Vorstellung und einige Medi Fragen

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19.02.2017 13:56
#21
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Liebe Susanne, hallo an alle,

unser Urlaub ist leider schon wieder vorbei. Wir hatten schöne sonnige Tage auf der Skipiste in Österreich.
Da nächsten Mittwoch nun der Termin im SPZ ansteht, würde ich gern noch einmal auf meinen Beitrag zurückkommen.
Susanne, darf ich Dich nochmal nerven... Du wolltest noch etwas dazu schreiben, was Dich an meiner Schilderung stutzig gemacht hat. Es reichen auch Stichworte oder ein Hinweis, wo ich dazu selbst noch etwas nachlesen könnte. Auch im Urlaub hatte ich wieder das Gefühl, das die Medikation bei meiner Tochter so noch nicht optimal ist. Ich bin über jede Info dankbar...

Liebe Grüße
sternschnuppe


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19.02.2017 14:36
#22
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Zitat von tk_sternschnuppe im Beitrag #21
Susanne, darf ich Dich nochmal nerven...

Ja, das darfst du - das war ja der Plan. Welcome back!

Zitat von tk_sternschnuppe im Beitrag #21
... oder ein Hinweis, wo ich dazu selbst noch etwas nachlesen könnte.

Wenn man das irgendwo nachlesen könnte, gäbe es hier einen Link oder wenigstens einen Hinweis. Doch vorliegend geht es um mein Bauchgefühl - und dorthin gibt es keinen Link ... zum Glück !

Sobald ich ein bisschen Zeit am Stück habe ...

Was wir brauchen sind ein paar Verrückte; denn seht nur, wohin uns die Normalen gebracht haben. (George Bernard Shaw)

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19.02.2017 17:22
#23
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Es ist schon erstaunlich, wie ein Häufchen ADHS-Menschen auf 24 von 26 Seiten vom Thema abkommen kann . Die Quintessenz habe ich dir per PM geschickt.

Und nein, ich werde es nicht an andere weiterleiten - es laufen nämlich noch Nachforschungen. Und falls ich von Ergebnissen erfahre, werde ich diese eventuell posten.

Jetzt zu meinem Bauchgefühl:

Es sind nicht explizit deine Äußerungen zu "wirkt" bzw. "wirkt nicht". Dieses Bauchgrummeln bekomme ich öfter mal - und zwar immer dann, wenn "das Funktionieren wie neurotypische Kinder" als Maßstab für "wirkt" angesehen wird. Eine solche Erwartungshaltung kann das Medikament NICHT erfüllen. Man kann auch neurotypischen Kindern nicht irgendwelche Substanzen verabreichen, damit sie funktionieren wie Kinder mit ADHS.

Wir geben unseren Kindern Medikamente, weil sie leiden. Kinder ohne Leidensdruck brauchen keine Mediamente wegen ihrer ADHS. Maßstab für "wirkt" kann nur der Zustand des Kindes sein, in dem es nicht oder zumindest weniger leidet. Frag doch deine Tochter mal genau, was sie denn zu den unterschiedlichen Zeiten fühlt oder wie sie sich fühlt.

Was geschehen kann, wenn man die Lehrkräfte zu sehr in die Medikation einbindet, findest du hier - Beitrag # 3: Erste Ergebnisse liegen vor

Upps, ich sollte mich mal anderen Pflichten widmen ...

Was wir brauchen sind ein paar Verrückte; denn seht nur, wohin uns die Normalen gebracht haben. (George Bernard Shaw)

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19.02.2017 19:38
avatar  Zottel
#24
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Liebe Sternschnuppe,

ich musste gerade schmunzeln, als ich Susannes Antwort gelesen habe

Ich habe mich an einen ganz ähnlichen Thread von mir erinnert, als mein
Sohni auf MPH eingestellt wurde. Das war in 2008.

Zottelsohni "funktioniert" tatsächlich bis heute noch nicht, wie ein neurotypisches
Kind

MPH ist für ihn eine wertvolle Stütze - wie die Brille für einen Kurzsichtigen. Nicht mehr
und nicht weniger.

Liebe Grüße

Zottel


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19.02.2017 19:43
avatar  Zottel
#25
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... gib in der Suche mal "Grundsätzliches zu MPH-Medikamenten" ein, Susanne
hat schon einiges zum Thema geschrieben


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19.02.2017 20:27
#26
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Dein Bauchgefühl sagt Dir also, dass möglicherweise meine Erwartungshaltung falsch ist... mhmm... darüber musste und werde ich erstmal eine Weile nachdenken. Kann durchaus möglich sein...

