Zu spät dran

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22.05.2020 14:14
#11
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Zitat von JaNi im Beitrag #4
Na wenn es alles so passt, hättest du ja kein Problem?

Nein ich habe auch kein Problem, wir haben eine Herausforderung

Zitat von JaNi im Beitrag #4
Das ist etwas anstrengend, weil ich schon Stunden vor einem Termin checke, was ich alles mitnehmen muß, welche Bahn ich nehme um pünktlich zu sein oder über Google Maps die Straßenlage checke, wenn ich das Auto nehme.


Wie wäre es wenn du dir über all das keinen Kopf machen müsstest.
Was würdest du in der Zeit tun?

Zitat von JaNi im Beitrag #4
Was bei meinem Exmann half (der auch chronisch unpünktlich ist, ohne diagnostizierte ADHS) war, dass ich ihm z.B. sagte, er muß mit seinem Sohn um 11 Uhr z.B. beim Kinderarzt sein, obwohl der Termin erst um 11:15 Uhr vereinbart war. Das wusste er aber nicht und kam dann mit hängender Zunge gerade noch "pünktlich" um 11:15 Uhr an. Anders ging es einfach nicht.


Neeee das habe ich versucht und er war ganz schön sauer wegen dem veräppeln (-;

Zitat von JaNi im Beitrag #4
Vielleicht 15-30 Minuten früher aufstehen, je nachdem, wieviel Zeit ihm morgens fehlt?


Das machen wir bereits und sind inzwischen nur noch 10 min zu spät... Er fängt um 8.00 an und wir stehen um 5.00 auf (-:


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22.05.2020 17:31
#12
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Hallo Sita,

auch von mir ein herzliches Willkommen! Ich gebe es zu, ich habe mich vor einer Antwort an dich gedrückt, denn du hast ein heißes Thema (und bei mir auch noch einen Trigger) angesprochen. Eine frühere Antwort wäre in etwa so ausgefallen wie die Beiträge von JaNi und Zottel. Jetzt versuche ich es mal mit dem "Rest".

Zitat
Meinem Mann und seinem konsequenten erwachsenen Verhalten habe ich zu verdanken dass ich heute lebe!
Ich helfe ihm klarzukommen und er mir,, jeden Tag.


Ok, das wirft jetzt ein ganz neues Licht auf dein Problem. Vermutlich habe ich es überlesen ... hast du denn auch eine ADHS?

Zum Trigger:
Ich habe vor 40 Jahren n Anfang an in meiner Ehe all das getan, was mein Mann nicht

Lesen gefährdet die Dummheit


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22.05.2020 17:31 (zuletzt bearbeitet: 22.05.2020 17:54)
#13
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Hallo Sita,

auch von mir ein herzliches Willkommen! Ich gebe es zu, ich habe mich vor einer Antwort an dich gedrückt, denn du hast ein heißes Thema (und bei mir auch noch einen Trigger) angesprochen. Eine frühere Antwort wäre in etwa so ausgefallen wie die Beiträge von JaNi und Zottel. Jetzt versuche ich es mal mit dem "Rest".

Zitat
Meinem Mann und seinem konsequenten erwachsenen Verhalten habe ich zu verdanken dass ich heute lebe!
Ich helfe ihm klarzukommen und er mir,, jeden Tag.


Ok, das wirft jetzt ein ganz neues Licht auf dein Problem. Vermutlich habe ich es überlesen ... hast du denn auch eine ADHS?

Lesen gefährdet die Dummheit


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22.05.2020 17:52
#14
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Hallo Susanne,
Nein ich habe keine Diagnose auf ADHS, allerdings Symptome die darauf hindeuten.
Bis jetzt habe ich zweimal in meinem Leben eine Identitätsstörung gehabt, ich gelte in meinem Umfeld als altruistisch, bin mega chaotisch und oft impulsiv.
Ich hatte als Kind mal eine Therapie angefangen, weiss aber gar nicht mehr so recht was da eigentlich war...

Durch meinen Mann und unser jetziges Leben lerne ich mich neu kennen und vieles was ich verborgen und unterdrückt hatte kommt nach und nach ans Licht (-:

Wie war das bei dir damals wenn ich fragen darf?
Belastend oder befreiend?

Ich würde gern noch mehr schreiben aber muss arbeiten... bis später
Viele liebe Grüsse
Sita

Viele liebe Grüsse


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23.05.2020 00:10
#15
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Hallo Sita Joi Solis,

willkommen hier bei uns!

Ich glaube, ganz viele hier, jüngere und ältere Userinnen, kennen das Problem, dass man dem Partner durchaus helfen möchte, aber aufpassen muss, dass man nicht zur Therapeutin wird.

