich rum immer größer wurde. Ich hab das Gefühl es bringt mir net so wirklich was weil die offenen Baustellen und das Choas zu Hause mich so stresst. Wisst ihr was ich meine?
Ich müsste mein Choas beseitigen damit ich die Kids konsequent durch den Alltag begleiten kann und das Choas hier verschwindet in der Wohnung und ich wieder "funktionieren" kann. Eventl. mit einem weiteren Medikament für mich?
Meine und ihre mal größeren oder kleinere Wutanfälle, Streitereien und Ärger (wegen NIX und wieder NIX manchmal) bestimmen und belasten unseren Alltag. Ich versuche ruhig zu bleiben es gelingt mir nicht ...
Ich verleg "nur" Geldbeutel, Handy oder steh ohne Schlüssel vor der Türe ;-) Feste Plätze für die Dinge haben wir.
Aber die Dinge liegen nur beim Mann und großen Sohn immer am festen Platz. Daran arbeite ich grad sehr. Alles an seinen Platz zu legen und einen festen Platz für meine Handtasche.
Hab gefühlt überall 1000 offene Baustellen, die nie fertig werden. Eigentlich sollten wir gründlich ausmisten aber es sieht dann recht schnell wieder wie nach einem Bombeneinschlag aus. Das Chaos nervt mich ich kann es aber nicht angehen da es mich blockiert. Mit Hilfe Freundin / Mutter komme ich im Haushalt kleine Schritte weiter aber mir eigentlich nicht genug.
Das jüngste Kind 7, M kommt im Herbst in die Schule. Da will ich von Anfang an klar struktuliert haben. Konzentration und Aufmerksamkeit ist au net so seins. Er ist momentanin der Grundschulvorbereitungsklasse mit 6 Mitschülern in der 1. Bank und hat eine klare Lehrerin, die ihn wieder einfängt und aufzeigt wo er weiterarbeiten soll. Im Taxi morgens und mittags ist Theater & laut weil ihn zwei Mitfahrer nerven. Nun im Herbst Ortswechsel und dann au an die größere Grundschule hier im Ort. Morgens kommt er kaum ausm Bett und abneds braucht es lang bis er einschläft.
Es wurde ein langer Roman ... aber des ist des was mir auf dem Herzen liegt. Habt ihr Ideen, HInweise, Tipps für mich?
Die üblichen Erstreaktionshinweise Erziehungsproblem und Modediagnose gab es schon aus meiner Familie ... was mich sehr traf.
Liebe Grüße JanaLena
Liebe JanaLena,
du schreibst viel, was ich kenne.
Gerade kann ich dir nur ein "Fühl dich umarmt" schreiben.
Ich schreibe dir heute Abend ausführlich. Gerade bin ich in Familie und Ehrenamt eingebunden. Falls nichts kommt, darfst du gerne nochmal erinnern indem du hier ein Huhu oder Erinnerung schreibst. Dann bekomme ich den Beitrag wieder angezeigt .
Liebe Grüße
Andrea
Zitat von JanaLena im Beitrag #5
Hier bin ich (w,41) betroffen AD(eventl au mit H?)S. Ich habe die letzten "entdeckt" es könnte ADS oder ADHS sein unter dem ich seit langem leide. Ich bin kreativ, aufmerksam, feinfühlig und mit angeiegneten Methoden, Checklisten usw. kam ich rum bis auf den Haushalt. Engagiert in Familie, Job und Ehrenämter. Die nun fast alle aufgegeben sind. Ich schaffe es einfach nicht mehr. Man sagt mir nach ich bin organisiert, kann Probleme lösen, in Krisensituationen ruhig und vorausschauend planend und organsiert. Nun geht zum 2. Mal nix mehr und ich fühle mich wie ein Versager.
Zitat von JanaLena im Beitrag #5
Am Dienstag habe ich einen Termin zur ADHSAbklärung. 8 Seiten Fragebogen sind angefangen und die Schulzeugnisse habe ich ausgekramt.
Super, dass du schon bald einen Diagnostiktermin hast. Daumen hoch.
Das fürs Erste.
Jetzt werde ich mich hier wieder meiner Familie widmen.
Liebe Grüße
Andrea
Uff!
Dein Beitrag enthält die Lebensgeschichten von vier Personen und damit bin ich total überfordert. Vielleicht habe ich morgen den Nerv, deinen Thread zu trennen; dann ist es für uns alle einfacher, zu antworten. Fürs Erste möchte ich mal nur auf das eingehen, was du über dich selbst schreibst.
Zitat von JanaLena im Beitrag #5
Die üblichen Erstreaktionshinweise Erziehungsproblem und Modediagnose gab es schon aus meiner Familie ... was mich sehr traf.
Andrea hat es bereits angedeutet: Andere Leute machen dich sofort nieder, wenn du von selbst das Wort "ADHS" in den Mund nimmst.