Zitat von SusanneG im Beitrag #23
Maßstab für "wirkt" kann nur der Zustand des Kindes sein, in dem es nicht oder zumindest weniger leidet. Frag doch deine Tochter mal genau, was sie denn zu den unterschiedlichen Zeiten fühlt oder wie sie sich fühlt.



Die Antwort meiner Tochter auf solche Fragen ist in aller Regel "Weiß ich nicht." In den Phasen, in denen sie auf mich gereizt oder depri wirkt (oft zum Ende der dritten Stunde nach Einnahme), sagt sie mir schon, sie sei traurig oder wütend, weiß aber nicht warum. Wie sie sich in den ersten beiden Stunden nach Einnahme fühlt, müsste ich tatsächlich mal versuchen genauer bei ihr zu erfragen. Von außen beobachtet, also von mir und von anderen, wirkt sie in der ersten Stunde nach Einnahme manchmal etwas in sich gekehrt dann aber recht ausgeglichen. Da fällt mir ein... Meine Mutter hat sie mal darauf angesprochen und sie gefragt, ob es ihr gut geht, weil sie so ruhig sei. (Meine Mutter ist notorischer Gegner der Medikamente und beobachtet daher sehr kritisch) Meine Tochter hat darauf ziemlich entrüstet reagiert und geantwortet: Natürlich ginge es ihr gut.
Aber das sind eben auch nur Bruchstücke. So ganz richtig kann mein Kind noch nicht ausdrücken, wie sie sich fühlt. Sie wurde auch von der Ärztin schon mehrmals gefragt und weiß dann aber immer gar nicht so richtig, was da von ihr gewollt wird.

Ich bin demnach bei der Beurteilung der Wirkung momentan noch vorrangig auf meine Beobachtungen gestellt. Du hast aber durchaus recht damit, dass ich aufpassen muss, nicht zu viel oder das falsche zu erwarten. Ich habe selbst kein ADHS und kann daher nur versuchen, mich in das Empfinden meines Kindes hineinzudenken. Und das ist nicht so einfach.

Ausschlaggebender Punkt für den Beginn der Medikation, war Leid in der Schule. Und zwar weniger, weil sie sich nicht konzentrieren konnte und vieles vom Unterrichtsstoff an ihr vorbeirauschte. Das hat sie damals noch gar nicht so interessiert. Aber sie war nach jedem Schultag völlig fertig. Müde, überreizt, überdreht,oft Kopfschmerzen. Dazu kam, dass sie mit ihren Schulkameraden nicht klar kam, niemand mit ihr spielen wollte und sie in eine Außenseiterrolle geriet. Darüber war sie sehr unglücklich. (Mit anderen Kindern zusammen zu sein, ist ihr total wichtig. Sie ist ein sehr geselliges Kind.) Und die fast täglichen Einträge der Lehrer, sie hat dies gemacht und das gemacht... Zu hause konnte sie sich nicht mehr daran erinnern und fühlte sich zu unrecht beschuldigt. Das alles wurde schlagartig besser, seit der Einnahme des MPH. Daraus abgeleitet ist es schon so, dass die Einnahme des MPH in der derzeitigen Dosierung meiner Tochter einiges an Leid erspart.

Trotzdem sagt mir mein Bauchgefühl, dass sie noch nicht optimal eingestellt ist. (Und mit optimal meine ich das optimale Wohlbefinden meines Kindes) Ich merke ihr einfach die Schwankungen ihres Gemütszustandes an - von völlig überdreht über anfangs (zu?) ruhig, dann eine Zeit lang ausgeglichen und zum Ende hin wieder gereizt, dann wieder leicht überdreht und mit der zweiten Einnahme alles von vorne. Obwohl sie offenbar im Alltag damit zurecht kommt,sie sich selbst nicht beschwert und immer von sich aus bereitwillig ihr Medi nimmt, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie sich damit richtig wohlfühlt. Deshalb hoffe ich, dass wir ein passendes Retard-Medi finden, mit dem eine gleichmäßigere Wirkung erzielt werden kann.


Schule und Lernen sind ein anderes Thema. In dem Bereich habe ich möglicherweise tatsächlich etwas zu viel von den Medis erwartet. Dazu würde ich gern bei Gelegenheit nochmal im anderen Teil dieses Forums ein paar Fragen stellen. Wir haben oftmals mit einem großen Lernfrust zu kämpfen. Vielleicht kann mir da jemand ein paar Tipps geben, wie ich damit besser umgehen kann.


Noch kurz zu dem Beitrag, den Du mir per PN geschickt hast: Leider für mich als Laien schwer verständlich. Der Link funktionierte leider nicht.