Mantra: Wir können und sollen unsere Partner/innen nicht therapieren!

Zitat von Sita Joi Solis im Beitrag #8

Ich übernehme bestimmte Aufgaben weil er mich darum gebeten hat.
Seine Arbeit ist sehr anspruchsvoll und er ist morgens schon so sehr darauf fixiert dass er die banalen Alltagsaufgaben einfach nicht auf sie Reihe bekommt.


Das ist jetzt aber schon ein bisschen... hm... viel gefordert. Da hat also jemand eine anspruchsvolle Arbeit und erwartet daher, privat vom schnöden Alltag entlastet zu werden, weil, hach, man(n) hat halt ADHS. Nein, so läuft das nicht! Dieses meist ganz charmante "Nicht-auf-die Reihe-Bekommen" führt ganz oft dazu, dass andere Menschen der Depp sind. Sie sind die Doofen, die immer auf den charmanten Schussel warten. Sie organisieren das Sozialleben des Schussels, kaufen Geschenke für Tante Erna, entschuldigen ihn/sie bei versemmelten Arztterminen, und, und und. Und der tolle Hecht mit seinem tollen Beruf muss sich nicht mit seinen Unzulänglichkeiten beim banalen Alltag beschäftigen. Aber du, du bist als Partnerin für die Bewunderung und für die Banalitäten zuständig? Echt jetzt?

Man kann natürlich so eine Beziehung führen. Dann aber bitte in dem Bewusstsein, dass es niemals besser wird, sondern langfristig immer anstrengender. Dein Partner hat ja auch wenig Druck, etwas zu ändern - du regelst ja alles.


Zitat von Sita Joi Solis im Beitrag #10
Als ich meinen Mann kennenlernte war er völlig überdosiert mit Medikinet 40 morgens und Medikinet 30 nachmittags- dazu noch Sertralin wegen Depressionen.
Unregelmässig eingenommen,, viel anderes Zeug konsumiert, alles durcheinander...arbeitslos, hoffnungslos.
Ich war auch Konsument und daher kennen wir uns eigentlich.
So ging das 3 Monate,, da beschlossen wir gemeinsam aufzuräumen, wegziehen, Familie gründen, arbeiten.
Seit 1 Jahr leben wir 600km von unserer Heimat entfernt, Dezember 2019 haben wir geheiratet, im Januar diesen Jahres kam unsere Tochter zur Welt und er hat seit Anfang Mai einen Top Arbeitsplatz.


Das sind gleich mehrere Dinge, die ganz erhebliche Veränderungen im Leben bedeuten und, jedes Thema für sich, auch ganz ohne ADHS für eine Menge Stress sorgen.


Zitat von Sita Joi Solis im Beitrag #8
Ich hatte ein grosses Drogenproblem eine giftige Beziehung und befand mich in einer Identitätskrise als wir uns kennenlernten.
Ich verlor mein Immunsystem (agranulozytose) und war damit auch körperlich komplett am Ende.
Meinem Mann und seinem konsequenten erwachsenen Verhalten habe ich zu verdanken dass ich heute lebe!
Ich helfe ihm klarzukommen und er mir,, jeden Tag.


Ihr wart zwei Menschen in einer Krise, und ihr helft euch gegenseitig. Aber jeder von euch muss aufpassen, sich nicht zu überfordern, und jeder hat in erster Linie seine eigenen Baustellen zu bearbeiten. Dein Mann ist unpünktlich, und deshalb muss ER das Thema in den Griff bekommen. Langfristig wird er sonst womöglich seinen tollen Job, den er ja erst seit Anfang des Monats hat, in dem er sich noch nicht wirklich bewiesen hat, wieder verlieren.

Nochmals: Du bist nicht seine Therapeutin. Du hast deine eigenen Baustellen. Möglicherweise hast du selbst eine ADHS - denk darüber nach, ob eine Diagnostik nicht sinnvoll wäre.

Viel Kraft und liebe Grüße
Mandelkern


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23.05.2020 00:13 (zuletzt bearbeitet: 23.05.2020 00:18)
#16
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Boah, da hat mein wild gewordener Cursor mal wieder was gespeichert, was er noch gar nicht sollte! Nächster Versuch ...


Zum Trigger:

Seit über 40 Jahren - also seit Beginn unserer Beziehung - habe ich in meiner Ehe all das übernommen, was mein Mann nicht konnte. Ich will es hier nicht aufzählen, nur beispielhaft herauspicken, dass wir 13 Jahre lang beim selben Arbeitgeber tätig waren; das Problem mit dem gemeinsam los- und gemeinsam wieder heim zu kommen kenne ich also, wobei das Problem hier vorwiegend bei mir lag. Als "Ausrede" will ich anführen, dass ich vor und nach der Arbeit das volle Programm abspulte und mein Mann einfach nur warten musste, bis ich fertig war.