Bitte sprich über ADHS oder über deinen Verdacht auf ADHS (egal bei wem) nur und ausschließlich:
- mit dem Kinderarzt, Kinder- und Jugend-Psychiater, Kinder- und Jugend-Psychologen
- mit deinem Psychiater, Psychologen
- mit allen Personen, die in der ADHS-Selbsthilfe tätig sind (Selbsthilfegruppen, Selbsthilfe-Foren, Selbsthilfegruppen bei Facebook
Mit ALLEN anderen Personen sprichst du bitte nicht von dir aus. Wenn dir Fragen gestellt werden, beantworte sie. Antworte nicht auf Fragen, die nicht gestellt wurden. Wenn es "eng" wird, frage "Was genau möchtest du wissen?" Das gilt insbesondere für Familie und Schule.
Zitat von JanaLena im Beitrag #5
Meine und ihre mal größeren oder kleinere Wutanfälle, Streitereien und Ärger (wegen NIX und wieder NIX manchmal) bestimmen und belasten unseren Alltag. Ich versuche ruhig zu bleiben es gelingt mir nicht ...
Was ihr alle braucht, ist eine ADHS-Diagnostik mit nachfolgender Therapie, gerne auch medikamentös.
Zitat von JanaLena im Beitrag #5
Das Chaos nervt mich ich kann es aber nicht angehen da es mich blockiert.
Kenn ich. Kennen die meisten hier. "Jede Woche ein Zimmer" hat bei mir nicht funktioniert. "Mehrere Wochen lang ein Zimmer" funktioniert auch nicht. Winzige Erfolgserlebnisse habe ich erst, seit ich "jede Woche einen Quadratmeter" bewältige. Die Wohnung hat 75 qm - frag mich mal in anderthalb Jahren nach dem Erfolg .
Eine Mama aus dem Forum sagte mir mal zum Thema morgendliches Chaos: "Nimm dir für jeden Raum fünf Minuten und im Wechsel für einen Raum eine Stunde." Ein sehr guter Tipp für jeden Tag. Bei Chaos hilft er leider nicht.
Was ich damit sagen will, ist: Teile deine Chaos-Arbeit so kleinschrittig wie möglich auf, damit du auch mal ein Erfolgserlebnisse hast.
Zitat
Mit Hilfe Freundin / Mutter komme ich im Haushalt kleine Schritte weiter aber mir eigentlich nicht genug.
Wie läuft das ab? Sind die bei dir im Haushalt und "räumen mit/bei dir auf" ? Das wird so nix. Nimm jede Hilfe an, die du bekommen kannst, sofern sie außerhalb deiner Wohnung stattfindet (Wäsche, Bügelwäsche, Knopf annähen, Kleidung in die Reinigung bringen und abholen, zu kleine Kleidung verpacken und wegbringen (Rotes Kreuz, Tafel) undundund.
Zitat von JanaLena im Beitrag #5
Es wurde ein langer Roman ... aber des ist des was mir auf dem Herzen liegt. Habt ihr Ideen, HInweise, Tipps für mich?
Ideen, Hinweise und Tipps - haben wir jede Menge für dich. Doch einen solchen Roman am Stück beantworten kann niemand hier leisten. Siehe oben - wir werden, sobald wir den Nerv dazu haben, dein Thema aufteilen in "JanaLena", "Kind 1", "Kind 2", "Kind 3" und "Medikation".
Wir lesen uns .
Guten Mittag,
vielen Dank für alle Antworten & alles Durchhaltevermögen den Roman zu lesen.
Kann ich den Beitragsroman irgendwie selbst "teilen"?
Die Diagnostik für mich hat sich superschnell ergeben.
Für die Kinder ist Diagnose angedacht. Aber es ist wesentlich schwieriger da sie im Hausarztmodell sind
und alles über den Kinderarzt laufen muss. Ersttermin in der Sprechstunde Kinderarzt für Juli vereinbart ...
Vorher war kein Termin zu ergattern. Ich hab gesagt wenn jemand ausfällt springen wir spontan ein! Wir sind froh überhaupt noch einen Kinderarzt oder guten Hausarzt zu haben. Hier nicht sehr einfach zu finden.
Danke für die Hinweise in Sachen Kommunikation. Ich gebe mich anderen Menschen gegenüber zugeknöpft.
ADHS nehm ich nur noch gegenüber Menschen in den Mund, die sich auskennen ;-) schon wieder was gelernt.
Was das Choas in der Wohnung angeht ... Das Choas hier beseitigen ich mit dem jeweiligen Kind. Ich mach in der Wohung alles selbst. Ne, ne mitaufräumen mit einem anderen Erwachsenen klappt definitiv nicht. Grüßere Aktionen gehen wir an wenn jemand da ist für die Kids. Extere Hilfe haben wir ausser Bügelwäsche weggeben nix - da geben wir eher Hilfe bei der Bereuung der Großmutter mit Ü90.
VIele Grüße JanaLena
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