Nun hör ich aber erstmal auf zu texten.
Schönen Abend noch und einen guten Start in die neue Woche.


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19.02.2017 20:32
#27
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Zitat von Zottel im Beitrag #25
gib in der Suche mal "Grundsätzliches zu MPH-Medikamenten" ein, Susannehat schon einiges zum Thema geschrieben


Liebe Zottel,

ich war grad beim Schreiben eines laaangen Textes , daher haben sich unsere Beiträge überschnitten.
Ich schau dann später nochmal in den von Dir genannten Beitrag.


LG
Sternschnuppe


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19.02.2017 23:58
#28
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Zitat von tk_sternschnuppe im Beitrag #26
Die Antwort meiner Tochter auf solche Fragen ist in aller Regel "Weiß ich nicht."

Zitat von tk_sternschnuppe im Beitrag #26
... weiß dann aber immer gar nicht so richtig, was da von ihr gewollt wird.

Das ist korrekt. Dazu ist sie wohl noch zu jung. Sorry.

Zitat von tk_sternschnuppe im Beitrag #26
Ich bin demnach bei der Beurteilung der Wirkung momentan noch vorrangig auf meine Beobachtungen gestellt.

Schau mal in ihre Schulhefte. Wenn sie so unterschiedlich drauf ist, müsste sich das in ihrer Schrift widerspiegeln.

Zitat von tk_sternschnuppe im Beitrag #26
... wirkt sie in der ersten Stunde nach Einnahme manchmal etwas in sich gekehrt dann aber recht ausgeglichen.

Zitat von tk_sternschnuppe im Beitrag #26
Trotzdem sagt mir mein Bauchgefühl, dass sie noch nicht optimal eingestellt ist. (Und mit optimal meine ich das optimale Wohlbefinden meines Kindes) Ich merke ihr einfach die Schwankungen ihres Gemütszustandes an - von völlig überdreht über anfangs (zu?) ruhig, dann eine Zeit lang ausgeglichen und zum Ende hin wieder gereizt, dann wieder leicht überdreht und mit der zweiten Einnahme alles von vorne.

Siehste, dein Bauchgefühl meldet sich auch. Und das Bauchgefühl hat Recht. Immer!

Zitat von tk_sternschnuppe im Beitrag #26
kann ich mir nicht vorstellen, dass sie sich damit richtig wohlfühlt.

Das kann ich mir auch nicht vorstellen. Einerseits sind da die drei Ups and Downs von den drei Tabletten, andererseits erlebt deine Tochter bei jeder Tablette drei verschiedene Phasen. Optimal geht anders.

Zitat von tk_sternschnuppe im Beitrag #26
Ich habe selbst kein ADHS und kann daher nur versuchen, mich in das Empfinden meines Kindes hineinzudenken. Und das ist nicht so einfach.

Das ist weiß Gott nicht einfach! Ich versuche mir seit zwanzig Jahren vorzustellen, wie es wäre, wenn mein Gehirn wie bei neurotypischen Menschen funktionieren würde. Es klappt nicht. Oder kann man tatsächlich so perfekt sein, wie ich es mir ausmale?

Ich habe schon mehrfach den Versuch unternommen, darzulegen, was im Gehirn eines Menschen mit ADHS vorgeht. Unter anderem hier im Blog, Eistee Pfirsich. Vielleicht bringt dich das ja weiter.

Zitat von tk_sternschnuppe im Beitrag #26
Dazu würde ich gern bei Gelegenheit nochmal im anderen Teil dieses Forums ein paar Fragen stellen.

Ja, mach das bitte.

Zitat von tk_sternschnuppe im Beitrag #26
Noch kurz zu dem Beitrag, den Du mir per PN geschickt hast: Leider für mich als Laien schwer verständlich. Der Link funktionierte leider nicht.

In dem Beitrag geht es grob gesagt darum, dass unterschiedliche Substanzen unterschiedlich verstoffwechselt werden und bei MPH davon auszugehen ist, dass es nicht schneller oder langsamer verstoffwechselt werden kann - und dass das so lange gilt, bis jemand einen wissenschaftlichen Nachweis für eine andere Verstoffwechslung erbringt. Dass der Link nicht funktioniert hat, macht nix. Der verlinkte Text ist erstens englisch und zweitens so "wissenschaftlich", dass ich nach zwei Minuten kognitiv ausgestiegen bin.

Rapid metabolizing von MPH wird wohl noch eine Weile umstritten bleiben.

Was wir brauchen sind ein paar Verrückte; denn seht nur, wohin uns die Normalen gebracht haben. (George Bernard Shaw)

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