Kollegen, Freunde und Verwandte haben mich ständig gefragt, wie lange ich das noch durchhalte. Inzwischen weiß ich: Ich halte nicht mehr lange durch. Doch jetzt ist es zu spät, noch irgendwas zu ändern.

Teile deine Kräfte ein und übernimm bitte nicht die ganze Verantwortung. Irgendwann bist du nicht mehr ganz so jung.

Wie machst du das eigentlich mit deinem Baby? Ich vermute mal, du nimmst es mit. Denke bitte auch daran, dass du das nicht ewig machen kannst, denn irgendwann kommen KiTa, KiGa und ganz ganz sicher die Schule.

Jetzt zum eigentlichen Problem in diesem Thread: Wie kommen wir pünktlich aus dem Haus?

Nach vielen Jahren Spätschicht, Krankheit, Arbeitslosigkeit bekam ich einen Job in der Stadtmitte; das hieß erstens S-Bahn (und die fährt los, ob du da bist oder nicht) und zweitens früh aufstehen. Das ging in den ersten Tagen natürlich voll in die Hose. Meine Tochter fragte mich mal: Wie lange brauchst du zum Weggehen? Recht hat sie! Von dem Moment, in dem ich meine, ich gehe jetzt, bis zu dem Moment, in dem ich die Haustür hinter mir zu mache vergeht fast eine Viertelstunde.

Also rechnete ich zurück. Die S-Bahn fährt um x.04 und x.34. Der Bus dorthin fährt x.55 und x.25. Von der Haustür bis zur Bushaltestelle brauche ich zehn Minuten. Das heißt, ich muss entweder Viertel vor oder Viertel nach Wannauchimmer aus dem Haus.

Schuhe und Jacke anziehen, kontrollieren, ob Handy, Hausschlüssel, Büroschlüssel, Fahrkarte in den richtigen Jacken- und Hosentaschen drin sind und ob der Geldbeutel und das Bürofrühstück in der Handtasche bzw. im Rucksack sind, Tschüss rufen ... fünf Minuten.

Stehfrühstück in der Küche - Saft, Haferflocken, Tabletten - Essen und Getränk fürs Frühstück im Büro richten und einstecken ... zehn Minuten.

Ich habe abends geduscht und mir die Kleidung für den nächsten Tag bereit gelegt. In diesem Fall brauche ich im Badezimmer und zum Anziehen 15 Minuten.

Hast du mitgezählt? S-Bahn-Abfahrt plus maximal zehn Minuten ... dann schaff ich die S-Bahn eine Stunde später.

Wie lange braucht dein Mann zum Weggehen?

Schreib mal die Zeit auf, wie lange er für einzelne Etappen braucht (am besten mehrere Tage lang). Ziehe die gesamte Zeit, die er braucht, von der Uhrzeit ab, zu der ihr losfahren müsst. Und dann schreibe einen Ablaufplan. Beispiel:

6.30 Uhr Wecken
6.35 Uhr nochmal Wecken
6.40 Uhr aufstehen
6.45 Uhr jetzt aber wirklich aufstehen
6.50 duschen
7.00 Uhr Rasieren, Zähne putzen, was auch immer Männer im Badezimmer morgens machen
7.15 Uhr anziehen
7.25 kontrollieren, ob alles für die Arbeit parat ist
7.30 Frühstück
7.50 Schuhe, Jacke anziehen
7.55 Alles dabei?
8.00 Uhr Abflug

Gehe diesen Plan mit deinem Mann zusammen durch und erkläre ihm, dass jede Verzögerung unweigerlich dazu führt, dass er zu spät zur Arbeit kommt. Erkläre ihm auch, dass er Verzögerungen, die schon ganz früh eintreten, nicht mehr wirklich aufholen kann. Zeitpuffer einbauen heßt früher aufstehen. Vereinbare mit ihm eine Konsequenz, die eintritt, wenn sich um 8.00 Uhr die Haustür sich nicht hinter euch schließt. Wählt etwas, was du sonst machst, was er zwar kann, aber nicht gerne tut (bei mir wäre es zB staubsaugen oder Betten beziehen ). Jeden Tag, an dem er um acht nicht abfahrbereit ist, übernimmt er diese Aufgabe. Oder lass dir was einfallen, was bei euch besser funktioniert.

