Hallo susanne,
danke für deinen Zuspruch und deine Infos.
Du liest es schon heraus, ich bin sehr, sehr kritisch und auch "ängstlich" /skeptisch bei jedem neuen Medie, das wir nicht kennen.
hab vermutlich schon zu viele schlechte Erfahrungen gemacht um "cool" zu bleiben.
zuzuschauen wie ein Störungsbild nach dem anderen kippt und gar nichts mehr hinhaut ist richtig heftig. Denke das dies der Grund ist.
Ja du hast richtig verstanden. Nur zum stabilisieren erst mal 10mg Strattera zu den 54mg Concerta noch dazu.
Dann evtl (bei Bedarf sagte der Doc) nach einer Woche auf 20mg steigern.
Also wirklich "umgekehrt" wie das, was ich überall lese.
Es soll nicht probiert werden ganz auf Strattera umzusteigen, das hatte ich gefragt. Und das hat der Arzt nahezu ausgeschlossen.
Warum kann ich nicht sagen, ich denke der Arzt wird das auf seine Erfahrungen zurückführen.
Sein Spezialgebiet ist Tourette, und ADHS (Letzteres jedoch im Erwachsenenbereich).
Kleiner Verlaufsbericht.
Sohnemann bekommt jetzt seit 3 Tagen diese 10mg Strattera.
Aufgefallen ist bisher(zwar nicht mehr so stark wie am ersten Tag) das er insgesamt doch deutlich ruhiger ist.
Gerade zu den Zeiten als Concerta eben schwächelte.
Er geht nach wie vor freiwillig Abends zu normalen Zeiten ins Bett, das ist definitiv neu.
Heute Morgen hat er erstmals seit 5 Jahren von selbst daran gedacht seine Medikamente zu nehmen

da hab ich nicht schlecht gestaunt.
Es macht den Anschein als würde er insgesamt "überlegter" handeln, sehr auffallend wenn Concerta voll wirkt, aber auch wenn Concerta eben schwächelt oder gar nicht mehr wirkt.
(Man hat plötzlich den Eindruck, der Verstand klinkt sich ein, bzw. hat die Chance sich einzuklinken)
Auf deutsch er ist nicht nur ruhiger sondern auch "vernünftiger" / zugänglicher und vor allem nicht mehr so impulsiv (war von jeher unser größtes Problem seine Impulsivität).
Ich dachte erst ich bilde mir das nur ein, vor allem weil es ja erst der 3.Tag ist.
Aber mein Mann sprach mich heute auch drauf an.
Von mehr Agressionen oder emotionaler Instabilität spüren wir (noch) nichts. Eigentlich ist eher das Gegenteil der Fall.
wie du schon schreibst wo wirkung ist, ist auch Nebenwirkung.
ICH habe den eindruck die Tics sind etwas stärker da.
Das muß ich aber abwarten, weil sich die ja eh phasenweise verändern und auch verstärken können.
sowiso gerade dann wenn in den Hirnstoffwechsel eingegriffen wird.
Da reagieren die Tics IMMER drauf.
Hoffe das pendelt sich wieder etwas ein.Erfahrungsgemäß in 3-6 wochen.
wobei Sohnemann sich bisher nicht negativ äußert.
Für ihn scheint dies also kein Problem zu sein, also sollte es auch für uns keins sein.
Und der Hunger lässt schwer zu wünschen übrig.... jetzt auch Abends.
die Verdauung macht mir seit heute etwas Sorgen, er hat ziemliche Probleme mit dem Stuhlgang.
Das werd ich mal weiter beobachten.
Auf die Zwänge habe ich bisher keine Auswirkungen erlebt.
Allerdings sind die seit einiger Zeit auch eher schwächer ausgeprägt.
Momentan neige ich dazu, es bei den 10mg zu belassen und die Therapeuten nach den Ferien erst einschätzen zu lassen, ob wir auf 20mg hochfahren sollten, oder bei 10mg bleiben.
Vorausgesetzt natürlich es bleibt so.
Soweit mal der momentane Stand.
LG Mel