Und dann arbeite mit diesem Plan. Sage ihm alle paar Minuten an, wie viel Zeit ihm bis zur nächsten Etappe bleibt. Mit "x.yz Uhr" kann er nichts anfangen, mit "zehn Minuten bis Zähneputzen" aber schon.

So, das war jetzt der Part aus dem ADHS-ETKJ-Elterntraining. Unter Erwachsenen kann das aber nur ein Anfang sein, um Routinen zu lernen. Irgendwann muss das mal von selbst gehen.

Ansonsten fallen mir nur noch "die üblichen Verdächtigen" ein ... Nimmt er die richtigen Medis zur richtigen Zeit? 5 mg sofort freisetzendes MPH vor dem Aufstehen können Wunder bewirken. Nimmt er abends irgendwelche "Downer", die morgens noch nachwirken? Hat er genug Schlaf? In welcher Schlafphase ist er, wenn er aufstehen soll? Ist bei der Morgenroutine irgendwas dabei, was er ums Verplatzen nicht gerne tut? Und was passiert, wenn er zu spät zur Arbeit kommt?

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23.05.2020 00:25
#17
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Zitat von Mandelkern im Beitrag #15
Das ist jetzt aber schon ein bisschen... hm... viel gefordert. Da hat also jemand eine anspruchsvolle Arbeit und erwartet daher, privat vom schnöden Alltag entlastet zu werden, weil, hach, man(n) hat halt ADHS. Nein, so läuft das nicht! Dieses meist ganz charmante "Nicht-auf-die Reihe-Bekommen" führt ganz oft dazu, dass andere Menschen der Depp sind. Sie sind die Doofen, die immer auf den charmanten Schussel warten. Sie organisieren das Sozialleben des Schussels, kaufen Geschenke für Tante Erna, entschuldigen ihn/sie bei versemmelten Arztterminen, und, und und. Und der tolle Hecht mit seinem tollen Beruf muss sich nicht mit seinen Unzulänglichkeiten beim banalen Alltag beschäftigen. Aber du, du bist als Partnerin für die Bewunderung und für die Banalitäten zuständig? Echt jetzt?

Mändelchen, mir scheint, wir kennen uns doch schon länger als 15 Jahre. Was hast du den in den Achtzigern so gemacht ?

Zitat von Mandelkern im Beitrag #15
Man kann natürlich so eine Beziehung führen. Dann aber bitte in dem Bewusstsein, dass es niemals besser wird, sondern langfristig immer anstrengender. Dein Partner hat ja auch wenig Druck, etwas zu ändern - du regelst ja alles.

Jepp. Es wird nicht besser. Nie. Coache deinen Mann einige Zeit, aber dann sieh zu, dass du aus der Nummer wieder raus kommst, solange du noch kannst.

Lesen gefährdet die Dummheit


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23.05.2020 00:38
#18
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Zitat von SusanneG im Beitrag #17

Mändelchen, mir scheint, wir kennen uns doch schon länger als 15 Jahre. Was hast du den in den Achtzigern so gemacht ?




Erwischt . Ich finde aber durchaus, dass man junge Frauen warnen sollte . Man möge uns Dinos als abschreckende Beispiele nehmen!

Der Göga und ich waren zum Glück sehr jung, er also noch formbar , und ich sehr frauenbewegt, da war die Gefahr, ihm alles mamamäßig abzunehmen, nicht ganz so groß.

Geschenke kaufe ich noch immer. Vieles wurde besser, pünktlich ist er sowieso meistens, da issser besser als ich. Wir haben immer noch gute Vorsätze, unser Leben irgendwann schön ordentlich sortiert zu haben. Also aufgeräumt, ohne Stapel, entrümpelt und so.




Lach nicht so laut, Susanne !


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23.05.2020 00:44
#19
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Zitat von Mandelkern im Beitrag #18
gute Vorsätze, unser Leben irgendwann schön ordentlich sortiert zu haben. Also aufgeräumt, ohne Stapel, entrümpelt und so.

Der Wunschtraum eines jeden ADHSlers, ausnahmslos

Zitat von Mandelkern im Beitrag #18
Lach nicht so laut, Susanne !

Hast du das etwa gehört ?

Lesen gefährdet die Dummheit


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23.05.2020 00:47
#20
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Zitat von SusanneG im Beitrag Gruppenarbeit - hier bezogen auf das Studium

Zitat von Mandelkern im Beitrag #18
Lach nicht so laut, Susanne !

Hast du das etwa gehört ?




Gehört und gesehen ! Du solltest deine Webcam überprüfen !







Spässle g'macht! Ich warte auf den blöden Trockner, schlechtes Zeitmanagement mal wieder. Gute Nacht *winke*!


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